Verzogene Frontladerschwinge

  • Hallo zusammen,


    nachdem in einem anderen Fred über die unterschiedlichen Frontladerschwingen disskutiert wird, möchte ich dies zum Anlass nehmen vielleicht kann mir jemand helfen.Ich habe mir vor mehr als zehn Jahren einen Stoll- Frontlader Typ HDPM 5 gebraucht gekauft. Dieser war an einem Farmer 2XX S verbaut. Anbaukonsolen war alles dabei und hat auch an meinen Schmalspurschlepper Farmer 270 VA von den Bohrbildern gepasst. Lediglich vorne im Bereich der Wespentaille mußte ich jeweils kleine Dreieck aus den Konsolen heraustrennen und neu einschweißen, damit die Reifen an den inneren Stollen genügend Luft haben.
    Nun zu meinem Problem.
    Als ich den Frontlader zum ersten Mal angebaut habe, habe ich festgestellt, dass die Frontladerschwinge ganz leicht verzogen ist. Speziell wenn ich eine breite Schaufel angebaut habe, ist das rechte Eck ca. 2 bis 3 cm tiefer als das linke. An der Schaufel liegt es nicht, ich hab auch schon andere Schaufeln angebaut, mit immer dem gleichen Phänomen, auch ohne Werkzeug.
    Ich habe die Schwinge mit einem Bandmaß vermessen (Abstand von Schwingendrehpunkt zu Drehpunkt vom Koppelrahmen). Die Maße sind gleich.
    Der Koppelrahmen selbst ist auch nicht verzogen.
    Wenn ich auf einem waagerechten Boden (mit Wasserwaage ausnivelliert) eine Wasserwaage auf den Querholm der Schwinge lege, stelle ich eine Abweichung fest. Wieviel kann ich nicht mehr genau sagen, das müßte ich nochmals messen. Mir kommt es so vor, dass im Querholm eine Verwindung beim Vorbesitzer erfolgt ist.


    Hat jemand von euch eine verzogene Schwinge schon einmal ausgerichtet? Ich habs schon mal probiert, indem ich den linken, zu hohen Holm mit einer Stahlkette fixiert habe und anschließend mit dem Frontlader aufgehoben hab. Die Kette habe ich zurückgehängt (Drehpunkt Koppeldreieck zu Stahlplatte der linke Anbaukonsole in der Nähe von der Fahrerkabine)
    Der Frontlader verwindet sich auch, aber bevor er sich plastisch verformt spricht das Druckbegrenzungsventil an. Entlastet man den Frontlader wieder (senken) federt die Schwinge wieder in die ursprüngliche Form zurück. Außerdem hab ich wirklich Angst mit dieser Methode entweder den Motorblock oder das Kupplungsgehäuse zu sprengen, da das eingeleitete Drehmoment über die Hubzylinder ja direkt über die Anbaukonsolen in den Vorderbau bzw. das Getriebe eingeleitet wird.


    Bislang konnte ich mit dem Verzug ganz gut leben, bzw. habe mich damit einfach abgefunden. Das einzige was mich stört ist, dass sich die Schürfleisten von der Erdschaufel einseitig abnutzt. Dies ist aber nicht problematisch, da ich meine Schwerlast- und auch die Leichtgutschaufel selbt gefertigt habe und die Leisten geschraubt sind und ohne große Probleme gewechselt werden können.


    Vielleicht hat ja jemand von Euch einen Tipp was ich noch machen könnte ohne wirklich noch mehr Schaden anzurichten.
    Bin für jeglichen Tipp dankbar.


    PS in den Galleriebilden unter meinem Profil sind auch Bilder von meinem 270 VA mit Frontlader zu sehen.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

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  • Hi Claus,ich hatte mal an einem MAN 4R3 eine verbogene Baas Schwinge Gr.3 die habe ich mit nem Kettenzug gerichtet,das ging ganz gut und danach war die Schwinge schöne gerade...Frontlader können sich relativ schnell etwas verziehen-wenn man ein schweres Gewicht nur einseitig anhängt und ein paar m mit fährt...


    MFG

  • Hallo Claus,
    wir haben schon häufig in der Firma solche Fälle gehabt. Bauen die Schwingen meistens ab und bringen sie zu einer Lkw-Werkstatt bei uns diese haben eine Richtfläche im Bodenverankert um Lkw-Auflieger zu richten. Selber würde ich da wirklich die Finger von lassen. Nachher ziehst du einen ticken zuviel und die Schwinge ist auf der anderen Seite verzogen. Andere Möglichkeit wäre der Reifendruck der Vorderachse aber das ist denke ich nicht der Fall bei dir.


    Viel Glück

    Das Dieselross sprach zu seinem Sohn: ,, Nun lauf mein Vario, du schaffst das schon!"



    Momentaner Traktorbestand:
    FW 237 - FL 17 - FWA 150/7 - TS 65 ( FWA 269 S ) - F20 - FW 150/11 - FW 150
    DEUTZ: D 25 - 4506 Allrad - 5206 - 6206 - 8006

  • Hallo ihr beiden,


    zimmy, ich werde kommendes Wochenende nochmals genau messen ob einer der beiden Holme gestaucht sind. Wenn dies der Fall ist wäre Richten kein Problem. Wenn aber beide Holme nicht gestaucht sind, bzw. der rechte zum linken Holm verwunden ist, dann liegt die Verformung in der Querverbindung und da wäre die bessere Methode das was Dieselross F24W Tms schreib.


    philipp, auf die Idee mit der LKW- Richtbank bin ich noch garnicht gekommen. Die Idee ist wirklich gut. Nur wüßte ich bei uns in der nähren Umgebung keinen, der eine so große Richtbank hat. Wenn dann müßte ich in die nächst größere Stadt fahren. Die ist so ca. 45 km weg.
    Soviel Luft kann ich garnicht aus den Vorderreifen herauslassen. Man darf sowieso einen Schmalspurschlepper nicht mit einem normalen Schlepper vergleichen. Die Vorderreifen sehen im Vergleich zu einem normalen Allradschlepper wie Spielzeug aus. Jetzt kommt mir hoffentlich keiner der sagt ein Schmalspur wäre ja ein Spielzeug, nein ist er nicht sondern einer meiner wichtigsten Maschinen der bei meinen Arbeiten am häufigsten zum Einsatz kommt.
    Der 308 LSA von meinem Cousin hat die gleichen Räder vorne auf der Achse wie mein kleiner Fendt hinten. Wenn ich die volle Hubkraft vom Frontlader ausreizen will - was ich beim Pflasterlegen auch schon getan habe, werden die vorderen Reifen schon ziemlich stark beansprucht, ich möchte sogar sagen überbeansprucht. Deshalb habe ich mindestens vorne 1 bar Luft mehr drin. Der Standardluftdruck für die Vorderreifen liegt bei 2 bar und dies ist für einen Traktorreifen schon sehr viel.


    Mal schauen wo genau der Verzug liegt. Der Stoll- Frontlader ist doch sehr robust mit meinen kleinen Schmalspurschlepper kann ich den sowieso nicht verbiegen. Bevor der Frontlader nachgiebt, liegt eher der Traktor samt Heckgewicht auf der Seite.
    Selbst beim Langholz aufladen- und die Bäume waren wirklich nicht gerade klein- ist mir manchmal einer zwischen die Palettengabeln gerutscht. Da verbiegt es eher die Palettengabel oder ein Hinterrad vom Traktor hängt in der Luft aber der Frontlader bleibt immer noch wie er ist- nämlich verzogen.


    Vielleicht hat aber jemand noch eine andere Idee.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Moin


    Hier liegt ein Denkfehler vor, man muss wenn die Luft aus einem Hinterreifen lassen, vorne ist die Achse doch pendelnd aufgehängt.
    Bei meinem 308 ist die Frontlader auch krumm, bei meiner Schaufel umgefär 5 cm, aber ich werde das wohl erstmal so lassen, da es auf befestigtem Boden ja auch nicht stört.


    Gruß Tim

  • Am Besten rufst du mal der Versicherung an, die arbeiten doch immer mit solchen Firmen mit Richtbank: Vielleicht können die dir ne Auskunft geben.

    Das Dieselross sprach zu seinem Sohn: ,, Nun lauf mein Vario, du schaffst das schon!"



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    DEUTZ: D 25 - 4506 Allrad - 5206 - 6206 - 8006

  • Hallo Tim und Philipp,


    Tim, ja du hast absolut Recht. Denkfehler von mir, bin später auch selbst draufgekommen als ich darüber beim heimfahren nachgedacht habe. Aber nichts desto trotz den Weg, die Luft aus den Reifen zu lassen ist zwar eine Möglichkeit, aber nicht gerade professionell.


    Deshalb


    philipp, der Tipp mit der Versicherung ist in der Tat sehr gut. Vielen Dank dafür.


    Aber ich werde heute einmal messen wo es genau fehlt und vielleicht kann ich ja, wie Zimmy geschrieben hat mit einem Kettenzug einen Holm der Schwinge ziehen.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hallo Claus!


    Die Hubkraft der Frontladerzylinder reicht bei weitem nicht aus um die Schwinge zu richten. Sonst wäre sie ja jedesmal verbogen wenn du die Schaufel nicht aus dem Boden heben kannst. Am besten geht es, wenn man die hohe Seite in einen in den Boden eingelassenen Ring einhängt und mit einen Werkstattwagenheber die andere Seite mit Gefühl anhebt.Das ist genau umgekehrt wie er die Schwinge verbogen wurde.


    Gruss von der Mosel!


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    perfekt! Genau so eine Anleitung habe ich gesucht. Auf so eine Idee wäre ich in hundert Jahren nicht gekommen. Aber die Vorgehensweise klingt einfach und plausibel.
    Ich weiß auch wie ich es genau machen werde:


    Einen Schlupf (Hebegurt) um einen Baum gewickelt, Frontlader am Holm der weiter nach oben steht einhängen und anheben bis der Schlupf auf Spannung steht und anschließend auf der Seite an der der Holm tiefer steht mit Wagenheber vorsichtig aufheben. So könnte es gehen.


    Wolfgang du bist einfach der Beste! Vielen Dank!


    Dieses Wochenende wirds wohl nichts mit meinem Versuch. Als ich heimgefahren bin hat mich fast der Schlag getroffen. Hier in Bayern haben wir 20 cm Neuschnee. Ich kann es einfach nicht fassen. Eigentlich war ich schon ein wenig auf Frühling eingestellt. Mal schauen vielleicht nächstes Wochenende.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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