Ölauffangdose für Motorentlüftung D225-4 FW 268S

  • Moin!


    Da mir das verschleissbedingte Tropfen und Qualmen aus der Entlüftung doch zu viel wurde hier die Konstruktion zum Ölauffang.


    Kompressionswerte kalt 1-4: 26,23,24,28 bar


    Ob es zufriedenstellend funktioniert wird erst die Probefahrt zeigen.


    Lackierung folgt erst dann.


    Hält es jemand für möglich, das die Zyl 2-3 für das blasen Tropfen ursächlich sind?


    Grüße an Alle!


  • Funktionieren wird es, da bin ich mir sicher.


    Das Filtergewebe am Motorblock hast du ja bereits gereinigt? Dass reduziert zumindest das ölen etwas.


    (Mein 226.4 hat vergleichbare Kompression und vergleichbares ölen🙄. Der Dosenumbau steht bei mir auch auf dem Zettel wenn der Bulldog nächste Woche in die Wartungspause kommt).

  • Hallo,


    die Dose sollte regelmäßig kontrolliert werden. Die wird relativ schnell überlaufen. Bei höheren Drehzahlhen kommt da relativ viel...war zumindest bei mir so.


    Natürlich haben die Zylinder mit den niedrigen Kompressionswerten die größten Verluste und blasen damit am stärksten solange es nicht an undichten Ventilen liegt.


    Unschön an diesen Werten ist die realtive Ungleichheit der Werte da dies zu Schwingungen bzw. schwankenden Belastungen der Kurbelwelle führt.


    Gruß Uli

  • Probefahrt beendet, es erfüllt den Zweck.


    Kontrolle des Füllstandes ist mit Kabelbinder oder dünnem Gegenstand durch die oberen Entlüftungslöcher möglich.


    Auch wenn es fachlich nicht die Königslösung ist, wäre die Erneuerung der Kolbenringe an Zyl 2+3 evtl mit Hohnen der Buchsen eine in Frage kommende Lösung?


    Der Schlepper läuft 10-50h im Jahr rein Hobbymässig ohne große Belastungen.


    Kommen Ventile bzw. die Schäfte wirklich für die Symptomatik in Betracht?


    Wenn ja welche Prüfmethode ist ratsam, Druckverlusttest?


    Danke Euch!

  • Hallo,


    stimmt das Ventilspiel? Wenn ja, kann man mal Ansaug- und Abgaskrümmer abnehmen und den im Standgas laufen lassen.

    Das lässt gewisse Rückschlüsse zu ob auch Verluste über die Ventile da sind.

    Es reicht auch schon den Motor dann durchzudrehen und man kann dann hören wo es rauspeift.

    Bei einem D 208 wären es aber mit großer Wahrscheinlichkeit die Kolbenringe. Ob da ein D 225 genauso anfällig ist kann ich nicht beurteilen.

    Am sichersten wäre es die Köpfe abzunehmen um die Buchsen auf Einlaufspuren zu prüfen. Wenn da welche da sind bringt ein Hohnen der Buchsen nichts mehr.

    Die oberen Kolberinge kann man prüfen indem man versucht, bei abgenommenen Köpfen, eine 0.05er Fühlerlehre zwischen Kolben und Buchse einzuschieben.

    Geht die recht viel weiter als etwa 1cm rein ist der obere Ring gebrochen....


    Ein gewisser Druckverlust kann auch über die Ventile und die Führungen in den Kurbelraum gelangen. Das ist aber bei weitem nicht so viel wie über die Kolbenringe.


    Wenn der Motor einigermaßen sauber läuft, d.h. sofort auf allen 4 Töpfen zündet, ist es eine Gewissensfrage ob man den Motor aufmachen sollte.


    Bei mir war es allerdings so das der in der kalten Jahreszeit gut eine Minute lang nur auf 3 Töpfen lief. Die Rauchentwicklung war zügig...hat schon genervt. Wenn der dann mal warm war ging es dann aber schon einigermaßen mit dem Lauf.


    Gruß Uli


    die Verschleißgrenze liegt bei einem D 208 bei etwa 22 Bar. Dürfte beim D 225 ähnlich liegen. Damit wären alle Zylinder noch im grünen Bereich wobei halt die Druckunterschiede nicht sooo schön sind.

  • Uli, vielen Dank für die ausführliche Antwort und die hilfreichen Hinweise.


    Da ich den Schlepper noch recht frisch besitze kann über Ventilspiel keine Aussage getroffen werden. Akustisch keine Auffälligkeiten. Prüfung erfolgt in Kürze.


    Ich vermute, das die Ringproblematik der 208 schon auf 225 übertragbar ist. Lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.


    Köpfe runter und prüfen erst im nächsten Schritt.


    Das Startverhalten ist sehr unauffällig.

    Nach 4 Monaten Standzeit bei Temp um 10*, springt er an, bevor man das Geräusch des Anlassers hören kann. Also auf Schlag!

    Alle Zylinder sofort da, kaum sichtbare Verbrennung. Runder Lauf mit im kalten Zustand sehr minimalem Sägen.


    Bei Temp -7*, Standzeit 4 Wochen, Durchzünden beim dritten Versuch, ich betätige den Anlasser aber auch jeweils nicht länger als 3 Sekunden.

    Guter Lauf dann auch nach sehr kurzer Zeit.


    Schwarzer Rauch nur beim kräftigen Beschleunigen und Anlassen, sonst keine Fahne.


    Oberflächlich könnte man sagen, der Motor läuft Top!


    Ich hätte es gern perfekt, aber ob Aufwand und nutzen im Verhältnis stünden…?

  • Hallo,


    Leider ist Ölverbrauch, egal wie man es betrachtet immer eine sich selbst verstärkende Sache. Ich würde bei erster Gelegenheit, wenn es denn die Ursache ist, neue Kolbenringe und nachhonen. Ist billiger als neue Buchsen und Kolben. Die Ringnuten sauber machen braucht man bei neuen Kolben nicht, aber lieber das als neue seltene Kolben kaufen.

    Wenn man Glück hat ist das Hauptproblem verklebte Kolbenringe (Kurzstrecke, zu altes Öl), in dem Fall (und nur dann) kann man das mit einer Ölschlammspülung verbessern. Bei zerbrochenen Kolbenringen wäre mehr Beweglichkeit der Kolbenringe eher kontraproduktiv.

    Auf jeden Fall beobachten, wenn sich nichts verändert reicht es für die gelegentliche Fahrt.

    Mit dem Auffangbecher hat man eine gute Möglichkeit das ganze objektiv zu bewerten (z.B. Millimeter Öl pro Stunde).


    Grüße,

    Manuel