Getriebehandbremse bei Dieselross undicht

  • Hi im Forum,


    ich besitze ein Dieselross (Farmer 1, FL237) mit Getriebehandbremse.


    Links unter dem Fahrersitz kommt eine Zwischenwelle aus dem Getriebegehäuse, auf der eine Riemenscheibe mit Konus und Passfeder sitzt. Über der Riemenscheibe liegen Bremsbändern mit Hilfe derer die Handbremse festgestellt wird.


    Nachdem die Einheit am Getriebeausgang undicht war, habe ich die Riemenscheibe heruntergezogen, den Flansch abgeschraubt und den Wellendichtring erneuert.
    Die Zwischenwelle hatte großes radiales Spiel. Zudem waren (Distanz.-?) -Scheiben beigelegt, von denen eine davon beim Einbau kaputt ging.


    Nach einem halben Jahr ist die Einheit nun erneut undicht X(. Ich bin der Meinung, dass die Undichtigkeit mit dem Radialspiel zusammenhängen muss.


    Ohne dass ich mich genau erinnern kann, muss die Welle doch im Getriebegehäuse auf einem Wälzlager sitzen, das erneuert werden müsste?


    Habt ihr bei eueren Rössern ähnliche Probleme?
    Hat hier im Forum jemand Erfahrung, welchen Aufwand es bedeutet, so ein Lager zu wechseln?
    Aus welchem Grund sind die Distanzscheiben montiert. Axialspiel ist doch eigentlich egal?



    Gruß
    Thomas

    mein Pferd für den Winter: Fendt Dieselross, 24 Stärken
    mein Pferd für den Sommer: Yamaha FJR 1300, 142 Stärken

  • Hallo,


    das Axialspiel ist ganz und gar nicht egal, weil sich dadurch auch die Einstellung von Kegel- und Tellerrad ändert. Ausserdem sind in dieser Welle Kegelrollenlager verbaut, die bei falscher Einstellung nicht nur ein Axialspiel sondern auch ein Radialspiel aufweisen - ich denke dass daher die Undichtigkeit kommt. Zur Reparatur gibt es folgendes zu sagen: Erstmal muss der Getriebedeckel abgebaut werden, um sehen zu können, wieviel Zahnflankenspiel die Verzahnung braucht (am Umfang des Tellerrades sind zwei Zahlen drauf: eine ist auch auf dem Triebling und heisst Paarungsszahl und die andere gibt das Zahnflankenspiel an) - es liegt bei ca. 0,2 mm. Dann müssen die Lager fast spielfrei eingestellt werden und anschliessend werden die Scheiben zwischen beiden Deckeln so verteilt, dass das erforderliche Zahnflankenspiel vorhanden ist.


    Gruss f18h-doc

  • Hi,


    VIELEN DANK f18h-doc,
    hast mich mit deinem Beitrag einen großen Schritt weitergebracht :]. Hab mich auch schon gefagt, wie die Welle (1) gelagert ist. Die Einstellung des "Kegelrollenlagers" als Ursache der Undichtigkeit leuchtet mir total ein DANKE!.


    Das Bild im Anhang ist vom F24! Wenn im FL237 die gleiche Konstruktion verbaut ist, müsste es doch ausreichen, das Radialspiel mit einer Messuhr festzustellen und mit entsprechenden Scheiben auszugleichen?


    Den Part mit Tellerrad und Kegelrad hab ich nicht verstanden. Möglicherweise ist beim FL237 (Kegelrad?) aber auch eine andere Technik verbaut als beim F24 (Geradeverzahnung wie unten).


    Hat jemand eine Idee, woher man Ausgleichsscheiben bekommt?


    Gruß
    Thomas

  • Servus,
    ich habe den F24,
    anbei ein Bild mit " Tellerrad "
    Das heißt die Kraft kommt vom Kegelrad auf dieses Tellerrad.Dann über diese Welle auf das kleinere Rad auf das eigentliche Ausgleichsgetriebe.
    Es ist also eine Kraftübersetzung.
    Bedenke aber ( so war es bei mir ) das du von rechts das Spiel verkleinern musst.
    Mache aber vorher den Heber ( oder Deckel ab, falls du -so wie bei mir passiert ) diesel Ölrohr hast, was dann abfällt und im Öl verschwindet- ok, das Rohr geht ja, aber die 4 Muttern.....


    Bei Bracht Landtechnik in Stötten am Auerberg bekommst du die Scheiben günstig.



    MfG
    Thorsten

  • ... ich glaub, jetzt hab ich´s verstanden :D :
    - auf der Explo sind 2 Ausführungen: einmal mit und einmal ohne Getriebehandbremse
    - Tellerrad ist kraftschlüssig (Feder) mit der Welle verbunden
    - die Einstellscheiben (3) und (4) müssen so dimensioniert und verteilt sein, dass das Zahnflankenspiel passt und das Axialspiel minimiert ist.


    Was aber hat es mit der Paarungszahl auf sich?


    Danke Thorsten für den Tipp mit Bracht Landtechnik


    Auf meinem Getriebe ist ein Heber aufgebaut. Was muss ich beim Abbau des Heberbocks beachten (Ölrohr und Muttern fallen in`s Gehäuse?)?


    Hätte nicht gedacht, dass diese -an sich kleine- Leckage so einen großen Aufwand verursacht. :(



    vielen Dank für euere Hilfe


    Gruß
    Thomas

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  • Servus,


    nee, bei mir war es auch nur der Deckel der undicht war....
    da war ein Schlauberger der meinte , es sei doch blos ein Blinddeckel.....
    ( siehe Bild )
    ich wunderte mich über die 2 langen Schrauben, worauf dieser auch nichts zu sagen wußte...


    Als ich aber die Reste der Scheiben sah, war mir alles klar....



    Also das Ölrohr hängt an denen 2 Schrauben mit dran, und soll das Lager aussen schmieren. ( Bild )


    Der Kraftheber ist schwer ( mit Kran ) und es ist fummelarbeit das Schaltwellchen wieder auf die Zapfwellenmuffe zu bekommen-daher der Kran.
    Das Ölstandsrohr muss vorher raus, sonst bleibst du hängen ( am Heber rechts vorne )


    Viel Spass,


    Thorsten

  • Hi,


    vielen Dank für euere Hilfe!


    ... die Kartoffel mit dem Hydraulikbock und der Einstellung von Kegelrad und Tellerrad ist mir doch zu heiss :(


    werd mir also die gleichen Abstandsscheiben in der Stärke wie sie ursprünglich montiert waren besorgen und in den Ausgangszustand zurücksetzen; nur eben mit neuem Simmerring


    ist auf jeden Fall besser als vorher, den Rest hebe ich mir für eine spätere Generalsanierung auf


    Gruß
    Thomas

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  • Hallo,


    bedenke aber, dass beide Seiten abnutzen ( Stahlscheiben ).
    Und wenn du nun nur die undichte Seite machst, drückst du eventl. alles rüber und vergrössert das Spiel unweigerlich.


    Falls du aber beide Deckel abmachen möchstest, denke an das Ölrohr ( was ja innen mit angeschraubt ist )


    Woher weißt du welche Scheiben drin waren ? bei mir waren die dinger kaputt, oder stark abgenutzt.


    Wenn du Axialspiel hast, dann von der rechten Seite her, da kann sich nur der Abstand vergrössern( Teller/Kegelrad)


    schaue dir mein Bild oben an, da siehst du die Welle, mach den Heber runter, oder mache garnichts.


    MfG
    Thorsten

  • Hi,


    ... woher weiss ich welche Scheiben drin waren ...


    hab mich beim Zusammenbauen ein bisschen doof angestellt, nachdem die Dinger verrutscht sind und ich sie beim Anschrauben des Flanschen abgeschert habe.


    brauch also die Teile nur zu messen, und gleiche Stärke wieder verbauen, dann müsste "geometrisch alles wieder beim Alten sein, im Idealfall reduziert sich das Radialspiel und das Ding ist mit neuem Wellendichtring wieder dicht :), wenn nicht, werd ich mich wohl auf eine Winterarbeit einstellen müssen. Das mit dem Spiel von beiden Seiten hab ich verstanden.


    An das Ölrohr komme ich, wenn der Heber abgebaut ist?


    Gruß
    Thomas

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  • So isses,
    das Ölrohr hängt am Rechten Deckel an 2 Schrauben mit dran. ( von innen mit Muttern gekontert)


    Nur den linken Deckel machen bringt dir " Spieltechnisch" recht wenig, weil das Tellerrad da nicht weiter kann wegen des Kegelrades, ist also eine Art Anschlag dort. Wo es wander kann, und wird ist die rechte Seite-also weg vom Kegelrad.


    Ich habe bei mir das Tellerrad ganz drangeschoben und dann mit einem Tiefenmesser gemesse, Gehäuesdeckel Stärke abgezogen und fertig isses.


    Biist du sicher, dass der Ring saut, nicht der Deckel ?
    Frage doch mal nach einen anderen WEDI mit Doppellippe oder sowas...da gibt es sicher was....


    Unter AGROLAGER findest du alle Lager und Ringe, sehr nett.


    MfG
    Thorsten

  • Vielen Dank für die Adresse,


    bin der Meinung, dass der WeDi undicht war (genau weiss ich´s nicht).


    Ich gehe einfach davon aus, dass das Spiel vorher i.O. war.
    Werd mir also erstmal die gleichen Ausgleichsscheiben (in Summe 1mm)besorgen, die Papierdichtung wieder entfernen durch Dichtungsmasse ersetzen (auch da ein paar zehntel) und ggf. nochmal einen neuen WeDi einbauen.
    wenn`s dann immer noch saut: Heber ab, messen und mit neuen Teilen aufbauen.




    Gruß


    Thomas

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  • ... hab`s wieder zusammen :D


    vorher von der BaWa neue Scheiben bestellt (hab sie nurmehr in den Stärken 0,1 und 0,2 bekommen -> eine alte und 6 neue), ein 10tel draufgepackt und den Flansch mit füssiger Dichtmasse montiert.
    Bei der Gelegenheit hab ich auch gleich neue Bremsbeläge aufgenietet :).


    Welle hat immer noch immer marginales Spiel, hab aber ein sehr gutes Gefühl, dass es so i.O. ist; dicht isses auf alle Fällle.


    Nächste Baustelle wird der Hydraulikbock, der ist auch ein wenig undicht. Ich denke aber, dass das mit ein wenig Flüssigdichtung eine leichte Übung ist.


    DANKE FÜR EUERE HILFE,
    auf die Idee, dass da ein Kegelrollenlager verbaut sein könnte, wäre ich nicht gekommen



    Gruß
    Thomas

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