Gummi Puffer BPW Zugdeichsel?

  • Hallo zusammen,


    vor kurzem habe ich mir einen Maack 5,7 Tonner zugelegt. Beim Rückwärts schieben habe ich dann leider vergessen die Bremse zu sperren. Soweit habe ich alles wieder gerichtet. Es wurden auch alle Verschleißteile der Deichsel in diesem Zuge gemacht. Bei dem Sperrhebel für die Auflaufbremse meinte mein Vater zu mir: "Da fehlt aber noch ein Gummi Puffer. Früher war das bei den Anhänger auch dran."


    Ich finde aber nirgends einen Gummi Puffer, höchstens sollte an dieser Stelle ein "Rückfahrschnepper" sein. Was kommt da hin? Habt Ihr vielleicht noch Fotos wie es sein muss?


    Vielen Dank vorab und euch einen schönen Tag der Arbeit :)

  • Hallo Fabian,


    es sind zwei Gummis. Die sitzen im Scheibestück in der Deichsel. Wechseln kann man die sehr einfach. Du mußt das Schubgestänge zur Achse aushängen. Dann läßt sich das Zugauge weiter nach hinten schieben. Dann werden zwei Spannhülse frei. Die mußt du raushauen (geht am besten von oben nach unten).

    Nicht wundern, die Spannstifte sitzen ziemlich fest. Da mußt du richtig mit Schmackes draufhauen, sonst rührt sich garnix. Am besten gehts zu zweit.

    Vorne unter die Deichsel ein ca. 50- 60 cm langes Kantholz stellen. Einer hält mit einer Wasserpumpenzange einen Dorn, der zweite schlägt mit einem 2kg Hammer kräftig zu. Wenn beide Stifte draußen sind, dann läßt sich das innere Schiebestück nach hinten schieben und herausnehmen. Der Hebel für die Rücklaufsperre kann am Schiebestück dran bleiben.


    Für die Reparatur brauchst du einen kompletten Reparatursatz entweder den:


    https://www.ebay.de/itm/BPW-Pe…m:mVsbdILz3Kwnt5mpHFmWMHA


    oder den


    https://www.ebay.de/itm/Peitz-…439984:g:aBoAAMXQfvlSgHUH.


    Der obere Reparatursatz beinhaltet neue Spannhülsen. An deiner Stelle würde ich den nehmen und neue Spannhülsen einbauen, dann bist du auf der sicheren Seite.


    Dieser gelbe Gummiklotz liegt in der Deichsel unten einfach in einer Tasche, damit sich die Zugöse schwerer schieben läßt und nich klappert. Wenn du die Deichsel zerlegst und innen schaust, siehst du sofort wohin der muß. Die weißen Teile kommen vorne, oben und unten in die Deichsel, damit die Zugöse nicht Eisen auf Eisen läuft, sondern auf Kunststoff.


    Hier ist eine Explosionszeichnung dazu. Es kann sein, dass deine Deichsel vielleichte eine andere Bezeichnung hat. Spielt aber keine Rolle, da das Schiebestück mit Zugauge bei allen Peitz/ BPW Deichseln gleich aufgebaut ist:


    https://www.anhaengerteileshop…ufbremsen/%22Peitz+AVM%22


    Die beiden schwarzen Gummipuffer sind die Position 18, der gelbe Gummi ist Pos. 19. Die beiden weißen Kunststoffgleitstücke sind Pos. 24.


    Damit solltest du zurecht kommen. Wenn du alles zerlegt hast, am besten gleich die Deichsel an den Schiebestellen fetten, danach sieht die nie wieder ein Fett.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hallo Claus,


    herzlichen Dank für die detaillierte Beschreibung. Wirklich super!


    Die Gummis in der Deichsel habe ich bereits erneuert. Die Deichsel hatte ich bereits auseinander und hab alles neu lackiert und mir so ein Reparatursatz besorgt und auch verbaut. Soweit sollte das passen. Nun habe ich zwar aktuell noch ein anderes Problem (beim Bremse fährt die Deichsel nicht mehr raus und es stimmt auch was mit der Bremse nicht... anderes Thema...)....


    Vermutlich habe ich mich nicht richtig ausgedrückt: Im Anhang ein Foto zu meiner Frage mit Markierung. Was kommt an diese Stelle? Ist das der Schnäpper für die Rückfahrsperre? Warum fehlt der bei mir? Hat das Teil einen Nachteil oder so? Die Funktion wäre doch eigentlich folgende: Wenn Splint gelöst ist, kann Rückfahrsperre runter Fallen und der Schnäpper sorgt dafür, dass die Rückfahrsperre auch eingelegt bleibt und nicht aus Versehen wieder raus springt, oder? Das hätte ich bei mir aber eigentlich durch den eingelegten Splint gelöst da das ja auch für die nötige Fixierung sorgt. Hat einer dazu ein Foto?

  • In der Bohrung sitzt eine Schraube mit einer Feder, die vorne zu einem Keil geformt ist. Wenn man die Rückfahrsperre nach unten drückt, wird die Schraube zurückgedrückt, schnappt dann nach vorne und hält dann die Rückfahrsperre unten. Dadurch kann man zurückfahren, ohne dass der Wagen bremst.

    Fährt man wieder nach vorne, wird das Zugauge nach vorne gezogen und die Rückfahrsperre springt wieder heraus; dadurch bremst der Anhänger wieder.

    Das Sperren der Rückfahrsperre, dass diese nicht mehr herausspringt ist verboten. Ich kenne aber keinen Bauern, der die Rückfahrsperre nicht durch einen Splint gesperrt hat. Beim Rangieren des Anhängers ist es fast unumgänglich, dass die Rückfahrsperre permanent gesperrt wird. Bei gesperrer Rückfahrsperre durch Splint und vollen Hänger kann es gefährlich werden, da der Traktor komplett die Anhängelast bremsen muss. Wenn die Reifen vom Traktor keinen Gripp haben, geht die Post ab und dann kannst du nur noch beten.


    Ich mache mal bei Gelegenheit ein Foto.


    Schau mal, das ist die Schraube mit Keil und Feder:


    https://www.google.de/imgres?i…6QKHb0-A98QMyhXegUIARCKAg

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hallo Fabian,


    nachdem derzeit das Thema Auflaufeinrichtung in einem anderen Post ziemlich aktuell ist habe ich jetzt gerade noch ein paar Bilder davon gemacht.

    Die Rückfahrsperre hab ich bei der Gelegenheit gleich mal fotografiert. So sieht die bei meinem Steib- Kipper aus. Ist von einer Peiz AVE 80.


    Übrigens, den Splint für das dauerhafte arretieren der Rückfahrsperre hab ich extra für das Foto herausgenommen.;) Das ist nämlich nicht legal. Aber alle Bauern die ich kenne haben das Problem so gelöst um bei häufigen Rangierarbeiten nicht immer absteigen zu müssen.

    Beim Fahren auf der Straße kommt der Splint natürlich raus.

  • Herzlichen Dank, Claus


    Habe nun ein anderes Problem. Die Bremse hatte ich beim zurück fahren nicht gesperrt. Somit ist die Deichsel vollständig zurück geschoben worden und die Bremse ist ausgeharkt. Ich könnte mich über meine eigene Dummheit schwarz ärgern. Bringt aber nichts. Das Passiert mir nicht nochmal. Soweit ist alles zusammen gebaut. Aber die Bremse spinnt immer noch. Ich vermute, dass in den Trommeln was kaputt gegangen ist. Werde am Wochenende mal in die Trommeln sehen. Da wird irgendwas kaputt gegangen sein.

  • Ich verstehe nicht, was du mit ausgeharkt meinst. Normalerweise passiert bei nicht eingelegter Rückfahrsperre nichts, außer dass die Bremse bremst.

    Im Prinzip ist es egal ob die Rückfahrsperre nicht eingelegt ist und du fährst vorwärts und der Hänger schiebt oder du fährst rückwärs. Beide Male bremst die Bremse.

    Ich vermute, dass die Beläge entweder hart sind oder ein Teil des Belages liegt in der Trommel und hat sich verkleilt.

    Wenn Du die Deichsel so weit zurückschieben kannst, dass sich irgend ein Hebel aushängt, ist die Bremse falsch eingestellt. Die richtige Einstellung hast du dann gefunden, wenn bei nicht betätigter Feststellbremse die Deichsel einen Abstand von ungefähr 10 cm über dem Boden hat. Natürlich hängt dann der Traktor nicht an der Deichsel, dass ist klar.

    Dadurch ist gewährleistet, dass der Hänger nicht davonrollen kann, wenn die Feststellbremse nicht eingelegt ist.


    Eine Auflaufbremse einzustellen ist kein Hexenwerk. Da muss noch irgend was faul sein. Leider sind Ferndiagnosen immer schwierig. Wenn du nicht weiterkommst, und bei den offenen Bremsen keinen Fehler entdeckst, melde dich nochmal. Vielleicht fällt mir noch was dazu ein.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Ich hab mit gewalt zurück geschoben. Darauf hin ist dieses Verbindungsstück, welches die Kraft auf linke und rechte Seite überträgt, ausgehakt. Kaputt gegangen ist scheinbar nichts. Die Bremse war aber gut verstellt, vermutlich vom Vorbesitzer. Eine Seite quietscht beim Bremsen ziemlich. Die Stange, die in die Trommel geht klemmt wohl etwas. Mal sehen ob WD40 reicht. Mich wundert auch, dass da kein Fettnippel ist. Gut, der gemeine Landwirt könnte es mit Fett etwas übertreiben und die Bremse mit Fett Fluten (hat einen bestimmt nicht so guten Einfluss auf das Bremsverhalten :D). Wie kann man die Bremse öffnen? Gestern habe ich das Rad runter genommen und habe festgestellt, dass die Bremstrommel wohl eine Einheit ist, also mit Radlager und allem. Es gibt ja nur den Nabendeckel den man öffnen könnte um dann (vermutlich) eine Mutter zu lösen um anschließend das ganze Teil abzuziehen. Gibt zu öffnen der Trommelbremse irgendwo ein paar Bilder wie weiter helfen könnten?


    Zu meinem anderen Problem: Die Zugöse hat sich bei meinem letzten mal so weit rein gedrückt, dass sie sich verklemmt hat. Die Zugöse klemmte quasi in der Deichsel fest. Habe dann den Kipper am Baum festgebunden und langsam gezogen. Dann kam sie auch wieder raus. Hier stimmt aber definitiv was nicht, siehe Fotos. Eigentlich gibt es nur 3 Optionen:

    1. Ich habe zu dick lackiert, sodass der Lack nun fürs klemmen sorgt

    2. Der Metallanschlag für die Deichsel, der eigentlich verhindern soll das die Deichsel so weit rein rutscht, ist verschlissen. Diese steckt nämlich komplett in der Deichsel drin. Man sieht gut, dass die ganze Farbe dort ab ist. Das sollte meiner Meinung nicht die Funktion dieses Metallanschlags sein.

    3. Ich habe die Zugöse falsch rum eingebaut. Muss der Metallanschlag nach oben oder unten zeigen?

  • Hallo Fabian,


    dass unten an den Bremshebeln kein Schmiernippel ist hat seinen Grund. Die meisten meinen es gut und schmieren wie verrückt und dann drückt es das Fett in die Bremse.

    Ein Tropfen reicht um die Bremsbacken zu verölen, dann bremst die Bremse nicht mehr.

    Als ich meine Bremsen überholt habe, habe ich Schmiernippel nachgerüstet. Allerdings habe ich die Bremswellen geschmiert, bevor die Backen montiert waren und das überschüssige Fett, das es herausgedrückt hat, habe ich weggewischt. Damit hat die Bremse ihre Lebensdauerschmierung.


    Die Nabe kannst du öffnen, indem du die Fettkappe abnimmst. Da gibt es zwei Systeme. Die meisten Achsen haben einen Blechdeckel, der in der Nabe nur über eine Presspassung sitzt. Man erkennt das, da an dem Übergang vom Blechdeckel in die Nabe ein kleiner Wulst ist. Falls du das haben solltest nimm einfach einen Meißel und klopfe zwischen Wulst und Nabe, der Deckel geht ganz leicht ab.


    Andere Achsen haben einen Gußdeckel, der abgeschraubt werden kann. Wenn du dieses System hast, musst du den Deckel abschrauben. Man erkennt dies, weil der Deckel einen Sechskant hat. In dem Fall nimm eine große Rohrzange. Das Rad kann man blockieren indem man unter einen Radbolzen ein Kantholz stellt.


    Wenn die Fettkappe abgebaut ist kommt eine Kronenmutter mit Splint zum Vorschein. Der Splint muss raus und dann die Mutter abschrauben. Dann läßt sich die Bremstrommel abnehmen.

    Vorsicht mit dem Bremsstaub. Die Beläge stammen höchstwahrscheinlich noch aus der Zeit, als Asbest in den Bremsbelägen erlaubt war. Entweder den Staub mit einem Staubsauger absaugen oder mit einer Bürste unter Absaugen entfernen.

    Wenn die Beläge nicht verölt sind, kannst du diese belassen, wenn sie verölt sind, müssen sie runter. Die Beläge gibt es einzeln samt Nieten. Du mußt bei der Bestellung achten, dass du die richtigen Beläge auswählst. Es gibt Beläge mit symetrisch angeordneten Nieten und mit versetzten Nieten. Breite und Durchmesser sind wichtig, damit du dir richtigen Beläge auswählst. Bestellt hab ich alles über Ebay.



    Wenn du die Deichsel soweit in die Gabel schieben konntest, dass vorne das aufgeschweißte Klötzchen darin verschwindet ist die Bremse nicht richtig eingestellt. Die Deichsel geht viel zuweit nach innen in die Gabel.

    Die Bremse ist richtig eingestellt, wenn die Feststellbremse gelöst ist (Hebel ganz nach hinten) und die Deichsel ca. 5 bis 10 cm über dem Boden stehen bleibt, wenn man sie langsam absenkt. Schlägt die Deichsel auf den Boden auf, ist die Bremse falsch eingestellt.


    Dass die Bremse ungleichmäßig bremst kann zwei Ursachen haben:


    1. die Bremshebel sind fest und lassen sich dadurch unterschiedlich leicht bewegen oder

    2. Bremshebel gehen leicht und eine Bremse ist innen verölt.


    Einstellen kann man die Bremsen nicht. Die Bremse hat einen Ausgleich, dort wo die Schubstange die Bremshebel anlenkt. Die beiden Bremshebel sind über eine Koppel verbunden, die die Kraft auf die Bremse jeweils zur Hälfte in die linke und rechte Bremse aufteilt.


    Bilder von der Bremse brauchst du nicht. Die ist so einfach aufgebaut, dass man nichts verkehrt machen kann. Es gibt nur einen Backen oben und einen unten, verbunden über zwei Zugfedern. Die Bremswelle besitzt einen angeschmiedeten Nocken, der beide Hälften auseinanderdrückt.


    Es gibt auch Bremsen die durch Zug auf zwei Zugstangen links und rechts die Bremse spreitzen. Dort sitzt am Ende jeweils ein Keil.


    Beim Zusammenbauen darauf achten, dass du beim Einklappen der Bremsbacken mit samt den Federn nirgends deine Finger dazwischen hast. Das tut höllisch weh, wenn es dich einzwickt.

    Die Backen lassen sich am besten montieren, indem du die obere Backe in der normalen Position auflegst und die untere Backe mit den Federn einhängst. Hinten den Halbmond in den Bolzen einfädeln und das flache Teil auf den Nocken schräg auflegst. Wenn du dann den untern Backen zur Ankerplatte drückst, werden die Federn gespannt und die Bremse ist montiert.

    Es gibt noch andere Wege, mit Montiereisen oder Brechstange. Ich habe festgestellt, dass es wie oben beschrieben am schnellsten und sichersten geht. Ich hab mir schon auf andere Weise mehrfach blutige Finger geholt. Unbedingt vor dem Aufschieben der Nabe diese mit Benzin oder besser Bremsenreiniger gründlich saubermachen. Besonders auf den Laufflächen der Bremsbacken darf kein Fett oder Öl sein.


    Ach ja, ich habe noch was vergessen. Wenn du das Radlager montierst, vorher frisches Fett auf die Lager aufbringen. Anschließend die Nabe auf den Achsstummel schieben. Beim vorderen Lager nicht mit Fett sparen und die Nabe vollfüllen. Anschließend Kegelrollenlager auf den Stummel schieben. Beim Montieren der Kronenmutter darauf achten, dass diese nicht zu streng sitzt, sonst sind die Lager im nu kaputt. Richtig montiert ist das Lager dann, wenn du mit einem Ringschlüssel oder einer Nuß das Lager ganz leicht vorspannst. Ein bischen mehr als das Eigengewicht des Schlüssels reicht. Danach die Mutter um ca. 1/3 bis 1/4 Umdrehung zurückdrehen. Wenn zwischen der Mutter und dem Kegelrollenlager noch eine Scheibe ist, muss sich diese mit einem Schraubenzieher seitlich mit leichter bis mittlerer Kraft verschieben lassen. In der Fachsprache heißt dies "saugend" einstellen.


    Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich, was ich geschrieben habe. Eigentlich ist die Bremse so simpel aufgebaut. Recht viel verkehrt machen kannst du nicht. Vieles erklärt sich von selbst, wenn du die Bremse offen hast.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Lieber Claus, vielen Dank für die super Erklärung! Das wird sicherlich noch helfen. Sollte ich die Bremse nochmal öffnen, dann werde ich davon ein Video machen und das dann bei Youtube hochladen. Dann hilft es auch anderen irgendwann mal weiter.


    Werde die Deichsel nun nochmal ausbauen und entlacken. Dann kommt einmal dünn Grundierung rüber (und kein Füller wie vorher) und anschließend zwei Schichten Lack. Das muss reichen. Aber nochmal zu meiner Frage zu dem Anschlag: muss der nach unten oder oben zeigen? Weil wenn er unten ist, so wie aktuell, hat er keine Funktion. Da kann nichts anschlagen. Auch wenn es bei richtig eingestellter Bremse nie dazu kommen wird, müsste er doch eine Funktion haben, oder?

  • Hallo Fabian,


    der Anschlag schaut nach unten. Er hat keine besondere Funktion. Es kann sein, dass die Gabel vorne bereits etwas aufgeweitet ist. Normalerweise schlägt er Anschlag vorne an der Stirnseite von der Gabel an, wenn die Bremse schon an der Verschleißgrenze ist.

    Wenn die Bremse richtig eingestellt ist Luft zwischen dem Anschlag und der Gabel. Wieviel müßte ich mal bei meinen messen.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hmm, ich habe zwar keine Schere, weil meins ein Tandem ist, aber der Aufbau sieht gleich aus. Bei mir ist der Anschlag aber oben drauf.

    Richtig ist aber, das er das Rohr gar nicht trifft. Vorher hat er die 6t zur Vollbremsung gebracht. Selbst wenn ich die Verriegelung beim Zurückschieben vergesse, Steht das Gespann vorher.

    Abstand ist dann etwa 1,5cm.

    Grüße vom Teutoburger Wald


    Fendt Farmer 108LSA

    Renault 551-4

    Porsche Diesel Super F309

    Zettelmeyer ZL500

    Potratz Dumper 600

    und viel Kleinkram

  • Die Auflaufeinrichtung von einem Tandem ist nicht vergleichbar mit einem Drehschemel. Das ist eine ganz andere Konstruktion. Ich bin mir sicher, dass das Klötzchen unten sein muß, da die Deichsel in einem gekanteten Rohr eingeschweißt ist. Das Rohr ist in der Länge nicht ganz durchgeschweißt und die Schweißnaht liegt unten.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hallo nochmal,


    das Problem klärt sich langsam. Habe die Bremse nun komplett auf beiden Seiten auf. Beläge gibt es nicht mehr neu, habe die alten zum vulkanisieren und Beschichten eingeschickt. Neue Kugellager sind auch da. Auf der einen Seite kam das alte, innere Kugellager in einem Stück runter. Kein Problem. Die andere Seite wehr sich noch. Der Lagerkäfig ist mittlerweile Weg. Der innere Ring bleibt standhaft, wird aber nächste Woche aufgeflext.


    Bei der Aktion ist mir der Metallschutzring des inneren Kugellager kaputt gegangen. Dieser Ring soll verhindern, dass Fett in die Bremse gelangt.

    In der Explosionszeichnung gibt es wohl nur diesen türkisen Kunststoffring Nr. 9 (https://www.nieper.de/catalog/…t8vkqlgfvids982ij9odj82n0)


    Die große Frage: Ist dieser Metallschutzring (ich nenne den einfach mal so) ein Normteil was ich bestellen kann? Falls ja: wie heißen die Dinger richtig?



    Danke und beste Grüße


    Fabian

  • Hallo Fabian,


    Kugellager? Normalerweise sind in der Achse Kegelrollenlager verbaut. Eine Bremse vulkanisieren? Vulkanisieren geht nur mit Gummi. Hier handelt es sich um Bremsbeläge.

    Die kompletten Backen gibt es sehr wohl noch. Du brauchst nur die Größe (Durchmesser der Trommel) und die Breite.

    Bei Ebay kannst du anhand des Trommeldurchmessers und der Breite auch Beläge zum Aufnieten bestellen. Es gibt da zwei Sorten: Die eine Sorte hat parallel angeordnete Bohrungen für die Nieten. Die zweite Sorte hat versetzte Nietenlöcher.


    Normalerweise haben BPW oder Peitz Achsen Bremsbeläge der Größe 300x40 oder 300x50. Die Nieten gibt es extra.


    Den Blechring den du suchst heißt Nilos- Ring. Wenn du danach googelst wirst du fündig. Du brauchst nur den Lagerinnendurchmesser und den Außendurchmesser.


    Teilweise gab es auch Nilosringe mit Filzring. Wo man diese heute noch kaufen kann, kann ich allerdings auch nicht sagen.

    Achtung beim Einstellen der Lager! Die Kronenmutter mit Schlüssel leicht anziehen und anschließend 1/4 Umdrehung zurück drehen und versplinten, sonst sind die Lager gleich wieder hinüber.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hallo Claus,


    danke für die flotte Antwort, echt super!


    Kegelrollenlager, da habe ich mich nicht sauber ausgedrückt. Ich meinte natürlich die Kegelrollenlager.


    Aufvulkanisieren, so steht es auf der Rechnung.


    Die Backen hat mein Lama mir nicht liefern können. Wir haben zwei verschiedene ausprobiert. Passte alles nicht da Nieper wohl etwas besonders ist. Nieper selber bietet die Backen auch seit Anfang 2000 nicht mehr an. Selber aufnieten wollte ich unbedingt vermeiden. Jetzt hat mir das Bremsen Schöbel gemacht. Saubere Arbeit und wieder wie neu.


    Nilos Ring, da werde ich gleich mal suchen.


    Das Kugellager habe ich jetzt so eingestellt: fest gedreht bis das Rad merklich langsamer ausrollt (im aufgebockten Zustand). Dann ca. 1/8 Umdrehung zurück. Jetzt dreht es langsam aus. Sollte passen, da ich es nicht wie bei dir beschrieben habe leicht angezogen habe.


    Sonnigen Abend dir!


    P.S. heute fällt bei uns die erste Gerste

  • Wenn du das Radlager so eingestellt hast, passt das schon.

    Nieper Achsen wurden nicht so häufig verbaut wie BPW oder Peitz. Da kann dein LaMa- Händler schon recht haben, dass die eigene Trommeldurchmesser hatten.


    Vor dem Aufnieten der Beläge musst du keine Angst oder Respekt haben. Das geht ganz gut zu zweit:

    einen großen Durchschlag oder Splinttreiber fest in den Schraubstock spannen. Der Durchmesser sollte so groß sein, wie die Senkung im Bremsbelag. Niet durch den Belag und den Bremsbacken stecken. Von der Gegenseite geht das Aufbördeln ab Besten mit einem großen Körner. Anschließend mit einem Großen Durchschlag plattklopfen. Fertig!

    Geht ganz gut!

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Moin!

    Die Beläge werden heute von den meisten Spezialfirmen nicht mehr genietet, sondern geklebt. Da der Kleber anschließend noch "gebacken" wird, spricht man von Aufvulkanisieren. Wurde auch schon bei meinem DKW-Oldtimer so gemacht.

    Grüße aus Nordhessen

    Frank