Reparatur Vakuumfass

  • Heute gibts mal einen Reparaturbericht von meinem Vakuumfass.


    Vor drei Jahren habe ich mir ein Vakuumfass zugelegt um den Abwasserkanal zu reinigen. Außerdem brauche ich es um den Schlamm aus meinem Gartenteich abzusaugen.


    Als ich das Vakuumfass gekauft habe, war mir klar, dass ich den Boden irgendwann erneuern muss, da er bereits an einer Stelle durchgerostet war.

    Also habe ich einen neuen Klöpperboden bestellt.


    Leider habe ich gestern festgestellt, dass der Rand des neuen Klöpperbodens um 5 bis 10 mm kleiner ist, als der alte. Ich habe mir überlegt, wie ich den Klöpperboden mit meinen Methoden weiten kann, ohne ihn zu zuerstören.

    Der erste Versuch den Rand mit dem Autogenschweißgerät zu erwärmen und zu weiten funktionierte ganz gut, allerding war es recht unkontrolliert.

    Außerdem habe ich einen Kunststoffschonhammer benutzt. Beim Schlagen auf den kirschrot- glühenden Rand hat das Kunststoff ziemlich gelitten.


    Also habe ich eine Lösung dafür gesucht und auch gefunden.


    1. Klöpperboden so aufstellen, dass der Rand um 1 cm größer wird, als am Radius um 5 mm.

    2. habe ich mir einen Holzhammer gedrechselt, der nach dem Gebrauch nicht mehr verwendet und eingeheizt wird.


    Der Hammer ist ganz gut geworden. Ich wollte mit einem verdeckten Keil den Stiel einkleben. Leider war der Keil zu groß und hat den Stiel gespalten und außerdem habe ich den Stiel nicht ganz in die dafür vorgesehene Bohrung eintreiben können. Ist aber egal, dann mache ich bei Gelegenheit einen neuen. Der Vorteil von dem Holzhammer ist, dass er keine Dellen im dem Blech hinterläßt. Die Schlagfläche ist ballig gedrechselt.


    Das Aufweiten war einfacher als gedacht. Nach der ersten Anprobe ist der Klöpperboden ca. 1,5 cm in die dafür vorgesehene Ringnut vom Fass gerutscht. Das ist fast die maximale Tiefe von der Dichtung, also mehr als ausreichend.


    Danach kamen die neuen Halterungen dran. Nach dem ersten Anheften habe ich gemerkt, dass der Klöpperboden eine andere Wölbung hat und die neuen Halterungen nicht richtig passen.

    Kein Problem, alle Halterungen nachbiegen und nochmals probieren. Jetzt passen sie zwar, aber die Hakenschrauben sind jetzt etwas zu kurz.

    Also wird das Ganze jetzt mit neuen Gewindeverlängerungen passend gemacht. Die Ringmuttern benutze ich dann nicht mehr.


    Nach der ersten Anprobe mit Dichtung saß der Klöpperboden an der falschen Stelle. Also Hefter am Scharnier wieder öffnen und neu positionieren. Jetzt passt alles.


    Der alte Boden hatte nur einen manuellen Schieber. Dieser wird durch einen hydraulischen Schieber ergänzt. Den manuellen Schieber benutze ich zum Saugen, der hydraulische Schieber ist für die Spritzdüse.


    Nachdem ich auch ein C- Strahlrohr ankuppeln will, ist ein 2. Anschluss ganz praktisch. Außerdem möchte ich nicht die Spritzdüse abbauen, wenn ich den Saugschlauch ankupplen will. Also alles umbauen, so dass es passt.


    Heute noch bei F**E das Schauglas bestellt und die Schraubgewinde für den manuellen Schieber. Die alten Rohre sind so verrostet, dass man sie nicht mehr verwenden kann.


    Den Rest sieht man auf den Bildern.

  • weiter Bilder vom Weiten des Klöpperbodens und Einpassen des 1. Rohrs in den Klöpperboden, ganz unten.

  • Moin, echt Top Arbeit die du immer machst. Ich frag mich nur wo du die ganze Zeit weg nimmst :D

    Gruß Paddy


    Güldner A2D
    Porsche Standart 218
    Porsche Standart Star 219
    Fendt Farmer 105 LS
    Fendt Favorit 614 LSA

  • Hi,

    saubere Abreit.


    Gruß


    Andreas

    1.) Ein Fendt ist zwar nicht alles, aber ohne Fendt ist alles nichts!
    2.) Ein Leben ohne Fendt ist möglich - aber sinnlos...
    3.) Nur wer einen Fendt besitzt, weiß, was allen anderen fehlt

  • Hallo Olli,


    ein neuer Boden kostet so um die 150 Euro. Die genauen Maße von so einem Boden kennen die Stahllieferanten auch nicht.

    Das ist ein DN 1000 Boden und der hat eben auch Toleranzen.


    Für 150 Euro kann man schon seinen Kopf ein wenig anstrengen. Am Schluss hat ja alles geklappt wie es sein soll.

    Außerdem hätte ich wieder warten müssen bis ein neuer Boden kommt.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Sehr schön. Als erstes eine Frage. Wo hast du eine Dichtung für den Boden bekommen?

    Ich musste die alte wieder nehmen und die ist nicht mehr 100%.


    Ich hab mein 40 Jahre altes Fass dieses Jahr auch zu ersten mal offen gehabt. Wollte mal ausfegen.

    Nach ein paar 100 kg Sand konnte ich auch den Besen holen 8|.

    Innen nur ein paar Roststellen. Das wollte ich gleich konservieren damit es nochmal 40 Jahre hält.

    Habe den losen Gammel mit Flex+Drahtbürste abgeschrubbt. Nur 5 Minuten! Hat sehr gestaubt.

    Da wusste ich noch nicht was passiert wenn man Zinkstaub einatmet. Hab dann in der Nacht gelernt dass man nicht nur beim Schweißen Zinkfieber <X bekommen kann sondern auch von Zinkstaub. Zum Glück ist es nach einer schlaflosen Nacht wieder vorbei.


    Bisschen Farbe und neue Schläuche+Anschlüsse und das Fass funktioniert wieder top. Habe noch zum bewässern einen 50er Schlauch und zum Viehtränken (im Notfall) einen Selbsttränker zusammengebaut.

    308 LSA Bj. 86
    308 LSA Bj. 87

    Ahlmann AS 70 Bj. 00

    Kubota F1900 Bj. 21

  • Hallo,


    falls es da vom Hersteller nichts mehr gibt, die Typen vom Gummi Leicht können auch Dichtungen nach Angabe fertigen - allerdings nicht ganz billig, deswegen habe ich einfach ein paar alte Maischefässer aussortiert ... ;)


    https://www.heinrich-leicht.de


    Gruß

    Bobberle

    Auch wenn's nicht so aussieht:

    Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Du Dich in zehn Jahren zurücksehnen wirst.

  • Die Dichtung habe ich bislang nicht getauscht. Die sieht noch gut aus, deshalb werde ich diese erst mal verwenden. Als ich die Dichtung herausgezogen habe war diese nicht brüchig und noch sehr elastisch.

    Falls sie wirklich nicht dicht wird baue ich sie aus und lege die gebrauchtge Seite nach hinten in den Nutgrund.

    Dann sollte es auf jeden Fall gehen.


    Die Dichtung sollte zur Not aufzutreiben sein, das ist Meterware. Am Stoß ist sie nur schräg abgeschnitten und übereinander gelegt.



    Heute ging es wieder weiter. Allerdings habe ich keine Fotos gemacht. Das hole ich morgen in der Frühe nach.


    Das untere Schieberrohr ist eingeschweißt und verputzt. Das zweite Rohr ist auch schon eingepasst aber nur geheftet, da ich noch auf die Teile warte.


    Die Ohren zum Verschrauben habe ich heute angepasst, dass sie richtig passen und ebenfalls verschweißt.

    Morgen werden nur noch die Schweißperlen entfernt und alles sauber verputzt.


    Mehr kann ich momentan nicht machen. Ich brauche erst mal Teile, damit ich den Rest anpassen kann.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Wie versprochen hier ein paar Bilder von dem Stand gestern:


    unteres Rohr eingeschweißt und verputzt

    Laschen für Deckelbefestigung geheftet und ausgeschweißt

    2. Rohr eingepasst und geheftet


    Von heute stelle ich gleich noch weitere Bilder ein, sonst wirds zuviel auf einmal

  • So weiter gehts.


    Heute:


    1. Schweißnähte verputzen und so gut es geht Schweißperlen beseitigen


    2. Kanten nochmals ein bischen nachrichten (ging gestern nicht, weil Feiertag Hl. 3 König, da hätten sich meine Nachbarn bedankt, auch wenn sie 150 Meter wegwohnen 8o)


    3. Erst mal die Werkstatt aufräumen: 3 Kehrschaufeln vor Eisenspäne und Dreck. Wegräumen und die Wände vom Staub abblasen. <X<X<X


    4. Flanschplatte zum Anschweißen für Schieberbetätigung links anfertigen. Dazu habe ich Edelstahschrauben in einer Platte versenkt und anschließend verschweißt. Die Schweißnähte sind eingeebnet.

    Nach dem Verzinken werden die Gewinde nachgeschnitten. Bei den Edelstahlschrauben rostet so nichts, auch wenn das Zink entfernt ist.


    5. Kugel an Kanalreinigungsschlauch anschweißen.

    Erst mal mit roher Gewalt den Stutzen aus dem Schlauch herausbekommen.

    Zuerst hat sich garnichts gerührt. Dann den Schlauch genau am Übergang zur Tülle in den Schraubstock gespannt vorsichtig gedrückt, damit der Schlauch nicht beschädigt wird.

    Dann mit 2kg- Hammer und Aluwelle den Flansch ausgetrieben. Nachdem er sich 1 cm aus dem Schlauch herausbewegt hat, ging es auf einmal ganz leicht: Knackeln und Drehen. Irgendwann hat sich der Rost gelöst. Geschafft!!! :thumbup:


    Flansch absägen: Na ja schön ist anders. Ist ganz schön schief geworden - egal!

    Ab damit in die Drehbank und erst mal den Rand begradigen und anschließend einen Absatz andrehen, damit die Kugel passt.


    Den Rest entnehme man den Bildern.


    So heute Abend gibts dann den vorerst letzten Bericht. Ich warte auf Teile.

  • Hallo Claus, :thumbup::)8)


    ich bewundere dein Geschick in Allem was du angehst.


    Schaue immer wieder auch auf deine Fortschritte und Arbeiten.


    Bloß gut das ich in solchen Dingen,:/8):saint:

    nicht mit deinen überlegten Ideen, Arbeiten,

    wie in einem sportlichen Wettkampf um den Lorbeerkranz mithalten muss.


    Ich weiß du würdest ganz sicher gewinnen... ;)^^8)


    Weiterhin immer gutes Gelingen. :!:

    Märzhase ;)


    (L.T. Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann.)

  • Hallo Winfried,


    vielen Dank. Ich mag keine halben Sachen. Deswegen versuche ich nach meinen Möglichkeiten alles so gut es geht umzusetzen.

    Man tut was man kann.


    So Feierabend. Warten auf Teile ist angesagt.

  • Hi,

    sehr vernünftig gleich alles richtig zu machen, sonst ägert man sich nachher nur umso mehr.


    Gruß


    Andreas

    1.) Ein Fendt ist zwar nicht alles, aber ohne Fendt ist alles nichts!
    2.) Ein Leben ohne Fendt ist möglich - aber sinnlos...
    3.) Nur wer einen Fendt besitzt, weiß, was allen anderen fehlt

  • ... weiter gehts. Am Samstag vor einer Woche war Drucktest. Das Fass ist dicht und baut sowohl Unterdruck als auch Überdruck auf.

    Alles passt wie es sein soll. Am Freitag war groß reinemachen angesagt:

    Alte Teile ab in den Schrott. Neue Teile ab zum Verzinken. Am Freitag nächste Woche sollte alles fertig sein. Dann gehts nur noch ans Zusammenbauen. Das ist aber in 20 min erledigt.


    Letzte Woche habe ich noch angefangen die Kettenschienen vom Miststreuer zu erneuern. Die waren schon durchgescheuert. Die habe ich auch gleich noch hergerichtet zum Verzinken. Dann ist alles soweit erledigt.


    Mal sehen, wenn ich die Teile habe, stelle ich ein paar Fotos ein. Momentan gibts nicht viel zu sehen, ausser ein Vakuumfass ohne Deckel.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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