Andere Marke kaufen oder nicht. Neuer Schlepper oder die Oldtimer weiter fahren?

  • Man stellt sich manchmal die Frage ob es Sinn macht einen neueren Schlepper zu kaufen.

    Es gäbe mehr Leistung, evtl. mehr Ausstattung und mehr Komfort.

    Für den alten Fendt gäbe es noch gutes Geld so dass es Finanziell auch gut darstellbar wäre.

    Grundsätzlich bin ich mit den Fendt Farmer 300 zufrieden. Aber man könnte ja Vor-Zurück per Knopfdruck haben und Klimaanlage und eine leisere Kabine und einen neuen, besseren Frontlader. Und dann noch die Leistungsstärkeren Motoren mit Konstantleistung. Und ein Glasdach damit man besser zum Frontlader schauen kann. Undundund...


    Naja, ich habe mir ein paar Angeschaut. Für die paar Betriebsstunden schaute ich natürlich nicht zum 313 Vario ProfiPlus sondern eher zu günstigeren. Hier meine Erfahrungen. Teilweise ist es schon ein paar Jahre her wie man an den Preisen sieht.


    MF 5700 Global mit Dyna4 Getriebe für 49900,- inkl. in der Aktion. Trima Frontlader, Drulu, Klima...86000,- sagt der Händler =O . Und nichtmal Heizung zu den Füssen. Sonst fand ich den gar nicht sooo übel.

    MF 4700 Global mit Dyna2. Der hat nur 540/1000 oder 540/750, umschalten musst du draußen am Heck. 6 Gang mit einer Lastschaltstufe und Kupplungsknopf. Auch nicht sooo übel aber im Vergleich zum 300er Fendt? Eher nein. Außerdem sollte der 76000,- kosten, zu viel für die kleine Kiste.

    Der Valtra A hat die gleichen Gene, kost noch mehr.

    Fendt 207 Vario. Ist schon bisschen knapp mit der Leistung aber würde wohl noch gehen. Aktionspreis war ca. 59000,- da muss dann noch Frontlader, Klima und Luft dran...da war der Preis auf knapp 100000,-. Gefahren bin ich nochmal, aber so viel leiser war der nun auch nicht und sogar mit VA Federung fuhr das nicht entscheidend besser als mein alter Bock. Der Sitz geht gar nicht, voll der Hocker! Überhaupt ist die Kabine zu klein.

    Jetzt habe ich noch einen JD 6020 SE probiert. Der war gebraucht mit wenig Stunden und auch als SE ist die Ausstattung vollkommen ausreichend. Die Frontscheibe geht nur 5cm auf wenn der Frontlader dran ist. Lüftung/Klima nur oben im Dach. Die Schaltung ist eine Frechheit. Die Lastschaltung ist gut, durch die Bedienung mit dem zweiten Hebel muss man aber umgreifen und kann auf der Straße nicht mit einem Schalthebel auskommen. Die Kupplung ließ sich nicht so gut dosieren. Durch den viel geloben Rahmen kommt man an einige Stellen ganz schwer dran wenn man was reparieren soll. Die Vor-Zurück Schaltung am Lenkrad ging schwer (nicht elektrisch sondern mit Bowdenzug) und somit auch nicht mit einem Finger bedienbar. Fühlte mich überhaupt nicht wohl auf dem Gerät. Mein 38 Jahre alter Farmer fährt sich besser und lässt sich besser schalten.

    Irgendeinen Deutz hab ich auch mal gefahren, das war auch nix.


    Und was soll das überhaupt mit den mitten im Raum herumhängenden Gaspedalen? Die kann man auf dem Acker doch nicht ruhig halten.

    Fahren alle mit Handgas oder Tempomat? Wie ist das auf der Straße? Nee, also da kann ich die Trittplatte beim Fendt nur loben, so ein gutes Gaspedal hat heute gar keiner mehr. Und das ist eins der wichtigsten Bedienelemente!


    Tja, ich bleibe dann wohl bei meinen Farmer 300 und wer weiß, vielleicht kommt ja irgendwann noch mal einer dazu. Oder ein Favorit?

    Wahrscheinlich könnte ein 300er Vario oder ein JD 6M oder MF 5S meine Oldtimer ersetzen aber die sind ja nun einfach zu teuer und zu abgehoben mit der ganzen Technik.

  • Servus,


    Da kann ich Dir nur zustimmen, alt bewährte Technik läuft aus der Erfahrung heraus immer noch am besten.


    Wenn ich meine Nachbarn sehe mit JD / MF / NH & Co, die san nur am jammern weil irgend eine Elektronik spinnt oder der DPF nicht regeneriert usw.


    Kann einem beim 300er nicht passieren, Schlüssel rum drehen und ab dafür ;)


    Da verzichte ich lieber auf Komfort und baue mir meinen 300er technisch so modern um das er für mich passt.


    Fängt bei der Hydraulik an und hört bei der LED Beleuchtung auf....

  • Man muss einfach sagen das die farmer 300 was den Fahrkomfort angeht damals schon eine andere Liga waren es gibt nahmhafte Hersteller die sich heute noch weitaus schlechter fahren lassen.

    Wir hatten vor einigen Jahren einen Claas Arion zum ausprobieren der war garnichts gegen einen Farmer aus den 80ger Jahren.


    Gruß Thorsten

  • Hallo,


    nach acht störungsfreien Jahren mit einem Same Dorado habe ich letztes Jahr auf einen Fendt 105 LS Allrad gewechselt. Ich war mit dem Same durchweg zufrieden, er war mir einfach zu langweilig, es gab nichts zu schrauben.


    Nach nunmehr einem Jahr mit dem Fendt bereue ich nichts. Bei 100 - 120 Stunden im Jahr sind weder Komfort noch der ganze Schnick Schnack erforderlich für mich.


    Und, Leistung aus Hubraum, kein Turbo und auch ein beheiztes Dach über dem Kopf genügen mir. Der Same hat Spaß gemacht, war sehr wendig und kompakt, konnte aber nichts besser als der Allgäuer.


    Grüße,

    Michael

  • Hatte mal das Vergnügen einen Kioti HX oder RX testen zu dürfen.

    Er hatte eine "normale H Schaltung" mit Wendegetriebe.

    Die Wendeschaltung war gut aber das war es auch schon wieder die Schaltung selbst war von einem anderen Stern.

    Keine Ahnung wo die Gänge waren. Ich habe sie jedenfalls nicht gefunden geschweige den ohne Kraftaufwand reinbekommen.

    Habe mich noch nie so auf einem Schlepper geschämt wie an dem Tag.

    Jetzt kann man sagen das Problem sitzt bekanntlich zwischen Lenkrad und Sitz.

    Aber zur Verteidigung: die Schlepper werden eigentlich für links Verkehr gebaut und deshalb ist die Schaltung nicht zu 100% stimmig.(Aussage Vertreter)


    Da wusste ich wieder was ich an meinem 309 habe.

  • Moin,

    Mein Schwager war immer MF Fan. Hat seinen alten Damals komplett restauriert. Das war ein schöner MF 186. Eine Klasse große Maschine für die Damalige Zeit.

    Ich war als junger Mensch immer ein bisschen neidisch weil wir zu der Zeit einen Ihc433 hatten. Obwohl das auch ein guter Schlepper war, für unseren Kotten vollkommen ausreichend.

    Dann auf mal verkaufte er seinen MF und ein neuer Cormick 80 Ps wurde angeschafft. Paar Jahre später noch einer mit 105 Ps dazugekauft. Den großen für meinen Schwager und den 80er für den Sohn. Die Probleme gingen dann mit den neuen Schleppern los, immer wieder Kleinigkeiten mit Elektronik und Oelverlust. Jetzt immer wenn die Beiden meinen alten Farmer sehen, sieht zumindest mein Schwager das die alte robuste Technik von Damals doch immer noch die zuverlässigste war.

    Ist nicht immer gut was neu ist und so schön glänzt.🤷‍♂️

    Viele Grüsse Klaus

  • Sehr interessantes Thema :)

    Die Analyse finde ich richtig, heute ein Äquivalent zum Farmer 300 finden ist schwierig... weil es sowas nicht mehr gibt!

    Entweder sind es high-tech Maschinen mit stufenlose Getriebe, die überall Elektronik haben,... die weit über 100k€ kosten... oder Low Cost Maschinen die den Komfort vom 300er nicht erreichen (insbesondere in Sache Getriebe und Turbomatik).

    Aber klar, in seiner Zeit war der 300er LSA die Mercedes seiner Klasse.


    @sexyzylinder: und was wäre mit einem 300er von 2000? Mit der Kabine vom 500er? Selbe Techno aber etwas mehr Komfort (gefederte VA, Klima, Wendeschaltung...).


    Ich war letztens bei einem Kubota Händler. Ich muss sagen, ich war sehr positiv beeindruckt: Stabil gebaut, ziemlich ergonomisch, made in Frankreich. Nachteil: Kabine nicht so gross. Preis/Leistung in Ordnung.

  • Was mich bei der überlegung immer wieder trifft ist die dämliche Abgasnachbehandlung. Nix gegen saubere Abgase und auch DEF/Adblue in den Tank zu kloppen, ist eher das Anwendungsprofil. An sich müssen die Reinigungssysteme regelmässig Betriebstemperatur für ne weile sehen um nicht zu versotten. Also das was die Grosslandwirte machen: Morgens anwerfen, durchfahren bis abends... das was ich bei den kleinen sehe: mal ein paar Ballen holen, halbe Stunde füttern etc. Da bekommt man übers Jahr kaum Stunden und richtig ausbrennen tut der Filter auch seltenst. Kein Wunder das es da immer Probleme gibt. Ist ja teilweise auch ohne die Behandlung problematisch, öldünnung ist ja nicht selten. Spricht zwar für ältere Modelle egal welcher Hersteller, nur die werden auch immer älter und weiter runtergeritten. Irgendwann ist halt ende, dann gehts nicht anders als neu(er) :(

    Da kommt mir Kubota noch am geeignesten vor, die gibts auch mit wenig schnickschnack , auch in der 200er klasse. Aber Händler hier sind rar und die Japaner wissen was sie gutes haben und lassen sichs entsprechend bezahlen.

    Bin entsetzt was selbst die China Schlepper inzwischen in Deutschland kosten.


    Tobias

  • Von Kubota finde ich die Motoren nicht schlecht und auch die Rasenmäher sind gut. Bin auch schon einmal einen 75 oder 80PS Schlepper kurz gefahren. Ja, einfach und ok, aber für das Gebotene dann doch zu teuer. Bin jedenfalls relativ schnell wieder abgestiegen und hab nicht weiter geschaut ob es was für mich wäre.

  • Ich habe einen Favorit 600 der ca 100Std. im Jahr auf dem Betreib meines Bruders im Einsatz ist. Durch vernünftige Bereifung legt er ein gutes Fahrberhalten an den Tag die Schaltung ist leichtgängig und lässt keine wünsche offen.

    Der Bursche ist bis jetzt sehr zuverlässig und wir möchten ihn gegen keinen neueren eintauschen .



    Gruß Thorsten

  • Sehr interessantes Thema :)...


    @sexyzylinder: und was wäre mit einem 300er von 2000? Mit der Kabine vom 500er? Selbe Techno aber etwas mehr Komfort (gefederte VA, Klima, Wendeschaltung...).

    ...

    Ach nee, glaub nicht. Sag niemals nie, aber wenn 1995-2000er Baujahr dann bin ich eher beim 800er. So´n 816 ist doch ´n schöner kleiner Favorit für mich :love: .

    Aber ist eigentlich auch Blödsinn weil schon ganz viel Kabel drinnen, alles ist groß und teuer, meine Anbaugeräte zu klein...

    Wenn dann wird es wohl auf einen eckigen hinauslaufen. 611er bis 614? LS mit mechanischem Kraftheber würde mir auch reichen. Aber 40km/h und Drulu wäre Pflicht.

  • Die 800er sind schon Traum Maschinen 8) Aber vergiss den 816, zu wenig Bums unter der Haube (ratio Gewicht/PS zu hoch). Am besten direkt bei einem 818er greifen ;)

    Wegen Kabelbaum, Elektronik usw hast du 100% recht. Bei einem über 25 Jahren alten Schlepper muss man in Kauf nehmen, dass Reparaturen kommen... Und kann schnell schmerzhaft für die Geldtasche werden. Bei unsere 300er der 80er vergisst man sowas ^^

    Und was wäre mit einem 410er oder 411er der ersten Generation? Die findet man für 40k in guten Zustand.

    Weil wenn man sieht was die 600er kosten sollen... =O

  • Die 800er sind schon Traum Maschinen 8) Aber vergiss den 816, zu wenig Bums unter der Haube (ratio Gewicht/PS zu hoch). Am besten direkt bei einem 818er greifen ;)

    Wegen Kabelbaum, Elektronik usw hast du 100% recht. Bei einem über 25 Jahren alten Schlepper muss man in Kauf nehmen, dass Reparaturen kommen... Und kann schnell schmerzhaft für die Geldtasche werden. Bei unsere 300er der 80er vergisst man sowas ^^

    Und was wäre mit einem 410er oder 411er der ersten Generation? Die findet man für 40k in guten Zustand.

    Weil wenn man sieht was die 600er kosten sollen... =O

    Der 816 ist vom Kraftstoffverbrauch her aber deutlich besser als der 818. Habe beide Typen über mehrere Wochen mit Pöttinger Europrofi 3 gefahren. Beim 816 reichte es jeden 2. Tag zu tanken.