Neu im Forum und gleich eine Frage

  • Hallo zusammen,


    mein Name ist Gerhard und ich habe mich gerade erst hier im Forum registriert. Ich bin Besitzer eines 106 LSA, Bj. 79, also noch nicht wirklich ein Oldtimer.


    Der Fendt wird von mir gehegt und gepflegt, hat erst ca. 5.000 Bstd runter und wird fast ausschließlich zur Brennholzwerbung eingesetzt.


    Nun habe ich folgendes Problem: Vor kurzem musste ich einem überholenden Autofahrer ausweichen und bin dabei von der Straße abgekommen. Der Unfallverursacher beging - heutzutage wohl fast selbstverständlich? - Unfallflucht.


    So stand ich nun im Wald, mit zerdellter Motorhaube und verbogenem Lenkzylinder. Glücklicherweise jedoch ohne Verletzungen. Die polizeiliche Suche nach Zeugen und Unfallverursacher verlief bisher erfolglos.


    Da ich meine 3-pkt.-Heckschaufel angebaut hatte, gab es wohl einen derben Schlag auf den rechten Hydraulikunterlenker bzw. dessen Strebe. So musste ich feststellen, dass bei der Strebenbefestigung am rechten Portalachsgehäuse 2 von 3 Gewinden ausgebrochen sind.


    Nun meine Frage: Hat jemand von Euch auch schon einmal so ein Problem gehabt und falls ja, wie habt Ihr es gelöst?


    Oder gibt es jemanden, der einen Lösungsvorschlag hat? (Neuer oder gebrauchter Achstrichter scheiden bei mir aus Kostengründen aus). Ansonsten bin ich für jeden Tipp/Ratschlag dankbar.




    Viele Grüße an alle Fendt'ler


    Gerhard

  • Hallo an alle,


    der Achstrichter hat aber schon einen ganz schönen Schlag abbekommen.
    Wenn du keinen neuen oder gebrachten Achstrichter verwenden willst bleibt dir nur noch das Schweißen.


    Guss kann man heute (von Experten) gut schweißen. Ich würde dir aber auf jeden Fall raten, das von einem erfahrenen Schweißer machen zu lassen. Achstrichter ausbauen und dort hinbringen. Selber rumschweißen bringt nicht viel, da einem die Erfahrung und das nötige Equipment fehlt. (WIG- MIG Schweißen, Laserschweißen, Geregelter Temperaturofen zum Vorwärmen,....)


    Der entscheidet was das für ein Guss (Kugelgrafitguss, Lamellengrafitguss, Temperguss, Grauguss, Weißguss, Spheroguss usw.) ist, und passt seine Schweißtechnik danach an, da jede Gusssorte andere Eigenschaften hat, und um eine lange Haltbarkeit zu erhalten, wärmt er es je nach der Ausdehnbarkeit des Gusses vor, dass es später keine Rissbildung mehr gibt


    Vom Profi ist es danach genau so gut belastbar wie vorher. Ich hab mal nen Zylinderkopf schweißen lassen und bin bis jetzt wirklich zufrieden.


    Schau mal hier http://www.gusschweisser.de/html/guss_reparatur.html

  • Hallo Thomas,


    danke für die Informationen über das Schweißen.


    Das Problem ist aber das gleiche, wie wenn ich einen anderen Achstrichter verwende. Nämlich, dass dafür die Kabine runter muss. Das heißt, ich brauche eine Halle mit Kran oder einen Gabelstapler mit ausreichender Hubhöhe. Beides habe ich nicht, also bleibt nur die Werkstatt und das wird logischerweise s..teuer.


    Ich habe mir überlegt, ob ich das eine noch intakte Gewinde verwende und die Halterung irgendwie nach links verstrebe, da wo man die zwei großen Schraubenköpfe sieht? Was meint ihr dazu?

  • Hallo,


    wenn du an den senkrechten 8mm Schrauben z.B. ein Flacheisen 8x50mm befestigst und von der
    waagerechten her eine Platte befestigst und diese mit dem Flacheisen verschweißt. Dann
    kannst du die vordere Bohrung am Achstrichter noch als Befestigung mit nutzen. Die zwei
    defekten Befestigungen kannste als Auflage nutzen. Die zwei hinteren Bohrungen in der Platte
    müssen als Gewinde für die 14mm Schrauben hergestellt werden.
    Wenn du den Achstrichter abbauen willst muss die Kabine nur angehoben werden.
    Den Achstrichter kann man auch mit einem Rangierwagenheber demontieren.


    Mit freundlichen Grüßen aus Hessen


    Jochen

  • Hallo Jochen,


    auch Dir danke für Deinen Tipp. Ich vermute, Du meinst die 8-er Schrauben an dem hinteren, senkerechten Deckel. Die sind mir zuesrt auch ins Auge gesprungen. Aber die Sperrklinke, die an der Strebe dran ist, läuft seitlich ganz knapp an diesem Deckel vorbei. Wenn ich da also eine Platte anschraube, dann hat die Strebe keinen Spielraum mehr, z.B. beim ankuppeln wenn man die Unterlenkerpunkte des Anbaugerätes nicht genau trifft.


    Ich werde jetzt vielleicht mal versuchen, ob ich in meiner näheren Umgebung einen Schweißfachbetrieb finde (so einen wie den, den Thomas hier genannt hat). Irgendwie scheint es doch zu gehen, am eingebauten Teil zu schweißen. Das sieht man auf der Homepage, da ist ein Schlepper abgebildet, der eine ähnliche Schadensstelle hat wie meiner.


    Trotzdem bin ich weiterhin für jeden Tipp und jede Anregung dankbar!

  • Hallo Gerhard,


    das muß ja einen heftigen Schlag gegeben haben...zum Glück ist Dir nichts passiert.
    Ich wünsch Dir viel Glück bei der Reparatur..


    Gruß Uli


    P.S. Hat der Schlepper zufällig eine Voll- oder Teilkaskoversicherung...eine von den beiden übernimmt u.U. Schäden bei unbekannten Verursachern...zumindest hat mir das meine Versicherung so gesagt, da ging es aber um "Parkplatzrempler" beim PKW, also mit Unfallflucht.

  • Hi,


    meine Meinung ist - beiß in den saueren Apfel und lass die Sache von einer Fachwerkstatt begutachten ob das zu schweißen ist und lass dies dann machen oder aber - die Farmer 100 sind keine Seltenheit, Gebrauchtteile bei den bekannten Händlern sind zu bekommen und dann repariere die Sache mit einem guten Gebrauchtteil, du willst doch an der Maschine wohl noch ein paar Tage deine Freude haben oder ?


    Die Sache mit einer alternativen Befestigung wie sie Biertuempfel10 beschreibt hört sich auf den ersten Blick umsetzbar an ... ich weiß aber nicht in wie weit du den Schlepper noch im Bereich der LoF nutzt, die Berufsgenossenschaft hat da sicher keine Freude daran und ob der Tüv (sollte er das überhaupt sehen) das dann so durchgehen lässt ? ... ich glaube ich persönlich hätte auch wohl eher ein ungutes Gefühl mit dieser improvisierten Lösung, je nach Anbaugerät kommt ja doch etwas Belastung auf die Seitenstabis... und wenn die Bestelei doch nicht hält und noch mehr passiert hat sich die Sache auch nicht gelohnt.


    Frage mal bei den Gebrauchtteilehändlern an:


    1
    http://www.traktorpool.de/mhartl
    2
    http://www.bracht-landtechnik.de/fendt-ersatzteile.php
    3
    http://www.traktorpool.at/de/d…nenten/Fendt-106/1437597/

  • Also zuerst mal vielen Dank all denjenigen, die sich zu meiner Frage / meinem Problem gemeldet haben. Es ist echt toll, wenn man auch als Neu-Mitglied so schnell so viele Tipps und Ratschläge bekommt!


    @ uli0601: Ja da hast Du wirklich recht, die Sache hätte für mich wesentlicher schlimmer ausgehen können. Ich will ja hier nicht dramatisieren, aber jeder weiß: Auf dem Schlepper (zumindest bei den älteren) ist man nicht angeschnallt und es gibt jede Menge Stahl, an dem man sich den Schädel ohne weiteres einschlagen kann - kurzum ich hätte auch hinüber sein können. Das ist es auch, was mich wenigstens ein bisschen über die materiellen Schäden hinwegtröstet, dass ich außer ein paar schmerz- und dauerhaften Prellungen unverletzt geblieben bin.


    Zu Deiner Frage wegen der Versicherung: Ich habe zwar eine Teilkasko, die zahlt in dem Fall aber nicht. Und Vollkasko gäbe es für Traktoren nicht, hat mir mein Versicherungs-Fritze vor Jahren mal gesagt. Wäre aber vermutlich auch fast unerschwinglich, wenn ich überlege was ich jetzt schon (bei 35% SFR) jährlich bezahle.


    @ Fendtman: Auch du hast sicher recht und ich denke, ich werde jetzt mal nach einem Schweißfachbetrieb in meiner näheren Umgebung suchen und dort fragen, was die meinen. Der freundliche Meister in meiner BayWa-Werkstatt hat nur gemeint: "Das sieht aber gar nicht gut aus."


    Bei neuem oder gebrauchtem Achstrichter scheue ich einfach den großen Aufwand.


    Wegen TÜV oder BG hätte ich jetzt weniger Bedenken, obwohl ich diesen Punkt bisher nicht geprüft habe.




    Also nochmal: Vielen Dank an alle Ratgeber! Ich werde jetzt mal einen kompetenten Schweißerbetrieb suchen und wenn es was Neues gibt melde ich mich selbstverständlich wieder.


    Wem doch noch was einfällt, der darf es natürlich gerne mitteilen!!!

  • Hi


    Zitat

    Wegen TÜV oder BG hätte ich jetzt weniger Bedenken, obwohl ich diesen Punkt bisher nicht geprüft habe.


    Wird spätestend dann ein Thema wenn der Tüvler das doch sehen sollte und oder was keiner hofft - was passiert ...


    Zitat

    Bei neuem oder gebrauchtem Achstrichter scheue ich einfach den großen Aufwand.


    Lass es mal von nem Schweißer ansehen wie du jetzt planst - bevor du das aber dann machen lässt würde ich vorher dennoch mal den Markt checken was ein Achstrichter als Gebrauchtteil kosten würde ... wenn du jetzt noch zuuuufällig in deinem Bekanntenkreis einen Landmaschinenmechaniker hast (zur Not auch KFZ-ler) der dir das mal mit macht, ist der Aufwand zum Tausch denke ich überschaubar

  • Hallo,


    also ich denke auch das da ein Tauschteil durchaus in Betracht kommen kann... der Achstrichter kann, meiner Einschätzung nach, nicht im eingebauten Zustand geschweißt werden, aber mal sehen was der Schweißfachman sagt.
    Wegen einem Tauschteil, evtl. passen da auch welche von anderen Schleppern, (Ersatzteillisten vergleichen...) würde ich es, zumindest für eine Preisanfrage, mal beim Werner probieren..Tel. 09161 6631-0. würde mich sehr wundern wenn da nichts da wäre.


    Gruß Uli


    P.S. was mir gerade noch einfällt...man könnte doch die beiden verbliebenen Gewindestummel wegflexen. Dann könnte man doch mit den 3 Schrauben des Gehäusedeckels arbeiten. Man könnte sich dann einen Winkel anfertigen, an dem einen Schenkel wird der über die 3 Schrauben befestigt und am anderen Schenkel kann man die 2 großen Gewinde anbringen, geanu an der Stelle wo die vorher im Guß waren...

  • Hallo,


    ich hatte gestern frei und hab mal beim TÜV vorbeigeschaut, natürlich mit Schlepper.


    Der TÜV-Ingenieur (nicht Prüfer!) hat gemeint, wenn man das von einem zertifizierten Schweiß-Fachmann mit Schweißerbrief (ganz schön viel Schweiß für so einen Sch..ß) machen lässt, dann gibt es keine Probleme.


    Die schweißen schließlich auch Kräne, Aufzüge, Seilbahnen usw. Nur vom Selbermachen hat er abgeraten. Somit wäre die Sache auch BG-mäßig auf der sicheren Seite.


    Logisch wäre der Achstrichtertausch die sinnvollste Lösung. Aber für mich in Eigenarbeit halt nicht durchführbar. Ich bin zwar gelernter Werkzeugmacher und habe bestimmt keine zwei linken Hände, aber mir fehlt in erster Linie einfach die Werkstattausrüstung und zudem auch dieser Kumpel der zufällig Landmaschinenmechaniker ist.


    Ich bin momentan, wie schon geschrieben, auf der Suche nach einem Schweißfachbetrieb um mir da einen Kostenvoranschlag machen zu lassen. Dann werde ich mal schauen was ein gebrauchter Achstrichter kostet. Anschließend zu meiner BayWa-Werkstatt gehen und fragen, was sie für den Austausch verlangen würden. Vielleicht sind sie ja in der Winterzeit froh über Aufträge und machen es etwas günstiger.


    Übrigens: Neu gibt es den Achstrichter (laut Baywa) wohl sowieso nicht mehr. Toll, bei einem Schleppertyp der ???mal gebaut wurde und auch heute noch auf zig Höfen und Feldern zu finden ist.


    Da bekommt man wohl leichter Ersatzteile für einen, der schon 50 Jahre alt ist.


    Egal wie es weitergeht, ich halte Euch auf dem Laufenden!


    Schönes (langes) Wochenende!

  • Hallo zusammen,


    von der Achstrichergeschichte gibt es (leider) keine Neuigkeiten, da ich die letzten Tage wegen Krankheit im Bett verbringen musste.


    Gestern habe ich dann meine ausgebeulte und frisch lackierte Motorhaube vom Karosserieklempner geholt. Ich hatte nur die Scheinwerfer, Kühlergrill und die Typenschilder abgebaut.


    Als ich sie dann abgeholt habe, hatten die (sicher fachlich richtig) die Verkabelung der Scheinwerfer, den Hebel, der die Haube in geöffnetem Zustand hält, die Hupe und alles andere demontiert. Die Einzelteile bekam dann ich in einer Schachtel mit, was auf den ersten Blick kein Problem zu sein schien. Scheinwerferverkabelung ging klar, der Aufstellhebel und die Hupe sowieso.


    Nur habe ich jetzt zwei Gummipuffer und zwei große U-Scheiben übrig, von denen ich nicht weiß, wo und wie sie genau hingehören.


    Ich weiß, dass die voren unter der Haube waren. Aber wo genau? Zumal auch noch die Schrauben zu fehlen scheinen?????


    Ich werde mal zwei Bilder anhängen. Eines von den Puffern, das andere, wenn mann von vorne nach unten in die Haube schaut.


    Die beiden Langlöcher sind für die Sicherungshaken, dass die Haube nicht zu weit nach vorne klappen kann. Ich denke, die Puffer gehören an die beiden "inneren" Schraubenlöcher. Aber wie???


    Wäre toll, wenn es mir jemand beschreiben, oder noch besser ein Foto machen könnte, wie es richtig hingehört.


    Im Voraus schon mal vielen Dank!!!

  • Hallo,


    die Frage wegen der Montage der Gummipuffer hat sich erledigt. Schätze, ich habe rausgefunden wo und wie herum sie richtig hingehören. :thumbup:


    Also nicht jetzt noch am Sonntag in die Garage rennen, schauen und evtl. auch noch Bilder machen :)