Aufarbeitung/Restauration Favorit 610S Bj. 73

  • Hallo Gemeinde,


    wie in meiner Vorstellung schon bekannt wurde, habe ich mir kürzlich einen Favorit 610 zugelegt. Da ich den Bericht der Restauration nicht in dem Vorstellungsthema führen wollte, eröffne ich nun ein eigenes Thema dafür.


    kurz zum Fendt: Der Favorit ist Baujahr 1973, mit der 5,1L Maschine und 85 PS. Ich bin der 6. Besitzer; das liegt aber daran, dass er in kurzen Zeiträumen nach seiner Fertigung oft den Besitzer gewechselt hat. Ich konnte in relativ günstig erwerben, daher habe ich auch auf die Entfernung von über 300 Km drüber hinwegsehen. Der Zustand ist normal für das Alter, es fehlen hier und da mal ein Knauf oder ein Teil; das Markanteste ist jedoch die defekte Frontscheibe (ist aber auch kein großes Thema).
    Die Bremse ist defekt bzw. hat geringe Bremskraft, jedoch nichts, was man nicht reparieren könnte.


    Es folgen zu Anfang mehrere Beiträge, da ich nicht in einen Großen alle Themen fassen möchte. (der Übersicht wegen)


    Es werden viele Bilder folgen, da wir auch schon leicht Fortgeschritten sind, manche davon werdet ihr bereits aus der Vorstellung kennen, aber zur Vervollständigung werden hier nochmal, alle hochgeladen.


    Zuerst: Bilder des Transportes und wie er dann bei mir im Hof steht. (auch zum Vergleich neben unserem kleinsten - Farmer 103S)

  • Thema: Kabine


    Da man ja von oben nach unten Arbeiten sollte, haben wir zuerst die Kabine abgebaut und die Anbauteile um die Kotflügel herum. Da haben wir festgestellt, dass oben schonmal geklebt wurde und einige etwas merkwürdige Konstruktionen zum Halt der Kabine gefertigt wurden; jedoch nichts was sich nicht wieder herrichten lässt. Die Sitze wurden auch gleich mit Abgebaut und dann kam der erste Schock: die Kotflügeloberseiten hinten sind ein Schweizer Käse. (mein Senior meinte man Schleift das ab und formt es mit Fieberglas wieder hin, wie er das vom 309er kennt) <- sagt mir mal was ihr davon haltet, ich bin da etwas Skeptisch..
    Die Kotflügel von unten sind Top, keine Rostansätze. Es sind uns jedoch einige Schrauben abgebrochen (oben), ist nervig aber etwas Arbeit und das geht auch wieder. Direkt wieder eine Frage zum Kabinenverschluss: wie sieht das normal aus? bei mir fehlt der ganze Verschluss und in den unterlagen (Werkstatthandbuch,Ersatzteilliste und Bedienungsanleitung) sieht man das auch nicht richtig..
    Evtl. kann mir jemand ein Bild zukommen lassen, damit ich auch sehen kann, welche Teile ich brauche.



    Kotflügel vorne: wie man evtl. auf den ersten Bildern sehen kann, sind die vorderen Kotflügel im 45° Winkel angebracht. Wir haben sie wieder gerichtet mit einer Hydraulikwinde, Eisenstange und dem 103er. Das geht übrigens erstaunlich gut, wenn man etwas Gefühl mitbringt. Das wurde extra im Montiertem Zustand gemacht, da man dann direkt sieht wann sie richtig Stehen.



    Anbei: Bilder von Cabrio und Kotflügel (Fahrtrichtung links)


    Edit: Bilder der Kotflügeloberseiten hinzugefügt

  • Hallo Christian,
    schöner Schlepper und danke, dass du uns an deiner Restauration teilhaben lässt.


    Gruß


    Andreas

    1.) Ein Fendt ist zwar nicht alles, aber ohne Fendt ist alles nichts!
    2.) Ein Leben ohne Fendt ist möglich - aber sinnlos...
    3.) Nur wer einen Fendt besitzt, weiß, was allen anderen fehlt

  • Moin,
    dass die Kotflügel aussehen, wie ein Schweizerkäse ist öfters so. Vor allem wie bei deinen mit Verdeck, läuft das Wasser oft nicht richtig ab. Mit dem Fieberglas hab ich keine Erfahrungen, aber die meisten schneiden einfach das Stück Blech raus und schweißen ein neues ein. Das werde ich auch so machen, da der Rost dann aufjedenfall weg ist.

  • Thema: Heckhydraulik


    Nachdem die Karosserieteile abgenommen waren und die Reifen abmontiert -> Den Ochsen aufgebockt.
    Das Hydraulikgehänge hinten ließ sich erstaunlich einfach demontieren, man sah dabei lustigerweise die einfallsreichsten Ideen, das ganze zusammenzuhalten z.B. viel zu lange Schrauben, einfach einen dicken Metalldraht durch und dann so verdreht, dass er nichtmehr herausrutscht, oder viel zu schwache Splinte.
    Zum glück hat man hier die Finger vom Schweißgerät gelassen. Die Teile sind vollständig und beim vorherigen Test der Hydraulik gaben sich auch keine Probleme auf. Anscheinend wurde mal die linke Spindel ausgetauscht, kann mich aber auch irren.


    Auspuff: Das war ne härtere Geschichte. Erst haben wir versucht oben die Gewindehaken zu entfernen und den Topf oben herauszuziehen (macht man ja normal so), aber das erwies sich als unmöglich, da er entweder sehr stark festgerostet war, oder auch angeschweißt. Also haben wir den Mittelteil (vom Krümmer zum Topf), der übrigens mit ungelogen über 100 Schweißpunkten versucht wurde zu verdichten, durchgeflext und dann das ganze oben heraus gezogen. Der Auspuff erwies sich mit 820mm auch als kein Original. Hier eine kurze Frage: gibt es einen Unterschied zwischen dem Original-auspuff vom 610er und den 100ern?
    zum vergleich die Teilenummern: 610 - H138.204.101.020 und 100er - H138.204.101.022
    Weil in den verschiedenen Ersatzteilshops werden sehr oft beide Nummern als Vergleichsnummern aufgelistet.


    Die Trittbleche wurden dann auch abmontiert, man kam ja jetzt leichter dran.


    Den Mittelteil versuche ich noch bei meiner BayWa als Classic Ersatzteil zu bekommen, sollte der zu Teuer sein, wird der Schlossermeister herbeigerufen.


    Die Bilder von der Hydraulik sind vor der Karosserieabnahme

  • Hallo,so von der Optik her was man auf den Bildern sehen sieht der Fendt ja ganz gut aus...und durch gefaulte Kotflügel repariert man nicht mit Fieberglas , das ist Pfusch vom aller feinsten,die kaputten Bleche schneidet man raus und schweißt neue ein...zur Hilfe kann man sich aus Pappe eine Schablone machen ect...


    MFG

  • So weiter geht es mit einer kleinen Zusammenfassung des Zwischenstandes.
    Der Ochse ist aufgebockt und alle der KarosserieTeile, mit ausnahme des Instrumentenbleches sind demontiert.
    Wir haben angefangen ihn abzuspritzen, dafür habe ich mir den Hochdruckstrahler mit Dieselerhitzer meines Seniors auszuleihen. Er wurde bis jetzt 2 mal abgespritzt, es werden aber noch viele Male folgen. Der Tank ist in sehr gutem optischen Zustand, glaube fast ich lasse den so, der Originallack ist wirklich sehr sehr gut. Dann kam ich zu den Bedieninstrumenten und den Hebeln. Da tat sich mir auch schon die nächste Frage auf: wie bekomme ich die Mechanik, die zum einlegen des Rückwärtsganges dient, leichten gängiger? Bisher bin ich der einzige, der es hinbekommt dorthinzuschalten, aber manchmal auch nicht beim ersten Mal. Unten folgen ein paar Bilder mit der Stelle, von der ich vermute, das sie schwergängig ist. Ansonsten folgen einige Bilder der Karosserieteile und des Motors mit Tank.

  • Hi,


    die Schaltung Nudelt schon gerne mal aus. Bei mir schmeiße ich beim Rückwärts schalten den 5. Gang raus wenn er drin ist, soweit lässt sich der Hebel am Lenkrad bewegen. Aber rein geht der Rückwärtsgang immer. Ihr müsst den Hebel vor dem nach hinten ziehen schön weit drehen dann sollte das gehen.


    Gruß Markus

  • Hallo Leute, hab das inzwischen behoben.:


    WD 40 in alle ecken und kanten und Ölpumpe überall wo ihr drankommt.
    bei mr kann sogar wieder mein Opa schalten.


    unten wo es in das Getriebe reingeht ist es besonders wichtig. wir haben es auch aufgeschraubt und dann geölt. Werde mirnzwar Bei Fendt classic auch einen neuen Hebel besorgen wenn sie ihn noch haben, aber das Öl und die Schmiere bewirkt wunder!


    Grüße Christian

  • Moin,


    tja, schön wärs, stimmt aber leider natürlich nicht. Wollte letztes Jahr für meinen Farmer 203VA Bj82 eine Oberlenkerfedergabel (ich glaub so heißt das Ding) haben, also das Teil, wo der Oberlenker dran ist und womit bei Bedarf die Zukrafthöhenregelung erfolgt. Musste meine schweißen und "festschrauben" da es keine neuen seit Jahren mehr gibt.
    Immerhin, ansonsten haben wir für unsere Fendt bisher alles weitere bekommen, was gebraucht wurde. Also Fendt hat schon noch ein recht großes Teile-Angebot auch für unsere "Museumsstücke". Vielleicht wirds ja in Zukunft doch noch besser...


    Gruß
    Kai

  • So, habe lange nichts mehr hören lassen, ist einiges passiert.


    Zuerst haben wir den Fendt um 90° gedreht, sodass man links und rechts an die Achsschenkel kommt. die Hydraulik wurde weiter demontiert. Viele Teile wurden schon lackiert wie unten zu sehen. Die Haubenteile und die neuen Kotflügel, die ich doch nachdem ich die Dame von Dampol mal ans Telefon bekam, bestellt habe, haben morgen Termin beim Lackierer. (LOB: die Dinger waren nach 3 Tagen bei mir im Hof)
    Zu den Kotflügeln: sie sind für einnen Fav.10 gedacht, sind aber identisch mit meinen. Löcher mussten wir selbst bohren und die Gewinde, welche normal innen wo man nicht dran kommt verschweißt sind, haben wir mit einer ausgeliehenen Buchsenpresse reinbekommen. (Das Teil ist echt genial!)
    Der Motorblock wurde bis jetzt lackiert, der Luftfilter und der neu erworbene Werkzeugkasten, da meiner gefehlt hat. Die Kotflügelhalter und der Sturzrahmen wurden lackiert sowie diverse graue Teile. der linke Vorderachsteil und die Linke Felge sind auch schon lackiert und wieder montiert.
    Da der Kollege von meinem Senior, der die Bremsen machen soll, seit 3 Wochen immer sagt er kommt die Tage, zieht sich das ganze Projekt allerdings sehr in die Länge. Wir haben einfach nicht das Wissen dazu. - vielleicht kann mir jemand Tipps dalassen, das wir selbst mal weiter machen können.


    Habe auch diverse neue Bestellungen aufgegeben:


    Schalldämpfer, Lenkrad, neues Schaltbild, Vordere Scheinwerfergläser, Typenschilder und Frontschild, Positions und Blinkleuchten vorne, Gummis und einen neuen Luftfilter. (mehr fällt mir gerade nicht ein)


    ansonsten jeden Tag: abkleben, schleifen, lackieren.



    Viel mehr was ich euch mitteilen kann fällt mir nicht ein, kommt vielleicht später nochwas. Viel Spaß mit den Bildern!


    Grüße,
    Christian