Zylinderlaufbuchsen KDW 415Z entfernen ist nicht möglich

  • Ich bin immer noch dabei, meinen Motor zu überholen, die Kurbelwelle wurde geschliffen, neue Kurbelwellenlager, neue Pleuellager. Aber ich habe Probleme beim Entfernen der Zylinderlaufbuchsen. Ich habe ein System (Abzieher) gebaut, um die Zylinderlaufbuchsen aufziehen zu können, aber ich habe keine Möglichkeit, sie hochzuziehen. Sie sind im Motor zu sehr verrostet... Kennt jemand eine Lösung, um Zylinderlaufbuchsen zu entfernen, ohne dass es zu Schäden/Brüchen am Motor kommt? Ich habe darüber nachgedacht, dass es sicherer wäre, die vorhandenen Buchsen auszubohren und eine trockene Zylinderbuchse einzupressen. Das einzige Problem ist, dass ich keinen Bus finde, der lang genug ist. Die Länge der Buchse sollte 260 mm betragen.

  • Einpressen würde auf keinen Fall machen das ist Pfusch....

    Ich würde erstmal gucken ob deine Vorrichtung auch Funktioniert...Bei mir gingen die ganz einfach raus obwohl die seit 1952 drin saßen.

    Guck mal ob die Vorrichtung irgendwo oben evtl. oder unten an der Buchse anliegt. Man kann sich immer mal vertuen...Du wärst nicht der erste wo sowas passiert ist...

    Wenn das alles passt würde ich die über Nacht mit WD-40 einweichen lassen und nochmal probieren.

    Wenn das immer noch nicht geht würde ich die Buchse !!!aber ganz Vorsichtig!!! von innen warm machen und nochmal versuchen.

    Die muss kommen so fest kann die gar nicht sitzen.

    Ich habe mir damals eine Scheibe gedreht die einen Absatz hatte der in die Bohrung passt und ein TR16x2 Gewinde in der Mitte hatte.

    Oben ein Dicken Flachstahl mit Stützen und einer 16mm Bohrung. Mit einer selbst gedrehten Mutter habe ich das ganze dann Kinderleicht raus bekommen...

    Wie gesagt wichtig ist das die Vorrichtung nirgends aus versehen an der Laufbuchse anliegt. Dann drückt man ja quasi von beiden Seiten...

    Wird schon...!


    MfG Markus

  • Hallo,


    beim ziehen meiner Buchsen bin ich folgendermaßen vorgegangen.

    Vorrichtung gebaut, eingesetzt und angefangen obere Mutter anzuziehen. Da ich nur eine M16er normale Mutter hatte merkte ich dann irgendwann das mehr Vorspannung nicht mehr geht. Buchse hat sich aber noch nicht bewegt.

    Ich bin dann von unten mit einem Stück Eisen auf die untere Zugscheibe, Vorrichtung war so wie bei Markus, und habe dann mit einem 5 Kg Hammer Schläge von unten auf die Scheibe gegeben. Dann merkte man relativ schnell das die Buchse kommt. Wenn die sich dann mal bewegt hat ging es dann mit der Mutter von oben weiter.

    Halt Obacht geben das man, wenn die Kurbelwelle noch drin ist, den Pleuelzapfen nicht beschädigt..

    Gruß Uli

  • Ja mit Schlägen wär ich recht Vorsichtig. Nicht das der Gussblock Risse bekommt...

  • Der Abzieher, den ich verwende, ist speziell dafür gemacht, Zylinderlaufbuchsen von oben nach oben zu ziehen. Ich werde versuchen, die Buchse vom Inneren des Brenners vorsichtig auf ca. 200°C zu erhitzen. Ich hatte die Zylinderbuchse bereits mehrere Wochen mit WD40 belassen und, wenn der Abzug unter Spannung steht, mit einem Hammer von unten darauf geschlagen, aber nichts hilft. . Ich werde bei Gelegenheit ein paar Bilder machen. Sollte die Zylinderlaufbuchse herauskommen, befürchte ich, dass die Kante dort, wo sich der O-Ring der Zylinderlaufbuchse befindet, zu stark verrostet sein wird.

  • Die Buchsen geheb nur nach oben raus, da sie im Block an der Oberseite einen Bund hat. Die Buchsen von meinem KDW 415Z gingen sehr leicht raus, auch wenn diese 60 Jahre im Block festgegammelt waren.

    Mit Gewalt arbeiten bringt nichts.

    Ich hab mir damals ein sehr dickes Flach (40x60) angefertigt und oben auf den Block ein Rohrstück, das ca. 2cm größer im Durchmesser ist, als der Kolbendurchmesser. Quer zum Rohr das gleiche Flach und mit einer Gewindestange ziehen. Ich habe eine 16er Gewindestange mit Güte 8.8 genommen. Das ging ganz einfach.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Rostlöser bringt nur bedingt etwas, da die Buchsen normalerweise nicht oben im Block festgegammelt sind, sondern unten am Sitz im Block, wo die Dichtungen sitzen.

    Dort gelangt aber kein Rostlöser hin.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hallo,

    die Buchsen müssen so raus kommen. Falls nicht: Dann würde ich den Wasserkanal vorne am Block dicht machen, Diesel o. Ä. von oben durch die Wasserkanäle reinkippen und mal ein paar Tage ordentlich einweichen lassen.

    Den Buchsenrand oben mit Rostlöser einsprühen kann auch helfen weil sich da zwischen Block und Buchse gern mal richtig Kesselstein und Rost absetzt.


    Dann noch zum Thema Abzieher:

    Ich hab mir einen selber gebaut aus recht massiven Flacheisen, schaut so aus:


    Hab mit dem schon erfolgreich 3 stark festgegammelte Buchsen mühelos raus bekommen


    Lass aber die Finger von so Pfusch wie trockene Buchsen in die alten Buchsen einsetzen, etc.

    Warm machen kannst du auch versuchen, aber nur sehr sehr vorsichtig, ich wär mir da nicht so sicher ob der billige Guss eine punktuelle starke Erwärmung abkann.


    Viel Erfolg mit deinem Vorhaben.


    Gruß Paul

  • Hallo,


    paul, die Vorrichtung ist recht gut gebaut. Die Scheibe unten ist bei mir ähnlich massiv. Das "Problem" bei mir ist oder war das sowohl Gewindestange und Mutter keine 8.8 er Güte haben. Ich hatte halt nur das 5.8. er Zeugs rumliegen. Mit 8.8 wäre das, so wie Claus schreibt, sicher auch ohne diese "Hilfsschläge" von unten gegangen.

    Selbstverständlich habe ich da nicht "draufgedroschen" sondern halt eher verhalten viele "leichtere " Schläge bis sich die Buchsen gelöst haben. Hat halt bei mir funktioniert..


    Wenn das nicht funktioniert hätte wäre mein nächster Schritt der Versuch mit einem Kältespray gewesen, also die Buchsen von innen da einzuspühen so das die sich etwas zusammenziehen um halt örtliche Relativbewegungen von Buchse zu Block zu erzeugen. Hätte das auch nicht funktioniert wäre dann der nächste Schritt ein noch massiverer Auszieher mit Gewindestange und Mutter höherer Güte gewesen...




    Gruß Uli

  • Ja so sieht meine auch aus :thumbup:

    200° Jesus Maria... Auf keinen Fall mit so viel Hitze dabei gehen =O

    Der Dichtring unten drin Schmilzt und dann wird es nur noch schwerer...

    Ja Rostlöser ist besser das stimmt. Versuch den von unten rein zu sprühen das das kriechen kann.


    Meine Güte das die soo fest sitzt gibt es ja gar nicht :/

    Halt uns mal auf dem Laufenden..


    MfG Markus

  • Ich habe ein paar Bilder von meinem nackten Motor gemacht. Ich habe die Seite des Wasserkanals verstopft und er war mehrere Tage lang mit WD40 getränkt. Die Gewindestange des Abziehers ist M20. Es ist natürlich ein grobes Gewinde, aber ich habe mit einem langen Ringschlüssel meine ganze Kraft aufgewendet. Natürlich habe ich Angst, dass das Gusseisen unten kaputt geht.

  • Guten Morgen Verko,


    an der Mutter/Gewinde und der Reibfläche Mutter zur Unterlegscheibe sehe ich kein Fett. Ich würde dort fetten.


    In der Zugstange ist oben eine Zentrierbohrung. Probiere mal einen Bohrer, abgesägte Schraube oder Stift halbwegs passend anzuschleifen und auf Anschlag in das Futter einer Schlagbohrmaschine (mit überstand max. 10 mm über das Futter) einzuspannen und dann Vibrationen auf die Zugstange zu geben. Die gehen über die Stange und Zugplatte in die Buchse. Mit Glück löst sich dann die Spannung der Buchse in der Bohrung für die Buchse im Block.


    Alternativ ein Stück Messing oben auf die Zugstange und mit einem nicht zu großen Hammer "dengeln". Ich würde so 600 gr oder weniger nehmen. Der soll quasi zurückspringen und kleine Vibrationen erzeugen. Du kannst mit dem Hammer auch direkt auf die Stange dengeln. Die wird aber dann nicht schöner.


    Das eine oder andere habe ich auf diese Art schon los bekommen.


    Versuch macht kluch.


    Frohe Weihnachten

  • Hallo,


    zwischen Mutter und Bügel ist offenbar ein Axialkugellager wenn das Bild nicht täuscht.. ;)

    Sieht aber irgendwie so aus als ob es dieses Teil in die Bohrung vom Bügel ziehen würde. :/


    Das mit dem Draufdengeln von oben geht natürlich deutlich bequemer als von unten wie ich es gemacht habe. :thumbup:


    Aber prinzipiell wären meine Buchsen mit der Vorrichtung wahrscheinlich auch ohne den "Hilfschlägen" gekommen also alleine schon wegen dem 20er Gewinde.


    Ich hoffe ja nur nicht das da jemand mit Kleber hantiert hat also diese Buchsen nun wirklich brutal drin sitzen.


    Gruß Uli


    Sollte es sich bei dem Teil (unter der Mutter) wirklich um ein Axialkugellager handeln so wird dieses, bei der Größe, niemals die Spannkraft von mehreren Tonnen übertragen können welche man mit der 20 er Mutter erzeugen kann! Es sieht auf dem Bild auch so aus als ob da schon was Nachgegeben hat... :/

  • Letztendlich habe ich es mit viel Geduld und Schweiß geschafft. Das nächste Problem Nachdem ich alles gründlich mit Drahtbürste und Hochdruckreiniger gereinigt hatte, bemerkte ich einen Riss im Bereich der Dichtung der O-Ringe an der Buchse und am Motor. Der Riss erstreckt sich bis ins Innere des Motors. Wie würden Sie das lösen? Ich hatte mir überlegt, die Oberfläche im Inneren des Motors (rotierendes Teil) mit einem Dremel zu reinigen und mit flüssigem (2-Komponenten-)Metall zu füllen. Natürlich ist immer noch ein Riss auf der Oberfläche zwischen dem O-Ring und der Buchse. Außerdem Die Oberfläche des oberen O-Rings ist nicht mehr schön, da viele Rostschäden vorhanden sind.

  • Wir hatten den gleichen Gedanken. Ich wollte eigentlich auch nichts mehr dazu schreiben, aber na ja.... Ich sehe die Sache genau wie Uli. Der Block ist nicht mehr zu retten. Die Risse im Bereich der unteren Dichtung sind nicht mehr abzudichten. Unter Temperatur machen die immer wieder auf und dann hast du Wasser im Öl.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Ich weiß, dass es schwierig sein wird, das zu beheben, aber ich werde trotzdem mein Bestes geben. Auch die Suche nach einem anderen Motor wird schwierig sein. Ich werde versuchen, es gut zu sandstrahlen, um eine perfekte Haftung des flüssigen Metalls zu gewährleisten. Sobald alles gut repariert und geschliffen ist, werde ich den neuen Bus mit einer guten Dichtmasse verkleben. Ich werde nächsten Monat noch ein paar Bilder hochladen.