Lanz D4016 Restauration

  • Hallo Zusammen,


    nach langer "Abstinenz " hier im Forum mal wieder was neues von mir; Mein Restaurationsbericht eines Lanz D4016.


    Da die Restauration meines F20 in 2018 hier ganz guten Anklang und auch viel guten Rat etc. Zum Vorschein gebracht hat, werde ich die Restauration meines Lanz D4016 hier präsentieren und immer mal wieder berichten. Ich freue mich auf gut gemeinten Rat und den ein oder anderen Zuspruch ja sogar auch auf etwaige "klugscheissereien" :P


    Zum Projekt:

    Es handelt sich hier wie o.g. um einen Lanz D4016 BJ 1958, 40PS aus 4,22Liter Hubraum als "Sonderausstattung" hat der Bulldog breite Kotflügel und Differentialsperre.

    Der Bulldog startet und läuft recht gut. Er wurde schonmal (sehr schlampig) neu lackiert und auch an so manchen Stellen kann man erkennen, dass mal was gemacht wurde. Verkabelt wurde er u.a. auch mal neu, wenn auch sehr schlampig-alles lose und kabelsalat. 3 Punkt Hydraulik hat der Bulldog leider keine, sondern nur eine Starre ackerschiene. Leider habe ich 1/2 Jahr nach Kauf festgestellt, dass der Bulldog einen Frostriss im Zylinder hat. Da ich den Bulldog ohnehin zerlegen und technisch überholen wollte, bin ich im im Februar 23 mit der Restauration angefangen.

    Der Grobe Fahrplan für die Restauration soll wie folgt aussehen:

    Bulldog größtenteils Demontieren Sandstrahlen und neu Lackieren.

    Schnellgang montieren/ Getriebewellen Lagerspiele kontrollieren

    Zylinder frostriss schweißen lassen/ instandsetzen

    Neu verkabeln

    3 Punkt hydraulik nachrüsten -die Lanz kenner wissen, dass dies schier unmöglich ist, da man kaum noch Teile für die 3-Punkt hydraulik auftreiben kann. Mir ist es aber in 2Jahren sammeln und basteln trotzdem gelungen hier was nachzubilden, was der Originalen 3-Punkt Hydraulik vom 4016 sehr nahe kommt 8) .

    Die Restlichen Sachen und (evtl böse ;( ) Überraschungen ergeben sich alle erfahrungsgemäß beim weiteren zerlegen.... Also, genug gefasel vorweg die folgenden Beiträge drehen sich um die Restauration.


    Viele Grüße

  • Habe den Bulldog im Februar vor unsere Werkstatt bugsiert.

    Erstmal habe ich geprüft, ob meine zuvor selbst gebaute 3-Punkt-Hydraulik (welche nach originalmaßen dem original nachempfunden ist) hinten an den Bulldog passt. Sah ganz gut aus...


    Anschließend habe ich ihn in die Bude geschoben und bin erstmal mit dem zerlegen angefangen.


    Anbei auch ein bild vom fiesen Frostriss, wurde schonmal versucht zu schweißen, leider erfolglos...


    Viele Grüße

    J

  • Weiter gings mit der Demontage...

    Erstmal habe ich die Kupplung abgenommen...

    Anschließend sollte die kupplung komplett überholt werden ;

    Erwärmen und Abziehen des Stirnrades:


    Beläge erneuert

    Ebenfalls wurden die nadellager und alle dichtringe erneuert. Das ausrücklager Wurde auch erneuert, hierfür gibt es leider keine Nylos-ringe mehr, sodass ich verfügbare abdrehen/aufbohren musste..

    Auch konnte ich an dem Wochenende ein originales Frontgewicht ergattern :thumbup:


  • Mindestens genauso viel Glück hatte ich beim Zusatzgetriebe für die hydraulikpumpe und eine hubstrebe, welche ich durch Zufall und ganz viel glück bei kleinanzeigen ergattern konnte :thumbup:


    Hier habe ich auch mal alles gereinigt neue Lager und Dichtungen verbaut .

    Bei der Hubstrebe war leider die Spindel zur Höhenverstellung verbogen sowie die inneren Zahnräder komplett zerfressen. Eigentlich war die hubstrebe nur noch ein Klumpen schrott ;(

    hierfür habe ich erstmal eine neue hubspindel angefertigt.


    kleines Zahnrad und Handkurbel habe ich auch neu angefertigt und eingebaut.

    Die Überholte Hubstrebe;

  • Das Problem kenne ich auch. Ich war schon kurz davor mir einen Satz Räumnadeln zu kaufen. Ab und zu stehen welche bei Kleinanzeigen drin.

    Allerdings sind die Preise dann doch noch recht hoch.

    Deshalb arbeite ich bei Antrieben mit Schrumpfscheiben oder Spannsätzen. Die übertragen mehr Drehmoment und man hat den Vorteil, dass es keine Kerben gibt. Bei Riemenscheiben oder Kettenrädern nehme ich meist welche mit Taper- Spannscheibe. So kann ich die Passfeder verwenden, wenn in der Welle vorhanden.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Weiter ging es mit dem Zerlegen....


    Es wurde sogar noch ein "Überbleibsel" gefunden. Lag in einer Lücke zwischen der Armaturen-Tafel und dem Ansaug-Stutzen. Hierbei handelt es sich um die Reste der Kette mit Griffstück für das Kühlerrollo.

    Sportlich wurde es beim Abziehen des linken Schwungrades. Die zu ziehen war ein richtiger Akt. Ging nur sehr schwer ab, habe dafür locker 2 Abende gebraucht und dabei meinen Abzieher ziemlich verhunzt.... Als es dann ab war sah man auch warum.


    Der Passungssitz sowohl auf der Welle als auch in Schwungrad waren komplett verrostet und ausgenudelt.

    Scheinbar wurde irgendwann mal die Welle mit Spachtelmasse o.ä. zugekleistert und dann das Schwungrad aufgesetzt. Alles in Allem sehr ernüchternd :| Es reifte die Überlegung die Kurvelwelle auch noch auszubauen, um die Passung auf der KW erneuern zu lassen :/

  • Ein klasse Bericht bisher!

    Ich drücke dir die Daumen, dass keine weiteren bösen Überraschungen auf dich warten.


    Interessant finde ich jedes Mal wieder, wie ähnlich der große Volldiesel den Glühköpfen unter der Haube noch ist.

    Danke :thumbup: Das stimmt, da ist noch vieles von der altbewährten Glühkopftechnik übernommen. z.B. Ist das Getriebe Größtenteils identisch mit dem des kleinen Glühkopf.


    Viele Grüße

  • Weiter ging es mit der Zerlegerei.

    Habe mir mal ein Gestell gebaut welches hinten am getriebe und unten am Bocklager befestigt wurde.


    Dadurch konnte der Bulldog schön zugänglich aufgebockt und weiter zerlegt werden.


    Anschließend wurde der Zylinderkopf abgenommen und Der Kolben samt Pleuel entnommen. Hier zeigte sich leider ein kleiner "Ausbruch" im Pleuellager. Ebenso war am Hubzapfen der KW eine kleinere Riefe zu erkennen.

    Hier war für mich klar, daß die kurbelwelle auch ausgebaut wird und zum Überarbeiten geschickt werden soll...


    Weiter gings erstmal mit der Demontage des Zylinders..


    Am Ende stand der Bulldog dann so da;

  • Hallo,

    da geht es ja in großen Schritten voran, super!

    Der fast fertige 11er Deutz im Hintergrund sieht auch echt klasse aus.

    Danke :thumbup: Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich die Restauration schon Anfang diesen jahres begonnen habe und erst jetzt hier vorstelle ^^ alles was ich bis jetzt hier reingestellt habe, war im Zeitraum ~Januar Februar März ist also wahrscheinlich alles etwas schneller hier dargestellt als es tatsächlich gedauert hat ;) Der 11er Deutz, den man ab und an im Hintergrund sieht ist eine Restauration von meinem Vaddi für einen Bekannten.