Beiträge von Grenzbauer

    So, war heute da, kurze Rückmeldung:

    Der Schlepper steht rostmässig wirklich sehr gut da. Der Motor macht ebenfalls einen soliden Eindruck. Der Frontlader wurde sehr spät nachgerüstet, soweit ich das beurteilen kann, ist die Vorderachse in Ordnung. Auch der Schnellgang lässt sich weitestgehend sauber einlegen.

    Aufgefallen ist mir eine verschmierte Halterung einer Keilriemen-Spannrolle, wobei mir völlig unklar, wie da Fett und Öl rankommen können. Dann sifft der Anschluss an der Hydraulikpumpe. Die Handbremse muss sehr weit gezogen werden, hält den Schlepper aber noch gut fest. Auch die Kupplung kommt sehr spät, aber trennt und kuppelt ebenfalls sauber. Die Hydraulikzylinder in der Front für die Pritsche oder zum Abstellen des Laders sind hinüber. Einer ist bereits undicht, an beiden Tauchrohren platzen die Verchromungen ab. Und der linke Bremskreis ist komplett ausgefallen. Da war einfach gar nichts, also entweder drückt das Anhängerbremsventil rein (dann müsste aber doch eigentlich bei Betätigung beider Bremsen auch rechts der Druckpunkt verschwinden, oder?) oder der Hauptbremszylinder ist fertig. Man kann noch nicht mal mehr Aufpumpen.

    Alles in allem eine schöne gepflegte Maschine, die sicherlich noch ein paar Jahre gut dastehen wird. Aber es stünden mehrere Arbeiten an...

    Danke für die Unterstützung. In jedem Fall finde ich die Größe von dem 275er GT ziemlich geil1

    Danke dir! Aufs Kratzen und Krachen beim Schnellgang werd ich achten.

    Wie ich bereits las, ist das Getriebe in dem Gang aufgrund der höheren Drehzahlen und der Gradverzahnung im Fahrbetrieb lauter, das ist normal. Gut zu wissen.

    Ausgeschlagen Vorderachse sieht man leicht wenn man sich davor stellt und einer lenkt dauernd


    Du meinst, der Traktor steht, es wird gelenkt und man beobachtet die Vorderachse? Oder man steht, der Traktor fährt auf einen zu und der Fahrer muss die ganze Zeit mitarbeiten/lenken trotz Geradeausfahrt?

    Ja prima, danke für die Antwort. Den Schnellgang werde ich mal ausfahren und gucken, wie der Karren sich fährt bzw. die Vorderachse sich macht.


    Der verchromten Ventildeckel und der restliche optische Zustand könnten auf ein Liebhaberfahrzeug hindeuten. Das wäre auch mit der Preisvorstellung in den Einklang zu bringen. Dass das ne aufgehübschte Möhre ist, kann ich mir nicht so recht vorstellen, aber wird sich dann ja zeigen. Guter Zustand, Liebhaberei hin oder her, was wäre denn wohl ne vernünftige Hausnummer?


    Ich hab jetzt die FIN, die ist 7 Stellig. Das ist doch die Fahrgestellnummer, oder? Die letzten 4 Ziffern sind über 2200.... aber unter 4476 -- was bedeutete das jetzt ( stefan202)?

    Aloha,

    ich reih mich mal ein hier in den den Thread zum 275er.

    Wollte die Tage mal für einen befreundeten Betrieb ne kleine Visite vornehmen.


    Augenscheinlich sieht der Kandidat erstmal ganz gut aus (hat jemand ganz schön geputzt), aber bei 9000 Betriebsstunden und Frontlader sollte man ja schon mal genauer hingucken.


    https://www.ebay-kleinanzeigen…itsche/800177361-276-1155


    Bei den 275 GT's must nach Fahrgestellnr. gehn bis fgnr. Ca.2200 ist alles "schlecht" bis fgnr. Ca. 4476 ist alles gut bis auf der S-gang und ab 4476 ist wurden keine Verbesserungen mehr eingebaut und halten auch.
    Die alten Getriebe halten genauso gut blos die Synchronisierung geht oft kaputt Vorallem beim S-gang
    Beim Motor gibt es keine Probleme aus bei schlechter Pflege bei den alten ist a 912 Deutz Motor drinnen mit 69 ps. und bei den neu a 913 mit 75 PS. und geregelter Kühlung

    Fahrgestellnummer werd ich mal checken. Ansonsten Bremswirkung, Dichtigkeit Motor/Getriebe/Heber/Frontlader, Zapfwellenkupplung (einfach ob die sauber trennt, oder brauchts auch noch nen Belastungstest mit einer Maschine dran?), worauf wäre noch genau zu achten?


    Der Preis -- für mich erstmal nicht relevant -- ist sicherlich ne Hausnummer, aber in der Ausführung und dem Zustand, wenn er denn wirklich der Beschreibung entspricht, möglicherweise gerechtfertigt?


    Gruß

    Grenzbauer

    So, heute noch mal einen Liter Bremsflüssigkeit durchgejagt. Ausschließlich die hinteren Radbremszylinder per Einzelbremsung mit dem Fuß entlüften wollen, war trotzdem nix mit Druckpunkt. Der Schlepper geht jetzt in die Werkstatt, mir ist das im Betrieb zu heikel bzw. zu zeitraubend. Privat würde ich gerne die Ursache finden und das Problem beheben, aber auf der Arbeit gibts einfach noch genug andere Dinge zu erledigen. Schade, aber ich glaube das ist der bessere Weg, wer weiß wie lange man sich sonst an sowas fesselt... Danke euch auf jeden Fall für die Unterstützung. Ich halte euch auf dem Laufenden, wie es mit dem 309 weitergeht, aber das kann durchaus noch ne Ecke dauern. ;)

    Okay perfekt, Wartungsstau wird meist teuer, meine Rede. ;)

    Die 400€ sind die Preise für die Teile, nicht der Werkstattpreis inkl. Einbau, richtig? Prinzipiell ist das ja gar nicht so ein Akt, Schlepper trennen, Kupplung zerlegen, Teile tauschen, Schlepper wieder verbinden. Aber bei uns auf dem Hof ist grade Dauerbauerstelle angesagt, da gibts grade keinen ordentlichen Platz zum Schrauben im größeren Rahmen wie die Schleppertrennung.

    Ja, Deckel links seitlich am Kupplungsgehäuse öffnen und drinnen ist ein Schmiernippel an der Ausrückmechanik. Man kann auch die Mitnehmerscheibe seitlich sehen...wie dick der Belag noch ist...evtl. Spiegel benutzen.

    Aloha, hab heute geschaut. Der Deckel sitzt beim 309 LS auf der rechten Seite und einen Schmiernippel konnte ich am Ausrücker leider nicht ausfindig machen. Auch ist weder im WHB noch in der BA etwas davon zu lesen. Ich denke, die Kupplung ist also in dem Sinne wartungsfrei. Die Mitnehmerscheibe sah schon sehr flach aus, aber die Einschätzung ist schwierig, da man das wirklich nur so recht mit einem Spiegel ums Eck sehen kann und ich nicht weiß, wie der Neuzustand ausschaut. Auf jeden Fall ist der Kupplungskasten gut eingesaut voller altem Belag... :P


    Entlüftet wird morgen, Druck und Fußpumpe kombiniert.

    Hallo Rundtauber, danke für deine ausführlichen Erläuterungen! :thumbup:


    Ich werd mich genau daran orientieren, und wie ich schon zuvor schrieb, wäre die Einstellung der Bremsen der nächste Schritt -- sofern denn überhaupt etwas Druckpunktartiges vorhanden ist. ;)

    Vielen Dank für den Hinweis mit der Obacht bzgl. der Feder, sowas lernt man ja sonst gerne beim ersten Mal, wenns dann schief gelaufen ist. Aber wieso soll ich denn beim Einstellen bist fest schon die Umdrehungen zählen. Reicht es nicht, fest einzustellen und dann wieder leicht (1 1/4 Umdrehung) zu lösen)?


    Ich bin mir grad nicht 100% sicher, aber ich meine der Kompressor läuft mit der Lima über einen Riemen. Aber das seh ich dann ja direkt.


    Ob die Kupplung schwer geht, gut Frage. Ich schau aber direkt mal, ob die Ausrückerwelle abgeschmiert werden könnte. Wenn das geht, dann ist das sicherlich lange nicht mehr passiert und hätte gewiss passieren sollen!

    Ach Miste, die Fragen, ob man Mischen darf oder nicht, wird wohl nie geklärt werden. Die Meinungen scheinen da sehr weit auseinander zu gehen,... Jetzt ist DOT4 aber bereits drin. Unabhängig davon, muss bei der Bremsanlage wahrscheinlich trotzdem noch mehr passieren.


    Druckpunkt gabs heute morgen keine mehr. Fix nen neues Gebinde Bremsflüssigkeit aufgetrieben um nochmal zu entlüften. Dann ist leider was ganz bescheuertes passiert: Das Steigrohr vom Vorratstank des Entlüftungssystem ist vom Deckel abgefallen ohne, dass ich es mitbekommen habe. Nachdem ich alles bis auf das Allradventil sauber entlüftet hab, kam mir dann beim Allradventil Druckluft mit 2 Bar entgegen. Son Mist, sauber belüftet. Also nochmal alles neu machen, aber dieses war das System natürlich voller Luft gewesen. Danach zeigte sich folgendes: Mit 2 Bar Druck auf dem System (also Entlüfter weiter auf dem Deckel) hab ich rechts wieder einen ganz ordentlichen Druckpunkt gehabt, links so semi und deutlich später kommend. Ohne Druck auf dem System war da nichts mehr.


    Was bleibt? Zunächst muss ich wohl oder übel nochmal einmal einen wirklich ganz sauberen Entlüftungsversuch wagen, das ganze System richtig durchspülen um dann sicher gehen zu können, dass meine heutige Unfähigkeit bzw. Unaufmerksamkeit als Ursache auszuschließen ist. Falls das wiedererwartend klappen sollte, erfreue ich mich daran und ärgere mich über mein eigenes Unvermögen. Sollte es nicht klappen dann muss ich mal weiterschauen. Ein Szenario ist, ich nehme mich der Sache weiter an. Aufgrund der Rumpumperei der Vergangenheit und des hohen Alters bzw. Wartungsstaus bei dem Schlepper habe ich die HBZ in Verdacht. Das könnte auch zu der Feststellung "Bremspunkt bei Druck auf dem System/Kein Bremspunkt ohne Druck" passen. Denn wenn da schon Druck drauf ist, ziehen die Kolben auf ihrem Rückweg vielleicht weniger Luft (könnte, muss aber nicht -- der Druck könnte auch einfach schon ausgereicht haben, um die noch vorhanden Luft "vorzukomprimieren").

    Ein nächster Schritt wäre also deren Ausbau und eine anschließende Revision, sofern noch möglich, ansonsten der Austausch. Naheliegend wäre auch ein Defekt des AH-Druckluft Ventils. Da wir dieses aber zur Zeit gar nicht brauchen, würde ich, sofern möglich, das ganze Webasto-Bauteil abbauen und die Leitung verschließen. Lust habe ich prinzipiell schon auf die Herausforderung, aber ich sehe auch, dass sich das alles ganz schön ziehen könnte -- insbesondere die Fehlersuche, es ist ja auch längst noch nicht gesagt, dass das System nur eine Schwachstelle hat. Dazu käme ja wahrscheinlich auch noch eine Revision des Karden-Bremssattels. Leider hab ich aber auch noch ein paar weitere Projekte über den Winter auf dem Hof laufen, die dürfen auch nicht zu kurz kommen.

    Alternativ besteht auch die Möglichkeit, den Schlepper in die Werkstatt zu bringen. Aber das kostet dann sicherlich einiges mehr, aber dann dürfte ein Erfolg garantiert sein bzw. ist dann nicht mein Bier.


    Nochmal zum DOT-Zahlengraf: Neben all der Theorie, fährt hier einer DOT 4 in seiner ursprünglichen DOT 3 Fendt Bremsanlage oder hat sich bereits einer mit DOT 4 seine alte Anlage ruiniert? Bei letzterem wäre es gut zu wissen, ob meine Anlage noch zu retten ist, wenn ich sie am Freitag wieder auf DOT 3 umspülen würde...

    Hallo Charly, danke für die Rückmeldung. Leider konnte ich dir jetzt nicht ganz folgen. Das was du beschreibst, ist doch das klassische Entlüften, richtig? Mit Ausnahme der Kardanbremse möchte ich lieber über Druck vom Entlüftungsgerät am Ausgleichsbehälter arbeiten, um die Hauptbremszylinder zu schonen. Die Druckluftanlage kommt nur am AH-Ventil mit dem Bremskreis in Kontakt, dort wird über den Druck der Bremshydraulik der Luftdruckbremskreis für den Hängerbetrieb angesteuert. Wie "

    Farmer 3Sa Rundtauber" schrieb ist dieses Bauteil von Webasto und kann innen undicht werden, sodass es Druckluft in die Bremse drückt.


    Dot 4 mit Dot 4 zu mischen sollte doch kein Problem sein, sonst müsste doch jede Werkstatt bei jedem Fahrzeug neuerer Bauart erstmal die gesamte Anlage Spülen, auf den Verdacht hin, dass da irgendwann mal irgendwer Dot 4 von nem anderen Hersteller verwendet hat.

    So, kleines Update, kleine Nachlese -- war heute noch just 2,5 Stunden vor der Dunkelheit am Fendt.


    Der gelbe Postmann hat geliefert und damit war das Eezibleed-Set gegen Mittag da. Nochmal in die Unterlagen geschaut, hinten links, hinten rechts, AH-Ventil, Zuschaltventil für die VA und dann zum Schluss noch die Kardanbremse. Der Chef wusste bereits bescheid, dass später noch seine "Fußpumpe" benötigt wird. Also alle Entlüftungsdeckel erstmal mit Druckluft gereinigt, dann die Kappen, Werkzeug gesammelt. Eine Bremsanlage, drei Schlüssel 11-9-7-9, prima. :) Dann das Eezibleed montiert, oh Freude, der Deckel passt auf den Fendt Ausgleichsbehälter. Reifendruck am Vorderrad auf 1,4 bar angepasst, alles abgedichtet und los gehts. Hinten links aufgedreht, kommt nichts. Erst noch mit nem Nägelchen im Entlüftungsventil gestochert, bloß nicht zu fest, man will ja doch keinen Sitz ruinieren, also dann lieber halbherzig mit der Hand am Pedal gepumpt. Hats nicht gebracht, also erstmal rechte Seite machen, bis sich die Fußpumpe zur Unterstützung dazugesellt. Aufgrund des unbekannten Alters der dunklen Substanz im Bremskreislauf wollte ich eh alles durchspülen. Rechts ging alles prima, die Suppe lief gut und schnell, war schön durchsetzt von Luftbläschen, dann wurd es auch schon heller im Schlauch. Hab mich dann als nächstes an das AH-Ventil gemacht, der Nippel wiederum saß bombenfest. Zum Glück ist unser 309 mit so vielen Extras versehen (Allrad, Druckluft etc.), dass man auch stets des Schlüssel gute 2° drehen kann. Mit sehr viel Gefühl ging der Nippel dann doch auf, und auch hier floß die Brühe, jedoch auch gut langsam. Der Chef kam, linken Radbremszylinder, Zuschaltventil und dann noch die Kardanbremse gespült. Beim Zuschaltventil konnte ich den Schlüssel doch direkt noch ein Grad weniger weit drehen als beim Ah-Ventil, klasse. Und bei der Kardanbremse war genug Platz für entweder Kopf mit Augen, oder Arme mit Werkzeug. Vielleicht hätte ich gut daran getan, Den Schlepper aufzubocken und das Rad abzunehmen. Dann wurd es aber auch schon immer dunkler, also schnell in der Dämmerung nochmal alles flüchtig (dieses mal in korrekter Reihenfolge) entlüftet. Sichtkontrolle bei der Kardanbremse im Stand -- nichts passiert. Hat mich gar nicht so sehr überrascht, so lange wie die Kolben sich nicht mehr bewegt haben dürfen – und naja, wer weiß, wie viel Luft da noch im Gesamtsystem ist.

    Aufgeht's zur Probefahrt. Tja, hab zwar beide Hinterräder zum blockieren gebracht, aber Luft ist noch drin. Es hätte mich auch wirklich überrascht, wenn alles sofort tippitoppi gewesen wäre.

    Allerdings war die rechte Seite bei der Einzelbremsung eigentlich ganz in Ordnung, so wie man sich eine etwas schwammige Bremse von einem 30 Jahre alten Schlepper so vorstellen könnte. Die linke Seite braucht ne ordentliche Fußpumpe. Das geht so alles natürlich noch nicht.


    Hab vor der Dunkelheit noch schnell die Bremse blockiert, dass da über Nacht Druck drauf ist. Morgen entlüfte ich dann nochmal ein weiteres Mal ordentlich -- also vor allem dreh ich die Nippel wieder richtig weit auf, damit auch die großen Blasen sich heraustrauen. Ich hoffe, dass ich dann wirklich nen sauberen oder besser zwei saubere Druckpunkte erhalte. Sollte das wirklich klappen, stell ich erstmal die beiden Bremsen hinten nach, dann das Pedal. Und wenn mit einer luftfreien Leitung die Kardanbremse immer noch nicht werkelt, dann guck ich mal in die Prioriätenliste, ob als nächster der Sattel runter kommt und überholt wird. Tja und wenn das nicht klappt mit der luftfreien Leitung, dann geht die Sucherei los, was alles undicht sein könnte. Mögliche Kandidaten gibt es leider sehr viele...


    Drei Fragen hätte ich allerdings an euch:

    1) Das Zuschaltventil, wie funktioniert es genau? Geht eine Seite durch zur Bremszange und die andere Seite dient als Öffner? Wenn ja, was tut was?

    2) Wenn das Webasto AH-Ventil im Eimer ist, wird dann nur bzw. zu erst der linke Kreislauf belüftet? Leider ist das der Schema-Zeichnung im WHB nicht zu entnehmen.

    3) Die Aktion heute hat tatsächlich fast einen ganzen Liter DOT 4 gekostet. Kann ich auf Ravenol DOT 4 irgendeinen anderen Hersteller raufkippen? DOT 4 gibt zwar nur die Spezifikationen an, aber ich gehe davon aus, dass Bremsflüssigkeit gleich Bremsflüssigkeit ist?! Müsste sonst erst wieder bestellen... :(


    Ach ja, die Probefahrt diente natürlich auch der Leistungsübertragungsüberprüfung Turbomatik und Kupplung. Sieht nicht gut aus, die Fahrkupplung ist wahrscheinlich gut runter. Am Hang will der Schlepper nicht ordentlich hoch und die Kupplung stinkt dann auch recht schnell recht gut. Hab den Chef schon drauf vorbereitet, dass da bald noch investiert werden muss. :(

    Ei ei ei, Ravenol hat heute geliefert und ich hab mich mal gleich dran gemacht. Ihr werdet schmunzeln, aber der Turbomatik-Ölwechsel hat mich doch glatt einen halben Tag gekostet und es war doch tatsächlich eine aneinander Reihung von Dümmlichkeiten und Missgeschicken:


    Alles beginnt nochmal mit einem kurzen Überfliegen der BA, die mir Thomas netterweise hat zukommen lassen. Ah ja, 5,8 Liter, unten raus, an der Seite rein, alles klar, auf gehts!


    Ersteinmal war der Einfüllstutzen derart fest verschraubt, dass ich mir schön nen 8er Maulschlüssel zerbrochen hab. Mit dem Schlüssel hab ich den Inbus gehalten, dessen T-Griff ich zuvor bereits überdreht hab. Schauerliche Sache, bin schon leicht nervös geworden, denn wenn die Schraube bzw. der Kopf vermackeln sollte, was ja bei einem Innensechskant schon auch mal vorkommt, dann gehts ja mal so richtig rund. Also Ruhe bewahren, Kriechöl drauf, und Dann den Heißluftfön rangeholt. So ging es dann auch, Werkzeug blieb heil und der Kopf sah noch gut aus. Altes Öl raus, vom Gefühl her schien mir das direkt schon etwas wenig zu sein, aber Klopf Klopf, keine großen Menge Abrieb oder Span und auch kein Wasser. Tja, und dann ist mir auch direkt aufgefallen, dass der alte Eimer, der das Öl auffangen sollte, offensichtlich ein winzig kleines Loch hatte und der Ölstand im Eimer kontinuierlich sank. Au backe, Schnell alles weg, Schippe her, "Grube graben".

    Auf zur Befüllung, alte Getriebeöldose geholt, die sollte als Trichter fungieren (Getriebeöldosen haben ja oftmals diese netten Einfüllrohre im Deckel). Deckel kaputt, toll, Baustellenbauernhof abgesucht nach einem passenden Schlauch. Gefunden, Schlauch aufs Getriebeölrohr und Trichter gesteckt, alles in in Fahrtrichtung rechts in Position gebracht und los gehts. Im Hinterkopf geisterte mir dann die ganze Zeit der Anspruch von sauber Arbeiten rum, die exakte Füllmenge ist ja wichtig. Tja, und ich wundere mich schon ein Wenig, ob denn die Herren bei Fendt seinerzeit mit Absicht das Lüftungsgitter rechts soweit nach unten gesetzt haben, damit das Öl auch bloß noch langsamer fließt und es gewiss nicht ganz sauber ohne Öltropfen außerhalb der Bohrung funktionieren kann. Und so fließt das Öl langsam, langsam, langsam, Magen knurrt schon gewaltig, Mittagszeit naht mit Siebenmeilenstiefeln. Aber das muss jetzt grad noch fertig werden. Also weitermachen. Tja und nach guten 2,5 bis 3 Litern war dann auch schon Ende. Unten kommt das Öl raus, die Turbomatik ist voll, zumindest in dieser Position. Es kommen erste Zweifel auf, ob die Herren von Fendt wohl doch eine andere Lösung damals erdacht haben für das Befüllen der Anlage? Ob die Turbomatik nicht vielleicht doch weiter nach oben gedreht sein sollte? Ja warum werkel ich den eigentlich grade in dieser komischen Drehposition rum? Ja weil mein Chef just vorm Wochenende noch meinte -- als ich mir die ganze Maschine erstmal zu Gemüte führte um zu wissen, wo denn überhaupt die Turbomatik sitzt (hab ja zuvor noch nie was mit einem Fendt geschweige denn mit einer Turbokupplung zu tun gehabt) -- dass der Meister aus der Deutz-Werkstatt da rechts dieses Gitter und die davor liegenden Anschlüsse entfernt hatte, als er seinerzeit mal das Öl wechselte. Aber danach hätte ja auch alles gar nicht so gut funktioniert, und dann hätte man in der Werkstatt einfach nochmal etwas nachgeschüttet. Aha, so sieht es also aus, alles ergibt Sinn, es muss doch noch eine andere Öffnung geben, nochmal in die BA geblickt, ah ja, Einfüllöffnung ist nicht die Lüftungsöffnung, ab zum Schlepper, linke Seite, weiter oben, ah ja, da ist's -- hinter dem Werkzeugkasten, scheiße! Blind und einarmig den Deckel demontiert, die halbvolle Turbomatik rumgedreht und weiter befüllt. Alten Dichtring ausgeglüht, Turbomatik geschlossen, alles wieder angeschraubt und endlich das Gefühl von geschafft verspürt.


    Die vorigen Verluste konnte ich leider nur noch abschätzen, da ich nicht alles auffangen konnte. Die Gesamtölmenge dürfte sich jetzt bei 5,6 bis 6 Litern bewegen, Tendenz eher nach unten. Das sagt mein Gefühl, als auch der kurze anschließende Turbo-Test. Laut BA sollt die Drehzahl bei 950-1200 sein, ich glaube, ich war etwas drüber, was ja für zu wenig Öl spricht. Ich hab mich allerdings nicht getraut, den doch sehr kalten Motor so hochzudrehen und an diesem Tag war mir als Fendt-Neuling einfach noch etwas unwohl dabei, eine Handbremse zu ziehen, einen Gang einzulegen, von der Kupplung zu gehen und dann Vollgas zu geben. Das fühlt sich einfach so dermaßen falsch an, wenn man den Fendt so noch nicht kennt, dass ich es auch mit Verständnis und Wissen nicht übers Herz bringen konnte. Kommt aber alles noch, wenn die Bremsen wieder am Start sind -- da gehts dann morgen ran. Dann wird der Karren richtig gefahren und warm, dann darf man auch Vollgas geben, Bremsen, schalten und kuppeln im stehen. :) Und falls nötig, gieß ich noch ein paar Tropfen Öl in die Turbomatik nach.


    Au Backe, was für ein Tag. Beim nächsten mal dauert das ganze 30 min, dabei gehen 20 Min fürs Rauslaufen und Einfüllen drauf. :)


    Nebenbei, auch wenn die damals noch Öl nachgeschüttet haben, so richtig gut dürfte der alte Bock nie gefahren sein. Leider kann ich das selbst nicht einschätzen, da ich erst jetzt richtig damit zu tun habe.


    Soweit danke erstmal für eure Unterstützung, bin auf die Probefahrt gespannt. Und ich hoffe, dass die Bremsen morgen etwas stressfreier ans Laufen kommen, auch wenn klar ist, dass das eigentlich ne ganz andere Hausnummer werden könnte...

    Klasse, wie herzlich man hier begrüßt wird! Fühlt man sich direkt richtig wohl. ;)

    PS. Welchen Dung nehmt ihr für die Melonen?:/:):)

    Die Melonen haben und werden wir wohl wieder mit Kompost aufdüngen. Kompost ist für uns natürlich besonders wichtig, ebenso unser hofeigener (Hühner-und Schafs-)Mist. Da das aber leider noch nicht ganz ausreicht, haben wir mit ein paar umliegenden Betrieben/Höfen Futter-Mist-Kooperationen. Und dann gibts neben der ganzen Biomasse manchmal noch ein paar Haarmehlpellets, Hornspäne oder Vinasse on top.

    Hallo zusammen,


    es freut mich sehr, wie herzlich ich hier begrüßt werden und dass ihr Gefallen an unserer kleinbäuerlichen Sache findet. Dem Märzhasen kann ich zu seinem abschweifenden Exkurs nur zustimmen.


    Die Bedingungen sind heute für die meisten Kleinbauern nicht mehr ausreichend zum überleben. Seit Jahrzehnten gibt es für die meisten nur die beiden Optionen des Wachsen oder Weichen. Die daraus resultierende Aufgabe vieler kleiner (Familien-)Betriebe ist ein großer Verlust, nicht für die Schönheit der uns umgebenden Landschaft und für die gesellschaftliche Zusammengehörigkeit bzw. den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern zuletzt auch ein Verlust an Kultur und an Sicherheit ins Ernährungsfragen. Ich schätze, viele von euch wissen darum und könnten vom eigene Schicksale oder dem aus der Familie oder von Freunden und Nachbarn berichten. Schlussendlich sind Lebensmittel nur noch eine Ware und die Menschen im Supermarkt können keinerlei Beziehung zu den Erzeugnisse geschweige denn zu den Erzeugern aufbauen. In der (industriellen) Nahrungsmittelproduktion geht es dann ja nur noch um Effizienz und damit um Spezialisierung. Dabei sollte Landwirtschaft ja eigentlich genau das Gegenteil sein, die Arbeit mit der Natur bedeutet im Ursprung ja in Kreisläufen zu wirtschaften und grade dann braucht es doch die Vielseitigkeit.

    Und in der Tat ist die Lobby der Kleinbauern in der EU nicht grade sehr groß, von der Politik ist deshalb nicht so sehr viel zu erwarten. Aber es kann halt auch anders, wenn denn genug Leute zusammenkommen und für ihre Ideale einstehen. Das Bewusstsein für die Ernährung und damit auch für deren Ursprung nimmt in der Tat seit Jahren in (unserer) Gesellschaft zu. Das ist für kleine Betriebe eine große Chance. Wir versuchen genau da anzusetzen und eben diesen Leuten eine Alternative zu bieten, bei der es um Kooperation anstelle von knallhartem Kapitalismus geht. Inzwischen versorgt unser kleiner Hof knapp 300 Haushalte und diese wiederum finanzieren den Betrieb, die Produktion. Naja, und wenn wir da nur in Kartoffeln machen würden, dann wären es die Leut ja auch schnell leid. ;) Deshalb ist es für uns grade wichtig, nicht zu spezialisiert zu sein, sondern so viel wie möglich anbieten zu können. Und wenn mal was nicht klappt, dann müssen wir alle damit leben. Und wenns richtig gut läuft, dann freuen wir uns alle (anstelle uns sorgen zu müssen, weil die Preise für Milch oder Kartoffeln aufgrund von Überangebot im Eimer sind). Wir wollen halt keine Rendite erzielen, sondern ehrliche Nahrungsmittel anbauen, Menschen ernähren und Arbeitsplätze schaffen und diese erhalten. Tja und bis jetzt läuft das alles schon wirklich recht gut, ich hoffe, das kann ich bald auch wieder von unserem Fendt sagen, der wird nämlich gebraucht! :)


    So, dass sich dasjetzt alles fast wie ein Werbetext liest, tut mir leid. Aber manchmal gibt es Aktionen, die sind schon sehr positiv. Da muss man sie auch nicht mutwillig schlecht reden. :) Hier steht noch etwas mehr zu dem Konzept der Solidarischen Landwirtschaft.

    Mergelländer sind das, eine alte regionale Rasse. Aber das ist Chefsache, ich kümmere mich mehr um die Pflanzen und Maschinen und naja, vielleicht doch auch manchmal ein klein Wenig ums Heu für die Schafe. ;)

    Schöne und interessante Abhandlung deiner Arbeit. ;)

    Ich wünsche dazu weniger beschwerliche Jahre, mit der passenden umfangreichen Technik.

    Wunderbar zu hören wenn einer in der Selbstständigkeit, mit eigener Fläche,

    den Mut und die eigene Kraft so nutzen kann!

    Weiterhin viel Freude beim Anbau der Vielzahl an Feld Früchten. :thumbup:


    Danke! Das mit der Selbstständigkeit habe ich leider etwas schlecht ausgedrückt, Selbstständig gemacht habe ich mich selber nicht sondern bin nur angestellt. Es ist also eigentumsrechtlich nicht mein Hof, auch was die Verantwortung angeht. Aber ich bin als Mensch schon ein fester Teil vom Hof. ;)


    Mit Selbstständig meinte ich, die betriebliche Selbstständigkeit, dass wir uns weitestgehend selber helfen können und nicht wegen jeder Kleinigkeit aufgeschmissen sind. Landwirtschaft ist halt wirklich vielseitig mit vielen Herausforderungen, und vielen Mitteln und Wegen. :)