Fendt kaufen

  • Hallo zusammen,
    Ich möchte mir in der nächsten Zeit einen zweiten Fendt anschaffen.
    Dabei denke ich so an die Preisspanne bis 13000 Euro.
    Der Traktor sollte auf jeden Fall Allrad und mindestens 50 PS haben, zudem nicht mehr als 6000 Betriebsstunden. Ich benötige ihn zur Forstarbeit und evtl. zum Holzhäckseln. Vielleicht fange ich auch in den nächsten Jahren wieder mit ein wenig Ackerbau an.
    So und nun zu den Fragen:
    Ich habe mir schon etliche kleinere Fendts angeschaut (100er Serie , Farmer 4 5S) aber die meisten davon hatten mehr als 8000 Std. auf dem Buckel, und kosteten immer noch fast 10000 Euro.


    Bis wievel Stunden kann man so einen Schlepper bedenkenlos kaufen?Habt ihr vielleicht Händler-oder Privatadressen von Verkäufern.
    Ich möchte ja auch noch was arbeiten damit, und wenn ich schon tief in die Tasche greifen soll dann muss der Schlepper Top in Ordnung sein, aber ich hatte bisher noch kein Glück.


    Letztens schaute ich einen Favorit 600 LSA an, Bj.1978, 5048 Std. mit Allrad Frontlader und fester Kabine. Soll ca. 12000 kosten. Der steht schon (laut Händler) ca. ein Jahr.
    Batterie defekt, Handgas defekt, kein Tüv mehr, elektrik defekt. Das würde der Händler aber alles in Ordnung bringen incl. Tüv und Ölwechsel.
    Habe den Schlepper kurz gefahren, läuft eigentlich ganz gut, nur die Gänge gingen etwas hart rein (kein Krachen). Lag das evtl. daran dass das Getriebe kalt war? Oder doch die Synchronringe? Oder normal bei diesem Typ? Und der Motor lief im Stand ein wenig unrund und tackte ein wenig, liegt das evtl. an der langen Standzeit?


    Würdet ihr so einen Schlepper kaufen?
    Gibt es bei diesem Typ speziell etwas zu beachten?


    Gruß, Simon

  • Hallo Simon,


    ich habe Anfang Januar einen Farmer 108 L-LS Allrad, Bj. 1980, 75 PS mit Kabine, Heizung, Radio, Stoll Frontlander.
    der Frontlander wurde kaum benutzt und ist wie neu.


    4700 Betriebsstunden, kpl. neue Bereifung (Gürtelreifen), alle Öle neu.
    kein Rost, sogar noch Farbe an der Ackerschine.


    So ein Fendt mit Allrad und "nur" 75 PS und nur wenig ehrliche Betriebstunden ist schwer zu finden.
    Meiner stand im Bäuerlichen Wochenblatt ( agrar-anzeigenboerse.de). Ich hab ihn noch am Erscheinungstag der Zeitung für 14.500,- Éuro gekauft.
    Ein stolzer Preis finde ich, aber weiter runterhandeln ging nicht, da der nächste Interessent für den Schlepper schon vor der Tür stand. Der Schlepper stand 75 km von mir entfernt in der Nähe von Nidda. Ich habe ihn auf eigener Achse nach Hause gefahren.


    Zu Getriebe und Motor, und was ich sonst noch so in den ersten Wochen festgestellt habe schreibe ich später.


    mfg


    Konrad

  • nun zu Deinen Fragen.


    die meisten Fendtschlepper werden mit ca. 8000 Betriebsstunden zum Verkauf angeboten, denn bei 7000 bis 8000 Stunden sind die ersten großen Reparaturen fällig. z.B. Kupplung (Fahrkupplung) und Bremsen (Betriebs und Handbremse)
    Rep. Kosten dafür ca. 5000,- Euro in der Werkstatt. Das möchte sich der Vorbesitzer natürlich ersparen.


    Der Motor(MWM) beim einem Fendt hält 10.000 Stunden und auch mehr.

    Bei meinem Motor ist das Öl immer noch hell und auch noch viele Betriebstunden nach einem Ölwechsel. Der Motor und die Reiheneinspritzpumpe sind vollkommen dicht und nichts verölt. Der Motor hat für der Kaltstart eine Flammvorrichtung im Ansaugrohr, die funktioniert auch, allerdings finde ich springt er bei Kälte etwas träge an.


    In der ersten Minute läuft er im kalten Zustand etwas unrund, das ist aber normal und steht auch so in der Betriebsanleitung.
    Der Auspuff geht zu Seite weg, das ist beim Holzspalten u.U. hinterlich wenn man auf dieser Seite arbeiten muß, hinter dem Schlepper sind keine Abgase mehr spürbar. Der Motor raucht nicht. Auch nicht bei Belastung.
    Der Auspuff läßt sich nach oben verlegen, Kosten 700,- Euro. Das mache ich erst mal nicht. es sei denn ich finde eine gebrauchten Abgaskrümmer.
    Die Schaltung geht in der kleinen Gruppe ( Schildkröte) u.U. etwas hakelig oder unwillig. Das ist aber nicht störend. In der großen Gruppe ( Hase) einschließlich Schnellgang läßt er sich fast so schalten wie ein PKW.
    Durch die Turbomatik hat man etwas das Gefühl man fährt Automatik.


    Die Betriebsbremse ist eine hydraulisch betätigte Vollscheibenbremse.
    Ein Exzenter ( Bremsautomat) drückt auf 2 Bremsscheiben. Diese Art der Bremse ist auch im MF und CASE verbaut. Die Bremse greift gut, jedoch neigt sie dazu beim Loslassen nicht richtig zu lösen. Das war auch bei mir der Fall. Auf der nach Hausefahrt habe ich das gemerkt. Jetzt ist es wohl nicht mehr. Möglicherweise lagt es am langen Stehen.
    Das Festhängen der Bremse merkt man wenn während der Fahrt abgebremst wird ohne dass das Fahrzeug ganz zum stehen kommt.


    Der Bremsautomat ist ein Verschleißteil das nach 8000 Stunden mit den Bremsscheiben sinnvollerweise auch ausgetauscht werden muß.


    Der dir Angebotene Fendt scheint etwas mehr verschlissen zu sein wie meiner. Dafür ist er auch erheblich billiger. Wenn die PS zahl für dich in Ordnung ist könntest Du ihn kaufen.
    Achte auch auf die Bodenfreiheit, für den Wald. (Vorne auf jeden Fall 24 Zoll Räder)


    Übrigens Spritverbrauch bei Straßenfahrt 2/3 Gas = 5,5 Liter/ Stunde
    Beim Holzpalten (im Standgas) inclusive Anfahrt = 2 Liter/ Stunde


    Ich hab den Schlepper nur zum Holzmachen und Hobby und mit schwarzem Nummernschild angemeldet. Abgelastet auf 4 Tonnen
    bezahle ich ca. 280,- Euro Steuer und 235,- Versicherung in Jahr.


    Was ich noch bei der Ausstattung vergessen habe: Der Sitz ist neu (Fab. Grammer) und die Getriebeabdeckung ( Schallschutz).


    Für Rückfragen: 06642/ 1782


    mfg Konrad

  • Ich möchte den Schlepper schon noch öfter einsetzen.
    Einen 108er fährt ein bekannter im Dorf (hat ihn erst vor kurzem gekauft ca. 11500 Betr.Std., Allrad, Halbkabine, Motor denk ich ist überholt weil er kaum raucht aber an der Gesamtsubstanz sieht man es dem Schlepper schon an, wurde teilweise schon neu angestrichen, Kosten ca. 8000), so einer ist für mich nichts, denn wie gesagt er muss schon noch Leistung (langfristig) bringen.
    Ein 108er kommt bei mir auch in die nähere Auswahl, aber sind wirklich schwer zu finden im passenden Zustand und unter 5000Std.


    Was haltet ihr von der 600er Serie (haupts.Favorit 600, Haltbarkeit, Schwächen, usw...) sind schon Büffel und schwer, aber im Verhältniss günstiger als ein Kleiner.(oder vielleicht einen 6 Zylinder Deutz 06er, ich weis ist kein Fendt, aber Getriebe von ZF, und der Motor wesentlich günstiger im Vebrauch und bei einer evtl. Reparatur)


    mfg, simon

  • Wir haben einen Favorit 610 LS Allrad Baujahr 78 knapp 15000 Bh
    Bremsen bei 14000 gemacht Kupplung einmal neu
    Hydraulikpumpe einmal ausgetauscht
    Motor bei 8000 überholt (beim hächseln überhitzt Wasserschlauch gerissen und Vater hat nicht auf die Temperaturanzeige geschaut)
    Ist also ein sehr zuverlässiger Schlepper mit niedrigen Kosten

  • Hallo,


    schon was gefunden ??


    Wenn nicht, dann frag ich mal ganz vorsichtig:

    Soll es denn unbedingt ein Fendt sein ??

    Auch andere "Mütter" haben schöne Töchter...
    Wie wär es denn mit IHC oder Deutz ???
    Bis wieviel PS soll der "NEUE" denn haben ??


    Lieben Gruß
    Alfred

  • Hallo


    Fendt - bis 13.000 Euro und Allrad , da hast du vollkommen Recht wenn du mit den 600er Favorit liebäugelst !
    Ist halt meistes zu viel Schlepper für die Holz/Hobbyleute - der paßt ja nicht eben mal mit unter´s Carport :)
    Ein gut erhaltener 100er Fendt mit Allrad ( ultrarar ) kostet dich nämlich in der tat das gleiche wie ein 600er !
    Notfalls könnte man auch noch die 300er in Spiel bringen , dann lieber die Preisspanne bis 20.000 Euro erhöhen - ABER wenn du bereit wärst einen 600er vor seinem zweiten Leben in Rumänien zu bewahren wäre ich sehr angetan davon !


    Fakt ist


    Der 600er ist ein unverwüstlicher Top Zuverlässiger Schlepper


    Man kann alles mit Hilfe eines Fachmannes Zuhause kostengünstig reparieren Bremsen Motor Kupplung .....alles Normteile im Zubehör erhältlich !


    Bärenstarke Hydraulik


    Unzerstörbare ( außer Unfall etc. ) ZF Vorderachse - die wahrscheinlich beste Achse die Passau jemals verlassen hat !


    Das gleiche gilt für´s Getriebe !


    Dank Trubokupplung beträgt die Lebenserwartung der Fahrkupplung über 10.000 Stunden !


    Kleiner Nachteil - der Schlepper ist Steif - der Wendekreis ist also keine seiner positiven Tugenden !


    Mein Tip - der 610 LS , 95 ausreichende PS die der Technik nichts anhaben können ! Hat den MWM B Motor mit nassen Laufbuchsen , sehr wichtig da im Überholungsfall um die hälfte günstiger instandzusetzen als der Motor mit trockenen Buchsen ! Die 610 haben oft weniger als 10.000 Stunden runter da sie im Vergleich zu 611 bis 614 doch auf eher kleineren Betrieben gelaufen sind !
    Am besten ein Exemplar mit 8000 - 9000 Stunden für 10.000 Euro kaufen und noch 3000 Euro für neue Reifen und den Kupplungswechsel mit einplanen , da biste denn bei deinem Preislimit ;)


    mfg