Fendt Farmer FW138 Ölwechsel

  • Ich möchte bei meinen Erbstück im Frühjahr alle Öle wechseln, da ich nichtmehr nachvollziehen kann wann der letzte Ölwechsel war und welche Öle aktuell drin sind. Meinen Opa kann ich leider nichtmehr fragen, da er kürzlich verstorben ist und ich jetzt den Traktor überraschenderweise bekommen habe.


    Es handelt sich um einen Fendt Farmer 103S Turbomatik Modell FW138 mit hydraulischen Messerbalken Baujahr 1974 ~5800 Stunden.


    Im Anhang befindet sich die Übersicht aller Öle. Welche Öle würdet ihr mir aktuell so empfehlen? In 44 Jahren hat sich da ja einiges getan. Brauch ich dann auch andere Filter als aktuell wenn ich zb ein Mehrbereichsöl nehmen könnte? Turbokupplung wird definitiv auch mitgemacht, da die Festbremsdrezahl bei 1200 u/min liegt. Fendt hab ich direkt auch schon geschrieben, die haben aber keine Aussage getroffen sondern nur so eine Wischiwaschi Antwort gebracht mit der man nichts anfangen kann...


    Was würdet ihr mir noch so empfehlen was unbedingt überprüft werden sollte? Die Original Bedienungsanleitung ist zum Glück noch vorhanden.


    Danke schonmal im Voraus!

    • Offizieller Beitrag

    Moin

    Schönes Erbstück, schade der Umstände....

    Tja,Öle wurden hier im Forum schon so breit getreten,das es fast müßig ist,alles nochmal zu schreiben....

    Also,Motor würde ich als Beispiel 15w40 nehmen,mit dem Filter der schon verbaut ist, also Standard

    Auf die TK 10ner oder 20ziger Einbereichsöl, eher das 20,weil da ja auch die kleine TK noch werkelt.... Getriebe kann man ein 80w90 nehmen,aber die GL Klasse sollte dem entsprechen,was in der BA steht.

    Ansonsten viel Spaß mit dem 103,schöner Schlepper

    Achja, Hydraulik...... Da er das Öl noch im Verteilergetriebe meines Wissens hat,Motorenöl oder ein 20w20.....

    Viele Grüsse aus fast Ostfriesland! Heiko & Sascha
    Es geht nichts über einen 12er GT!!!!!!!!!!!
    Doch, ein 12er GT als `Lenkhilfe` am F12HL!!!!!!!:thumbup::thumbup:

    Oder man nimmt gleich den Großen ;):thumbup:

  • So das Öl ist da. Jetzt werd ich mir noch die Dichtung der Ölwanne besorgen, da diese leckt und ich eh gründlich saubermachen wollte.


    Jetzt hab ich nur eine Frage:


    Da der Sechskant von der Ölablassschraube schon ziemlich verknatscht ist, möchte ich diese ersetzen. Nur welches Gewinde hat man da im Standard bei Fendt verwendet? Feingewinde oder doch Zoll? Rausschrauben, messen und dann erst schauen wo ich eine herbekomme wollte ich eigentlich nicht machen.

  • Endlich hatte ich mal nen Nachmittag Zeit und zumindest das Öl der Turbokupplung getauscht.


    Hier eine Anleitung:


    Selbstverständlich hab ich ihn erstmal warmgefahren. Festbremsdrehzahl war kalt bei 1200 u/min. Warm dann bei 1300 u/min. Somit hat eh Öl gefehlt. Betriebsanleitung sagt 910 - 1100 u/min. Zu diesem Zeitpunkt waren 5800 Stunden drauf. Eigentlich soll bei 5000h gewechselt werden. In den letzten Jahren wurde definitv nichts an der TK gemacht. Ob schon mal Öl von der TK gewechselt wurde weiß ich nicht, ich kann meinen Opa leider nicht mehr Fragen. Aber ich vermute, dass es noch das erste Öl war.


    Unter dem Traktor befindet sich ungefähr mittig eine Abdeckung mit 2 Sechskantschrauben wo ein kleines Lüftungsgitter mit hat. Dieses Teil schraubt man ab und es kommt die Glocke der TK zum Vorschein. Mit einen Stückchen Holz dreht man die TK Stück für Stück weiter, bis die Ölablassschraube nach unten zeigt. Mit einen Sechskantschlüssel lösen aber noch nicht herausschrauben. Eimer drunter und jetzt am besten Weg da unten und rausschrauben. ACHTUNG die TK ist ein in sich geschlossenes System und hat nach dem warmfahren einen gewissen Überdruck! Mir ist da vor Schreck weil's so gespritzt hat die Schraube in den Eimer gefallen...


    Wenn alles Schluck für Schluck raus ist dreht man die Öffnung nach Fahrtrichtung rechts oven. Außen, oberhalb vom Werkzeugkasten ist ein kleines reingeschnapptes Blech. Dies hebelt man mit einen Schraubenzieher raus. Dahinter kommt die TK wieder zum Vorschein. Auf diese Flucht vom Loch dreht man die TK hin und füllt diese dann bis zum Rand mit neuen Öl. Ich hatte ein SAE10 laut Anleitung. Bei meinen Modell gehen da 4,4 Liter rein. Kupferring würde ich ersetzen. Dann wieder die Ölablassschraube reindrehen.


    Tipp: zum kompletten festdrehen die TK wieder nach unten drehen und dann mit der kurzen Seite und "vollwertig" anliegenden Flächen vom Innensechskant festziehen. Bei der Öffnung oben kommt man nur mit der langen Seite vom Innensechskantschlüssel rein und da haben die oft die Kugel wo da eher überspringt. Und die Schraube wollen wir ja nicht beschädigen. Einen überdrehten Innensechskant an der TK wünsche ich keinen.


    Danach folgt wieder der Test mittels Festbremsen. Ich lag gleich im ersten Versuch im Normbereich. Danach wieder Abdeckungen anbringen und fertig. Auf zu den nächsten 5000h :)


    Bei der Testfahrt danach konnte ich ein besseres durchziehen feststellen.