Fendt 614SL Lenkbremse ungleich, Pedale fallen durch.

  • Hallo zusammen,



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    Aktuell plagt uns die Betriebsbremse des Fendt 614 SL Baujahr 1976.

    Bremswirkung schlecht, man muss schon kräftig in die Pedale treten und pumpen dass es Abbremst.

    Bin jetzt unschlüssig wo ich weitermachen soll mit der Fehlersuche.

    Bereits geprüft: Ausgleichsbehälter Pegelstand i.O, Entlüftung i.O, keine Leckagen, Kardan Bremse i.O…

    Die Störung stellt sich so dar: Pedale verriegelt, Schlepper bremst eigentlich gleichmäßig auf beiden Rädern HA, nur gehen die Pedale fast auf Anschlag durch und die Bremswirkung ist nicht die Beste,

    man kann dann Pumpen dann wird es etwas besser.

    Mit geöffneter Verriegelung der Pedale ist es so, dass das rechte Pedal (Rechtes Rad) gut, schnell und mit wenig Kraftaufwand bremst.

    Linkes Pedal hingegen fällt beim ersten Betätigen voll durch ohne Bremswirkung, durch mehrmaliges aufpumpen kommt dann die Bremse Links auch zu Geltung.

    Was noch hinzukommt und mir komisch erscheint,- das rechte Pedal wird gedrückt und gehalten (bei stehendem Schlepper), dann betätigt man das Linke Pedal nur ein bisschen und schon Sackt das rechte Pedal nieder, umgekehrt genau das gleiche Phänomen, normal ist das ja nicht (Youtubelink)

    Zur Technik: der Schlepper hat eine Druckluftbeschaffungsanlage zwei Kreis verbaut.

    Was mir auch noch unklar ist, dass der Schlepper an den Achstrichtern keine Spionbohrung hat, wo man den Verschleiß der Bremsbacken prüfen kann, laut Handbuch sollte da ein Stopfen in der nähe

    Des Zusatzhydraulikzylinder sein, ist bei unserem Schlepper nicht vorhanden!

    Meine Vermutungen zum Bremsproblem gehen auf das Zuschaltventil oder eben die Hauptbremszylinder, die Druckluftanlage schließe ich jetzt aus da wenn Druckluft Drucklos das Problem weiterhin besteht, blöd ist nur, dass ich den Bremsbelag auf die schnelle nicht Kontrollieren kann, wäre schön, wenn Ihr mich aufklärt.

    Handbremse ist von den Problemen nicht betroffen, die zieht sauber durch.

    Bitte um eure Unterstützung.



    Danke schonmal und MfG Marc.

  • Hi,


    Zitat

    Was noch hinzukommt und mir komisch erscheint,- das rechte Pedal wird gedrückt und gehalten (bei stehendem Schlepper), dann betätigt man das Linke Pedal nur ein bisschen und schon Sackt das rechte Pedal nieder, umgekehrt genau das gleiche Phänomen,

    Ist normal aufgrund des Ausgleich.


    Würde als einfachste Maßnahme zuerst prüfen ob die Bremse nachgestellt gehört, nicht das re/li ungleich abgenutzt sind.


    Bei den alten Hobeln ist zwar meist mehr zu tun, aber einstellen Kost nix.

    Sollte beim SL noch wie beim S sein, aufbocken, gebogener Schraubenschlüssel etc. ....steht evtl sogar in der Anleitung oder Whb kaufen oder im Web bissl gucken.


    Wenn das nicht war, könnte das System Luft ziehen ...zb Bremszylinder


    Viel Erfolg

  • Danke für die schnelle Reaktion.


    SL und LS sollen ja vom Aufbau der Achstrichter und auch sonst identisch sein.

    Laut meiner Recherchen wurde irgendwann eben nur die Bezeichnung geändert da es ein Streitfall mit Mercedes gab geschützte Markennamen usw.

    Habe das Handbuch für LS und dort steht "selbst nachstellenden Bremsen."

    Genau wie bei der Fahrkupplung...

    Wüsste jetzt nicht wo eine Stellschraube sein soll zum die Bremsen bzw. Beläge nachzuführen ?

    Was mir jetzt noch aufgefallen ist, am Rechten Achstrichter sieht man Reste von Dichtmasse am Flansch der Bremsglocke, wurde also mal geöffnet.

    Am Linken Achstrichter ist der Lack noch Original, da sieht man dieser wurde noch nie geöffnet seit 44 Jahren, nur muss es doch eine Spionbohrung geben,

    oder muss tatsächlich der Trichter demontiert werden um die Beläge zu Prüfen?

    Auf Verdacht möchten wir ungern öffnen.

    Viele Grüße.


  • Ich hatte auch eine schlechte Bremswirkung. Bei mir lag es an der Bremsflüssigkeit. Die war zu alt (Wasser gezogen). Nachdem ich alles rausgemacht habe, ordentlich gespült und dann nach Bedingungsanleitung (Reihenfolge ist wichtig) entlüftet habe, geht es ohne Probleme.

  • Hallo!


    Wenn der Schlepper selbst nachstellende Bremsen hat könnten die Beläge soweit weg sein, dass der Nachstellmechanismus defekt ist. Das aufpumpen in dem Video deutet darauf hin. Überprüfung:

    ein man pumpt die Bremse auf dann bremse loslassen, Gleichzeitig jemand am Achstrichter horchen ob leicht knackende Geräusche auftreten. Mehrmals probieren. Ich hatte so einen Fall in meiner aktiven Zeit.

    Bremsbeläge nicht mehr vorhanden teilweise schon die Backen abgefahren.

    Beim Bremsen keine Geräusche.


    mfg


    Wolfgang

  • Guten Abend,


    Nachstellmöglichkeiten und oder Kontrollmöglichkeiten der Betriebsbremse ohne abflanschen des Achstrichters haben wir keine gefunden, keine Öffnung vorhanden wo man mit einem gekröpften Schraubenzieher einfahren könnte...

    Muss eine "Zweischenversion" sein die Achstrichter wo beim SL verbaut sind,

    bin mir auch nicht sicher ob es die 250mm oder 270mm Bremsanlage ist.


    Zuschaltventil sieht gut aus, habe das begutachtet und nach Anweisung des Handbuches abgepresst.

    Zuschaltventil ist ausgebaut und die Leitungen Hauptbremszylinderseitig habe ich mit Blindstopfen fest verschlossen,

    wenn man jetzt die Pedale tritt, Bau sich noch immer kein Druck beim ersten mal Pumpen auf obwohl die Bremsen quasi abgeklemmt sind.

    Daher geht der Verdacht evtl. doch in Richtung Hauptbremszylinder.

    Also der rechte Hauptbremszylinder baut sofort durck auf, der Linke fällt voll durch, zusammengehängt kommt erst widerstand wenn die Pedale fast auf UT sind.

    Was für eine Rolle spielt das "Ausgleichventil" und wo sitzt das? konnte das Bauteil bei mir nicht finden oder ist das im Hauptbremszylinder integriert?

    Nicht, dass das Ausgleichventil so fern vorhanden mir noch eine Sauerei hinrichtet.

    Bremsflüssigkeit hat eine leichte Trübung, werden wir mit neuer frisch Befüllen.

    Irgendwelche Krachgeräusche oder sonstige Fremdgeräusche aus der Bremse konnten wir keine vernehmen.



    MfG.

  • Moin,


    ich würde ja gerne mit einer Musterlösung helfen, aber bei meinem 612LS (Bj 82) hab ich mich nicht so mit Ruhm bekleckert, als ich den Fehler (ratternde/schlagende Bremsen) gesucht habe. Am Ende hatte ich neue Beläge, neue Radbremszylinder, einen neuen Vorderachsbremssattel (der war tatsächlich der Übeltäter), ein neues Zuschaltventil (Die Zylinderfläche war angerostet und hatte Macken in der Fläche) und zwei neue Hauptbremszylinder. Das kann aber nicht der richtige Weg sein, einen Fehler einzugrenzen, es sei denn, man hat (wie ich) irgendwann keine Lust mehr, bei 3° und Schneeregen unterm Vordach zu schrauben.


    Das Ausgleichsventil sitzt soweit ich weiß in den HBZ integriert. Nachstellmöglichkeit gibt es soweit ich weiß nur bei der Handbremse, die Betriebsbremse ist selbstnachstellend, ich wüsste jedenfalls nicht wo man da nachstellen sollte.


    Beim Entlüften kann ich nur den Tipp geben, geduldig zu sein und die Reihenfolge einzuhalten und nicht zu sparsam mit der Bremsflüssigkeit zu sein. Ich habe mir den Deckel für den Ausgleichsbehälter aufgebohrt (gibt es in Gelb noch neu bei Fendt) und ein Reifenventil eingesetzt und dann mit dem Kompressor mit runtergeregeltem Druckminderer und einer Reifenfüllpistole die Bremsflüssigkeit mit ca. 1,5 Bar durch die Ablage gedrückt. Man muss nur rechtzeitig den Ausgleichsbehälter wieder auffüllen, sonst drückt man sich die Luft in die Leitungen. Wenn man ein richtiges Entlüftungsgerät nimmt ist das natürlich viel besserer, aber sowas habe ich nicht.


    Ich verfolge mal den Thread mit, vielleicht kann ich noch irgendwas beitragen.


    V.G.

    Morris

  • Hallo,



    Danke für die Auskünfte das hilft mir sehr weiter!


    Fg-Nr: 284/21/0286 Typ: FWA 284 S. EZ: 4.NOV.1977.


    Welche Bremsflüssigkeit soll letztendlich verwendet werden, leider stehen dazu im Schmierplan keine Angaben oder Informationen diesbezüglich.


    Möchte ungern normales DOT4 SL in das ganze System lassen und dann feststellen, dass alle Dichtungen sich auflösen...!


    Erneuern jetzt die Bremsflüssigkeit und dann sehen wir weiter, Zuschaltventil scheint i.O. zu sein dann geht es weiter mit den Hauptbremszylindern wenn kein Erfolg.



    mfG Marc.

  • Abend,


    Hauptbremszylinder sind zerlegt.


    Leider sprangen mir beim öffnen div. Kleinteile entgegen, habe diese wie auf dem Bild zu sehen

    mal sinngemäß hingelegt wie ich glaube dass Sie auch so wieder reinkommen (Rechts im Bild,- Feder, Kugel usw.)

    Besser wäre es natürlich, wenn jemand eine Explosions oder ZSB Zeichnung zu den Hauptbremszylinder hat !

    So weit sah für mich alles in Ordnung aus, ersetze die inneren Dichtungen des Kolbens und hoffe dass sich das Thema dann

    für mich erledigt hat...


    Hauptbremszylinder ist D=22,2 mit der Nummer: FTE S 5347 / H22856.1.1


    mfG Marc.



  • Hallo zusammen,


    nach einer Ruhezeit geht es weiter mit neuen Erkenntnissen.

    Das Problem ist leider noch nicht behoben.


    Bin jetzt soweit, dass kein Weg daran vorbeiführt den Achstrichter demontieren, weil vermutlich hier der Hund begraben liegt...


    Wie bereits erwähnt lässt sich das Linke Pedal aufpumpen und hält auch den Druck, was mir sagt dass das System an sich keine internen oder externen Leckagen hat.


    Man kann bei geöffnetem Ausgleichsbehälter beobachten wie der Pegelstand der Bremsflüssigkeit beim Pumpen am Pedal (Links) langsam um ca. 1cm absackt, lässt man das Pedal los drück es die Bremsflüssigkeit wieder langsam in den Behälter zurück, wiederholt man diesen Vorgang mit der rechten Bremse, die noch gut ist, dann nimmt der Pegelstand nicht so viel ab, sprich die Linke Bremse braucht viel Volumen, was wiederum auf ein hohen Weg des Radbremszylinder deutet, der indem fall weit ausfahren muss da Belag oder Trommel arg verschlissen so meine Theorie.


    Aufgrund dessen muss jetzt der Achstrichter runter und da kommen wir zu meiner eigentlichen Fragen:


    Sehe in den Berichten anderer immer dass die den kompletten Achstrichter abbauen also direkt am Getriebe,- für solche Reparaturen an Bremsen.

    Ist das überhaupt notwendig oder reicht es, wenn ich den Trichter nach dem Planeten Getriebe trenne? (siehe Bild) wäre doch wesentlich einfacher!


    Danke und mfG Marc.

  • Abend,


    Danke für eure Infos!


    Wie komme ich an die passenden Teilenummern für Bremsbacken, Radbremszylinder, Wellendichtringe usw.

    für den Schleppertyp (Fg-Nr: 284/21/0286 Typ: FWA 284 S. EZ: 4.NOV.1977.) ?

    Gibt es einen freien Ersatzteilekatalog für Fendt (wie z.B 7zap.com für PKWs) oder müsste ich da direkt über einen Fendt Händler gehen? Kenn mich da leider nicht so gut aus was Ersatzteilbeschaffung angeht.


    mfG Marc.

  • Moin, wie schon gesagt muss der gesamte Achstrichter ab, da nur die Bremsanlage Trocken ist und von Achstrichter wie Getriebeseite Öl anliegt. Somit ist das komplett zu gebaut.
    Teilenummern stehen in der Ersatzteilliste für das Jeweilige Modell, musst mal bei theopold parts gucken ob das die für den LS da auch gibt

    Gruß Paddy


    Güldner A2D
    Porsche Standart 218
    Porsche Standart Star 219
    Fendt Farmer 105 LS
    Fendt Favorit 610 SA
    Fendt Favorit 614 LSA

  • Abend,



    Sesam öffne dich, die Steckachse ist abgeflanscht!

    Befund ist Eindeutig, Bremsbeläge oder was davon noch übrig ist sind Ablegereif.


    Bremstrommel stark eingelaufen mit Rillen, werde ich die Tage nachdrehen/ausspindeln.


    Simmerring Getriebeseitig sieht gut aus, bleibt drin, nur die Oberfläche an der Passhülse nachpolieren + O-Ring Neu.




    Habe da noch fragen:


    Die 270x80mm Bremsbeläge > nur Original Fendt oder gibt es Erfahrungen zu Zubehörteilen wo taugen?

    (Ebay kostet das Stück ca.60€ Nachbau in ""Garantierter Qualität"" was auch immer damit gemeint ist)


    Der Gummilappen (Bild) durch den die Handbremse in den Achstrichter unten reingeht, gibt es den noch als Ersatzteil oder wo am besten Anrufen wegen Ersatzteilbeschaffung?

    Im Internet konnt ich dazu leider nichts finden ist alles sehr beschränkt Einsehbar...


    Falls Ihr sonst noch Tipps habt bevor zusammengebaut wird bin ich immer Dankbar.



    Danke für die gute Unterstützung.