Hallo,
an meinem treuen Helfer standen zum Teil seit längerem einige Reparaturen an. Lästig war, das die Schaltung etwas gewöhnungsbedürftig war: Die Rastung in der Schaltgasse vom 1. und Rückwärtsgang war defekt, so das der erste Gang nicht nutzbar war, er fiel durch das Eigengewicht des Schalthebels einfach heraus. Der Rückwärtsgang hielt wegen dem dann ausreichend schräg stehendem Schalthebel.
Die Rückstellung des Schalthebels in Neutralstellung auf die Schaltgasse zwischen 2. und 3. Gang war nicht vorhanden.
Eine (scheinbare) Inkontinenz der Zusatzsteuergeräte, ein früheres Erneuern der O-Ringe hatte zwar Verbesserungen gebracht, aber trotzdem tropfte es noch leicht.
Die Regelhydraulik reagierte bei Zugkraftregelung relativ schlecht.
An Informationen stand die Betriebsanleitung, ein Werkstatthandbuch und das Internet mit Ersatzteilkatalog und natürlich dem Fendt-Forum zur Verfügung. Dabei gab es einige Fallstricke, die ich anderen ersparen möchte.
Um einen guten Zugang zu allen Baugruppen zu haben wurde die Kabine abgebaut. Der Ablauf ist im Reparaturhandbuch eigentlich ganz gut beschrieben, aber die Tücke liegt im Detail.
Das Handbuch ist für die "Urtypen", an einigen Stellen gibt es Einleger für die neueren Modelle. Mein 304 ist von 1988 und hat schon das LCD Traktormeter. Damit muss natürlich keine Traktormeterwelle getrennt werden, dafür ein Sensorstecker. Dann sollen das Blinkrelais und der rote und der blaue Steckverbinder an der Elektrobox abgezogen werden. Überraschung: Obwohl der Blinkgeber bis zum Schluss funktionierte, war das Gehäuse offenbar schon vor längere Zeit explodiert, das innere voller Dreck und Graskrümeln. Leider war ich zu erstaunt um das zu fotografieren, aber dazu später mehr. Roter und blauer Stecker sind je dreimal vorhanden.
Getrennt werden müssen die oberen beiden.
Es schadet natürlich nicht auch die anderen mal abzumachen, zu reinigen und etwas Kontaktfett zu spendieren. Ich war verblüfft wie gut der Zustand nach 35 Jahren ohne jeden Wasserschutz noch war. Stecker und Relais haben übrigens keine Verriegelung und lassen sich mit mehr oder weniger (meist mehr) Kraft einfach abziehen.
Da ich als Hebehilfe nur einen kleinen Elektrostapler habe, wurde von der Kabine alles abgebaut was Gewicht gespart, kaputt gehen könnte und ohne großen Aufwand abging. Das waren überwiegend Türen und Scheiben.
Zum Beruhigen wurde als Gegengewicht noch ein paar alte Batterien hinten auf den Stapler gestellt.
Problem ist nicht das Gewicht der Kabine an sich, sondern das mit weit gehobener Kabine und somit hohem Schwerpunkt zurück gefahren werden muss.
Beim Anheben der Kabine gab es dann vorn ein leichtes Knackgeräusch. Mist! Was war passiert? Nach Handbuch war das Gasgestänge ausgehangen worden. Was im Handbuch nicht steht: Die Gaswelle ist vorn links am Block gelagert, rechts an der Kabine. Der Halter am Block muss also auch abgeschraubt werden. Er ist auch gut erreichbar, man muss es nur wissen.
Der hätte abgemusst.
Zum Glück ist kein größerer Schaden entstanden. Das verbogene Gestänge wurde gerichtet, nur die linke Lagerbuchse musste neu gedreht werden, die war nicht mehr wiederzufinden.
So, jetzt wird mir mein Internet zu langsam, demnächst mehr.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas