Fendt Farmer 200 S, Motor dreht unkontrolliert hoch

  • Hallo liebe Community,


    ich habe mich in diesem Forum registriert, um einem alten Farmer 200 S wieder auf die Räder zu helfen. Der Traktor stand die letzten 10 Jahre in einer Scheune, da meine Großeltern in Rente gegangen sind und nur noch ihren größeren Fendt hobbymäßig genutzt haben (hatte Frontlader usw.). So wurde der 200 S ziemlich vernachlässigt. Schießlich habe ich das gute Stück entstaubt, und wollte eventuell etwas voreilig schauen, ob er noch läuft...Fehler! Motor startete, Drehzahl kam, höher...noch höher, ohoh...nicht kontrollierbar! Panik! Hebelchen gezogen, ging nicht aus...noch mehr Panik, Benzinzufuhrhebel...klemmt!! In meiner Panik (der komplette Raum stand schon im Qualm, keine Sicht mehr) hab ich den Bolzenschneider genommen und hab die Bezinleitung gekappt und abgeknickt. Danach war Ruhe :whistling: .


    Soviel zu der Vorgeschichte. Leider sind sämtliche Unterlagen für den Trecker nicht mehr vorhanden und selbst das Bj. kann ich als Laie nicht nachvollziehen.


    Da ich technisch von Traktoren absolut keine Ahnung habe, werde ich das Teil/ die Teile dann zum Spezialisten bringen und aufarbeiten lassen, ausbauen/einbauen wollte ich gerne selber erledigen.


    Meine Frage ist nun, was der Fehler des Hochdrehens sein könnte. Mittlerweile habe ich die ganzen Benzinleitungen erneuert, Tank sieht von innen auch sauber aus. Auf was sollte man noch achten, bevor wieder so eine Paniksituation entsteht ;( ?


    Anbei noch ein paar Bilder, auch wenn diese nicht sehr aussagekräftig sind:
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    Vielen Dank für Eure Hilfe!


    Grüße Chris

  • Hallo,


    willkommen hier im Forum, sag mal der Farmer sieht doch aus wie neu, oder täuscht das?


    Zu deinem Problem, das liegt mit allergrößter Wahrscheinlichkeit an der Einspritzpumpe, hier im speziellem am Regler bzw. am Reglergestänge.
    Ein Kollege mit einem Deutz hatte das gleiche Problem, aber schau mal hier selbst: http://www.deutzforum.de/thread.php?threadid=7312&hilight=motor+dreht+hoch


    Das soll natürlich jetzt nicht heißen das du ins Deutzforum gehen mußt um Hilfe zu bekommen, das ist nur als Beispiel gedacht ;) dein Farmer hat ja auch einen Deutzmotor drin.
    Wie du in den Beiträgen lesen wirst kosten Pumpenreparaturen gehörig Geld, allerdings ist dies fast unumgänglich wenn man sich da überhaupt nicht auskennt.
    Ein Motorschaden ist mit Sicherheit teurer. Lies dir das im Deutzforum mal durch und dann sehen wir mal weiter ob du da nicht evtl. doch selbst was überprüfen bzw. reparieren kannst.


    Gruß Uli


    P.S. Das Baujahr wird irgendwo zwischen 1974 und 1982 liegen. Der Motor ist ein Deutz F3L912

  • Vielen Dank für die sehr heißen Antworten!


    Die Geschichte von dem Leidgenossen könnte direkt aus meiner Feder stammen :D .


    Das werde ich vorher alles prüfen, bevor ich mich mit dem Bosch-Dienst in Verbindung setze...das würde eine Menge Geld sparen, um genau zu sein so 100%!


    Gasgestänge hab ich schon überprüft, geschmiert und einwandfrei i. O.


    Hab fäschlicherweise von Bezin gesprochen, ist natürlich Diesel drin...schraube ausschließlich an Motorrädern und stand bei der Eingabe neben einem... :love:


    //edit: Der Farmer wurde immer gut gepflegt, daher der optisch doch noch schöne Zustand, allerdings sind schon ein paar Sachen zu machen. Einige kleinere Roststellen, der komplett aufgerissene Sitz und der Himmel vom Dach um nur einige Sachen zu nennen.

  • Ich habe jetzt mal den Lösungsansatz von diesem Link http://www.deutzforum.de/thread.php?threadid=7312&hilight=motor+dreht+hoch hergenommen und das Zahngestänge gesucht:


    Zitat deutz-forum

    Zitat

    mach man den Deckel ab, und dahinter befindet sich eine Zahnstange.diese wird wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit angerostet sein und klemmen. Diese musst du gangbar machen mit z.B. WD40 oder ähnlichem. Sie setzt sich fast immer durch Rost nach längerer Standzeit fest.
    mit einem kleinen Schraubendreher die Stange solange nach links und rechts schieben, bis sie leicht läuft.Wenn die klemmt,kann der Regler unmöglich auf Standgas regeln.
    auf dem Bild nur die blauen Pfeile beachten.


    Als ich den besagten Deckel abgemacht habe, konnte ich nicht direkt ein "Zahngestänge" ausmachen. Ich denke, das Modell unterscheidet sich doch von meinem?


    So siehts bei mir aus:


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    Zahngestänge Fehlanzeige, oder?

  • Moin
    Musst weiter oben schauen in der Öffnung,da sieht man die Hülsen der Elemente,auch die kannste drehen......dahinter steckt die Stange.


    Schande auf mein Haupt! Hätte ich gesehen, dass der Thread mehr als eine Seite hat, hätte ich auf der 2. Seite festegestellt, dass Video und Bild zu meiner Frage vorhanden ist :rolleyes: .


    Das Gestänge lässt sich nichtmal mit einem Schraubendreher bewegen...*WD-40 such*


    Ich berichte...

  • Hallo,


    die 4mm Klemmschrauben sind mit der Zahnstange verbunden.
    Die Klemmstücke über den Federn müssten sich leicht bewegen,(Federdruck)
    wenn nicht mit einer Zange versuchen. Da ist vermutlich ein Pumpenelement
    festgerostet. Wenn der Motor abgestellt ist wird die Einspritzpumpe in
    Startmengenstellung gestellt. In dieser Stellung sind die Pumpenteile festgerostet.
    Dadurch läuft der Motor ohne Regelung. Es ist möglich ein Pumpenelement zu
    wechseln ohne die Pumpe auszubauen.
    Man sieht auch wenn der Motor gedreht wird dann bleibt das Pumpenelement
    oben welches fest sitzt.



    Mit freundlichen Grüßen


    Jochen

  • Danke für die tollen Antworten!


    Nach 1,5 Dosen WD-40 bewegen sich die 3 Stangen wieder (oben am "Kopf", wie beschrieben).


    //edit: Es geht jetzt von ganz links bis zur Mitte, dann brauch es etwas Nachdruck mit der Zange (ich vermute auf der Stellung den Rost) danach geht es butterweich bis ganz rechts.


    Hat man eine Möglichkeit direkt Öl auf diese Zahnstange aufzutragen? Eventuell über die 3 Schlitzschrauben genau über dem Deckel (siehe Foto oben)?

  • Hallo,


    die Klemmstücke greifen in die Zahnstange. Wenn du von unten
    an den Klemmstücke vorbei schaust ist die Zahnstange zu sehen.
    Aber das Problem wird vermutlich von Rostablagerungen im Pumpenelement
    verursacht. Es kommt sehr selten vor bei diesen Pumpentyp das die
    Fliehgewichte fest rosten. Angefügt hab ich ein Bild von einen Pumpenelement.


    M.f.G


    Jochen

  • Der 200er Fendt schaut doch super aus. Den hätte ich auch gern..... - den bekommt man aber auch so selten...

    "Das Dieselroß sprach zu seinem Sohn, nun lauf mein Vario, Du schafft es schon"


    Fendt Farmer 2 DE
    1 x DW + 2 x EW + 1 RL drucklos - da geht was....
    & Göweil Heckcontainer hydraulisch
    & Reil & Eichinger Rückewagen 6t mit Forstkran

  • Den gibt mein Opa wohl nicht her, allerdings haben wir noch alte Hänger und Pflüge, die er nicht mehr braucht und verkaufen möchte...ist nur schwer solche Sachen zu verkaufen, da sie für die moderne Landwirtschaft schlicht zu klein oder alt sind.

  • ich suche noch nen alten Anhänger, allerdings denke ich nicht, dass du im Allgäu wohnst oder?

    Fendt4ever, wer fendt fährt führt...
    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Hubraum!

    Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit einem Hebel schafft.


    Ersatzteile Fendt Farmer 2 und 100er Reihe abzugeben - Email bei Interesse!

  • Leider richtig, wohne bei Hamburg :( .


    Nochmal zum Thema: Vor dem Starten muss man doch irgendwie den Diesel in die Leitung bekommen oder? Ich hab da eine kleine Pumpe bei der Dieselpumpe entdeckt...wie genau muss man da vorgehen?


    Sonst ist der Luftfilter sauber, Getriebeöl ist wie neu, Batterie läd gerade...


    Noch was zu beachten?

  • Hallo,


    an der EP die rechte Hohlschraube lösen und mit der
    Handpumpe pumpen bis der Kraftstoff blasenfei läuft.
    Nun die Hohlschraube verschließen und noch einige
    Pumpenhübe durchführen damit sich etwas Druck
    aufbaut.
    Bei dem ersten Start würde ich mir einen 19mm Gabelschlüssel
    bereitlegen damit du im Notfall die 3 Druckleitungen an den Düsen
    schnell öffnen Kannst und der Motor dadurch abgestellt wird.


    M.f.G.


    Jochen

  • Er lebt, gleich beim ersten Startversuch (ca. 20 Sekunden Anlasser gezogen) fing er ganz langsam an zu zünden :P . Qualmt noch sehr stark, und mein Opa mein, er läuft nicht richtig.


    Bin dann mal kurz auf die Straße gefahren, hört sich gut an, fährt sich gut (hat Leistung und zieht gut durch). Wie kann man feststellen, dass er ganz sicher auf allen drei Zylindern läuft? Hört sich jetzt nicht unrund an, aber mit Sicherheit könnte ich das auch nicht sagen... Wann sollte er das starke qualmen einstellen bzw. wie viel Qualm ist normal?


    Bald kommen noch ein paar Fotos hier rein, wenn er komplett fertig ist.


    Ich würde euch gerne allen ein Bierchen ausgeben, da das leider nicht durch die Leitung passt: vielen Dank an alle Helfer, ihr seid super!!! :thumbup: .


    Ich komme garantiert noch mit ein paar Fragen zu euch!


    Viele Grüße


    Chris

  • Glückwunsch!!!


    Der muss erstmal einmal richtig warm werden, dann hört das Qualmen meist von selbst auf. Schließlich lange nicht gelaufen.
    Wenn er beinahe durchbrummt, also fast: brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr und nicht brum-brum-brum...(was in kaltem zustand auch mal kurzzeitig vokommen kann und darf) ist alles in Ordnung, dann läuft er auch auf allen Zylindern.
    Wenn du Dir nicht sicher bist schau doch mal auf YouTube.


    Fragen sind immer erwünscht!


    mvg

    Beste Grüße
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    Fehlt dem Auspuff seine Klappe,
    war der Ast wohl nicht von Pappe!