Hallo,

ich habe mal hier ein Thema aufgemacht, in dem ich vom letzten großen Kundendienst meines 308 berichten will.

Neben des Wechsels aller Öle wurde auch der Kühler gespült und die Vorderachse auf einer Seite abgedichtet. Dazu mehr im Fortgang meist mit den entsprechenden Bildern.

Ach ja, da ich nicht der absolute Fachmann bin, verbessert bitte, falls ich was falsch beschrieben oder genannt habe

Los ging das ganze "Dilemma" mit einer wunderschönen, morgendlichen Fahrt zum Fendtschrauber. Er hat mir dankenswerter Weise angeboten, bei ihm den KD und vor allem die Reparaturen zu machen

Eigentlich war der Tag viel zu schön, um am Bulldog zu schrauben

So, jetzt parkt der Meister den Bulldog ein

Angefangen haben wir natürlich mit dem Ablassen der Öle

Wir waren stark am Zweifeln, ob jemals das Öl aus der Turbokupplung gewechselt wurde - es stank recht abgestanden

Dann ging es auch gleich über die Vorderachse. Wie schon geschrieben, waren immer wieder ein paar Tropfen Öl auf der Felge zu finden. Und wie es so ist, manche Teile möchten besonders überzeugt werden ...

Aber alles geht, nur die Frösche hüpfen. Und so ist auch die eine Seite so weit wie nötig zerlegt

Und hier sieht man die Ursache für den Ölverlust

Auch die andere Seite der Welle war eingelaufen

Für unsere weitere Vorgehensweise mussten wie die Welle komplett zerlegen. Dabei haben wir dann auch noch in den Kreuzgelenken komische Abdrücke gefunden ...

Hier sieht man noch besser die Abdrücke der Nadellager

Nun ja. Die Kreuzgelenke mussten neu. Die Welle selbst ist neu eine ziemliche Investition. Nach einigem Überlegen und Abfrage sämtlicher Bekannter nach geeigneten Werkstätten bekamen wir den Tipp, dass in der Nähe von Forchheim jemand ist, der die Welle per Laser aufschweißen könnte

Gesagt getan, die Welle wurde aufgeschweißt, abgedreht, grob geschliffen und von uns noch geläppt Dann kamen noch die neuen Kreuzgelenke rein

Und die Welle sieht fast aus wie neu

Zum Zusammenbau nochmal die Verzahnung abkleben und schon flutscht es

Zwischendurch ist dann auch noch der Frontlader auf meinen Hof eingezogen

Und am Bulldog kam die Nabe wieder drauf. Um die Lager perfekt einzustellen, schreibt ZF von einem um die Trommel gelegten Bindfaden und einer Federzugwaage ... so man hat. Haben wir aber nicht, also den Bindfaden schon, aber an der Federzugwaage haperts. Also findig überlegen, ein adäquates Gewicht tut es auch Und was soll man sagen, es funktioniert einwandfrei.

Die nächste Baustelle war der Kühler. Die Flüssigkeit war sehr braun, kein Öl aber jede Menge Schlamm. Vermutlich wurde das Wasser im letzten Jahrtausend zum letzten mal gewechselt und noch dazu auf das Wasser einer Pfütze zurückgegriffen Nun ja, die Brühe ablassen, Wasser auffüllen und einen Reiniger dazu geben

Ach ja, zur Rudelbildung kam es auch

Und dann die große Überraschung. Eigentlich haben wir damit gerechnet, nach der Reinigung zwei- oder vielleicht sogar dreimal den Kühler zu spülen und gut ist. Falsch gedacht. Der Reiniger hinterließ trotz Wasser ablassen, frisches Wasser drauf, laufen lassen, Wasser ablassen ... nach 10 Spülgängen immer noch jede Menge Schaum Kleiner Tipp am Rande für alle die den Kühler mit einem Reinigungsmittel eben speziell für Kühler behandeln wollen - fahrt nicht weit von der nächsten Wasserzapfsäule weg oder habt Wasser dabei. Der Reiniger schäumt dermaßen, dass auf der Straße eine Schaumspur hinterlassen wird und damit auch jede Menge Wasser verloren geht Aber weiter mit dem Spülen. Nach gut 20 Spülgängen wurde der Schaum endlich zur leichten Seifenblase. Endlich Gut, dann kann man ja wieder Kühlerfrostschutz und Wasser einfüllen

Leider ist mir dann bei der ganzen Spülerei aufgefallen, dass das Lager der Wasserpumpe etwas Luft hat. Auch hatte ich mich ja mit der Hoffnung getragen, dass das Thermostat nach der Beseitigung des braunen Schlamms wieder gehen würde - hat sich nicht bewahrheitet

Und die Wasserpumpe die etwas Luft hat ...

Sieht ganz schön verschmotzt aus - ist aber auch eine Arbeitsmaschine

Also habe ich mir bei meinem Lama eine Wasserpumpe und ein Thermostat besorgt. Gut, für solche Geschichten muss es nicht den Meister haben, das habe ich dann doch selbst zuhause hinbekommen. Alles eingebaut und Probefahrt. Zuerst habe ich mich noch gefreut, dass die Temperatur in den grünen Bereich ging, aber dann, Schreck lass nach, die Temperatur geht immer weiter in Richtung Rot

Irgendwas stimmt da nicht. Nochmal überlegt, die alten Bilder angesehen - ich habe doch das Thermostat genauso eingebaut wie es vorher drin war ... Meinen Lama angerufen, ob denn das Thermostat kaputt sein könnte. Nach der Diskussion, wohin der Pfeil auf dem Thermostat zeigen müsse, wir waren beide der Meinung von Motor zu Kühler, waren wir Beide erst etwas ratlos. Dann nochmal nachdenken und er erklärte mir, wie das Thermostat genau funktioniert - das warme Wasser kommt vom Motor und macht in der dickeren Seite des Thermostats dann eben nach Bedarf den großen Kreis auf - - - Moment, in der dickeren Seite Ok, der Pfeil auf dem Thermostat kann mich mal, der alte Thermostat war auch schon falsch rum eingebaut ... Also, das Dingens einfach noch mal drehen und dann gucken wir mal

Heureka, die Temperatur ist dort wo sie sein soll und jetzt kommt auch noch heiße Luft aus den Lüftungsdüsen

Hier sieht man, dass der Schlauch etwas "unkommod" geführt ist

Aber was soll's, das System funktioniert. Und nur das ist wichtig Und für alle, die es mal nachmachen wollen: wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist, so gehört das Thermostat auch rein

So viel zu meiner kleinen Odyssee. Schön ist, dass alles geht und die kleinen Widrigkeiten auf den Weg dorthin, die gehören einfach dazu

Gruß

Bobberle

Hallo Sexzylinder,

für die ZF-Achsen bekommt man bei H. Theopold die entsprechenden Unterlagen.

Speedy Sleeve ist da nicht geeignet, die Welle verschiebt sich und so würde der Dichtring über die Kante des Speedy Sleeve rutschen.

Klar war das Foto nicht im gefährlichen Bereich. Es war an dem Tag reichlich kalt, knapp über 0 Grad. Ein weiteres Anzeichen eines nicht funktionierenden Thermostats ist übrigens kalte Luft aus der Heizung. Und bevor die Temperatur in den roten Bereich kam, hatte ich umgedreht und den Bulldog im Leerlauf den Berg zu mir nachhause runter rollen lassen - und erst dann entstand das Foto

Mit der Blase muss ich mal gucken wenn er dran ist, dann wird's sich entscheiden.

Gruß

Bobberle

Hallo Claus,

geärgert habe ich mich glücklicherweise kaum, ich wusste ja schon beim Kauf des Bulldogs, was auf mich zukommt. Und vor dem Hintergrund der Landwirtschaft zuhause weiß man ja doch so einiges bereits im Vorfeld bzw. kann es zumindest erahnen.

Ich wollte, da ich auch oft bei schlechter Witterung und im Winter in den Wald gehe, der natürlich auch noch nicht gleich um die Ecke liegt, einen Bulldog mit Kabine. Mir ging es einfach elendig auf den Sack, nach der Waldarbeit mit aufgeheiztem Körper, dick verpackt mit meinem 3S und dem Verdeck in miserablen Zustand nach Hause zu fahren. Überlegung war auch, das Verdeck vom 3S zu richten. Wenn ich aber die Kosten dafür überschlage und bedenke, dass immer noch nur die Hinterachse gebremst ist, dann war die Überlegung für einen zusätzlichen Bulldog nicht mehr nur eine Überlegung, sie wurde immer konkreter. Ok, dafür musste dann zumindest einer der anderen Bulldogs aus meinem Sammelsurium weichen, ich habe ja auch nicht unendlich Platz

Anfangs habe ich mich markenungebunden umgesehen. Auch Neufahrzeug war eine Option. Aber nachdem mein "Schraubermeister" mir das Angebot gemacht hatte, an einem Fendt zu schrauben (und nur an diesem), kamen wir schließlich auf die 300er Serie mit 4 Zylindern. Groß und schwer genug für meine Zwecke und doch noch so handlich, dass ich meine Wälder ohne große Verbreiterung der Wege befahren kann. Gesagt getan, ich hatte mich auf eine längere Suche eingestellt. Der erste den wir besichtigt hatten, ein 309er, fiel trotz des relativ günstigen Preises und des bereits vorhandenen Frontladers - teilweise fehlende und lose Schrauben, ein von einem Brandschaden stammendes Hinterteil, Öle mit komischer Farbe und Konsistenz, abgerockte Kabine ... - schnell wieder von der Liste "haben will".

Und dann hatten wir ziemlich zügig diesen 308er mit Getriebeschaden gefunden - dafür war der Preis entsprechend günstig. Außerdem machte der Verkäufer einen ehrlichen Eindruck, was ja bei einem solchen Geschäft schon auch einen Ausschlag gibt. Zu dem Getriebeschaden (ich sage mal "es rappelte in der Kiste" ), den wir bereits repariert haben, gesellen sich eben noch ein paar kleinere Mängel, die wohl jetzt alle behoben sein sollten

Insgesamt bin ich mit dem Bulldoglein glücklich. Der Zustand der Kabine ist gut, der Motor macht einen sehr guten Eindruck und die restliche Technik macht was sie soll. Und dass ich mir kein Neufahrzeug, sondern einen fast 40 Jahre alten Ackerschlepper zugelegt habe, der bei seinem früheren Besitzer nicht zum Spazieren fahren auf dem Hof stand, das war ja klar. Dafür habe ich auch keine Plastikluftpumpe, kann (teilweise mit Hilfe vom FendtSchrauber) auch noch selbst an dem Bulldog schrauben und muss bei einem Defekt keine ganzen Baugruppen kostspielig austauschen

Aber es ist ja noch nicht Ende der Fahnenstange. Der 308 ist Bj 83, somit hat er noch die puristische "Einhebelsteuerung" der Hydraulikanlage. Er hat auch "nur" eine einfach und ein doppelt wirkendes Ventil. Ein original DW von Bosch liegt schon da, Konsolen (leider ohne die Grundplatte unter dem Block, die werden wir wohl selbst herstellen) und der Frontlader dazu auch. Aber das ist dann eine Arbeit, die wir auf den späten Winter oder Frühjahr schieben - man möchte beim Schrauben ja nicht ständig die Finger anwärmen müssen. Zudem ist einfach im Moment vor dem Hintergrund Covid diese Entscheidung der vernünftige Weg.

Insofern, ich werde weiter berichten , dann aber hoffentlich nicht mit solch ellenlangen Texten

Gruß

Bobberle

Hallo Thorsten,

ja, das Internet machts möglich, dass man sich schreibt aber nicht sieht Wobei, vielleicht ergibt sich doch irgendwann die Gelegenheit und wir sitzen mal an einem Tisch zusammen

Gruß

Bobberle