Ratschlag für Restauration F28

  • Hallo liebe Fendt- Gemeinde,


    ich brauche mal eueren Rat. So zur Vorgeschichte: ich habe mir vor zwei Jahren einen F28 gekauft, hauptsächlich für leichtere Arbeiten wie Holzspalten und -sägen. Natürlich wollte ich auch ein Restaurationsobjekt mit guter Basis. Dabei hat sich jetzt folgendes heraus gestellt:
    also das Vorderteil (ab Kupplungsglocke) ist von einem F28, Typenschild ist noch Original und dort steht drauf dass es ein F243 U wäre, also mit Doppelkupplung für Zapfwelle. Außerdem hat die Motorhaube einen Steg, das passt schon mal zusammen, aber:
    das Getriebe hat definitiv keine Doppelkupplung und stammt von einem F25. Die vorderen Felgen sind auch noch genietet, beim F28 sind sie ja schon geschweißt.
    Der Ölbadluftfilter ist auch nicht original. Die Halterungen der Scheinwerfer passt nicht zu einem F28.


    Ich wollte den Traktor komplett neu aufbauen: auf jeden Fall neuen/ überarbeiteten Einspritznocken, damit der Motor im Standgas wieder sauber läuft, Elektrik muß ich komplett neu machen. Zudem hat der F28 eine sehr seltene Pentax- Hydraulik die auch schon werkseitig verbaut war (sieht man auf einem originalen Werksfilm) und keine Fendt- Hydraulik. Die Pentax- Hydraulikpumpe vom F25 passt aber nicht für den F28 Motorblock und wurde nur unprofessionell montiert.


    Lange Vorgeschichte, jetzt aber zur eigentlichen Frage:
    Ich wollte den F28 möglichst im Original wieder aufbauen, am besten wie wenn er gerade das Werk verlassen hätte. Was würdet ihr machen:
    1. Den Traktor einfach technisch aufarbeiten, dass alles wieder einwandfrei funktioniert und das optische so belassen wie es ist oder
    2. Alles was vom F25 übrig geblieben ist auf den Stand vom F28 bringen oder umgekehrt?


    Übrigens Bilder vom Dieselross sind in meiner Galerie.


    Ich bin inzwischen so weit, dass ich das Ross wieder hergebe und mir einen kleinen GT (225 oder 231) kaufe. Ich hätte auch keine Skrupel den Traktor zu schlachten, damit der Kaufpreis wieder einigermaßen rein kommt.


    Was meint ihr dazu? Bin über jeden Ratschlag dankbar.


    Liebe Grüße


    Claus

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hi,


    ich würde sagen du musst schon selbst wissen was du willst.


    Wenn der Schlepper dir hauptsächlich zum Arbeiten dient, dann ist es doch akzeptabel ihn technisch aufzuarbeiten damit er Fit ist und ihn auch optisch hübsch zu machen ...so schlimm hören sich die Mängel nicht an und den wenigsten werden die Unterschiede F25 - F28 überhaupt auffallen.


    Evtl. über die Vorbesitzer nachforschen was mit der Maschine passiert ist ?! Können auch recht interessante Sachen dabei herauskommen.


    Zudem könnten so Kleinigkeiten wie Scheinwerferhalter (wenn nicht offensichtlich selbstgebastelt) schon vom Werk sein, damals wurde es noch nicht sooo genau genommen, wenn dein Schlepper grad vom "Typwechsel" 25 auf 28 war ... könnte alles sein.


    Und solange das Getriebe astrein läuft und die Felgen nichts haben dürfte das unerheblich sein oder ;)


    Schlachten bedeutet tot ... da wär er zu schade dafür finde ich ;)


    Meine Meinung :


    Überlege dir ob du damit leben kannst das dein Ross ein Unikat ist ;)


    Die Technik kennst du nach 2 Jahren und weißt evtl. was zu tun ist, dies durchrechnen was die Überarbeitung grob kosten wird, bis der Schlepper nach deinem Wunsch ist ... alternative so verkaufen und etwas "besseres" her.


    ICH persönlich würde wenn die Technik nicht grds. grottig ist den F28 aufarbeiten und mich daran erfreuen, über die Historie der Maschine etwas herauskriegen und auch mal bei Fendt anfragen über die Auslieferung des Schleppers (Ausstattung etc.).

  • Hallo Fendtman,


    vielen Dank für die schnelle Antwort und den ehrlichen Ratschlag. Wie gesagt, die technischen Probleme halten sich in Grenzen. Getriebe ist top, Bremsen auch. Am Motor muß was gemacht werden, ist aber (hoffentlich) nicht so schlimm.
    Grundsätzlich hast du recht, ich habe mir eine Maschine zum arbeiten gekauft mit der man auch Spaß hat und nicht umgekehrt.


    Ich hab mal überschlagen was ich geldmäßig in die Hand nehmen müßte, damit er so aussieht wie ich ihn haben will, das wären bestimmt nochmals so 2000 € und das ist es mir eben nicht wert. Zumal beim Verkauf eines restaurierten Traktors ich das Geld niemals mehr herein hole, Arbeitszeit nicht mitgerechnet.
    Deshalb bin ich dir sehr dankbar, wenn du sagst dass dich die kleinen optischen Abweichungen nicht stören würden.


    Inzwischen tendiere ich auch immer mehr dazu den F28 optisch so zu lassen wie er ist und nur die technischen Mägel zu beheben.


    Gruß Claus

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Zitat

    Ich hab mal überschlagen was ich geldmäßig in die Hand nehmen müßte, damit er so aussieht wie ich ihn haben will, das wären bestimmt nochmals so 2000 € und das ist es mir eben nicht wert. Zumal beim Verkauf eines restaurierten Traktors ich das Geld niemals mehr herein hole, Arbeitszeit nicht mitgerechnet


    Ich würde mal behaupten du hast dir dann das falsche Hobby gesucht ... verdient wird in den wenigeren Fällen etwas damit sein.


    Ein F25 / F28 in guten Originalzustand (auch die erwähnten GTs) ist weder einfach noch günstig zu bekommen und zumeist sind auch hier kleinere Baustellen vorhanden ....


    Zitat

    Inzwischen tendiere ich auch immer mehr dazu den F28 optisch so zu lassen wie er ist und nur die technischen Mägel zu beheben.


    Die Optik dürfte in Punkto kosten das geringste sein, würde sagen die paar EUR für Schleifzeug und paar Liter Lack machen das Kraut nicht Fett, das kann man alles selbst machen und wenn es nur halbwegs ordentlich gemacht ist dann sieht der Schlepper auch hinterher sehr gut aus.


    Ich denke der vorhandene Zustand sieht nicht sonderlich nach Originallack aus ... von daher könnte man die Sache schon direkt mit angreifen.


    Zitat

    Deshalb bin ich dir sehr dankbar, wenn du sagst dass dich die kleinen optischen Abweichungen nicht stören würden.


    Nach mir muss es aber nicht gehen oder ? Eigentlich auch nach keinem anderen ... sondern rein nachdem was du willst.


    Im übrigen - ich weiß zwar nicht was dir der Schlepper gekostet hat, aber die F25 / F 28 werden auch schon gut gehandelt im Vergleich zu kleineren und nach über 60 Jahren Arbeitsleben ist es hinnehmbar das ein Teil mal ersetzt wurde - es könnte sich durchaus lohnen das Geld in das Ross zu stecken bzw. zumindest bei einem möglichen Wiederverkauf den Großteil davon zurück zu erhalten.


    Und wenn er so da steht ... hat das doch einfach was oder ;)
    http://encarsglobe.com/data_im…-dieselross-f-28-p-01.jpg

  • Absolut deiner Meinung. Vielleicht noch zur Ergänzung. Er war relativ günstig ich hab in für 2.300 gekauft, Transport kommt noch dazu.
    Natürlich wird er komplett entlackt und neu lackiert. Wenn ich von optischen Details spreche, dann z. B. dass die Felgen genietet sind und nicht geschweißt, dass die Schweinwerfer nicht dort sitzen wo sie sitzen sollten. Alles was ich selbst anfertigen kann um dem Original ein Stück näher zu kommen werde ich natürlich machen (eine gut ausgerüstete Werkstatt ist vorhanden). Ich bin bei alten Traktoren schon etwas pingelich, das gebe ich zu.
    An der Vorgeschichte hatte ich mich schon versucht. Leider hat er keinen Brief mehr, sodaß über die Vorbesitzer nicht viel zu erfahren ist, das hab ich schon versucht.
    Ich glaube nicht, dass ich das falsche Hobby habe. Mir geht es auch nicht darum an der Restauration zu verdienen, sondern lediglich darum wenn ich Geld in die Hand nehme und den Traktor restauriere dann soll das Projekt auch gelingen. Aber wo sind die Grenzen? Ja ich weiß: das muß jeder für sich entscheiden.
    Wenn ich ihn restauriere, dann behalte ich ihn auch, denn das Herzblut das man in die Restauration steckt ist nicht zu bezahlen.
    Vielleicht gehe ich auch die Sache ganz falsch an und mache mir viel zu viel Gedanken im Vorfeld als einfach anzufangen und die Sache auf mich zukommen zu lassen.


    Und übrigens: er soll auf jeden Fall so aussehen wie auf deinem Bild.


    Egal. In zwei Wochen werde ich damit beginnen die Kiste zu zerlegen und dann sehen wir weiter.


    Gruß Claus

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Zitat

    der Vorgeschichte hatte ich mich schon versucht. Leider hat er keinen Brief mehr, sodaß über die Vorbesitzer nicht viel zu erfahren ist


    Probier es mit der Fahrgestellnr. über Fendt, die müssten dir sagen können wohin die Maschine ausgeliefert wurde, evtl. auch über Vorbesitzer den Vor-Vorbesitzer erfragen etc. =)


    Zitat

    Wenn ich ihn restauriere, dann behalte ich ihn auch, denn das Herzblut das man in die Restauration steckt ist nicht zu bezahlen.
    Vielleicht gehe ich auch die Sache ganz falsch an und mache mir viel zu viel Gedanken im Vorfeld als einfach anzufangen und die Sache auf mich zukommen zu lassen.


    Hört sich doch ganz gut an deine Einstellung dazu, hatte ich evtl. etwas falsch aufgefasst.


    Zitat

    In zwei Wochen werde ich damit beginnen die Kiste zu zerlegen und dann sehen wir weiter.


    Ich wünsch schon mal gutes Gelingen und hoffentlich keine sonderlichen Überraschungen ;) ... natürlich daran denken hier im Forum einen Restaurationsbericht zu zeigen ;)

  • Danke. Überraschungen wird es mit Sicherheit geben, da mache ich mir nix vor. Restaurationsbericht folgt.
    Ich werd mal an AGCO schreiben, vielleicht kommt ja was zurück.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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