Restaurationsbericht Favorit 4SA

  • Hallo Stefan,


    habe gerade Deine Abhandlung weiter verfolgt, super Kommentierung - weiter so.
    Das Für und Wider mit der Weiterverwendung von intakten Altteilen ist eine Ansichtssache.
    Ich gehe davon aus, dass Du Dir schon gewissenhaft Gedanken gemacht hast.


    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Hi,


    nachdem ich den Spaß mit meinem 611er durch habe, kann ich gut mitfühlen ... jedes Päckchen was mit ZF oder MWM beschriftet ist, schmerzt den Geldbeutel bitter.


    Ich schließe mich aber voll der Meinung von F12 an ...


    Wenn du schon soweit bist, dass 3 Kolben in den Schrott wandern, dann kann ich mir nicht vorstellen das die restlichen 3 noch wirklich brauchbar sind ... würde man Stoßspiel und die Ringnuten vermessen wäre der Fall wohl klar. Auch wenn es eine Hobbymaschine ist welche nur xx Stunden im Jahr macht, dann mach hier - im wahrsten Sinne - keine halben Sachen und greif ins Volle und investier in 6 komplette Garnituren, dann hat die Sache ein Gesicht.


    Dann wird der Schlepper lieber 2-3 Monate später fertig damit man die Kohle ansparen kann ;)


    Ansonsten, Daumen hoch ... freue mich sehr über jeden Restaurationsbericht eines großen Favoriten.

  • Jetzt ging es endlich mal wieder ein bisschen weiter. Solange die anderen, zwei neuen Kolben noch nicht da waren, hab ich mich mal an den Lenkölfilter, oder besser gesagt an das Gehäuse gemacht. Der Sechskant unten zum öffnen war aber so kaputt, dass man ihn nur noch mehr rund gedreht hat. Also hab ich den Sechskant komplett weggeflext und eine um einiges größere Mutter draufgeschweißt. Jetzt konnte ich mit einem Gabelschlüssel der SW 30 drauf und siehe da - schon war er offen. An dem Gehäuse konnte man problemlos schweißen, da das so massiv ausgeführt ist, dass man da keine Bedenken haben muss.
    Der Filter ist natürlich völlig im Eimer - wie sollte es anders sein? Also einen neuen Filter und die drei O-Ringe auch neu.


    Gestern hab ich dann die neuen Kolben abholen können. Hab sie dann gleich ans Pleuel angebaut und in den Motorblock eingebaut. Des Weiteren sind die Zylinderköpfe vom Motoreninstandsetzer gekommen. Die sehen echt gut aus. Die wurden unten plan gefräst und es wurden die neuen Einspritzdüsen eingebaut.
    Die Köpfe hab ich dann alle wieder zusammengebaut und die Ventile neu eingeschliffen. Anschließend mit Folie verpackt, da die ja erst am Ende verbaut werden, wenn der Motor wieder dran ist.
    Heute war ich noch kurz bei einem Bekannten, wo wir den anderen Kurbelwellen-WD in den Stirnwanddeckel gepresst haben.

  • Servus Stefan,


    ich wollte hier eigentlich keinen Kommentar dazu abliefern, nur Dein Werken beobachten, vermeiden dass sich die "Reportage" so dehnt ;) .
    Aber ich muss es doch loswerden, man bekommt da ja richtig Lust mitzumachen :thumbup: .


    Nur noch eine Frage, darfst Du die ganzen zum Einsatz kommenden Werkzeuge / Sonderwerkzeuge Dein eigen nennen?
    Wenn ja, na dann hast Du mich schon etwas neidisch gemacht :) .


    Mach schön weiter so, die stillen Teilhaber lechzen nach Neuerscheinungen - einfach nur SUPER was Du hier ablieferst.

  • Sehr Interessanter Bericht,vorallem doch eher selten,dass es gerade bei den großen so tief in die Materie geht ;)
    Auch wenn ich mich was die Kolben betrifft Fendtman und F12 anschließe muss. Wenn schon sämtliche KW-Lager erneuert werden,die Kurbelwelle "geschliffen" wurde und 3 von 6 Kolben neu sind,würde ich den Rest definitiv mit erneuern. Denn die haben genausoviel Arbeiten müssen wie die 3 getauschten... Die Zylinder bleiben auch alt?

  • @F10


    Ja, die Buchsen bleiben auch, die waren noch gut.
    Und übrigens: ich stimme euch voll und ganz zu, ich hätte natürlich auch gern manchmal alles neu, dann weiß man nämlich, was man hat. Nur bin ich halt "erst" 19 und da sieht es auf dem Konto eben normalerweise nicht so aus, wie man sich das wünschen würde .

  • Hallo,
    Da muss ich dir zustimmen Stefan. Als ich mit 15 Jahren meinen Farmer 2 Restauriert habe wurde auch nur das allernötigste gemacht (neues Lenkgetriebe, Hydraulik überholt, alle undichtigkeiten beseitigt, Vorderachs neu ausgebuchst, Elektrik und neuer Lack mit dem dazugehörigen Blecharbeiten). Motor und Getriebe sind dabei unangetastet geblieben. Eigentlich bräuchte ich einen neuen Motorblock (geschweißter Frostriss welcher nicht Dicht wird) aber ich kann eigentlich gut damit leben öfters mal den Kühlwasserstand zu prüfen... Der Rest vom Motor ist noch top und deshalb bleibt das auch erstmal so....


    MfG Felix

    Der Motor brennt er hat genug der arme Claas vorm Einschaarpflug 8) :thumbup: 8o


    Wer gut schmiert der gut fährt. :thumbup:


    Sabbel nich dat geit :thumbup:

  • Hi,

    Zitat

    Die anderen drei Kolben sind noch gut. Die sehen mir so aus, wie wenn die vor kurzem schon mal getauscht worden wären.


    sehen so aus - oder sind es?
    Zumindest die Ringnuten hätte ich gut geprüft / vermessen um sicherzustellen das diese nicht geweitet sind und hinterer "pumpen".


    Insgesamt würde es mich nicht wundern wenn früher auch nur "halbe Sachen" gemacht wurden, unterstützt meine These das oft aufgrund "Wirtschaftlichkeit/Restwert" Reparaturen auf Sparflamme ausgeführt werden ... Hauptsache der Hobel läuft halbwegs.


    Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Moin
    Nur mal so ne Frage am Rande wer hat dir erzählt, daß Motoreninstansetzungen die Hauptlagerstellen und auch Pleuellagerstellen mit 400ter Schleifpapier bearbeiten? Wäre mir absolut neu,und interessant zu Wissen, habe hier ja noch einen Zweizylinder ,der neu gelagert werden muß.......Wäre ja günstiger, diese mit Schleifpapier zu bearbeiten anstatt die Welle neu schleifen zu lassen bei einer Motoreninstansetzung.


  • Nur bin ich halt "erst" 19 und da sieht es auf dem Konto eben normalerweise nicht so aus, wie man sich das wünschen würde .

    Genau aus diesem Grund habe ich mein 312 LSA wieder verkaufen müssen und fahr jetzt 106SA.


    Gruß


    Andreas

    1.) Ein Fendt ist zwar nicht alles, aber ohne Fendt ist alles nichts!
    2.) Ein Leben ohne Fendt ist möglich - aber sinnlos...
    3.) Nur wer einen Fendt besitzt, weiß, was allen anderen fehlt

  • @F12


    Das hat mir ein Bekannter Landmaschinenmechanikermeister gesagt, der bei dem Instandsetzer öfter was machen lässt.
    Wenn die Kurbelwelle auch keine tiefen Kratzer hat, ist das von Hand mit dem Papier auch völlig ausreichend. Ich hätte auch nicht gedacht, dass das mit 400er Papier so glatt wird.
    Wenn du allerdings tiefere Riefen hast musst du sie schon schleifen lassen.


  • Deswegen überlege ich mir auch ob ich mir einen Sechsender (Favo 4S-612S).

    An einem 600 er ist nix dran... :P , außer Eisen :D . Es ist wie immer eine Frage der Wartung, der Pflege und der Handhabung. Meiner musste jetzt mal wieder ran zu einigen Frontladerarbeiten, auch schön in Hanglage. Mit einem MF 274 (hätte ich mir sonst leihen müssen, wenn der 6 Ender nicht in mein Eigentum durch Kauf gewechselt hätte :thumbup: ) hätte ich mehr Arbeit und Theater gehabt. Bei dem MF hätte ich Angst gehabt, dass ich ihn umgeschmissen hätte. Da fehlt mir das Gewicht. Aber beim Kauf eines 6XX er ist es schwierig, alles zu endecken. Ein Risiko bleibt immer. Wenn man dann auf original Ersatzteile zurückgreifen muss, wird es teuer. Aber die Maschinen an sich sind schon auf entsprechende Belastung ausgelegt. Es ist aber eben auch alles in der Wartung teurer und größer. Ein Getriebeölwechsel kostet dann mal ohne Filter nur für das Öl einen 3 stelligen Betrag.

  • Nach langer Pause hab ich endlich mal wieder Zeit gehabt, am Motor weiter zu machen.
    Besser gesagt, ihn wieder zusammenbauen. Also hab ich oben die Dichtfläche sauber gemacht und alle 24 Stehbolzen in den Block geschraubt und mit 40 Nm angezogen. Dann alle Zylinderkopfdichtungen angebracht, was zum Teil relativ schwer ging, weil die Stehbolzen im oberen Bereich vom Lochabstand her ja nicht ganz so gut passen, weil sie ja nicht 1000%ig gerade stehen.
    Anschließend alle Köpfe aufgesetzt und mit einem langen Winkel gerade ausgerichtet und in drei Stufen auf 170 Nm angezogen.
    Die Stösselstangen eingesetzt und gleich noch die Kipphebelböcke angeschraubt.
    Danach folgten die Einspritzpumpe, sowie die neue Kraftstoffförderpumpe.
    Jetzt konnte ich den Stirnwanddeckel samt neuer Dichtung+Dichtmasse festschrauben und die Keilriemenscheibe auf der Kurbelwelle aufsetzen. Wenigstens kann man die Kurbelwelle jetzt wieder drehen zum Ventilspiel einstellen.
    Den Ansaugkrümmer hab ich nur mal so aufgesteckt - da fehlen mir noch zwei Dichtungen.