Fendt Favorit beim Fahren laut

  • Hallo,


    ich habe einen Fendt Favorit 1, der aber leider beim Fahren im Gang sehr laut ist.

    Egal welcher Gang, egal ob vorwärts oder rückwärts oder Kriechgang. Kuppel ich aus, ist es leise.

    Irgend etwas stimmt mit dem Getriebe nicht. Jetzt ist nur die Frage was und kann ich damit weiter fahren.


    Er wurde schon von einem Techniker Probe gefahren, der meinte, was es am Getriebe sei, weiß er nicht, aber bei Reparatur würde das recht teuer werden, das lohne sich wahrscheinlich nicht. Ich soll so weiter fahren.

    Das mache ich auch, da er noch einen Frontlader hat, der mir gute Dienste tut.

    Als ich den Traktor vor 15 Jahren kaufte, machte er auch Geräusche, aber ich denke nicht so laut.


    Aber vielleicht ist etwas bei dieser Serie bekannt und mit nicht zu großem Aufwand zu reparieren?

  • Hallo,


    wenn das Geräusch bei allen Gängen egal ob vorwärts oder rückwärts auftritt, dann ist die Fehlerursache in der Getriebeeingangswelle zu suchen. Wenn das Geräusch kontinuierlich lauter wird mit zunehmender Motordrehzahl, dann ist vermutlich ein Lagerschaden bei der Getriebeeingangswelle die Ursache.


    Wenn das Geräusch intermittierend ist (also wechselhaft zu- und wieder abnimmt oder unterbrochen ist), dann ist wahrscheinlich ein Zahnbruch von einem Zahnrad die Ursache. Ich bin mir aber ziemlich sicher dass die zweite Fehlerursache ausscheidet. Mit einem Zahnbruch an einem Zahnrad fährst du nicht weit.


    Wenn sonst das Getriebe keine anderen Defekte an den Zahnräder aufweist, sind bei einem Lagerschaden die Materialkosten überschaubar. Neues Lager rein und weiter gehts. Wenn du Schrauben und den Traktor zerlegen kannst, dann würde ich den Schaden auf den Grund gehen und die Ursache suchen. Besser wirds nicht und irgendwann ist das Getriebe so kaputt, dass du den Traktor nur noch zum Schrottpreis verkaufen kannst.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Lieber Claus,


    hab vielen Dank, das hilft mir schon mal deutlich weiter. Ja, das erste scheint es dann zu sein. Es bleibt und wird kontinuierlich bei zunehmender Geschwindigkeit lauter. Aber nicht vom Motor.


    Selbst repariere ich zwar fast alles, aber ans Getriebe habe ich mich noch nicht gewagt. Aber mal sehen, vielleicht finde ich eine Hilfe.

  • Es bleibt und wird kontinuierlich bei zunehmender Geschwindigkeit lauter. Aber nicht vom Motor.

    Dass das Geräusch nicht vom Motor kommt, wenn ein Defekt im Getriebe vorliegt, ist klar. Ich meinte, ob das Geräusch bei zunehmender Geschindigkeit lauter wird, wenn du keinen Gang wechselst. Das bedeutet ja, dass am Anfang die Motordrehzahl klein ist und die Geschwindigkeit niedrig und mit zunehmender Geschwindigkeit auch die Motordrehzahl ansteigt. Das Verhältnis ist ja direkt proportional.

    Wenn du in einen höheren Gang wechselst/ schaltest sollte das Geräusch wieder etwas abnehmen, da ja die Motordrehzahl sinkt. Allerdings braucht dann der Motor mehr Drehmoment als in einem kleineren Gang.

    Du schreibst, dass das der Fall ist. Dann ist es nahezu eindeutig, dass es ein Lagerdefekt in der Getriebeeingangswelle ist.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Ja, es ist so wie Du schreibst. Nimmt bei höheren Drehzahlen zu.

    Und Öl sind in Getriebe und Motor wie es sein soll.


    Ich hatte es schon immer die 15 Jahre, aber letztens fuhr ich damit 20 km und dann dachte ich, dass das Geräusch deutlich an Lautstärke zugenommen hat.

  • Hallo,


    das mit den Geräuschen ist etwas schwierig zu beruteilen wenn man es nicht selbst hört! Diese Zahnräder in diesen Getrieben sind oft noch geradeverzahnt. Die kommen an die Qualität eines Autogetriebes nicht unbedingt hin!

    Diverse Zahnrradpaare sind halt auch immer in Eingriff und laufen dann zwangsläufig in Abhängigkeit zur Motorendrehzahl.


    Wenn sich das die letzten 15 Jahre, natürlich sind da eher die dabei geleisteten Betriebsstunden entscheidend, das Geräusch prinzipiel nicht geändert hat deutet das eher darauf hin das das Getriebe halt einfach so laut ist. Wenn der Schlepper, gerade bei diesen aktuellen Temperaturen, dann länger läuft wird das Öl im Getriebe zwangsläufig dünnflüssiger was dann natürlich auch zu Geräuschveränderungen führt!

    Ist das Geräusch nun immer deutlich lauter als zuvor?


    Wäre da so könnte wirklich was im Argen sein. Eine erste Maßnahme wäre dann mal den Schlepper warmzufahren und dann das Getriebeöl zügig Abzulassen.

    Nun könnte man schauen ob irgendwelche Teile mit herauskommen. also z.B. Bruchstücke von Zahnrädern oder von Lagern.


    Relativ einfach wäre dann auch den Deckel wo der Schalthebel drin ist mal herunterzunehmen. In der Regel sieht man dann, bei abgelassenenem Öl!, schon gut auf diverese Zahnräder. Evtl. kann man auch so versuchen Wellen zu bewegen ob Lagerluft vorhanden ist. Da ist besonders auf Axiales Längsspiel zu achten!


    Wenn da dann nix besonderes festellbar wäre wäre es erstmal eigentlich gut.


    Prinzipiell würde ich dann auch raten eine Ablassschraube mit Magneten ins Getriebe einzubauen. Die hab ich mir z.B. für Motor und Verteilergetriebe selbst gebastelt.


    Gruß Uli

    Fendt en coupes


    Da kannst z.B. sehen wie ein Favorit innerlich aussieht..ich denke das eine Bild könnte sogar ein Favorit 1 sein...


    Hat z.B. der Betrieb der Zapfwelle Einfluß auf das Geräusch? Also gibt es Unterschiede ob die leer läuft oder ob ein Gerät an der Zapfwelle hängt?

  • Verzeih, hat etwas gedauert.


    Der Betrieb der Zapfwelle hat keinen Einfluss.


    Leider habe ich aber den linken Zapfwellenschalthebel lange Zeit unten auf II gelassen. Also nicht den Hebel für die Wegzapfwelle bzw. Motorzapfwelle.

    Nachdem ich das geändert habe, hat das jedoch keinen Einfluss auf das Geräusch gehabt.


    Ja, es ist leiser geworden, nachdem das Öl kalt war, aber insgesamt noch ziemlich laut.