Lackierung

  • Mahlzeit

    Ich bin seit kurzem Besitzer eines Fendt F15. Ich habe den Traktor mit vorhandenem TÜV und fahrbereit erworben. Trotzdem werde ich ihn weiter "frisch" machen. Habe dementsprechend auch schon einige 'Baustellen' entdeckt. Allerdings ist das Thema Traktor absolutes Neuland für mich. Die Wasserpumpe leckt... der linke Achstrichter ist nicht ganz dicht.. Die Elektrik ist komplett Müll... kommt halt alles nach u nach.

    Momentan beschäftigt mich das Thema Lack. Und zwar wurde das Blechkleid von irgendeinem Vorbesitzer wohl mal mit dem Pinsel neu gestrichen. Man sieht unzählige Pinselatriche usw. Ich mag Patina, nicht diese übergeduschten Traktoren wie sie bei Kleinanzeigen u.a. zu erwerben sind. Er soll u darf alt aussehen. Nun zu meiner Frage. An Stellen wo der Lack abgeplatzt ist, kommt silbrige Farbe durch. Ist das Zink, bzw wurden die Blechteile früher verzinkt? Wie gesagt, ich möchte einen alten Look. Aber Pinselstriche mag ich überhaupt nicht leiden. Neu lackieren gefällt mir optisch auch nicht. Was kann ich tun?

    MfG Christoph

  • Hallo,


    Ich hatte eine ähnliche Situation, würde dir empfehlen erstmal die wichtigen Dinge durchreparieren, wenn du dann noch Zeit und Geld hast würde ich mich erst um den Lack kümmern. Erstmal alles durchchecken, eine Liste machen und sortieren.

    Ist im Lenkgetriebe noch Öl drin ? Wenn nein, viel Spaß, hat mich 4 Monate und viel Geld gekostet. War deutlich aufwändiger als die Getriebereparatur, das glaubt man erstmal gar nicht. Schon mal Getriebeöl gewechselt ohne dass Schraubenköpfe vom Tellerad oder grobe Späne mit rausfallen ? Ich denke du verstehst was ich meine.

    Die Elektrik: oft wird diese ohne Not neu gemacht. Wenn die Kabel alt sind, das ist völlig egal. Funktionieren muss die Elektrik, und keinen Brand auslösen. Die Kabel müssen ja so gut wie keine Bewegung abkönnen, solange niemand dran rumpfuscht hält das ewig. Besser alt original als neu und schlechte Qualität. Wichtiger wäre das der Motor gut startet und Rund läuft, das Getriebe nicht kratzt, die Bremse tut, die Wellen dicht sind usw. Vernünftige Reifen kosten auch Geld.


    Viel Erfolg, und viel Freude mit deinem Schlepper !


    Grüße,

    Manuel

  • Ich kann mich da nur anschließen!!

    Ich hatte meinen F24 erst technisch komplett gemacht, dann etwa 20-30h gefahren ( im Rohbau sozusagen).

    Erst dann wurde er komplettiert undlackiert( natürlich wieder zerlegt dann😂😂)

    Sonst kommt dir nachher das kotzen, wenn sich der Lack durch Öl löst…

    LG

    Thorsten

  • Tut mir leid das ich jetzt erst schreibe, über Handy bekam ich keine Tastatur angezeigt.

    Ich habe bereits in diesem Forum gelesen ohne Mitglied zu sein. Hat mir schon einiges geholfen. Dafür schon mal meinen Dank!

    Allerdings hab ich mir über das Lenkgetriebe noch gar keine Gedanken gemacht. dazu auch nichts in meinen Handbüchern gefunden.

    Wie bzw woran kann man nachsehen ob der Ölstand (Lenkgetriebe)in Ordnung ist?

    Wo wir schon mal bei Ölstand sind.... Der Ölstand der Getriebeseiten (2 Messstäbe), wird der Ölstand gemessen dadurch das man den Stab

    hinein u wieder herausdreht um den abzulesen oder schraubt man ihn heraus u steckt ihn nur rein um abzulesen?


    Ich habe den Lack des Traktors jetzt mal an einer Stelle mit Bremsflüssigkeit bestrichen, und siehe da, es scheinen insgesamt 4

    Lackschichten vorhanden zu sein. 2 mal Grün, darunter ein Rotton (!). Finde ich sehr seltsam aber egal. Darunter scheint das nackte Blech zu sein,

    aber das gefällt mir optisch besser als das gepinselte Grün. Ich werde mal mehrere Bereiche einpinseln um zu schauen, ob sich dieses

    Rot auf dem gesamten Fahrzeug wiederfindet.


    Er springt "auf Schlag" an. Besitzt aber noch die originale Vorglühkerze. Allerdings kann ich den Motor am Lüfterrad durchdrehen,

    auch wenn der Dekompressionshebel in Arbeitsstellung steht. Man braucht Handschuhe um sich nicht am Lüfter zu ratschen, aber mit etwas

    Kraft lässt er sich dort durchdrehen. Ich ahne das das kein gutes Zeichen ist, allerdings scheue ich mich davor den Zylinderkopf abzubauen.

    Er hat keinen Frostschaden.. Aber ich habe vor Ort keinen Ansprechpartner der mir bei sowas helfen kann..


    Ein Dank schonmal oder nochmal an die ersten Antwortgeber.

  • Zum Thema Elektrik ist noch zu sagen, ich habe mir zig Stromlaufpläne aus dem Netz angesehen und ausgedruckt.

    Ich war eine Zeit lang echt unsicher ob Einkreis oder Zweikreis Blinkanlage. Letztendlich hab ich mir die Antwort unbewusst selber gegeben.

    Da die verbauten Rückleuchten nur noch durch Silikon zusammenhielten hab ich kurzerhand neue bei Amazon bestellt. Ihr ahnt es bereits, jap, keine originalen. Vermutlich scheinen die gekauften für einen Deutz zu sein.. egal. Und diese Rückleuchten besitzen nur 2 Kammern.

    Nach Rücksprache mit dem ansässigen TÜV, das mein F15 keine Bremslichter benötigt, werden diese auch nicht angeklemmt.

    Für die Anhängersteckdose wird der alte Schalter am Bremspedal aber wieder verbaut. Habe mich bei Amazon mit diversen Kabeln

    in allen möglichen Farben und Längen eingedeckt, zuzüglich sämtlicher Zangen (Adernendhülsenzange, Abisolierzange, noch so ein Ding, bei Granit

    einen neuen Blinkgeber und Vorglühüberwacher geordert, neuen Wassertempgeber inkl Anzeige, neue Lampen für Öldruck und ladespannung, mehrere Grössen Schrumpfschläuche, flexible Lehrrohre und noch alles mögliche.

    Kommt irgendjemand hier aus NRW, wohnt in Grenznähe zu Holland? Münster, Ahaus?...


    Vielen Dank schon mal wieder!!!

    Mfg Christoph

  • Moin,

    Nein, ist nicht ab Werk gewesen- das siehst du an den Löchern der Halteschrauben zB, oder den Bändern schon…

    da gab es noch keine roten Grundierung. Bei diesen Alter wurden die Grün grundiert und später nach der Montage einfach mit dem Fendt Grün überlackiert,

    Anders sah es zum Teil bei Motoren aus, da diese ja „ angeliefert“ wurden, und öfter mal rot grundiert waren ..

    Ich spreche da aber von meinen eigenen Erfahrungen an meinen Rössern von 1955, bzw. GT von 1958…

    LG

    Thorsten

  • Ok. Danke für die Antworten. Ich werde ihn mal weiter chemisch entlackenund schauen was weiter zum Vorschein kommt. Ich denke man muss den Traktor hinterher als ganzes begutachten, ob lackieren oder nicht.

    Wobei mir die Oberfläche so aber wohl gefällt, quasi nacktes Blech, stellenweise rote Grundlegung und an anderer Stelle ausgewaschenes Grün. Im Netz stehen viele Traktoren, die einfach komplett übergeduscht wurden. Beim ranzoomen erkennt man teilweise Lacknebel auf Keilriemen usw. Aber auch das dann alles einfach grün ist. Inkl Ölpeilstab oder Einfülldeckel. Das sagt mir überhaupt nicht zu. Kunststoff soll wie Kunststoff aussehen. Ist meine Meinung.

    Danke euch schon mal wieder!!!

  • Moin,


    wenn du die Elektrik komplett neu machen willst, wäre es mit deinem Wissensstand am sinnvollsten, einen kompletten, einbaufertigen Kabelbaum zu kaufen und zu montieren. Habe ich letzten Winter bei meinem 2D auch gemacht. Es gibt da diverse Anbieter, die sowas für nahezu jedes Modell anbieten. Diese sind nach originalen Schaltplänen vorgefertigt, du hast überall die richtigen Querschnitte, Kabelfarben, Aderendhülsen vernünftig auf die Kabel montiert, Mehrere Kabel passend im Schutzschlauch zusammen gefasst, dazu eine idiotensichere Einbauanleitung. Ich würds immer wieder machen.


    Gruß

    Zitat

    Fendt fahren ist mehr als nur Trecker fahren. Es ist das Erleben von Leichtigkeit, sogar bei Schwerstarbeit.

  • Also mit dem lackieren , so wie du schreibst , ist ja richtig gedacht- aber der Aufwand enorm ! Du müsstest alles zerlegen und den Rohbau lackieren .. dann Stück für Stück zusammenbauen..

    anbei mal Bilder von meinem F24 als Denkanstoß..

    Was kosten denn diese „ vorgefertigten“ Kabelbäume in etwa?? Würde mich mal interessieren..

    LG

    Thorsten

  • Moin,


    wenn du die Elektrik komplett neu machen willst, wäre es mit deinem Wissensstand am sinnvollsten, einen kompletten, einbaufertigen Kabelbaum zu kaufen und zu montieren

    Ok. Ich muss dazu sagen, das ich im Thema Traktor unbewandert bin. Habe allerdings Ende der 90er mal einen kompletten Golf 1 aufgebaut,

    vom nackten Blech bis zum fertigen "Sommerauto", ausgelegt für schnelle Sprints dank aufgebohrtem 1,8ltr 16V Doppelvergaser.

    Da war es auch nötig den Kabelbaum selbst zu strippen, mehr fürs Auge, sichtbare Kabel verschwinden zu lassen, Batterie samt Schaltschutz

    in der Reserveradmulde....

    In der Zeit besass ich noch eine Schrauberhalle, aus der ich aber mittlerweile 15 Jahre heraus bin. Der Auszug zog mit sich, das ich sämtliches

    Sammelsurium der vergangenen Jahre in den Schrott werfen musste, da es daheim an Platz mangelte. Deshalb musste ich mir jetzt vieles neu zulegen,

    dazu gehören auch unzähliges an Schrauben und Kabeln.

    Das sollte jetzt nicht doof rüberkommen, ich hoffe, du/Sie verstehen wie ich das meine.


    LG aus NRW

  • Zitat: Ich werde ihn mal weiter chemisch entlackenund schauen was weiter zum Vorschein kommt.


    Servus,


    bei meinem GT war auch alles zickmal nachgepinselt bzw. gespritzt.

    Habe ihn mit dem Dampfstrahler bei hoher Temperatur aber nicht zu hohen Druck

    gewaschen, ohne Chemie.

    Der Originallack, soweit vorhanden, löste sich nicht, alles nachgebesserte flog weg.

    Wenn du mit 180 bar und ca mind. 70 Grad wäschst löst sich auch der Originallack,

    die Grundierung bleibt aber.

    Ist halt auch ein bisschen Gefühlssache beim waschen und man kann nicht überall

    reinpusten.


    Gruß - Sepp

  • Ich habe bei meinem 220 GT das überpinselte mit Aceton bzw Benzin abbekommen.. der originallack blieb davon verschont.. nur bei den gelben Streifen muss man höllisch aufpassen.

    Vorher nachher am GT.. bisschen Arbeit, aber hat sich gelohnt, weil der alte Lack echt noch gut war..

    .

    LG

  • Zitat: Ich habe bei meinem 220 GT das überpinselte mit Aceton bzw Benzin abbekommen...


    Servus,


    sieht echt gut aus.

    kommt halt immer auf den vorherigen Zustand an und was beim Entfernen des "Mülls"

    zum Vorschein kommt.

    Erst dann kann man sich entscheiden, wie man weiter vorgeht.

    Grundsätzlich waren die damaligen Lacke schon hervorragend, lange haltbar, strapazierfähig,

    aber halt nicht mehr den heutigen Umweltauflagen entsprechend.


    Gruß - Sepp

  • Klar Sepp,

    War Glück das darunter der Lack gut erhalten und auch konserviert war😂😂

    Dazu kam noch, das das übermalte schon zT lose war und nach ersten Abdampfen bereits die gelben Streifen „ freigab“

    Der Trick ist, dass du das einweichen musst ( Lappen tränken und drauflegen!!)

    Aber die Kotflügel zB waren nicht mehr so toll…

  • Hallo. In das Lenkgetriebe gehört Getriebeöl. Im Fall vom GT bis Unterkante Einfüllöffnung in Einbaulage. Also bis nichts mehr rein geht. Genaueres steht im Reparaturleitfaden. In meinem Fall hat das Lenkgetriebe einen Schmier-Nippel, aber es gehört kein Fett rein. Wenn die Lenkung kein Spiel an den Gleitlager hat is das gold Wert. Vor allem die Gleitlager ist wichtig das diese mit Öl versorgt sind und keine Späne oder Rostkrümel abgekommen. Manchmal regnet es durch die Hupe rein wenn die Kappe kaputt ist.

    Solange Öl drin ist und drin bleibt, und auch kein Wasser oder Fett drin ist, ist alles gut.

  • Allerdings.. entweder ist fett reingepresst worden( ist ja auch dummerweise ein Nippel dran!?!). Aber es kommt (Motoren) Öl rein.. ich habe nur einen Schlepper wo da ein 4 Kant Stopfen drinne war😂😂.

    Ich musste aber jedes Mal den Wedi erneuern ( am Ausgang der Welle zum Lenkarm).

    Wie oben bereits gesagt- säubern, prüfen, abdichten , wenn ok, dann einbauen in die richtige Position und Öl rein füllen!

    Das Bild zeigt dir mal mein GT Lenkgetriebe das zwar mit Öl gefüllt war, aber vom Hupendeckel her hat es reingeregnet….

    Schönen Feiertag noch😡