Ei ei ei, Ravenol hat heute geliefert und ich hab mich mal gleich dran gemacht. Ihr werdet schmunzeln, aber der Turbomatik-Ölwechsel hat mich doch glatt einen halben Tag gekostet und es war doch tatsächlich eine aneinander Reihung von Dümmlichkeiten und Missgeschicken:
Alles beginnt nochmal mit einem kurzen Überfliegen der BA, die mir Thomas netterweise hat zukommen lassen. Ah ja, 5,8 Liter, unten raus, an der Seite rein, alles klar, auf gehts!
Ersteinmal war der Einfüllstutzen derart fest verschraubt, dass ich mir schön nen 8er Maulschlüssel zerbrochen hab. Mit dem Schlüssel hab ich den Inbus gehalten, dessen T-Griff ich zuvor bereits überdreht hab. Schauerliche Sache, bin schon leicht nervös geworden, denn wenn die Schraube bzw. der Kopf vermackeln sollte, was ja bei einem Innensechskant schon auch mal vorkommt, dann gehts ja mal so richtig rund. Also Ruhe bewahren, Kriechöl drauf, und Dann den Heißluftfön rangeholt. So ging es dann auch, Werkzeug blieb heil und der Kopf sah noch gut aus. Altes Öl raus, vom Gefühl her schien mir das direkt schon etwas wenig zu sein, aber Klopf Klopf, keine großen Menge Abrieb oder Span und auch kein Wasser. Tja, und dann ist mir auch direkt aufgefallen, dass der alte Eimer, der das Öl auffangen sollte, offensichtlich ein winzig kleines Loch hatte und der Ölstand im Eimer kontinuierlich sank. Au backe, Schnell alles weg, Schippe her, "Grube graben".
Auf zur Befüllung, alte Getriebeöldose geholt, die sollte als Trichter fungieren (Getriebeöldosen haben ja oftmals diese netten Einfüllrohre im Deckel). Deckel kaputt, toll, Baustellenbauernhof abgesucht nach einem passenden Schlauch. Gefunden, Schlauch aufs Getriebeölrohr und Trichter gesteckt, alles in in Fahrtrichtung rechts in Position gebracht und los gehts. Im Hinterkopf geisterte mir dann die ganze Zeit der Anspruch von sauber Arbeiten rum, die exakte Füllmenge ist ja wichtig. Tja, und ich wundere mich schon ein Wenig, ob denn die Herren bei Fendt seinerzeit mit Absicht das Lüftungsgitter rechts soweit nach unten gesetzt haben, damit das Öl auch bloß noch langsamer fließt und es gewiss nicht ganz sauber ohne Öltropfen außerhalb der Bohrung funktionieren kann. Und so fließt das Öl langsam, langsam, langsam, Magen knurrt schon gewaltig, Mittagszeit naht mit Siebenmeilenstiefeln. Aber das muss jetzt grad noch fertig werden. Also weitermachen. Tja und nach guten 2,5 bis 3 Litern war dann auch schon Ende. Unten kommt das Öl raus, die Turbomatik ist voll, zumindest in dieser Position. Es kommen erste Zweifel auf, ob die Herren von Fendt wohl doch eine andere Lösung damals erdacht haben für das Befüllen der Anlage? Ob die Turbomatik nicht vielleicht doch weiter nach oben gedreht sein sollte? Ja warum werkel ich den eigentlich grade in dieser komischen Drehposition rum? Ja weil mein Chef just vorm Wochenende noch meinte -- als ich mir die ganze Maschine erstmal zu Gemüte führte um zu wissen, wo denn überhaupt die Turbomatik sitzt (hab ja zuvor noch nie was mit einem Fendt geschweige denn mit einer Turbokupplung zu tun gehabt) -- dass der Meister aus der Deutz-Werkstatt da rechts dieses Gitter und die davor liegenden Anschlüsse entfernt hatte, als er seinerzeit mal das Öl wechselte. Aber danach hätte ja auch alles gar nicht so gut funktioniert, und dann hätte man in der Werkstatt einfach nochmal etwas nachgeschüttet. Aha, so sieht es also aus, alles ergibt Sinn, es muss doch noch eine andere Öffnung geben, nochmal in die BA geblickt, ah ja, Einfüllöffnung ist nicht die Lüftungsöffnung, ab zum Schlepper, linke Seite, weiter oben, ah ja, da ist's -- hinter dem Werkzeugkasten, scheiße! Blind und einarmig den Deckel demontiert, die halbvolle Turbomatik rumgedreht und weiter befüllt. Alten Dichtring ausgeglüht, Turbomatik geschlossen, alles wieder angeschraubt und endlich das Gefühl von geschafft verspürt.
Die vorigen Verluste konnte ich leider nur noch abschätzen, da ich nicht alles auffangen konnte. Die Gesamtölmenge dürfte sich jetzt bei 5,6 bis 6 Litern bewegen, Tendenz eher nach unten. Das sagt mein Gefühl, als auch der kurze anschließende Turbo-Test. Laut BA sollt die Drehzahl bei 950-1200 sein, ich glaube, ich war etwas drüber, was ja für zu wenig Öl spricht. Ich hab mich allerdings nicht getraut, den doch sehr kalten Motor so hochzudrehen und an diesem Tag war mir als Fendt-Neuling einfach noch etwas unwohl dabei, eine Handbremse zu ziehen, einen Gang einzulegen, von der Kupplung zu gehen und dann Vollgas zu geben. Das fühlt sich einfach so dermaßen falsch an, wenn man den Fendt so noch nicht kennt, dass ich es auch mit Verständnis und Wissen nicht übers Herz bringen konnte. Kommt aber alles noch, wenn die Bremsen wieder am Start sind -- da gehts dann morgen ran. Dann wird der Karren richtig gefahren und warm, dann darf man auch Vollgas geben, Bremsen, schalten und kuppeln im stehen.
Und falls nötig, gieß ich noch ein paar Tropfen Öl in die Turbomatik nach.
Au Backe, was für ein Tag. Beim nächsten mal dauert das ganze 30 min, dabei gehen 20 Min fürs Rauslaufen und Einfüllen drauf. 
Nebenbei, auch wenn die damals noch Öl nachgeschüttet haben, so richtig gut dürfte der alte Bock nie gefahren sein. Leider kann ich das selbst nicht einschätzen, da ich erst jetzt richtig damit zu tun habe.
Soweit danke erstmal für eure Unterstützung, bin auf die Probefahrt gespannt. Und ich hoffe, dass die Bremsen morgen etwas stressfreier ans Laufen kommen, auch wenn klar ist, dass das eigentlich ne ganz andere Hausnummer werden könnte...