Restaurieren... wie fangen wir an?

  • Hallo Freunde der gepflegten Landmaschinen!


    Da ich mich bereits im passenden Sub-Forum vorgestellt habe, kürze ich das hier ab ;)


    Mein Cousin und ich möchten ein Fendt Dieselross 15 G Baujahr 1951 komplett restaurieren.
    Nun die ziemlich idiotische Frage, wie man so etwas anstellt bzw. was man dazu braucht!
    Haben wir überhaupt eine Chance? :D


    Wir haben auf jeden Fall viel Platz (eine Scheune), nicht wenig Geld (reich sind wir trotzdem nicht, aber der Wille etwas zu bezahlen ist da) und könnten sporadisch auf Landmaschinen-Mechaniker/Auto-Mechaniker zurückgreifen.


    Ich hätte mir ja gedacht, dass wir uns diverse Dokumente besorgen und diese mal studieren. Allerdings weiss ich nicht genau was wir benötigen. Ich habe schon diverse Dinge von Betriebsanleitung über Ersatzteilliste bis zu Werkstattbuch gefunden. Was davon ist sinnvoll oder gar zwingend nötig?
    Brauchen wir Spezialwerkzeug und woher bekommt man das?


    Gibt es Dinge die wir auf keinen Fall tun sollten, also irgendwelche Stolperfallen für Anfänger?
    Baut man so ein Ding erst einmal komplett auseinander und hofft dann, dass man es wieder irgendwie zusammenbekommt oder geht man anders vor?


    Für erste Tipps wäre ich wirklich sehr dankbar! :)


    Schöne Grüsse, Thomas

  • Hallo Squarry
    Auch ich habe ohne Vorkenntnisse einen F15 zerlegt und bin auch noch dabei ihn wieder Aufzubauen. Ich hatte mir diverse Kisten vorbereitet in denen ich dann z.B. die Teile der Elektrik oder der Lenkung Beschriftet abgelegt hatte.Macht viele Bilder von allem was ihr abschraubt.Lieber eins zuviel als eins zu wenig.Bei weiteren Fragen ist sicherlich jemand hier im Forum der euch Helfen kann.Außerdem hat der Fendt eine überschaubare Mechanik.
    Ich Wünsche euch viel Erfolg bei eurer Restauration.
    Richard

  • Halllo Squarry
    Die Schrauben solltest du (was du bestimmt weißt) lange mit Rostlöser bearbeiten .Viele der Schrauben hatten ( Kotflügel) ein 14 Schlüsselmaß.Diese habe ich alle gegen V2A Schrauben mit einem 13 Schlüsselmaß getauscht.Alle Schrauben (außer bei den Bremsen) habe ich vor dem Einbau eingefettet sodaß sie sich später wieder besser Lösen lassen.
    Gruß
    Richard

  • Hallo,


    wenn Ihr den Schlepper noch fahren könnt, dann wäre es am effektivsten den Schlepper absolut gründlich zu reinigen und jemenden der sich mit dem F 15 richtig gut auskennt für 2 Stunden zu engagieren. Dann wird mit dem Traktor gearbeitet, bis alles Betriebstemperatur hat und anschliessend geschaut, wo überall Leckagen jeglicher Art sind, wie der Öldruck bei Vollgas und im Leerlauf ist, wie die Kupplung arbeitet, wie die Geräuschentwicklung in allen Gängen im Schub- und Zugbetrieb - vorwärts und rückwärts!!! ist und wie Pedale, Lenkung und Achsschenkel ausgeschlagen sind. Dann sollte der bezahlte Durchblicker sagen können, wo Handlungsbedarf besteht. Sollte laut Mechaniker die Technik gut sein, dann könnt ihr immer noch enscheiden, ob trotzdem prophilaktisch zumindest alle!! Wellendichtringe erneuert werden oder nicht. Ein trockenes, leises Getriebe würde ich jedenfalls nicht zerpflücken und den Motor sollte ein Fachmann, der ihn vom Kaltstart über den Warmlauf und noch mindestens eine Stunde im Betrieb erlebt hat, schon beurteilen können.


    Gruss f18h-doc

  • Moin Richard,


    ich bin da zwar kein Fachmann, aber wenn ich das richtig weiß, ist es ziemlich schädlich V2A Schrauben zu verwenden, da die mit dem Eisen der Bleche aufgrund molekularer Elektronenladungen reagieren. Soll heißen, das dir der Trecker weggammelt 8o, bis auf die Schrauben.
    Damit haben nämlich auch einige Biogasanlagen-Besitzer Probleme.


    Deshalb also ganz normale Stahlschrauben verwenden und diese unter Umständen mit Graphit-Fett leicht einschmieren und dann, wenn alles zusammengeschraubt ist, Rostschutz rauf.


    Wenn das nicht stimmen sollte bitte ich um Entschuldigung und Korrektur.


    Gruß Kai

  • Erstmal Danke für die Antworten :)
    Ich verstehe schon bei den Schrauben nur Bahnhof... *g* Aber gut, das kann ich im Internet nachlesen ;)


    Der Traktor wurde jetzt mindestens 1 Jahr nicht mehr gefahren, eher 2. Zum einen hat er einen platten Reifen, zum anderen musste er zuletzt stets überbrückt werden weil die Batterie im A*** war. Der Anlasser ist übrigens bereits seit 50 Jahre kaputt... *g* Aber kurbeln ist eh viel schöner :D Ist es eigentlich normal, dass man das Ding vorne rechts an diesem Diesel-Pump-Hebel ausschaltet? *g*
    Wie ich gesehen habe, kann man heute noch neue Anlasser für das Ding kaufen (400 Euronen). Ich denke das wäre sicher eine lohnende Investition...


    Unser Plan war eigentlich das Ding komplett auseinanderzuschrauben, zu reiningen, alle möglichen Dichtungen und Verschleissteile zu ersetzen, alles neu zu lackieren und ihn dann wieder zusammenzubasteln. Oder ist es keine gute Idee ihn komplett auseinanderzunehmen? Bekommt man solche Dichtungen noch?
    Wäre das hier das richtige oder gibt's da noch viel mehr?
    http://cgi.befr.ebay.be/MWM-KD…ewItemQQitemZ310078848982


    Öl verliert er meines Wissens nicht grossartig, jedenfalls hat er seit ich "der Herr" über ihn bin kein neues bekommen und lief immer tadellos... *schäm*


    Ich muss mal schauen ob wir irgendwoher einen Fachmann bekommen. Einer den ich wüsste wollte ihn aber abkaufen und hat uns deshalb versucht die Bastelei auszureden... deswegen bin ich da immer etwas skeptisch.


    Naja, vielleicht müssen wir effektiv einfach einmal anfangen zu schrauben und der Rest ergibt sich dann aus der Not selbst *gg*


    Besten Dank


    Thomas

  • Zitat

    Original von SquarryWäre das hier das richtige oder gibt's da noch viel mehr?
    http://cgi.befr.ebay.be/MWM-KD…ewItemQQitemZ310078848982


    Dieser Satz is die richtige Satz für der F15 motor. (MWM kdw 415e) ABer er gibt's auch einem Satz mit mehr dichtungen:
    http://cgi.ebay.de/MWM-KD-415-E-KDW-415-E-NEU-Dichtsatz-14-Teile_W0QQitemZ250302526267QQcmdZViewItem?hash=item250302526267&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=72%3A1229|66%3A2|65%3A12|39%3A1|240%3A1318


    Auch Kolben, buchse und Lager sind noch zu bekommen.

  • Ja, das habe ich dann auch noch gesehen.


    Ich werde mir jetzt wohl mal eine Ersatzteilliste, Betriebsanleitung, Motorenbüchlein (mit Explosionszeichnungen) und einen Elektroschaltplan (habe ich alles im Internet gefunden, Gesamtpreis wohl ca. 150 Euro) kaufen.


    Am W-End wollen wir die Scheune herrichten (Putzen und Licht) und den Traktor mit einem 2 Tonnen Flaschenzug "aufhängen" und gründlich reinigen. Kann mir jemand sagen wo und wie wir den Traktor daran befestigen können/sollen?


    Dann wäre es wohl sinnvoll den platten Reifen zu ersetzen und einmal zu schauen ob wir ihn noch zum laufen bekommen.


    Danach wollten wir alle Flüssigkeiten ablassen und ihn mir Rostmittel behandeln um die Schrauben lösen zu können.


    Danach abbauen was problemlos und ohne Zeichnungen geht, Fotos machen und dokumentieren, Teile kontrollieren und eine Liste mit benötigten Ersatzteilen anfangen zu erstellen.


    Dazu hätte ich zusammengefasst folgende Fragen:


    1. Wie den Traktor aufhängen?
    2. Ist es besser den Traktor komplett zu zerlegen oder so gut es geht eins nach dem anderen zu erledigen?
    3. Brauchen wir Spezialwerkzeug?
    4. Gibt es "Hilfsstoffe" die wir sowieso benötigen? Also Rostlöser, Fette, Öle,... Kann mir jemand möglichst genau sagen was ich organisieren muss und in welcher Menge? (Sonst renne ich 20 mal in den Baumarkt und habe immer noch nicht alles oder das Falsche)
    5. Was für eine Batterie braucht das Ross? (ich traue nicht dem, was jetzt verbaut ist...)


    Ich freue mich schon darauf die ersten Fotos online zu stellen und bedanke mich bereits jetzt recht herzlich für die Hilfe! :)

  • In die (typen)Bücher von heute gibt's es nicht immer die richtige Bilder.


    Die anleitungen der du kaufen willst, sind diese die Originalen ?


    Öl und so brauchst du eher nach die resto. Alte diesel für das reinigen von Teile ist ja, auch sehr brauchbar. Eine fettpresse brauchst du auch, aber da gibt's die alte Nippel und die Neue..mussen Sie mal sehen. Ich hatte bereits eine presse für die neue und hab mir auf eine markt für 50cent eine alte kaufen können. Das ross braucht eine normale autobatterie.


    btw: Kannst du dein anlasser nicht reparieren lassen ? Ist veilliecht billiger wie einem neuen von 400euros. Ich habe meinen anlasser und lima revisieren/reparieren lassen und das hatte mir 450 euro gekostet..



    Ich bin auch aktiv auf traktorhof.de wie D!esel


    Freundlichen grüssen

  • Hallo Freunde der rasenden Maschinen :)


    Am Wochenende blieb leider nicht so viel Zeit wie erhofft... aber immerhin konnte ich schnell ein paar Fotos schiessen und mir das Dieselross etwas genauer anschauen.
    Zu meiner Freude macht der Auspuff noch einen guten Eindruck. Er ist zwar sehr rostig, doch hat er keine Löcher und wenn man an ihm herumklopft, hat man nirgends den Eindruck, dass er gleich zerbröseln würde :) Auch sonst scheint er noch recht gut in Schuss was den Rost anbelangt. Allerdings ist er an der einen oder anderen Stelle doch etwas ölig. Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass das etwas täuscht. Schliesslich wurde er schon seit etwa 20 jahren nicht mehr gewaschen (das letzte Mal als er diese hässliche Farbe bekommen hat...) und da kann sich schon etwas "normal" ansammeln, oder?


    Unter folgendem Link könnt ihr euch ein Bild davon machen. Im Moment ist er noch sehr dreckig, doch wir wollen ihn nicht waschen bevor wir nicht bereit sind um ihn zu zerlegen (Platz geschaffen, Werkzeuge bereit,...). Schliesslich kann Dreck und Öl zum Schutz beitragen.


    http://www.squarry.li/Fendt/


    Schöne Grüsse,


    Thomas

  • Bloß nicht komplett zerlegen, den Bausatz bekommt man nie wieder dicht!!!

    Grundsätzlich bitte Listen anfertigen, wo was wierum wo dran war und in welcher Reihenfolge wer wann was abgemacht hat, weil der es später suchen muß.


    Grundsätzlich bitte den Motor und das Getriebe zusammen lassen und niemals, wirklich niemals grundlos nasse Zylinderlaufbuchsen ziehen, den Motor bekommt Ihr sonst nie wieder dicht und das Kühlwasser vereinigt sich mit dem Motoröl und werden sich einig darin, die Motorenlager zu zerstören!


    Abschleifen, Farbe verteilen ect. ist einfach. Klebt Stecker der Lampen gut ab und beachtet, dass auf Öll, Fett und Siff kein Lack hält.


    Wenn Ihr Euch mit einem Dampfstrahler austobt beachtet, dass der Wasserdruck überall hin sich den Weg sucht, auch durch Simmerringe, durch das Schaltgestänge runter ins Getriebe, in Anlasser, Lichtmaschine, Regler und sammelt sich im Zündschloss.


    Hat der Schlepper eh schon öfter auf der Weide überwintert und wurde von den Raben zugeschissen, kann eine Neuverkabelung nicht schaden mit einer Getriebe-Entwässerung.


    Finger weg von Lenkung und Bremsen, wenn man keine Erfahrung damit hat.


    Unsere Versicherungen haben verdammt viele Formulare mit peinlichen Fragen parat, wenn mal was passiert, also uffpasse!

    R.



    • Offizieller Beitrag

    Moin

    Allerdings..... Ist doch wohl nicht dein ernst, caveman?

    Viele Grüsse aus fast Ostfriesland! Heiko & Sascha
    Es geht nichts über einen 12er GT!!!!!!!!!!!
    Doch, ein 12er GT als `Lenkhilfe` am F12HL!!!!!!!:thumbup::thumbup:

    Oder man nimmt gleich den Großen ;):thumbup: