So,
nun erst mal kurz zu meinem zurückliegenden Krankenhaus- “Besuch“.
Die Einweisung erfolgte am26.04.2017 nach vielen qualvollen Wochen mit bereits zwei vorherigen Krankenhausaufenthalten in eine Fachklinik für Rheumatologie hier in der Nähe, die „ Klinik an der Weißenburg“ bei Rudolstadt. Am Stock gehend kam ich an und es wurden auch sofort alle notwendigen Blutuntersuchungen durchgeführt. Meine Entzündungswerte wiesen einen CRP von 96,1 mg/l aus und es wurde sofort eine Stoßtherapie mit Prednisolon durchgeführt. Am zweiten Tag trat auch eine spürbare Besserung ein, ich konnte die Nacht wieder einigermaßen schmerzfrei schlafen, brauchte am Tag für kurze Strecken keine Gehstock mehr. Nun steht auch die Diagnose, wobei bei diesen Erkrankungen mehr die statistisch belegten Aussagen zur Geltung kommen.
meine Diagnosen vom 07.05.2017:
1. Polymyalgia rheumatica (EM 06/,2016) mit
2. Psoriasisarthritis
3. Degeneratives LWS-Syndrom
4. Chondropathie II-III° linkes Kniegelenk
5. Acromioclaviculargelenksarthrose rechts
6. Osteopenie
7. Arterielle Hypertonie
8. Z. n. traumatischer Beckenringfraktur, Sacrumfraktur, Rippenfraktur 4-7 links und
LWKS5-Affektion von 2013
9. Linksbetonte Struma mit szintigraphisch dringendem V. a. fokale Autonomie links
apikal und wachstumaktives Adenom links caudal
10.Karpaltunnelsyndrom beidseits mit ausgeprägter Polyneuropathie
11. Vitamin-D-Mangel
Da hat sich eine schöne Baustelle aufgetan, wobei die Punkte 1 und 2 der Diagnosen die neuesten und auch für meinen Zusammenbruch verantwortliche Erkrankung(en) darstellen.
Die Behandlung, nennt sich jetzt Basistherapie, erfolgt erst einmal über zwei Jahre mit Verabreichung von Prednisolon und wöchentlich einer Injektion von Methotrexat (MTX),
welche ich mir selber in den Wanst ein jubele.
Zufälliger Weise hatte ich einen Zimmerkollegen, welcher sich mit der selbigen, bzw von der Medikamentierung her gleichen Behandlung bereits zwei Jahre auseinandersetzte. Ihm geht es
bedeutend besser, wobei letztendlich aber die Erkrankung selbst nicht geheilt wird. Bei den wenigsten Betroffenen geschieht dies, man erhält halt wieder mehr Lebensqualität da die
chronischen Schmerzen auf einen erträglichen Level gehalten werden.
Ich will jetzt auch nicht weiter im Einzelnen auf dieses Martyrium eingehen, aber sicher fragen sich einige, wie bekommt man so einen Scheiß. Ich habe bewusst Scheiß geschrieben, weil es einer ist.
Ich werde hier nur die für mich persönlich nachvollziehbaren Faktoren benennen, welche letztendlich die Immunschwäche verursachten, es dadurch erst möglich wurde diese Gelenkserkrankungen zu bekommen.
Es war mein schwerer Unfall mit der Beckenringfraktur, der damit verbundenen psychischen Belastung, einer lang anhaltendende Harnröhreninfektion schon kurz nach der OP.
Vielleicht habe ich mir auch noch eine Infektion mit Krankenhauskeimen im Sommer 2014 während einer Nachuntersuchung in der Uniklinik Jena eingefangen. Meine Tochter war damals mit dabei als man einen keimbelasten stationären Patienten ankündigte, wir mussten alle Abstand vom Krankenbett dieser Person halten. Er wurde zum CD-Röntgen gefahren und nach ihm bin ich in denselben Raum gekommen, zum selben Gerät. Eine Desinfektion dieser Abteilung ist nicht in 10 Minuten abgeschlossen. Meine Tochter sagte nur ganz erstaunt, was geht denn hier ab.
Jedenfalls müssen diese Ereignisse mein Immunsystem durcheinander gebracht haben, so dass die gebildeten körpereigenen Abwehrzellen nicht mehr zwischen Freund und Feind erkennen können, selbst gesunde Zellen im Körper angreifen.
Damit erklärt sich dann auch das Entstehen einer Schuppenflechte, welche eng begrenzt und auch kaum bemerkbar im Herbst 2014 an den Ellenbogengelenken auftrat. Ich habe dies ja auch nicht weiter wahrgenommen, nur eine Rötung mit mal kurzeitigem Juckreiz.
Was aber nach meinen jetzigen Kenntnisstand den Krankheitsverlauf förderte, und dies sehen auch meine Schmerztherapeutin, meine neue Hausärztin und ihr Praxiskollege so, ist die Vernachlässigung und Nichtbehandlung meiner Dauerbeschwerden in den Knie- Hüft- und Schultergelenken, der unteren Lendenwirbelsäule durch die Fachärzte (bis Herbst 2014 in der Uniklinik) und dem weiterbehandelnden D-Arzt.
Ich habe nach meiner Stabilisierung, d.h. als ich wieder ohne Unterarmgehstützen laufen konnte immer wieder bei meinen Arztbesuchen gesagt, ich bekomme Schmerzen in diesen Bereichen, kann nicht lange Gehen-Stehen und Sitzen.
Aufgrund einer Fehlstellung des Beckens ist ein Bein jetzt kürzer, der Körper wird anders belastet, die Gelenke werden anders beansprucht, es ist dadurch sicher schon zu Gelenkentzündungen gekommen. Da ich ständig Schmerzmittel (Ibuprofen und später Arcoxia welche auch Entzündungshemmer besitzen) einnehmen musste, hatte ich die Schmerzen auch mehr oder weniger abgetan, nicht weiter beachtet. Ich war immer der Annahme ich muss mich erst wieder an das Arbeiten gewöhnen.
Im April 2016 musste ich zur Schmerztherapeutin, wurde von ihr auf Tramal / Tramadol eingestellt da ich das andere Zeug nicht mehr vertragen hatte.
Eine Schmerzdämpfung wurde zwar wieder erreicht aber der Zustand der bereits entzündeten Gelenke wird sich verschlechtert haben da diese Medikamente keine entzündungshemmende Wirkung besitzen.
Da ging es im Juni 2016 so langsam mit der jetzt diagnostizierten Erkrankung voran.
Erst Kribbeln in den Fingern, öfters auftretende Schmerzen im gesamten Schultergürtel was sich dann noch bis in die Kniegelenke fortsetze. Es gab dann auch mal wieder kurzzeitige, für ein paar Tage anhaltende Schmerzminderungen, aber die Intervalle wurden immer kürzer.
Vor meinem neurologischen Gutachtertermin am 03.11.2016 in Bad Oeynhausen (Farmer 1z FL/ Tim‘s Landstrich) war ich bei meinem D- Arzt, fragte an ob mal ein MRT der beiden Kniegelenke gemacht werden könnte, die Schmerzen werden immer stärker.
Er müsse erst wegen der Kostenübernahme mit der Berufsgenossenschaft Rücksprache halten, die Knie wären ja nicht im Zusammenhang mit meiner Beckenringfraktur durch den Arbeitsunfall zu sehen. Natürlich erfolgte dann postwendend durch die BG eine Weigerung.
Es wurde über die ganze Zeit meiner Vorstellungen in der Uniklinik und bei meinem D-Arzt aufgrund der Dauermedikamentierung an Schmerzmittel kein einziges Mal erwogen eine Blutkontrolle durchzuführen.
Man hätte da schon die Hinweise erhalten, zumindest dass ich mich in einem sehr hohen CPR (Entzündungswert) befinde, Handlungsbedarf besteht.
Für die BG war der Fall eigentlich abgeschlossen, nur nicht was „Provozieren“ was für die Versicherung als Unfallfolge(n) zum Tragen, d.h. zur weiteren Leistungspflicht käme.
Alle im letzten halben Jahr erstellten MRT meiner Gelenke musste ich über meine normalen Kassenärzte erwirken, aber es wurde nur im linken Knie ein Erguss festgestellt, welcher von meinem Orthopäden auch nicht weiter beachtet wurde.
Als es mir Ende Dezember / Anfang Januar so dreckig ging, ich vor Schmerzen schon zum Letzten bereit war, nur noch meine Familie den Halt gab, habe ich mich nochmal zusammengenommen und
den Hausarzt sowie den Orthopäden gewechselt.
Mein neuer Hausarzt(in) hatte sofort eine Blutanalyse angeordnet, nach zwei Tagen kamen die Ergebnisse, Entzündungswerte in einer bedrohlichen Höhe und zusätzlich noch eine Infektion mit Yesirien welche sich auch noch auf die Gelenke auswirkten.
Nach der Einnahme von Antibiotika trat zwar eine leichte Besserung ein, aber die Entzündungswerte gingen nicht weiter runter. Es kam noch eine Gewichtsabnahme von 16 kg innerhalb von ca. 12 Wochen hinzu, man hat einen kalten Knoten im linken Schilddrüsenlappen auf einem MRT gesehen, dies als Ursache angenommen. Ich habe mich dann doch breitschlagen lassen einer OP einzuwilligen, jetzt ist die Schilddrüse halbiert, welche aber nicht verantwortlich war.
Die Gewichtsabnahme ist im Zusammenhang mit meinen zeitweise über drei Tage auch des Nacht‘s anhaltenden Schmerzattacken zu sehen, meine Muskeln wurden regelrecht aufgefressen.
Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich rübergebracht, nicht zu viele Ausdrucks- und Rechtschreibfehler eingestellt.
Was ich aber unbedingt noch hier sagen muss, sollte einer unter uns auch eine Schuppenflechte festgestellt habe, auch wenn es nur ein winziger Bereich ist,
zusätzlich noch unter Gelenkbeschwerden leiden, dann sofort das Blut auf Rheuma untersuchen lassen.
Wie mit allen Krankheiten, auch hier zählt die Früherkennung und ich hoffe meine Fachärzte aus dem Krankenhaus haben mich nicht nur beruhigen wollen. Laut ihren Meinungen hätte ich gute Chancen wieder Beschwerdefrei zu werden, dass sich mein Immunsystem wieder normalisiert.
Alle vorangegangen Untersuchungen der inneren Organe haben diese in einem gesunden Zustand ausgewiesen, damit hätte ich schon mal sehr gute Karten.
Gesten hatte ich es auch gleich mal wieder übertrieben, die gähnende Leere in der Tiefkühltruhe hatte mich angeheizt auf Bevorratung was zu kochen.
Ich stand von 7:30 bis ca. 12:00 Uhr in der Küche, am Herd - ein großer Bräter mit Gulasch (2/3 Rind, 1/3 Schwein) und einen großen Topf mit Geschnetzeltem waren in der Zeit meine Beschäftigug.
Heute Morgen natürlich das Strafgericht, die Knie brummen und sind leicht "angedickt". Aber heute werde ich noch Sonne tanken, meine Vitamin-D-Spiegel hochjagen und auf die aus Hessen kommenden Niederschläge warten.
Und - bitte keine dümmlichen Kommentare dazu abliefern, es reicht schon bei anderen Themen.
Wer sich damit näher beschäftigen möchte, eventuell Fragen hat, kann mich über die PN anschreiben. Ich gebe gerne Rat und Hilfe soweit es meine Erfahrungen dazu zulassen.