Vorstellung und Bremse ohne funktion

  • Guten Morgen zusammen! :)


    Ich bin neu hier und werde mich kurz bei euch vorstellen. Mein Name ist Maik, bin 28 Jahre alt und lebe mit meiner Frau, 4 Pferden, 18 Hühnern, 2 Pfauen, 4 Laufenten, einem Hund und zwei Katzen auf unserem Hof im Münsterland.


    Derzeit bin ich im Besitz eines MF 135, dieser ist mir aber deutlich zu klein und ich vermisse eine hydraulische Lenkung sowie einen Frontlader mit Gerätebetätigung.


    Gestern habe ich mir nun einen Fendt 108LS angeschaut und war eigentlich von der ersten Sekunde begeistert von dem Traktor. Leider haben die Bremsen des Traktors keine Funktion, nun habe ich mich gestern den ganzen Abend dazu schlau gemacht und nur festgestellt das u.U. die Reparatur mit einem großen Aufwand verbunden ist.


    Könnt ihr mir hier weiterhelfen? Vllt habt ihr Erfahrungswerte und sagt, dass es evtl. mit dem Einstellen der Bremse getan ist.


    Der Traktor hat laut Betriebsstundenzähler rund 4000 Stunden drauf, der Vorbesitzer und ich gehen aber davon aus, dass er bereits „einmal rum“ ist - sprich 14000….


    Ich freue mich auf eure Antworten.


    VG

    Maik

  • Auch von mir ein Hallo und willkommen.


    Auf das Du viele Antworten bekommst und wir viele Geschichten, Berichte und Bilder! 8)


    Traktorenlexikon: Fendt Farmer 108 LS/LSA – Wikibooks, Sammlung freier Lehr-, Sach- und Fachbücher


    Welche Bremse funktioniert nicht? Handbremse oder die Fußbremse?


    Handbremse = Mechanische Innenbackenbremse, über zwei Bremstrommeln, auf Differentialseitenwellen wirkend.

    Fußbremse = Hydraulische Girling-Vollscheibenbremse, über zwei Bremsscheiben, auf Differentialseitenwellen wirkend.


    Bei der Handbremse ist es so, wie Zeidler schreibt.

    Bei der Fußbremse ist die Frage, ob die Pedalen einfach durchgetreten werden können oder ein Widerstand zu bemerken ist? Ist genug Bremsflüssigkeit im Behälter?

    Luft im System? Beläge verbraucht oder verölt?


    Erster Schritt, Handbuch besorgen.

    Wie groß ein Aufwand für Dich ist, kann Dir niemand genau sagen.

    Für den Landmaschinenmeister ist es vermutlich nicht mal ein Tagwerk. Für den Laien eine unüberwindbare Aufgabe.


    Ach ja, schöne Vorstellung. Danke dafür. Machen immer weniger. Scheint ein schöner 108er zu sein. :thumbup:

    Viele Grüße aus dem Spessart.


    Thomas



    Ich bin so alt, bei uns kam die Navigationssoftware von Falk, die Einparkhilfe hieß Mama und der Spurassistent war n'e Leitplanke. :D

  • Vielen Dank für die netten Antworten.


    Die Handbremse bremst super, sprich die Fußbremse hat keine Bremswirkung. Ich habe den Traktor nun heute gekauft und habe noch festgestellt, dass keine Bremsflüssigkeit mehr im Behälter war. Höchstwahrscheinlich wird es so sein, dass er deswegen nicht bremst oder?

    Dem Vorbesitzer war es tatsächlich egal, dass der Traktor nicht bremst, er hat ihn ggf. über die Handbremse gebremst.


    Jetzt ist nur die Frage, wo die Bremsflüssigkeit hin ist… gibt es da bekannte Probleme?

  • Hallo,


    willkommen hier im Forum!


    Normalerweise "verschwindet" Bremsflüssigkeit nicht aus einem Bremssystem. Der Flüssigkeitstand im Vorratsbehälter nimmt zwar mit dem Verschleiß der Bremsklötze zwangsläufig ab, jedoch nicht so weit das gar nichts mehr drin ist.


    Wenn der Behälter längere Zeit ohne Flüssigkeit war ist u.U. davon auszugehen das zumindest der Hauptbremszylinder innerlich korrodiert hat. Wenn der Schlepper wieder normal auf der Straße fahren soll wird man um eine Prüfung sämtlicher Komponenten, also Hauptbremszylinder, Leitungen und Bremssättel nicht herumkommen!


    Da ist irgendwann mal was undicht geworden, z.B. wahrscheinlich die Bremssättel, und dann geht Flüssigkeit verloren.


    TÜV dürfte das Fahrzeug ja eigentlich nicht haben..oder? Falls doch wäre das insofern "gut" da das dann mit der fehlenden Bremswirkung noch nicht sooo lange hersein kann..


    Gruß Uli

  • Moin Uli, danke für die rasche Antwort.

    Leider ist davon auszugehen, dass der Behälter seit 5 Jahren leer ist, dem Vorbesitzer war es schlichtweg egal ob er bremst oder nicht… 😃


    Wenn es „nur“ am Hauptbremszylinder liegt, ist der Aufwand ja überschaubar oder? Wo genau sitzt dieser denn?


    Ich würde nun wie folgt vorgehen:

    - Bremsflüssigkeit auffüllen

    -Bremspedal pumpen um Druck aufzubauen

    -auf Leckage prüfen

    -Bauteil mit Leckage erneuern


    Gebt mir gerne Feedback:)

  • Guten Morgen,


    soweit ich mich erinnern kann hat der 108 zwei unabhängige Bremskreise, genau wie mein GT. Das heißt du je einen Geberzylinder für rechts und links. Gleiches gilt für die Nehmerzylinder.

    Bei meine GT bremst momentan auch nur die rechte Seite.


    Du kannst folgendes probieren um der Ursache auf den Grund zu kommen. Entriegle das Bremspedal, damit kannst du die Bremse links und rechts einzeln betätigen.

    Fülle den Behäter mit etwas Bremsflüssigkeit, damit der Pegel im Behälter ca. 1 cm Füllstand zeitg. Pumpe mit einem Pedal mehrmals. Wenn sich Druck aufbaut sollte diese Seite bremsen. Einfach mal ausprobieren und ein wenig fahren. Falls nicht, dann die Seite entlüften und nochmals probieren. Baut die Seite keinen Druck auf, ist im Kreis etwas undicht. Eine Undichtigkeit am Nehmerzylinder sieht man, da die Bremsflüssigkeit austritt. Eine interne Undichtigkeit am Geberzylinder führt auch dazu, dass sich keine Druck aufbaut. Diese Undichtigkeit sieht man aber nicht.

    Es kann auch sein, dass ein Schlauch prorös und undicht ist, du siehst aber dann, ob Bremsflüssigkeit austritt.


    Die gleiche Prozedur ist dann für den anderen Kreis durchzuführen. Am besten geht die Fehlersuche über das Ausschlussprinzip. Einfach nacheinander alle Punkte abarbeiten. Irgendwo muss eine externe Leckage zu sehen sein, da sonst die Bremsflüssigkeit nicht einfach verschwindet. Der Behälter ist so groß, dass bei Verschleiß der Bremsbeläge einfach nur der Flüssigkeitsspiegel im Behälter sinkt, aber nie ganz verschwindet. Deshalb muss irgendwo eine Leckage zu finden sein.


    Ps. die Hauptbremszylinder sitzen direkt unter der Pedalerie. Wenn du von unten auf der rechten Seite auf die Bodenplatte schaust, siehst du sie.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hab heute bei meinem GT das gleiche gemacht. Wenn das Bremspedal entriegelt ist habe ich die linke Bremse getreten. Das Pedal komplett durchgefallen. Nach mehrmaligem Pumpen hat sich langsam Druck aufgebaut. Den Vorgang habe ich sooft wiederholt bis das linke Pedal auf gleicher Höhe war wie das rechte. Siehe da beide Bremsen ziehen gleich an. Ich wollte schon mit dem Zerlegen anfangen. Bin aber ganz froh dass der Fehler so schnell behoben wurde

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • So… Trecker steht nun endlich bei uns auf dem Hof und ich bin Stolz wie Bolle 😃


    Konnte dann auch gestern Abend nicht die Finger davon lassen und bin direkt mit den Arbeiten angefangen. Zuerst habe ich die Bremsflüssigkeit aufgefüllt und angefangen zu pumpen. Leider habe ich nur ins Leere getreten und konnte das Bremspedal komplett durchtreten. Dann habe ich festgestellt, dass beide Bremszylinder sich keinen mm bewegen, nun habe ich sie ausgebaut und werde mir heute neue besorgen und habe die Hoffnung den Fehler schon gefunden zu haben.


    Was meint ihr?

  • Hi

    Also ganz ehrlich: ich würde erstmal die Leitungen richtig spülen, neue Bremszylinder UND neue Hauptbremszylinder reinmachen.

    Dann sauber mit neuer Bremsflüssigkeit entlüften, dann hast du ewig Ruhe.

    Ich denke, dass die Geberzylinder durch Alterung und trocken betätigen eh nicht mehr funktionsfähig sind.

    Und wenn dann eingeschränkt. Das wäre mir zu unsicher.

    Lg Armin