Ein Gruß in die Runde,
als stiller Mitleser konnte ich bereits wahnsinnig viel Wissen hier aus dem Forum aufsaugen – dafür vorweg ein großes Dankeschön!
Nun bin ich allerdings auf mein erstes Thema gestoßen, zu dem ich keine eindeutige Antwort finden konnte – und obendrein einen eher fragwürdigen Zustand an meinem Schlepper entdeckt habe.
Ausgangssituation
Es handelt sich um einen Fendt 102S (Allrad), der sich – milde gesagt – besch...eiden schalten lässt.
Im kalten Zustand funktioniert zunächst alles recht ordentlich:
Der Schalthebel zentriert sich zwar nicht ganz von selbst, aber das Schalten ist problemlos möglich, und auch die Synchronisierung der Gänge arbeitet sauber.
Sobald der Schlepper aber richtig auf Betriebstemperatur kommt (z. B. nach einer Stunde Arbeit mit Kipper), wird das Schalten deutlich schwerer – insbesondere das Bewegen des Hebels von rechts nach links erfordert dann richtig Kraft.
Erste Vermutung
Zunächst hatte ich das Problem auf das Schaltgestänge geschoben. Da ohnehin bald ein Getriebeölwechsel und das Abdichten des Hinterachsportalgetriebes anstehen, wollte ich die Schaltsache ursprünglich später mit angehen.
Am Wochenende hat’s mir dann aber doch keine Ruhe gelassen – also habe ich kurzerhand den Schaltdeckel abgenommen, um mir das Ganze einmal genauer anzusehen. Dabei sind mir folgende Dinge aufgefallen:
Beobachtungen
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Es ist nicht die Schaltkulisse, sondern der Schalthebel selbst, der schwergängig ist.
(Auch ausgebaut zentriert sich der Hebel nicht von selbst.)
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In der Aufnahme für die Schaltkugel im Getriebedeckel ist ein deutlicher Grat zu spüren.
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Die Dichtung des Schalthebels (am Getriebedeckel) fehlt komplett.
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Der Schalthebel wird durch die Schaltkappe und einen Stift in der Schaltkugel geführt.
Auch in der Schaltkappe war ein Grat vorhanden, den ich mit dem Dremel entfernt habe.
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Die beiden Stifte, welche die Zentrierfedern führen, sind unterschiedlich lang – und zwar deutlich: rund 1–2 cm Unterschied!
Meine bisherigen Überlegungen
a) Laut Wartungshandbuch ist in der Explosionszeichnung nur ein Stifttyp abgebildet – ich gehe also davon aus, dass beide gleich lang sein sollten?
b) Der Grat (Punkt 2) und die fehlende Dichtung (Punkt 3) könnten dafür sorgen, dass die Schaltkugel zu stramm auf dem Getriebedeckel sitzt.
Durch Erwärmung könnte sich dieser Effekt verstärken, oder?
c) Meine aktuelle Idee wäre, folgende Teile zu erneuern:
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Schaltkugel
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Dichtung
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Spannfedern
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Stifte
In der Hoffnung, dass damit das Schaltverhalten wieder passt.
Aktueller Stand
Nach dem erneuten Zusammenbau lässt sich der Schlepper deutlich besser schalten, aber vom Originalzustand ist das Ganze wohl noch ein Stück entfernt.
Frage an euch:
Haltet ihr es für plausibel, dass der Austausch der unter c) genannten Teile das Problem vollständig behebt?
Oder gibt es eventuell noch andere Punkte, auf die ich achten sollte? Ich habe einige Bilder gemacht und euch einmal angehangen(Bilder aus dem Getriebe habe ich auch einfach mal angehangen).
Gruß aus der Mitte Deutschlands! ![]()