Kauf Unfall-Traktor

  • Hallo und an alle einen schönen Sonntag,


    hatte heute mit meinem Nachbarn - auch Oldtimer-Fanatiker, aber eher LKW - so ein Gespräch hinsichtlich eines Kaufes von einem Traktor der aufgrund Fahrfehler umgestürzt ist. Mein Nachbar meinte, so ein Fahrzeug nie kaufen zu wollen, da garantiert Motorschäden vorhanden sind. Also nicht in Form von kaputt, sondern hinsichtlich Flüssigkeiten (Wasser, ÖL) die über offene Ventile in den Brennraum geflossen sind und dann je nach weiterer Standzeit des Traktors, zum Beispiel beim Wasser, Korrosionsschäden im Motorblock fabrizieren. Das dann im Umkehrschluss heißt, totale Motorrevision. Karosserieschäden einmal außen vor. Mir geht es eigentlich in der Frage nur um den Motor - Kupplungsstrang. Wenn man so ein Teil kaufen würde, könnte man es ja ggf. nach dieser Meinung Motormäßig nicht testen, da der Motor ja erst kontrolliert werden müsste. Hatte mir über so etwas noch keine Gedanken gemacht. Oder ist seine Meinung zu überspitzt? Wie ist Eure Meinung dazu?
    Noch zur Erklärung: Mit Umstürzen ist nicht ein Überschlag oä. gemeint, sondern zum Bsp. er ist auf die rechte Seite gefallen.


    Gruß


    Dirk

  • Das sehe ich motortechnisch keine Probleme, wenn er sofort nach dem umkippen ausgeschaltet wurde. Wenn er weiterlief und die Ölpumpe Luft gesaugt hat könnte es Probleme geben.


    Wasser sollte überhaupt keine Problem sein, da das ein geschlossener Kreislauf ist.


    Öl könnte ein Problem sein, wenn der Motor länger auf der Seite lag, die Zylinder volllaufen und er sofort gestartet wird.

  • Wenn man sich den Schlepper nach dem Unfall vernüftig ansieht dabei die evt. schäden mit einplant bei einer restaurierung und der Preis stimmt sehe ich da keine Probleme...gibt ja immer noch die möglichkeit aus zwei mach ein ;) ...


    MFG

  • Hi,


    na ja. Der Kaufpreis ist das eine. Was ist aber mit dem Testen von Motor und Getriebe bei einer möglichen Besichtigung? Man kann ja da vor Ort kaum den Motor auseinander bauen.
    Ok. Wenn nach Timmey, der Wasserkreislauf geschlossen ist (ist er ja eigentlich normalerweise), dürfte ja bloß noch möglicherweise das überlaufende Öl eine Gefahr sein. Das rostet wenigstens nicht... :D
    Wenn man die Köpfe abnimmt und den Motor langsam durchdreht, müsste es ja eigentlich das ÖL mit den Kolben nach oben rausdrücken, oder? Und der verbleibende Rest müsste ja dann eigentlich wegbrennen. Oder liege ich da falsch? Gehe ich an die Sache zu kompliziert ran?


    Gruß


    Dirk

  • Normalerweise läuft da auch kein Öl rein. Höchstens das was an den Kolbenringen vorbeiläuft.
    Wenn der Motor jetzt wieder normal steht läuft das Öl wieder runter in die Ölwanne.


    Zitat

    Gehe ich an die Sache zu kompliziert ran?


    Denke schon.


    Mach dir darüber nicht so viele Gedanken.


    Wenn man auf Nummer sicher gehen will:


    Einspritzdüsen oder wenn vorhanden Glühkerzen raus und ein paar Sekunden vom Anlasser durchdrehen lassen. Eventuell vorhandene Flüssigkeiten werden rausgepustet.

  • Also wenn bei uns eine Maschine, egal ob Schlepper oder Rübenroder oder ähnliches, umstürzt wird nach dem aufstellen- je nach dem wie lang die Maschine auf der Seite lag, erst mal der Motor von hand durch gedreht- dabei entsteht kein Schaden. Gegebenenfalls werden die Einspritzdüsen gezogen, der Motor erst von hand und dann mit dem Anlasser durch gedreht und erst im Anschluss daran gestartet. Dann wird der Motor auch keinen Schaden davon tragen. Schlecht ist natürlich wenn der Motor weiter gelaufen ist und keine Schmierung mehr bekommen hat, das ist aber nur sehr selten der Fall- im zweifelsfall den Öldruck messen und wenn dieser nach dem abstellen des Motors langsam abfällt sollte alles ok sein (bei betriebswarmen Motor)



    Grüße Tobi

  • Guten Abend,


    Danke für Eure vielfältigen Denkansätze und Hilfestellungen.
    Man merkt wieder einmal, das Nachdenken zwar gut ist --- man sich manchmal aber zu viele Gedanken macht. :)


    Jetzt ist man schon wieder ein Stück klüger und die Unsicherheit ist weg --- der Traktor aber jetzt leider auch :D :D
    Aber man hat für das nächste Mal gelernt.


    Einen schönen Abend,
    Gruß
    Dirk

  • Hallo,


    ich bin kein Motorexperte möchte nur was erzählen.


    Ich habe als Jungspund mal ein Granit 500 auf die Seite gelegt. Ich wusste das man die Maschine sofort ausschalten muss, was ich auch tat. Wir haben den Hanomag wieder auf die Beine gestellt, den Anhänger wieder angehängt und ich bin blass mit Ihm nach Hause gefahren.
    Der Frontlader war wenige cm schief und der hintere Kotflügel verbeult. Den Kotflügel haben wir etwas ausgebeult und das war es. Danach lief der Trecker noch zehn Jahre auf dem Hof.
    Und ich war eine Erfahrung, wenn auch eine schlechte, reicher.


    Lars

    Wer Deutz kennt, fährt Fendt.


    :thumbup: Hanomag Club Bollensen e.V. (auch andere Marken, ich bin auch in diesem Verein) :D

    Treckertreffen am 25 u. 26.08.18 an der Grillhütte in 37170 Bollensen.