Restaurationsbericht Fendt Farmer 4s

  • Direkt nach dem Tüv ging es weiter mit kleinen Nacharbeiten. Wie das immer so ist wird wieder was undicht wo man sich denkt, ach das war jetzt 50 Jahre dicht, für mich reicht das noch.


    Dann hat sich mal wieder der Ölpeilstab gemeldet. Dort drückt sich nach längerer Fahrt immer das Öl raus. Die Kurbelgehäuseentlüftung habe ich dann nochmal ausgebaut und die Filtereinheit entnommen. Die war trotz wochenlangem Dieselbad völlig dicht. Habe mir dann einen Mann-Luftfilter besorgt und zugeschnitten. Ergebnis = Der Peilstab ist wieder dicht. Dort scheint sich dann nach längerer Fahrt wirklich Druck aufzubauen wenn das Gehäuse komplett dicht ist. Er tropft und bläßt nicht aus der Entlüftung.



    Da meine Scheunenhöhe begrenzt ist, ist es mir leider nicht möglich den originalen Überrollbügel zu montieren. Habe dann ausgemessen und ein Fritzmeier-Bügel passt dort genau rein. Eventuell nicht original und so sicher wie der Korrekte, aber immernoch besser als keiner finde ich.

    Habe auch direkt noch 2 Kabel für Strahler mit in den Bügel eingelegt, falls da in der Richtung mal noch etwas benötigt wird. :thumbup:

  • Danke, fehlt trotzdem noch einiges. Bald sind wir im Bericht an der aktuellen Stelle angekommen. Quäle mich im Moment mit der Druckluftanlage. Ich habe eine Hochdruckanlage und bin mir nicht sicher welche Ventile ich benötige und ob dort ein Druckregler vor den Kessel und ein Druckbegrenzungsventil nach dem Kessel folgt. Druckregler war bei der Anlage nicht dabei. Eventuell habe ich ein Begrenzungsventil dass dann den Druck vom Kessel abläst, wobei der Kompressor immer auf Druck pumpen würde. Eventuell kennt sich damit jemand aus? :thumbup:

  • Danke, fehlt trotzdem noch einiges. Bald sind wir im Bericht an der aktuellen Stelle angekommen. Quäle mich im Moment mit der Druckluftanlage. Ich habe eine Hochdruckanlage und bin mir nicht sicher welche Ventile ich benötige und ob dort ein Druckregler vor den Kessel und ein Druckbegrenzungsventil nach dem Kessel folgt. Druckregler war bei der Anlage nicht dabei. Eventuell habe ich ein Begrenzungsventil dass dann den Druck vom Kessel abläst, wobei der Kompressor immer auf Druck pumpen würde. Eventuell kennt sich damit jemand aus? :thumbup:

    Moin, normalerweise kommt da nach dem Kessel und vor den Ventielen ein Druckregler rein. Schau mal bei Wabco auf der Homepage da sind die alten Anlagen schön schematisch dargestellt.

    Gruß Paddy


    Güldner A2D
    Porsche Standart 218
    Porsche Standart Star 219
    Fendt Farmer 105 LS
    Fendt Favorit 610 SA
    Fendt Favorit 614 LSA

  • Habe ich gemacht, nur ist dort meine Anlage nicht genau abgebildet. Habe die Version mit den Trittplatten und einer Hochdruckanlage. Wenn ich das richtig verstanden habe benötige ich einen Druckregler zwischen Kompressor und Kessel, der z.B. bei 18 bar im Kessel diesen Kreislauf absperrt und der Kompressor ins freie bläßt. Fällt der Druck wird die Kompressorluft wieder in den Kessel geleitet.


    Nach dem Kessel kommt dann ein Druckbegrenzungsventil, dass den Druck so regelt, wie die Anlage zum Bremsen ihn benötigt.

  • Um mal zum aktuellen Punkt der Restauration zukommen geht es nun weiter. Die vorderen Kotflügel wurden montiert und passen zum Glück perfekt. Beim linken fehlt noch der Gummi in der Aussparung. Da habe ich noch keine Idee wie ich das machen soll :S


    Nun komme ich zum nächsten Großprojekt, dass mich aktuell noch beschäftigt, der Druckluftanlage. Diese war abgeklemmt und zum Teil demontiert. Die Dichtung der Kurbelwelle war fertig und deshalb wurde er aus dem Betrieb genommen.

    Zuerst habe ich begonnen ihn zu zerlegen und zu reinigen. Informationen habe ich zu meinem Kompressor absolut keine gefunden. Die Anlage ist von der Firma Wabco und eine Hochdruckanlage. Die Kurbelwelle ist auf der einen Seite mit einem Kugellager gelagert.


    Kolben und Zylinderlaufbahn waren ohne Riefen und ich habe dort den Kreuzschliff wiederhergestellt.

    Das Ein- und Auslassventil wurde ebenfalls zerlegt, gereinigt und die Bauteile wieder eingebaut sowie auf Dichtheit geprüft. Allgemein war alles noch in sehr gutem Zustand.


  • Zwischenzeitlich machte ich mich an die Ventile. In einem Unimogforum habe ich nun herrausgefunden, dass meine Hochdruckanlage kein Druckregelventil besitzt, sondern nur ein Druckbegrenzungsventil, dass direkt dem Kessel richtung Anlage nachgeschaltet ist. Von dort aus werden der Anschluss Vorrat und die Trittplattenbremsventile angefahren, sowie das Handbremsventil. Diese habe ich alle zerlegt, gereinigt, neu abgedichtet. Wird sich noch zeigen, ob diese alle Dicht sind und original bleiben oder durch Nachbauten ersetzt werden.


    Danach kam das Handbremsventil dran. Dieses wird mechanisch mit der Handbremse verbunden und ausgelößt.


    Ergänzend sollte ich noch sagen, dass mir das Ventil für die Einkreisanlage fehlt und ich diese nicht mehr anbauen werde. Daher müssen 2 Anschlüsse am Handbremsventil verschlossen werden.


    Sollte ich hier irgentwo falsch liegen, bitte mitteilen. Ich arbeite mich in dieses Thema erst hinein und werde vorerst bis alles klappt natürlich keinen Anhänger bewegen.

  • Nach einer kleinen Pause im Bericht geht es nun endlich weiter. Die Druckluftanschlüsse wurden am Heck montiert, manche Ventile angebaut und einige Teile wie Kompressor und Kessel an ihrem Platz montiert.


    Fazit der Druckluftanlage: Der Kompressor scheint zu verschlissen gewesen zu sein. Bei voller Fahrt pumpt er bis 10 Bar auf und dass wars es dann. Das Druckbegrenzungsventil ist kaputt und wurde gegen ein neues ausgetauscht. Der Kompressor wird zu gegebener Zeit aufs 1. Übermaß geschliffen und nochmals voll überholt. Aktuell benötige ich die Anlage nicht zum Bremsen eines Anhängers :thumbup: Sonst funktioniert alles wie gewollt. Die Anlage verkaufen wollte ich nicht, weil sie gehört einfach zu genau diesem Schlepper und soll dort auch bleiben.


    Zwischenzeitlich haben wir uns noch um die Haubenschilder gekümmert und erste Entwürfe versucht. Alles in allem war der 3D Drucker zu klein weswegen wir vorerst mal 2 Hälften gedruckt und verklebt haben. Sieht denke ich mal garnicht so schlecht aus.

  • Hi, ich finde den 3D-Druck super gut. Wir machen auch einiges mit dem 3D-Drucker, und wenn der Druck-Raum nicht reicht, geht es eben nicht anders.

    Sieht super aus. Ich würde das erstmal so lassen.

    Viele Grüße aus dem Spessart.


    Thomas



    Ich bin so alt, bei uns kam die Navigationssoftware von Falk, die Einparkhilfe hieß Mama und der Spurassistent war n'e Leitplanke. :D

  • Hi, ich finde den 3D-Druck super gut. Wir machen auch einiges mit dem 3D-Drucker, und wenn der Druck-Raum nicht reicht, geht es eben nicht anders.

    Sieht super aus. Ich würde das erstmal so lassen.

    Ich denke dass das erst einmal so bleibt. Werden bei Bekannten trotzdem das Teil mal im ganzen Drucken und eventuell versuchen die Löcher für die Schrift an der richtigen Stelle direkt auszusparen :thumbup:

  • Hey echt super Arbeit bisher👍🏻

    Zur der Beschriftung ich habe einfach bei eBay eine dünne Kunstoff Platte in der entsprechenden Dicke gekauft und anhand der alten ausgeschnitten v

    Das geht natürlich auch, man könnte ja auch Blech nehmen und lackieren. Aus dem 3D Drucker ist das ganze natürlich bequem und kann auch mal auf die schnelle mit anderen geteilt werden. :thumbup:

  • Langsam aber sicher geht es dem Ende zu. Als Nächstes folgt der Frontlader. Zum Teil waren die vorderen Halter/Schutz komplett verbogen und mussten auf der Hydraulikpresse gerichtet werden. Ausschleifen und Schweißnähte erneuern war dort auch notwendig.


    Die Zylinder habe ich auch beide komplett neu abgedichtet. Bei mir war ein dicker O-Ring, ein Abstreifring und ein dünner O-Ring fürs Gehäuse verbaut ( Dort scheint es ja wirklich komplette Unterschiede zu geben). Die Zylinder hat schon mal jemand versucht gewaltsam zu öffnen. Mit ganz dicker Rohrzange und Verlängerung gingen sie dann endlich auf. Vom Zustand her sind die Kolbenstangen nicht mehr die Besten, aber noch dicht und für mich ausreichend.


    Bei den Konsolen habe ich mich dann mal wieder am Abbeizer probiert und auch dort hat er alles löse gebeizt. Danach kurz mit der Flex drüber und zum Lackieren aufgehangen. Und ja, ich hab die Konsolen wirklich an die Decke gehangen :thumbup: :thumbup:

  • Servus,


    saubere Arbeit :thumbup:

    Vom Zustand her sind die Kolbenstangen nicht mehr die Besten, aber noch dicht und für mich ausreichend.

    Der Zustand der Kolbenstangen ist bei diesen Zylindern fast egal. Die Kolbenstangen dienen nur der Führung. Kratzer und Macken haben erstmal keinen Einfluss auf die Funktion. Die beiden Dichtungen oben dienen lediglich der Schmutzabwehr, da sich der dann mittelfristig unten durch die eigentliche Dichtung arbeiten würde und diese dann undicht wird.

  • Kurz vor meinem Urlaub kommt noch ein weiterer Teil der Restauration. Die Frontladerkonsolen wurden montiert und ein doppelwirkendes Steuergerät nachgerüstet. Ursprünglich wollte ich den Frontlader noch auf Gerätebetätigung umrüsten. Der Satz mit einem Zylinder in der Mitte ist mir aber zu fett im Sichtfeld und jeweils außen zu teuer für die Spielerei :thumbup: Also bleibt erst einmal alles original.


    Als absolut notwendige Spielerei habe ich mir dann noch einen hydraulischen Oberlenker zugelegt. Längere Stehbolzen für das zusätzliche Steuergerät hatte ich noch da, also war die Montage schnell erledigt. Problematisch war nun aber definitiv der Platz beim Steuergerät nach hinten. Hier laufen nun die Druckluftschläuche, alle Leitungen des Krafthebers und der Kipperanschluss her. Deshalb habe ich die Anschlüsse des Steuergerätes mit Schläuchen vorerst gemacht. Nicht optimal aber vorerst akzeptabel :P Oben hinterm Sitz habe ich mir dann eine kleine Platte angefertigt. Mit der Befestigung des Oberlenkers muss ich mir noch etwas einfallen lassen.


    In der Zwischenzeit wurden auch noch die Zylinder montiert und getestet. Wie mir bereits mitgeteilt wurde im Forum, sind die Zylinder trotz Macken in der Kolbenstange dicht :thumbup: Die Schwinge befand sich in einem absoluten Top Zustand. Ich habe ein Modell, wo innen an beiden Seiten jeweils ein kleines Röhrchen ist und ein Stahlseil bis vorne zu den Bolzen des Verschlusses führt. Damit kann man vom Sitz aus den Verschluss öffnen und Anbaugeräte wie Forke vom Traktor aus an- und abbauen. Das habe ich komplett aufgearbeitet, weil original :) Stressig war jedoch das Schleifen der Schwinge.

  • Im Nachgang folgte dann die Lackierung nachdem die Schwinge " sicher" :thumbup: :thumbup: aufgestellt wurde. An der Schwinge hat mir besonders gut gefallen, dass alle Typenschilder in sehr gutem Zustand noch vorhanden sind.

    Nach dem der Lack getrocknet war, habe ich auf beiden Seiten das Stahlseil montiert, sowie den Mechanismus um die Verriegelung zu öffnen.

    Da beim Lader tatsächlich alle Bolzen fehlten, musste ich diese noch selbst anfertigen. Ebenso haben die Büchsen in der Schwinge gefehlt bzw waren sowieso total abgenutzt. Wie unschwer zu erkennen sind dort leider auch schon Langlöcher vorhanden. Gefällt mir zwar nicht so, aber der Plan ist mir noch eine 2. Schwinge zu kaufen und diese dann doch auf Gerätebetätigung umzurüsten. Die Büchsen habe ich mir dann aus Polyamid drehen gelassen und eingepresst. Sitzen soweit sehr stramm trotz den Langlöchern :thumbup:


  • Im Anschluss wurde die Schwinge dann montiert und ich muss sagen dass es mir doch sehr gefällt. Passt einfach irgentwie zum Traktor auch wenn manche sagen, restaurierter Traktor der Frontlader verschandet ihn. Wir hatten einen Frontlader von einem Farmer 2 auf einen Fix 2 umgebaut und das war eigentlich nicht so toll für den kleinen Schlepper und haben diesen dann verkauft, da ich einen beim 4s mit hatte. Denke für was zu heben ab und zu, macht das doch mehr Sinn :D


    Aktuell fehlen mir leider noch ein paar Teile. Ich suche noch originale Abstellfüße von der Schwinge und Halterungen für die Zylinder am Auge der Konsole hinten, sodass diese aufrecht stehend dort befestigt werden kann. Vielleicht hat ja jemand etwas da.