Schweisspistole

  • Guten Morgen,

    makita hand laserschweisspistole - Suchen Bilder


    Vom Schweissen hab ich überhaupt keine Ahnung, in der Lehre haben wir Tischler eine kurze Einweisung im Elektroden Schweissen bekommen. Das ist aber auch schon etwa vierzig Jahre hin.

    Bei uns am Hof fallen ja gelegentlich Reparaturarbeiten an, meist Kleinigkeiten. Heute Morgen poppte bei FB diese Makita Werbung auf.

    Sowas handliches finde ich ja gut, in den Werbevideos wird das ja immer so einfach dargestellt, aber funktioniert das Teil überhaupt?

    Viele Grüsse Klaus

  • Guten Morgen Klaus,


    ich hab mir das Video von Makita nicht angesehen. Wenn es aber tatsächlich um Laserschweißen, wie ich es kenne geht, dann ist das für die Landwirtschaft eher ungeeignet.

    Laserschweißen eigenet sich zum Beispiel für die Reparatur von einem Gußblock, der einen Frostschaden hat. Fürs Laserschweißen brauchst du einen Riss oder Spalt. Der sollte nicht größer sein als 0.05mm und da wirds in den meisten Anwendungen in der Landwirtschaft eher schwierig.

    Laserschweißen verwendet man für sehr sehr feine Schweißnähte. Der Vorteil ist, dass man beim Laserschweißen auch unterschiedliche Metalle miteinander verschweißen kann, die eigentlich nicht zum Schweißen geeignet sind.


    In der Landwirtschaft eignet sich besser E- Handschweißen oder MAG. Mit ein bischen Übung kann man beides lernen. Beim E- Handschweißen kommt es sehr auf die Elektroden an, wie "gutmütig" die sich verarbeiten lassen. Basische Eletroten z. B. werden für eher höherfeste Baustähle eingesetzt und binden sehr gut. Allerdings neigt die Schlacke dazu ins Schweißbad zu laufen und du bekommst Löcher und KB- Elektroden zünden eher schlecht.


    RC (Rutil- Zellulose) sind Allerweltselektroden für Standardbaustahl. Sie sind eher gütmütig und leichter zu schweißen als Basische Elektroden, dafür kannst du eher nur niedrigfeste Baustähle verschweißen.


    Mit ein wenig Übung bekommt man den Dreh recht schnell raus. MAG- und Autogenschweißen hab ich in der Ausbildung im Schweißkurs gelernt. MAG kann ich heute noch sehr gut, wenn ich die entsprechende Brille auf hab, damit ich durch den Schirm das Schweißbad sehen kann. Ob ich Autogen noch kann, müßte ich mal probieren. Das hab ich tatsächlich 30 Jahre lang nicht mehr gemacht. Aber normalerweise verlernt sowas nicht, sondern ist nur ein wenig aus der Übung.

    E- Handschweißen hab ich von meinem Ausbilder gelernt und kann ich heute noch am besten.


    Von dem Laserschweißgerät würde ich dir eher abraten. Laß dir von jemanden der gut Schweißen kann zeigen, wie es geht. MAG- Schweißen ist sehr einfach zu lernen, da ist nicht viel dabei. Ein bis zwei Tage Übung und du hast es normalerweise drauf. Für das Halten vom Brenner musst du sowieso ein Gefühl bekommen. Das wichtigste ist anhand vom Schweißbad zu erkennen, ob die Einstellungen vom Drahtvorschub und Strom zueinander passen.


    Noch ein Hinweis: Irgendwie kommt mir die Website von dir komisch vor. Der Lidl- Online- Shop schaut ganz anders aus, da kaufe ich ab und zu verschiedene Sachen. Bei einer Laserschweißpistole, die nur 1/10 von UVP kostet. Da sollten die Alarmglocken klingeln und die Werbung limitiert auf 1000 Stück in Verbindung mit einer Neueröffnung - na ja ich weiß nicht ob das alles seriös ist.


    Wenn du die Laserschweißpistole für den Preis bei der Neueröffnung der jeweiligen Lidl- Filiale angeboten wird, dann ist das okay.


    So hätte ich Bedenken. Da stimmt meiner Meinung nach was nicht.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

    Edited once, last by Fendt 270 VA ().

  • Moin!

    Hier mal ein interessanter Beitrag zum Thema

    Fake-Shops.

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    Grüße aus Nordhessen

    Frank

  • Servus,

    Eine kostengünstige Variante zum Schweißen könnte ich mir vorstellen wäre ein Fülldrahtschweißgerät. Hab so ein Gerät zwar noch nicht gesehen oder ausprobiert. Aber für kleinere Schweißarbeiten denke ich würde das genügen.

    Vieleicht hat jemand Erfahrung damit?

    Schönen Gruß aus dem Schwarzachtal

    Sepp

    -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

    GT 220, GTA 365, GTA 380

  • Allround kann alles aber nichts richtig heissts doch immer :)

    Zum üben wie Claus schon geschrieben hat was rutiles, oft und gern für Anfänger Oerlikon Fincord, kosten zwar mehr als no-name, man bekommt aber immer die gleiche Qualität, bei no-name kann das zwischen Lieferungen schwanken, da denkste dann machmal du währst zu blöd....

    Und nich am Schirm sparen, Augen haste nur einen Satz. Die Kehrschaufel verschnitte die mitgeliefert werden sind oft die Ausführung "Körperverletzung" . Haste einmal nen Automatikhelm gehabt willste keinen Schirm mehr schwingen wenn die Position es nicht verlangt. Selbst die von Lidl sollen nicht schlecht sein.


    Tobias

  • Zum üben wie Claus schon geschrieben hat was rutiles, oft und gern für Anfänger Oerlikon Fincord, kosten zwar mehr als no-name, man bekommt aber immer die gleiche Qualität, bei no-name kann das zwischen Lieferungen schwanken, da denkste dann machmal du währst zu blöd....

    Ich hab mit Oerlikon Fincord schon geschweißt. Das ist aber meiner Meinung nach keine Anfängerelektrode. Wenn man nicht aufpasst, läuft sehr leicht die Schlacke ins Schweißbad und man bekommt Einschlüsse (Lunker). Wenn man Schweißen kann, kenne ich keine andere Elektrode mit der man beim E- Handschweißen so schöne Raupen erhält wie mit Fincord. Für Zwangslagen ist Fincord eher ungeeignet. Auch die Nahtform ist eher konkav und das ist für den Einfluss der Kerbspannungen sehr positiv.


    Für Anfänger besser geeignet ist Oerlikon Overcord. Dicke 2,5mm oder für dickere Teile (dicker als 5 mm) 3,25mm. Overcord ist sehr "gutmütig" beim Verschweißen. Poren bekommt man kaum und man gut in Zwangslagen (steigend, fallend, horizontal) Schweißen.


    Ich hab sehr gerne mit Oerlikon Spezial geschweißt. Die Elektroden sind basisch ummantelt, aber ehrer was für geübte Schweißer. Fallnähte kann man damit nicht schweißen, aber normalerweise schweißt man einen Vollanschluß ohnehin steigend und nicht fallend. Großer Nachteil, die Elektroden sind nicht besonders zündwillig und man muss schon aufpassen, dass man nicht "kleben" bleibt.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Servus,

    Eine kostengünstige Variante zum Schweißen könnte ich mir vorstellen wäre ein Fülldrahtschweißgerät. Hab so ein Gerät zwar noch nicht gesehen oder ausprobiert. Aber für kleinere Schweißarbeiten denke ich würde das genügen.

    Vieleicht hat jemand Erfahrung damit?

    Fülldrahtschweißgeräte sind meiner Meinung nach nicht unbedingt eine wirtschaftliche Variante.

    Der Fülldraht ist recht teuer und eine Mischung aus MAG und E- Hand. Ich lehne mich mal aus den Fenster und möchte behaupten, dass Fülldrahtgeräte eher im Profi- Bereich unüblich sind und eher ein Kompromiss aus den folgend aufgeführten Verfahren sind.

    Ich bin eher für eine klare Trennung beider Verfahren. E- Hand hat Vorteile und auch Nachteile, genauso wie MAG.


    Ich möchte mal ein paar Argumente für das eine oder andere Schweißverfahren liefern:


    E- Hand Vorteile:

    - Reparaturen im Freien unter Wind möglich

    - guter Einbrand

    - Flexibel einsetzbar: Edelstahl, Baustahl, Guss


    Nachteil:

    - Schlacke entfernen kostet Zeit, deshalb eher langsamer als MAG

    - Elektroden - je nachdem welche man kauft - sind relativ teuer



    MAG Vorteil:

    - einigermaßen kostengünstig

    - Schweißdraht (Karosserieschweißdraht) sehr vielseitig für Schwarzstahl verwendbar

    - sehr wenig, praktisch keine Schlacke


    Nachteil:

    - Schutzgas erforderlich

    - Im Freien nur dann einsetzbar, wenn windstill oder unter Einhausung

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Dann eigentlich lieber citorex als overcord.

    Die Oerlikons waren auch nur nen Beispiel, kennt jeder, gibts überall...die Hausmarke von HDB reicht z.b. auch vollkommen. ich hab mir damals Elektrode mit nem DDR Benjamin Trafo und Elektroden vom Praktiker beigebracht. Eine sorte war die Hölle, nur geklebt und Loch an Loch an Loch :) die andere flutsche und gab wunderschöne Nähte. Der Trafo hatte auch nur 3 stufen, die elektronischen stufenlosen von heute dagegen sind ein traum.

    Üben, üben üben und die Ergebnisse selber bewerten und verbessern lernen, das ist wichtig.

    Heute gibts ja youtube, macht sowas so viel leichter. Nach 2 Videos konnte ich auch das Mig ohne Probleme einstellen obwohl ich sowas vorher nie in den Fingern hatte.


    Tobias

  • Moin,

    Vielen Dank erstmal für Eure Infos,

    Wenn ich mir nun ein kleines Elektroden Schweissgerät zulegen würde, gibt es dafür Allround Elektroden? Ich wüsste nun gar nicht wie ich das richtige auswählen müsste.

    Viele Grüsse Klaus

    Hallo Klaus,


    Wenn du ein Elektrodengerät für E- Handschweißen suchst sind moderne Schweißinverter recht günstig erhältlich.

    Ich würde dir aber kein Noname- Gerät empfehlen, sondern eines von ESAB, Rehm, Oerlikon, Lorch, ...


    Die Stromstärke sollte bis 200 A (besser 250 A)bei 60% Einschaltdauer liefern. Bei 150 A sollte die Einschaltdauer 100% sein. Damit kommt man schon recht weit.


    Als Elektroden empfehle ich dir Rutil- Zellulose- Elektroden (RC- Elektroden). Beispielsweise Oerlikon Overcord. Stärke 2,5 oder 3,25. Stärker auf keinen Fall. Diese bekommt man auch als Noname- Elektrode sehr günstig. Die Elektroden sind eher Standard- Elektroden und für Anfänger gut geeignet.

    Für den Anfang reicht dies allemal. Auch das Zündverhalten von RC- Elektroden ist recht gut.


    Als Anfänger ist es gut, wenn du einfach ein Stück altes Flacheisen (nicht zu dünn) nimmst und einfach ein paar Nähte ziehst. So bekommst du ein Gefühl, wie schnell man ziehen muss und unter welchen Winkel man die Elektroden hält. Wenn du dann ein paar schöne Raupen gezogen hast, kannst du den Anspruch steigern und das Eisen auch mal schräg in den Schraubstock spannen und fallend und steigend schweißen. So siehst du sofort einen Unterschied.


    Am wichtigsten ist, dass man durch den Unterschied zwischen Schweißbad und Schlacke erkennen kann. Wenn man beides von einander unterscheiden kann, dann fällt es leichter die Schlacke zu kontrollieren. So kann man gezielt Lunker vermeinden.


    Wenn du dann sicher mit den oberen Positionen bist, dann versuchen zwei Teile im T- Stoß zusammenzuschweißen. Hier ist es gut, wenn dir jemand zeigt wie es geht und du dabei zuschaust.

    So hab ich das mal von meinem Meister gelernt. Wenn du dann weißt auf was man schauen muss ist Schweißen wie Fahradfahren. Das verlernt man nicht mehr.

    Allerdings merke ich mit zunehmenden Alter, dass mein Sehvermögen nicht mehr so gegeben ist wie vor 20 Jahren. Da hab ich Schweißnähte geschweißt, die haben ausgesehen wie mit dem Roboter geschweißt.

    Besorg dir einen Automatik- Kopfschirm. Den kann man in der Helligkeit einstellen. Das ist von großen Vorteil und so kann man den Schrim auch heller oder dunkler stellen und in gewissen Grenzen einstellen nachlassendes Sehvermögen kompensieren.


    Heute sind diese Schirme fast alle brauchbar. Von Lidl oder auch von der Norma bekommt man schon ganz brauchbare Automatikschirme.


    Melde dich einfach bei mir, falls du Fragen hast. Ich helfe dir gerne. Schweißen ist keine Hexerei, nur reine Übungssache. Du wirst sehen, wenn du ein wenig Schweißen kannst macht das süchtig und man kann sehr viele Reparaturen selbst durchführen.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo Tobias,


    klar tut es ein alter Schweißtrafo. Aber wenn ich vor der Entscheidung stehen würde mir einen E- Handschweißgerät anzuschaffen würde ich einen Inverter nehmen. Die kosten ja praktisch nichts mehr, sind klein und leicht.

    Ich hab auch noch einen uralten Trafo von Dalex. Der funktioniert auch und ich kann damit Schweißen was ich möchte.


    Klar gibts auch andere Elektroden. Citorex kenn ich nicht und bin froh, dass du die erwähnst. In der Beschreibung von Oerlikon steht explizit, dass diese Elektrode eher für Anfänger geeignet ist, mit vielen Vorteilen.

    Mit der Zeit bekommt man selbst heraus, mit welchen Elektroden man gut zurechtkommt und mit welchen weniger.

    Ich glaube ich hab vor 10 Jahren das letzte Mal mit Elektroden geschweißt, da bei mir der Schutzgas einen festen Platz in der Werkstatt hat.


    Trotzdem schweiße ich gerne mit Elektroden. Wenn mans gut kann, dann weiß man dass die Nähte auch halten. Ich kann nur jeden dazu ermuntern Schweißen zu lernen.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Moin,

    Vielen Dank nochmal für Eure Tipps,

    Erstmal wird noch mein Wagen umgesetzt, ich möchte wieder was älteres haben. Hab auch schon was in Aussicht.

    Wer einen sehr guten gebrauchten G350 haben möchte, gerne bei mir melden.

    Wenn ich das erledigt hab dann brauche ich Eure Hilfe was den Schweissapparat angeht.

    Viele Grüsse Klaus

  • Hallo,


    ich würde noch dazu einwerfen, bei Elektrode, wenn man keinen Automatik Schirm hat hilft es sehr wenn man das was man schweißt gut beleuchtet, Baustrahler direkt drauf, dann sieht man hinterm Schirm noch genügend zum vernünftig zünden und der Unterschied der Helligkeit mit und ohne Bogen ist nicht so krass. Tue mir so viel leichter.


    Gestern erst bei Ali Express geschaut, Laser Geräte zum schneiden, schweißen und entrosten mit Raycus Laserquelle (die billigeren) gibt es ab 3000€. Meine größte Bedenken wären die Lebensdauer der Laserquelle, weil sobald am Lichtleiter was nicht 100% passt wird quasi "im Gerät geschweißt" mit entsprechender Zerstörung, anstatt am Werkstück. Ob sich sowas vielleicht doch auch im Privatbereich etabliert? Vor ein paar Jahrzehnten gabs ja noch nicht wirklich Laser mit Lichtleiter und 10 mal so teuer. Ich finde die Entwicklung auf jeden Fall sehr interessant. Vor allem im Kfz Bereich wenns um dünne Bleche geht finde ich das sehr interessant. Und natürlich Gussteile reparieren. Wellen auftragen ohne dass diese krumm werden usw.


    Liebe Grüße,

    Manuel

  • Der DDR Trafo ist lang verschenkt, ist nem EVM Inverter gewichen...der ist eigentlich nen Wig Inverter weil ich mit Edelstahl angefangen hatte, so auspuff und co Der inverter kann nebenher halt auch Elektrode. Dann musste ich aus der Garage und Wig Schweissen in der Küche ist sone sache...das geht nur für kleinkram :D

    Aber inzwischen sind Die Augen echt mies, möcht gar nicht wissen wie das Ergebnis heute aussehen würde...wobei seh ich eh ja nimmer richtig ^^

    Klauso, egal mit was, einfach mal anfangen. Da wo du schweisst immer blankmachen, was ham mir damals leute erzählt die Farbe stört nicht, die Brennt ja weg. So wirds nur mist.


    Tobias