MWM KD 211 Z Drehzahlregulierung - axialspiel der Nockenwelle

  • Hallo Zusammen,


    Habe eine Wahl 17 mit MWM KD 211 Z Motor.

    Leider bekomme ich die Drehzahl nicht mehr eingestellt (Motor ging währen der Fahrt "oben raus")


    Folgende Punkte habe ich schon gecheckt:

    - ESP vom Fachmann generalüberholt

    - Neue Einspritzdüsen auf Betriebsdruck vom Fachmann eingestellt

    - Regelung inkl. Regelstange (mehrfach) ausgebaut & gereinigt - läuft ohne Probleme leichtgängig; Spiel in Regelung ist meines erachtens
    vernachlässigbar

    - Fliehkraftgewichte und Lagerung der Regelung auf der Nockenwelle läuft ohne Probleme leichtgängig


    Nachdem das alles nun nicht zum Erfolg geführt hat, habe ich die vordere Excenterschraube (die den Anschlag für die Regelstange darstellt)

    gelöst (war verplombt) und versucht die Drehzahl dort einzustellen mit folgendem Effekt:


    Bei Einstellung der Leerlaufdrehzahl bleibt der Motor ca. 5-10 sec auf dieser Drehzahl und geht dann wieder deutlich in der Drehzahl hoch und verharrt dort, bei weiterer Regulierung entgegen dieser hohen Drehzahl verbleibt er wieder 5-10 sec. im "Leerlauf" und dann geht der Motor aus.

    Jetzt meine Vermutung - Axialspiel an der Nockenwelle, so dass keine konstante Drehzahl eingestellt werden kann und sich durch das verschieben der Nockwelle die Regelung nicht fest stehen kann, sondern nachreguliert und der o.g. Effekt eintrifft.


    Hat jemand von Euch Erfahrung damit - bzw. falls Ihr mir zustimmt kann ich das hinteren Nockenwellenlager (dass das axiale Spiel bestimmt) auch tauschen ohne die Nockenwelle auszubauen und falls ja was werden aus das Lager noch für Ersatzteile (Simmerringe etc.) notwendig werden.


    Danke für Eure Unterstützung


    Grüße

    Kurt aus Spaichingen

  • Mal eine Frage, mach doch mal ein Bild von der Schraube , normal wird der Leerlauf oberhalb der Gasbetätigung eingestellt! Da wird dann die Drehzahlfeder gespannt bzw. entlastet- wenn das nicht so ist wird der nie in Leerlauf bleiben, weil Federkraft und Fliehkraft nur gemeinsam funktionieren!

    Das was du verstellt hast ist dann wohl Max Drehzahl ?

  • Hallo, ja das war die vordere rechte Schraube/Excenter auf dem Bild. Sehe das auch so dass das die Max drehzaleinstellung ist. Wenn ich die jedoch auf einen niedrigen Anschlag/Drehzahl stelle, dann kann er doch nach ca 10 Sek (und nichts aktiv geändert) wieder in eine höhere Drehzal gehen. Das kann doch nur sein wenn "drunter" was "auswandert". Spiel in den Lenkern der Drehtzahlregulierung habe ich geprüft, ist in Ordung. Tippe noch immer darauf das es axiales Spiel der Nockenwelle ist. Konnte sie (die Nockenwelle) aber bei offenem Schaudeckel nicht axial bewegen - wahrscheinlich in der Stellung zu sehr unter Spannung.

    Konnte dann aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter machen, deshalb melde ich mich jetzt erst. Danke und Grüsse KS

    • Official Post

    Moin

    Das ist nicht die Leerlauffeder. Diese Feder spannst du vor wenn du Gas gibst. Wenn Drehzahl hoch genug, wird diese durch den Regler mit den Hebeln gezogen, bis das Zugkraft an der Feder mit der Vorspannkraft des Gasgebens sich gegeneinander aufwiegt. Wenn mehr Gas, mehr Spannung auf der Feder das heißt Regler wird zusammen gezogen, Drehzahl erhöht sich bis die Gewichte des Reglers soviel Kraft haben die Feder zu ziehen und damit die Pumpe wieder abregeln Beschleunigen Ende.

    Irgendwas ist da nicht wirklich in Ordnung wenn der selber langsam sich hoch Regelt. Da läuft was zu schwer in Richtung Nullförderung.

    Entweder Pumpe nicht in Ordnung, Hebelei des Reglers, Muffe geht schwer wegen Ruß in der Muffe, irgendwas ist da mächtig faul.

    Diese Feder auf dem Bild erhöht die Drehzahl wenn stramm, nicht Standgas.

    • Official Post

    Moin

    Es. Muß alles gleiten, nix hakeln oder sonst wie bremsen.

    Motor drehen, die Gewichte müssen von alleine nach unten fallen, also von der Welle in die äußere Lage gehen, sofort, nicht verzögert, sondern gleich sofort.

    Manchmal ist die Welle zwischen Regler und Pumpe auch krumm vom Einbau...

  • Moin ,

    also so viel ich weiß, darf die Feder nicht lose sitzen, weil dann der Motor nicht läuft und ausgeht,

    Wie F12 oben bereits schrieb, ist es ein

    „Miteinander“ von Federkraft und Fliehkraft, das eine kann ohne das andere nicht funktionieren.

    Ich habe auch schon öfter gehabt, wie auch schon bereits geschrieben wurde, dass die Umlenkungsmechanik ausgeschlagen war, Buchsen und Passschraube hier unbedingt prüfen!

    Nockenwellenspiel schließe ich eher aus, weil die überhaupt keine axiale Kräfte bekommt und auch keine Tendenz zum wandern in der Lagerung hat . Falls du es aber trotzdem prüfen möchtest, könntest du über die Kipphebel die Stösselstangen entlasten , und den Motor so drehen , das auch die EP nicht auf Förderung steht ..

    Falls du mit dem Gedanken spielen solltest die Lager der Nockenwelle mal trotzdem schnell zu tauschen, wirst du keine Freude haben , da das eine Lager sich hinter Schwungmasse und Adapterplatte Motor versteckt…

    Ich hatte bei einem KD12 kürzlich, das er nur lief, wenn ich von Hand etwas Gas gegeben habe- da war auch der Anschlag von Leerlauf ( Exzenter) verstellt, und die Gasfeder lose.

    Pumpe muss natürlich gut gangbar sein ! Wenn ich den Motor so sehe von innen, könnte da auch Ölschlamm/Ruß dahinter stecken im Pumpenvereich..

    Du musst halt wirklich schauen, das alles leicht geht.

    Ich würde mir zuerst die Mechanik um die Feder/ Gewichteregler anschauen !

    LG

    Und schönen 1. Mai

    Thorsten

  • Ach so, noch eine Frage zu deinen Vorschlag „ das hintere Lager zu tauschen“- wo ist für dich bei dem Motor hinten?

    Weil bei MWM ist der 1. Zylinder immer der an der Kraftabgebenden Seite - also Schwungrad.. nur mal für uns hier zum Verständnis, von welchem „ hinten“ du sprichst😂😂

    Da siehst du das eine Nowe Lager …

  • Hallo,

    Danke für das Bild. Ich meinte das Lager am Schwungrad (in Fahrtrichtung war bei mir vorn gedacht). Habe hier die Info bekommen, dass dieses Lager für die axiale Lagerung ist.


    Grundsätzlich habe ich alles komplett sauber gemacht (Ölschlamm raus). Und alles auf Leichtgängikeit geprüft ( Regelstange, Regelgewichte, Regelmechanik). Die Anlekung der Regelstange, ist definitiv "spielfrei" bzw kann das nicht die Ursache sein.


    Habe jetzt vor bei laufenden Motor, durch das Schauloch über der ESP zu Filmen, um damit festzustellen ob und was sich bewegt. Werde über den Fortschritt berichten. Muss jetzt dann die Ursache finden, der Traktor hat bald wieder Einsätze im Wald.

    Danke und Grüsse Kurt

  • Moin Kurt,

    hast du mal versucht, den Ohne Gasgestänge ( außen dran ) laufen zu lassen? Ob er dann im Leerlauf bleibt zB ?

    Nicht dass da was schwergängig geht und dann das die Regelung beeinflusst?

    Die Regelung im Motor geht ja nur , wenn beide Kräfte richtig miteinander „ arbeiten“ also Feder und Fliehkraft. Wenn da was nicht stimmt oder eben auch die ESP macht irgendwas was sie nicht tun sollte😂😂.


    LG

    Thorsten

  • Hallo Zusammen,
    nach längerer Pause geht es jetzt weiter und meine Vermutung hat sich bestätigt, der Fehler war tatsächlich das defekte Nockenwellenlager auf der Schwungradseite.

    Habe die Traktor vor ca.2 Wochen getrennt, die Kupplung ausgebaut, und das Regelgehäuse der ESP abgenommen.
    Um meinen Verdacht auf das defekte Lager zu überprüfen, habe ich mal leicht an der Nockenwelle "gezogen" und ohne diese auf der Schwungradseite zu lösen kam sie mir schon entgegen.

    Das Lager der Nockenwelle auf der Schwungradseite war komplett hinüber.
    Darauf hin haben wir das Schwungrad abgenommen, das Gehäuse demontiert und den Lagerdeckel der Kurbelwelle gelöst (Zahnrad der Ölpumpe vorher demontiert), mit einem Tipp aus dem Forum haben wir dann auch noch den Deckel des Nockenwellenlagers gezogen (der äussere Ring des Rillenkugellagers war noch drin - rest defekt !).
    Zwischenzeitlich ist auch das Lager aus dem "Topf" des ESP-Regelgehäuse gezogen und der Innenring des Zylinderlagers von der Nockwelle runter.

    Ab heute geht es über´s WE wieder ans zusammenbauen.
    Die Ausrichtung der Nockenwelle/des Nockwellenzahnrades ist bekannt (der abgeschrägte Zahn des Zahnrades der Kurbelwelle zwischen die 2 abgeschrägte Zähne des Zahnrades der Nockenwelle)

    Habt Ihr aus Euerer Erfahrung vielleicht noch Tipps die beim Zusammenbau / der Montage der Nockewelle beachtet werden müssen.
    Müssen die Stößelstangen bzw. das Ventilspiel danach wieder "neu" eingestellt werden ?


    Anbei ein paar Bilder des bisherigen Standes.
    Danke und Euch allen ein schönes Wochenende.

  • Hallo Thorsten,


    ja ich war auch verwundert. Ich vermute das sich das Sicherungsblech der Nockenwelle auf der Schwungradseite gelöst hat und sich das Lager mangels "Befestigung" zerlegt hat.
    Bischen mehr Arbeit als ich ursprünglich erwartet habe ist es tatsächlich, hoffe es führt zum Erfolg.

    Möchte / Muss wahrscheinlich auch noch den Simmerring der Antriebswelle die von der Kupplung aus ins Getriebe geht wechseln (dort ist eine Undichtigkeit, weshalb der Traktor Getriebeöl verliert). Weiß jemand vielleicht zufällig was/welchen Simmerring bzw. welche Ersatzteile ich da benötigte (Getriebe ZF A8).
    Habe die Welle noch nicht ausgebaut, würde aber die Dichtung / den Simmering gern schon ordern, so dass das Teil u.U gleich beim Zusammenbau mit einfließen kann.


    Grüße und schönes Wochenende an ALLE

    Kurt

  • Hallo Zusammen,


    auf dem beigefügten Bild kann man glaube ich ganz gut erkennen wie weit die Nockewelle schon axial "ausgerückt" ist,

    radial war auch ein Spiel von 2-3 mm vorhanden.
    Leider ist das Video das ich davon gemacht habe zu groß für den Dateianhang, deshalb erst mal ein Foto:

  • Hallo guten Morgen,


    gestern Abend noch das Gehäuse der Antriebswelle abgenommen.

    Simmering/Abdichtung des abgebildeten Kugellagers ist defekt.


    Weiss vielleicht jemand wie raus machen, mit einem Abzieher?

    Kennt ihr die Maße des Simmerrings, dass ich den schon bestellen kann?

    Sonst mess ich den beim Ausbau aus und melde mich wieder.

    Danke und Grüße

    Kurt

  • Was willst du den ausbauen: den Simmerring, oder das Lager? Das geht aus deiner Frage leider nicht eindeutig hervor.

    Wenn du nur den Simmerring ausbauen willst und das Lager nicht, dann geht das am einfachsten indem du in den Rand vom Simmerring zwei Spax- Schrauben gegenüberliegend eindrehtst und dann mit einer Beißzange abwechselnd an beiden Schrauben ziehst.


    Wenn du das Lager meinst, dann brauchst du höchstwahrscheinlich einen Abzieher um das Lager von der Welle zu bekommen. Aus dem Gehäuse wird das Lager einfach mitsamt der Welle ausgeschlagen. Nur das Lager auszubauen, ohne dass die Welle demontiert werden kann, wüßte ich nicht wie das gehen soll.

    Es gäbe nur eine recht unorthodoxe Methode: stirnseitig auf das Lager zwei Schrauben schweißen. Darüber ein dickes Flach mit Bohrungen und dann mit den Muttern drehen und versuchen, dass das Lager kommt.

    Das kann klappen, muss aber nicht. Problem wird sein, dass die Schweißnaht aufhärtet und dort wahrscheinlich die Schrauben wieder abreißen. Außerdem ist die Gefahr, dass du dir die Flanschfläche kaputt machst, weil Schweißperlen kleben bleiben, gegeben.


    Andere Möglichkeit sehe ich nicht.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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