Druck des Kühlsystem beim Favorit 2

  • Moin,


    ich nochmal... Weiß jemand, mit wieviel Bar Druck das Kühlsystem beim MWM KD 412 arbeitet? Ich finde dazu nix in meinen Unterlagen.


    Danke und Grüße




    Rumpel

  • Ca. 1 bar haben alle Kühlsysteme. Und man drückt sie mit 1,5 bar ab.

    Das Dieselross sprach zu seinem Sohn: ,, Nun lauf mein Vario, du schaffst das schon!"



    Momentaner Traktorbestand:
    FW 237 - FL 17 - FWA 150/7 - TS 65 ( FWA 269 S ) - F20 - FW 150/11 - FW 150
    DEUTZ: D 25 - 4506 Allrad - 5206 - 6206 - 8006

  • Moin,


    danke für die Auskunft! Ich frage deshalb, da ich mir sowas schon dachte, auf dem Kühlerdeckel allerdings 0,4 steht. Wahrscheinlich ist der wohl nicht mehr original.


    Gruß



    Rumpel

  • 0,4 bar ist aber auch ok. Der Überdruck im Kühlsystem kommt daher, dass der optimale Betriebspunkt so bei 80°C liegt. Unter permanenter Volllast (z. B. Pflügen) kann die Temperatur schon mal auf 95°C im Mittel ansteigen. Das in der Nähe des Zylinders die Temperaturen partiell höher sind, können sich vereinzelt Dampfblasen bilden. Um dem zu entgegnen setzt man den Kühlkreislauf unter Druck. Um die 1 bar ist normal, dadurch erhöht sich der Dampfdruckpunkt auf 120°C. Dadurch hat man genug Sicherheit auch unter permanenter Volllast, dass sich keine Dampfblasen bei permanent umgewälzten Kühlwasser bilden können.
    Mein Dieselross hat überhaupt keinen Druck auf dem Kühlsystem, da der normale Betriebspunkt des Motors um die 65°C liegt und unter Volllast wird er nie wärmer als 80°C, deshalb ist ein unter Druck setzen des Kühlkreislaufs auch nicht erforderlich.


    Also wenn du nie an die maximale Temperatur von 95°C kommst sind 0.4bar Überdruck durchaus ok.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • So,


    ich werde das System wohl drucklos lassen.


    Gestern hatte ich die frisch geplanten und entfetteten Zylinderköpfe auf die neuen Dichtungen gesetzt. Vorher hatte ich den Block penibel gereinigt und entfettet. Büchsenüberstand befand sich im Toleranzbereich.


    Dann habe ich die Köpfe gemäß Handbuch über Kreuz in vier Stufen, mit Pausen dazwischen auf Drehmoment gebracht. (Vorher natürlich die Gewinde der Stehbolzen und Muttern gereinigt und eingeölt)


    Nachdem ich dann heute alles andere wieder zusammengebaut habe ging es ans Wasser auffüllen. Und was soll ich sagen...


    Hätte ich mal doch etwas Mumpe an die ausgefransten Wasserbohrungen geschmiert! Das Wasser lief mir schon zwischen Block und Köpfen raus, bevor ich den Motor überhaupt gestartet hatte. :cursing:


    Also nochmal den Schlüssel angesetzt und nachgezogen. Da war ich schon bei über 150 nm statt 137. Es lief aber immernoch. Dann den Motor gestartet und gemäß Handbuch langsam warm gefahren, um anschließend nochmal nachzuziehen. Bin jetzt bei über 160 nm. Zwei Köpfe sind jetzt dicht. Der vordere tropft aber immer noch.


    Mehr Drehmoment traue ich mich nicht. Frei nach dem Motto: Nach fest kommt ab.Ich will mir nicht die Stehbolzen aus dem Block reißen.


    In den Brennraum gelangt das Wasser nicht. Auch beim Warmfahren kein weißer Qualm. Der Schlepper sprang sofort an und lief wie ein Uhrwerk. Viel weicher und ruhiger als vorher.


    Jetzt die Frage: Quillt die Dichtung noch?? Ich habe auch die Sorge, dass ein Überdruck dazu führt, dass es mir das Wasser noch stärker rausdrückt. Vermutlich werde ich wieder den Liqui Moly Kühlerdichter verwenden müssen. Der hatte die Leckagen auch schon vorher zuverlässig beseitigt.

    Nach der Überholung der Köpfe, samt Ventilen, Düsen und neuem Thermometer habe ich den Motor heute nicht über 75°C (!) hinaus bekommen. Da er nun fast 15 Grad kühler läuft als vorher, denke ich, dass ich auf den Überdruck verzichten kann. Gibt es da gegenteilige Meinungen/ Empfehlungen? Es könnte jedoch auch sein, dass er durch das Dichtmittel wieder heißer wird. :wacko:


    Zusätzlich muss ich jetzt noch irgendwie die Düsenstöcke wieder dicht bekommen. Da suppt nun nach dem Abdrücken und Einstellen der Diesel. Sehr ärgerlich. X(


    Eine erfolgreiche Reparatur ist anders. Aber es ist auch noch nix verloren. Mal sehen wie es weitergeht. :)




    Gruß


    Rumpel

  • Hallo Rumpel,wie du schon selber geschrieben hast hättest du Dichtmompe für die vom Rost angenagten Stellen nehmen sollen...Die Dichtung wird bestimmt nicht mehr aufquillen...die bleibt so...und mit mehr wie dem erlaubten Drehmoment würde ich dich Köpfe auch nicht fest ballern...


    Sitzen den hinter den Düsenstöcken keine Kupferringe?Schau mal nach...manchmal fallen die beim los schrauben zurück in die Löcher...


    MFG

  • Hallo Rumpel,


    ich kann mich Zimmy in seiner Meinung anschließen und möchte noch folgendes ergänzen:


    1. die Kopfdichtung wird nicht mehr quellen.
    2. Kühlerdicht würde ich auf keinen Fall nehmen, sondern den Kopf, der saut runter. Es gibt von Terroson Fluid D (nicht zu verwechseln mit Fluid), das ist eine blaue, nichtaushärtende Paste die sehr gut dafür geeignet ist. Streich die Paste dünn auf die "ausgefransten" Stellen und auch auf die Dichtung (aber nur in den Bereich wo die Ausfransungen sind) und zieh die Köpfe nochmals nach Vorschrift an. Dann sollte Ruhe sein.
    3. Es kann durchaus sein, dass der Motor wesentlich kühler wird, nach der Überholung. 75°C ist weit weg vom Kochen, da brauchst du auch keine Angst haben, wenn der Motor mal unter Last läuft, dass er zu kochen beginnt. Deshalb bin ich auch wie du der Meinung, dass ein unter Druck setzen des Kühlkreislaufes nicht notwendig ist. Außerdem wäre dies auch kontraproduktiv zu dem Dichtheitsproblem der Köpfe
    4. Unter den Düsenstöcken müssen Kupferringe sein (zwischen Düsenstock und Grund vom Zylinderkopf) Vielleicht ist da am Grund noch ein alter, verformter Kupferring, der nicht richtig dichtet. Ansonsten hilft auch die neune Kupferringe vorher ausglühen, damit sie weicher werden.


    Viel Glück, ich hoffe du bekommst den Motor wieder dicht.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Moin,


    ja hätte ich mal... Mir wurde aber von nahezu allen (auch LaMaMechs), die ich gefragt habe abgeraten, Dichtmasse an die Köpfe zu schmieren. Egal... jetzt muss ich doch pfuschen. Hauptsache ich muss nicht noch eine neue Dichtung kaufen. Das wären dann nochmal 80 Euro.


    Zu den Düsen... Die Kupferringe sind natürlich auch neu. Die alten habe ich vorher auch mühselig herausgeprokelt. Zwei an der Zahl. Einer dichtet die Vorkammer gegen den Zylinderkopf ab. Einer sitzt zwischen Vorkammer und Düsenstock. An beiden liegt auber außer dem Sprühnebel der Düse sonst kein Diesel an.


    Der Düsenstock an sich ist undicht geworden. Es läuft dort hinaus, wo das Unterteil (Wo Düse, Feder, Einstellscheiben, etc. drin sind) mit dem Oberteil (Druckleitung, Leckleitung) zusammengeschraubt wird.


    Ich habe den Verdacht, dass die Dichtflächen, welche im Inneren des Düsenstock für die Leckleitung zuständig sind nicht mehr dicht halten.


    Die Leckleitung an sich ist auch neu und nach außen hin dicht. Keine Ahnung ob die irgendwie verstopf ist. Aber warum sollte sie. Ist wie gesagt neu.


    Ich werde berichten, wenn ich den Motor wieder dicht habe.




    Gruß


    Rumpel

  • Hallo Rumpel,


    prinzipiell stimmt das auch. Auf eine Kopfdichtung gehört keine Dichtungspaste, wenn der Block sauber plan ist und die Köpfe auch. Aber wenn die Kanäle Auswaschungen infolge von Rost haben und die so groß sind müßte normalerweise auch der Block überarbeitet werden, und das ist richtig aufwändig und teuer. Bei Graugussblöcken ist das nicht selten der Fall, dass solche Auswaschungen entstehen, da der Rost mit der Zeit die Kopfdichtung unterwandern kann und immer weiter fortschreitet.
    Normalerweise müssen alle Kolben und Laufbuchsen raus incl. dem kompletten Kurbeltrieb. Der Block wird nach dem Planen ja komplett gewaschen um die Späne aus den Kanälen herauszuspülen, die Sitze der Laufbuchsen müssen nachgesetzt werden, damit das Einpressmaß wieder passt. Insgesamt geht das Planen eines Motorblocks, genau wie beim Kopf auch nicht begrenzt und man braucht auch eine dickere Kopfdichtung.
    Man kann auch die Kühl- und Ölkanäle verpfropfen aber besser ist eine komplette Zerlegung (kann man das so schreiben?) mit anschließender Reinigung.


    Nachdem kaum jemand den Aufwand betreibt, hilft man sich mit Dichtungspampe. Andere Alternativen gibts leider nicht.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • So,


    Motor und Düsen sind wieder dicht. :D Ein hoch auf den Pfusch mit Dichtmumpe! Steinigt mich... mir egal. Das Ergebnis zählt. :!: Und zum Block planen (mit allem was dazu gehört) fehlt mir die Kohle. :)


    Heute 9 ha Wiese geschleppt. Dabei ist die Temperatur nie über 80° gestiegen. Ohne Last bleibt er jetzt bei unter 70°. Qualmt nicht und schnurrt nach anfänglichem Nageln, warm wie eine Nähmaschine!


    Ich bin zufrieden.






    Gruß


    Rumpel