Wasserverlust bei 2D am Überlaufschlauch

  • Hallo zusammen,

    ich besitze einen Fendt Farmer 2D, Bj 1962, mit dem KD 10,5 Motor.

    Ich benutze Ihn für arbeiten rund um die Pferdehaltung, also Wasser fahren, mulchen und im Sommer Gras mähen und aufladen sowie Mist wegfahren. Also ein recht überschaubares Leben für den alten Herren.

    Als ich vor 2 Wochen meine Eigenbau Wiesenschleppe kurz ausprobiert habe ist mir auslaufendes Wasser aus dem Überlaufschlauch aufgefallen. Ich habe dann ca 1,5 Liter nachgefüllt.

    Die Temperatur steigt nicht über 75 Grad. Ich habe das Thermostat ausgebaut und mit kaltem und Heißem Wasser getestet. Es funktioniert.

    Heute beim Wasser fahren ist das aufgefüllte Kühlerwasser wieder aus dem Überlaufschlauch getropft. Gegen Ende der Fahrt kam dann ein wenig Dampf, Qualm, Rauch aus dem Schlauch.

    Der Kühlerdeckel stand beim öffnen unter Druck. ( Dachte bisher das System ist drucklos). Der Wasserstand ist noch erkennbar.

    Wasser ist frei von Öl und Öl auch frei von Wasser.

    Hat jemand vielleicht eine Idee wo das Problem liegen kann?

    P.S. wenn ich den Motor starte und der Kühlerdeckel auf ist, spritzt sofort Wasser raus. Anschließend kommt Rauch, Qualm. ( Dampf kann es eigentlich nicht sein bei 2 Minuten Betrieb)


    Ich hoffe auf brauchbare Hinweise.

    Mit freunlichen Grüßen X 250

  • Hallo in die Runde!

    Es klingt wirklich nach Kopfdichtung - aber: Ich habe unter größerer Last (mulchen, pressen, pflügen o.Ä.) ein ähnliches Phänomen. Da blubbert es fröhlich aus dem Überlauf, aber der Motor ist in Ordnung...

    Was tatsächlich komisch ist, ist der Qualm, den du beschreibst.

    Da kann ich dir nur wünschen, dass es nichts ganz Schlimmes ist...

    Florian

  • Hallo,


    Zu dem Thema Öl im Wasser oder umgekehrt: es kommt ja drauf an wo die Undichtigkeit ist. Aber wenn im Kühlwasser zu viel Druck ist, dann ist naheliegend das es vom Brennraum kommt. Es muss in dem Fall kein Ölkanal beteiligt sein.

    Ich teste das immer so: Manometer an Kühlwasser, und gucken ob der Druckanstieg proportional zum geforderten Drehmoment ist. Wenn ja, ist die Sache eigentlich ziemlich eindeutig. Hoher Gang, Gas auf Bodenblech, wenn genau dann augenblicklich die Nadel vom Manometer hoch geht, ists amtlich. CO2 Tests sind oft schwieriger zu bewerten finde ich. YMMV.


    Bei der neuen Dichtung, wichtig ist die Planheit vom Kopf und Block, kann beides krum sein. Wenn man nichts hat, mit einer plan gefrästen Platte (Marmor Fensterbank, Aluplatte, egal, Hauptsache geprüft plan und richtige Größe), Schmirgelpapier und Tapetenkleister bekommt man selbst 4 Zylinder Motorblöcke wieder plan. Nur um ein gutes Haarlineal kommt man nicht rum, das braucht man um das improvisierte Werkzeug und Material zu prüfen und die Reparatur zu überwachen. Es kann nicht besser werden als das verwendete Haarlineal. Auch braucht es etwas Verständnis allgemein zum Thema schleifen. Bei einzelnen Zylinderköpfen je Zylinder ist das vielleicht nicht so kritisch wie bei PKW Motoren, aber prüfen würde ich die Planheit trotzdem weil es ist schnell gemacht und man will ja nicht alles zweimal machen.


    Kopf hoch, das wird wieder.


    Grüße,

    Manuel

  • Hallo Manuel,

    Danke für die Info's.

    Ich habe eben den CO2 Test gemacht. Hat sich grün verfärbt. Und beim Gasgeben kam auch die Flüssigkeit ordentlich in Wallung begleitet von Qualm der aus dem Röhrchen kam.

    Dann ist es wohl die Kopfdichtung.

    Ich hänge mal ein paar Bilder mit an. Am ersten Zylinder hat er schon die letzten 10 Jahre leicht geschwitzt. Das ist aber jetzt deutlich mehr geworden.

    Mache ich nur den einen Zylinder oder alle 3. Auf was muss man achten?

    Also ich habe mal vor 30 Jahren Zerspanungsmechaniker gelernt, und kann auch mit einem Haarlineal umgehen.Drehmomentschlüssel und vernüftiges Werkzeug ist auch da. Für die freundliche MF Werkstatt im Ort fehlt mir glaube ich das nötige Kleingeld.

    Wenn da nur nicht diese angst wäre =O

    Gruß Markus

  • Erfahrung hin oder her...


    Ich persönlich halte von solchen Wundermitteln nicht die Bohne.


    Die Erklärung auf der Homepage von Steel Seal sagt erstmal alles und nichts.


    Zudem heisst für mich "kühlwasserseitig" eh dass es das Wasser ins Öl drückt.


    Da kann ich mir noch eher vorstellen dass n Effekt entsteht wenn man das Zeug reinkippt.


    Du hast aber eher den Fall dass das Problem " brennraumseitig" liegt.


    Unwahrscheinlich dass dem Kompressions- und vor allem Verbrennungsdruck grossartig Widerstand entgegengesetzt werden kann.


    Nur meine Sicht der Dinge...

  • Hallo F-jm 1986

    Danke für Deine Einschätzung

    Grundsätzlich glaube ich auch nicht an Wundermittel.

    Ich habe jetzt noch K-Seal Ultimate gegoogelt und die Schreiben

    (K-Seal Ultimate wird sogar undichte Stellen beheben, wenn das Kühlsystem aufgrund von entweichenden Verbrennungsgasen, die in das Kühlwasser gelangen, unter Überdruck gesetzt wird.)

    Ich werde mal noch eine Nacht drüber schlafen müssen.

    Vielleicht könnte sowas ja bis zum nächsten Winter halten?

    Und wen es nicht klappt bin ich für 50€ schlauer. :)

    Grüße X250

  • Negativer Effekt der erwähnt wird ist ein Zusetzen der Heizung.


    Kann ich von Kühlerdicht aus der Erfahrung bestätigen.


    Heizung hast du zwar nicht, aber wer sagt dass nicht ein anderer Kühlkanal zumacht...


    Beziehen die zwar auf der Homepage auf Ablagerungen die schon im Kühlsystem waren, aber naja...


    Welches Kühlsystem ist bei so nem alten Gussmotor schon astrein.


    Das Risiko mir zusätzliches Ungemach ins Haus zu holen würde ich nicht eingehen wollen.


    Halt uns auf dem Laufenden :thumbup:

  • Ich kann dazu nur eins sagen. Bitte tu deinem Motor was gutes und erneuere die Kopfdichtung. Das ist bei den alten Motoren wirklich kein Hexenwerk. Man muss sich nur trauen und alles Stück für Stück machen. Am besten noch ein Werkstatthandbuch parat haben. Wir sind ja zu Stelle, falls irgedwas unklar ist. ;)

  • Hallo,


    ich kann meinem Vorredner nur zustimmen! Wahrscheinlich ist es eine Kopfdichtung. Das wird zu 99% auch mit "Wundermitteln" nicht mehr dicht.

    Die Gefahr das dir mal Wasser zurückläuft, d.h. vom Kühlsystem in einen Brennraum, ist dabei auch nicht zu unterschätzen. Dann ist der Motor bei irgendeinem

    Startversuch komplett hin. (Wasserschlag)

    Ich würde sogar alle 3 Köpfe abnehmen und prüfen. Es kann auch sein das Risse im Kopf oder den Köpfen sind. Natürlich kann man mit dem veröltem Kopf mal anfangen.

    Aber bitte mal gründlich da oben saubermachen das dir kein Dreck reinfällt wennst den Kopf dann runterziehst. Diese Köpfe sind in der Regel eher nicht verzogen.

    Aber natürlich trotzdem prüfen. Aber so ein Kopf ist relativ schnell geplant. das kann eigentlich jede etwas besser ausgestattete Werkstatt machen.

    Wichtiger ist da eher der sog. Buchsenüberstand also ob der obere Buchsenrand enstprechend weit aus dem Block rausschaut. (Handbuch)



    Gruß Uli


    bei Motoren kann es auch vorkommen das das Kühlwasser zu kochen beginnt aufgrund einer defekten Dichtung am Kühlerdeckel! Diese Kühlsystem stehen prinzipiel unter Druck. Arbeitet ein Motor mit Kühlwasertemperaturen von über 100 ° oder erreicht die im Betrieb (ist bei dem eher nicht der Fall), dann führt eine defekte Dichtung am Kühlerdeckel dazu das Druck verloren geht und das Kühlwasser dann zwangsläufig zu kochen beginnt.

  • Hallo,


    Ich habe zwar nicht viel MWM Motoren Erfahrung aber schon einiges PKW Motoren instandgesetzt. Diese Dichtmittel sind höchstens als Notbehelf zu sehen, aber selbst dafür wär's mir nicht gut genug. Man kann es auch nicht rückgängig machen wenn erstmal alles verklebt und verstopft ist.


    Es wurde ja schon der Buchsenüberstand erwähnt. Im Werkstatthandbuch stehen möglicherweise noch weitere wichtige Werte (besorg dir den Reparaturleitfaden). Die Reparatur ist nur so gut wie man die wichtigen Dinge prüfen kann. Keine Angst, einfach Schritt für Schritt prüfen, im Zweifelsfall gegenprüfen, abhaken nächster Schritt.


    Liebe Grüße, und gutes Gelingen,

    Manuel

  • Danke für eure Antworten.

    Ich dachte an das Dichtmittel als Notbehelf. Wenn ich die Wiesen abgezogen und 3-4 Anhänger Mist gefahren habe,hätte ich ein paar Wochen Luft bevor die "Futter holen Saison" losgeht. Bis dahin könnte ich Teile und Werkstatthandbuch beschaffen und mich einlesen.

    Machen werde ich die Kopfdichtungen in jedem Fall.

    Ich gehe heute erst Mal wandern zum Kopf frei kriegen.

    Heute Abend frag ich Mal beim Verein der Schlepperfreunde hier im Ort an ob da ein versierter Schrauben Lust und Zeit hat um mir Tips zu geben.

    Gruß X250

  • Hallo,


    evtl. auch ein wenig Obacht geben ob der anfängt Kühlwasser mit zu "verbrennen"...merkt man wenn das Abgas weißlich sich zu verfärben beginnt.

    Würde bedeuten das evtl. Wasser in den Brennraum gelangt..ist aber eher unwahrscheinlich aber bei den deutlichen Anzeichen die der Motor am Kühler zeigt nicht ganz auszuschließen...

    Keinesfalls würde ich den Motor aber nun noch "strapzieren" d.h. deutlich Belasten.


    Gruß Uli

  • Hallo zusammen,

    Ich wollte jetzt noch kleine Arbeiten verrichten und mich dann an die Kopfdichtung machen.

    Reraraturzeug's schicke ich zurück und setze es nicht ein.

    Soweit der Plan.

    Mach einen Plan dann hat das Universum auch was zum lachen.

    Heute morgen hab ich alles mit dem HD Reiniger saubergemacht, muss ja or dem Schrauben sein.

    Beim anmachen hat er dann Wasser aus dem Auspuff gehustet. Das war's dann wohl mit aufschieben.

    Zur Frage:

    - einen Zylinder machen oder direkt alle 3? ( das meiste muss ja eh ab)

    - Dichtungssatz von 40€ bis 120€ ist alles dabei. Gibt es einen Favorit?

    - wo gibt es den Reparaturleitfaden? unzählige im Netz

    Das war's für den Anfang.

    Ich lasse jetzt mal Öl und Wasser raus, Rostlöser überall drauf, dann kann es losgehen

    Gruß X250

  • Hallo,


    da hast dann aber Glück gehabt wenn es keinen Schlag gegeben hat.. :huh:


    Vom Gefühl her würde ich eher alle 3 abnehmen....

    Das abnehmen der Köpfe ist eigentlich selbsterklärend., wenn man das schon mal bei einem Motor gemacht hat?

    Wichtig: Die Zylinderkopfschrauben ringsum gleichmäßig lösen also nicht der Reihe nach sofort komplett lockern sondern immer mit z.b. 90° Winkel ringsum lösen so das

    sich die Köpfe gleichmäßig entspannen...

    Aber trotzdem zuerst mal mit dem ersten anfangen...


    Gruß Uli