Lenkgetriebe GT231 Instandsetzung

  • Hallo,


    Es wurde schon oft behandelt, aber eine Frage hab ich. Ich hab das Problem das die Bronze Buchsen und die Welle gerieben haben und haben sehr viel Spiel. Es ist ein GT231 mit ZF Lenkgetriebe. Ich würde die Buchsen ausbauen, neue besorgen und eine Schlosserei mit Drehbank CNC usw die Welle abdrehen und die Buchsen entsprechend ausspindeln lassen. Soweit so gut.


    Im Deckel wo die Nachstellschraube drin ist hat eine eingegossene Buchse. Klappt das diese herauszuoperieren und eine Buchse einsetzen? Oder besser nix machen?

    Und wie ist das mit dem Wellendichtring, nimmt man einen eine Nummer kleiner nachdem die Welle abgedreht wurde ?


    Vielen Dank. Ich habe ja nur einen Versuch, deswegen erhoffe ich von eurer Erfahrung zu hören. Schnecke und Spindel ist soweit ok. Die Lagersitze auf der Spindel sehen furchtbar aus aber trotzdem läuft diese erstaunlich unauffällig. Oder soll ich diese besser doch aufschweißen, abdrehen und polieren?


    Achso, und das Röhrchen im Deckel unten war natürlich abgebrochen, wie so oft wahrscheinlich die Ursache vom Maleur (Öl ausgelaufen).


    Liebe Grüße,

    Manuel

  • Hallo,


    Ich war beim Schlosser, aber der hat sehr wenig Zeit. Deshalb habe ich mir überlegt die Instandsetzung zu versuchen zu vereinfachen. Das aufschweißen der Welle ist so ein Thema was scheinbar nicht gern gemacht wird.


    Zu der Ausgangswelle, welche ordentlich riefen hat war die Meinung vom Schlosser nur a weng abschleifen. Aber dadurch hält das Gleitlager ja trotzdem weniger als wenn es vollflächig in der Buchse anliegen würde. Deswegen, wenn schon der Wille zum aufschweißen nicht so wirklich da ist, wäre ausspachteln der riefen mit JB Weld oder ähnlichen ein guter Kompromiss ? Ich werde es versuchen, weil es keinen Schaden anrichten müsste.


    Die Buchsen, 2 davon 28x32mm sind zum Glück Standardmaß und erhältlich. Die Buchse im Deckel ist eher 32x36mm, da wirds teuer und selten.


    Als Ersatzlager für die Spindel möchte ich es mit Lagern vom Typ 320/22 und 32005 versuchen. Müssen natürlich adaptiert werden. Vor allem das Lager oben auf der Schnecke, wird eng.


    Grüße,

    Manuel

  • Hallo,


    Ich habe die Wellen nun bei einem Laserschweißer in Nürnberg (Frank Bedner) schweißen lassen und die Wellen werden jetzt bei einer Rundscheliferrei in Roßtal (Esberger) geschliffen. Die Lager von der Spindel gibt es tatsächlich noch, die Nummern sind etwas schwer zu lesen. Deshalb halte ich das mal hier fest:


    - Die Wälzlager sind Timken Serie 5A speziell für Lenkgetriebe

    - Die Rollenringe sind Timken 5BC

    - Der untere äußere Lagering ist Timken 6CE

    - Der obere äußere Lagerring ist Timken 6 (ja, nur 6)

    - Der Innere Konus hat einen Winkel von 25° 24'


    Weitere Daten:

    https://www.timken.com/wp-content/uploads/2016/11/7011_Bearing-Dimension-Catalog.pdf


    Und Falls der Katalog mal verschütt geht:


    Grüße,

    Manuel

  • Hallo,


    Das Lenkgetriebe ist jetzt wieder zusammen. Fehlt noch Öl einfüllen und Probefahrt.


    Das Prozedere zusammengefasst:


    - Wellen Laserschweißen und rundschleifen lassen.

    - Lagerbuchsen rausschlagen bzw herausfräsen (im Deckel ist die Buchse eingegossen)

    - Buchsen im Gehäuse einschlagen. Ich habe längere Buchsen genommen um mir bei aufreiben leichter zu tun.

    - Buchsen im Gehäuse aufreiben bis die Welle passt. Das habe ich händisch mit einer verstellbaren Reibahle gemacht, besser ist mit einer Vorrichtung, Drehbank usw. Meine Welle ist am Deckel 0.5mm schief || Aber hoffentlich besser aus die 2-3mm Spiel in alle Richtungen von vorher.

    - Spindel mit neuen Lagern montieren. Ich hab ein neues Distanzblech basteln müssen, weil Lager neu, weniger Spiel.

    - Buchse für Deckel vorbereiten, prüfen das diese passt und dann Buchse in den vorsichtig ausgefrästen Deckel einkleben und mit montierter Welle und Deckel aushärten lassen. Dazu vorher Einstellschraube von Welle demontieren.

    - Einstellschraube montieren, und prüfen das nichts hakt.

    - Ölbohrungen in der Buchse vom Deckel herstellen.

    - Alles spänefrei machen, montieren, abdichten und mit Getriebeöl füllen. Öl, kein Fett.

    - Die Einstellschraube bekommt man mit einem O-Ring unter der Kontermutter einigermaßen dicht


    Und keine Lenkgetriebe mehr auf den Schrott werfen, reparieren ist mittlerweile billiger als ein schlechtes Lenkgetriebe zu kaufen.


    Deckel mit entfernter Lagerbuchse und ohne Einstellschraube


    Neue Buchse im Deckel eingeklebt


    Untere Deckel wo das Röhrchen abbricht und das Öl rausläuft (Ursache des Maleur). Hier wieder verklebt. War hart gelötet.


    Reparierte Ausgangswelle. Wie neu


    Ausgangswelle mit Einstellschraube und Spindel im Gehäuse montiert


    Liebe Grüße,

    Manuel

  • Hallo,


    Das Lenkgetriebe funktioniert soweit, aber es tropft aus der Verschraubung zum Spiel einstellen. Wie wird das denn original abgedichtet? Bin mir unsicher ob Gewinde Kleber eine gute idee ist. Hat das schon mal jemand gemacht, und wenn ja wie ? Vielen Dank.


    Grüße,

    Manuel

  • Hallo,


    Ich habe jetzt einen dünnen O-ring zwischen Kontermutter und Lenkgetriebe Gehäuse eingebaut. Die Kontermutter hat eine Fase in der der O-ring verschwindet. Bis jetzt scheint nichts mehr rauszulaufen... aber, fällt mir grad ein, ich sollte kontrollieren das noch Öl drin ist ^^ Trage ich dann nach.


    Nachtrag: es sieht so aus das jetzt nicht mehr nennenswert Öl ausläuft. Nach wieder auffüllen bis Unterkante Einfüllöffnung, hängt nach 2 Tagen kein Öltropfen am Gehäuse.


    Grüße,

    Manuel

  • Guten Abend Manuel,


    ich habe Deine Beschreibung zur Instandsetzung des Lenkgetriebes mit großem Interesse gelesen und hoffe,
    daß Du vielleicht einen Tipp für mein Problem hast.

    Also, ich habe das Lenkgetriebe meines GT225 wegen Schwergängigkeit ausgebaut, um es zu überarbeiten.

    Nun plage ich mich schon einige Zeit damit die Lenkrollenwelle aus dem Gehäuse zu bekommen.

    Bisher waren meine Bemühungen die Lenkrollenwelle durch Schläge mit dem Hammer zu lösen und auszubauen ohne Erfolg.

    Hast Du vielleicht einen Radschlag für mich wie ich die Lenkrollenwelle rausbekommen könnte.


    Schon mal Danke und Gruß
    Gento

  • Hallo Gento,


    Was genau meinst du mit Lenkrollenwelle ? Meinst du die gesamte Ausgangswelle oder die Welle welche die Rolle mit den 2 Rillen festhält ? Letztere habe ich nicht ausgebaut. Ich weiß auch nicht wie man diese ausbaut. Ich hatte den Eindruck das diese verstemmt ist und nicht zerstörungsfrei auszubauen ist. Wenn diese schwergängig ist, ich würde erstmal probieren diese mit Diesel zu spülen. Wenn die Schwergängigkeit durch viel Rost entstanden ist, dann erst würde ich versuchen diese Welle auszubauen.


    Grüße,

    Manuel

  • Guten Morgen Manuel,


    Danke für Deine Rückmeldung und endschuldige bitte meine späte Rekaktion.

    Also, ich meine die Ausgangswelle, die ich nicht rausgekomme.

    Mir stellt sich die Frage, ob ich hier mit roher Gewalt vorgehen kann um diese aus dem Gehäuse des Lenkgetriebes raus zu bekommen

    oder habe ich irgendwo was nicht bedacht, daß die nicht rausgeht.


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    Grüße

    Gento

  • Hallo Gento,


    Die Ausgangswelle sollte ohne Gewalt rausgehen. Was ich mir vorstellen kann ist das die Welle so gedreht ist das der Rollenkörper am Gehäuse ansteht. Der Rollenkörper muss mit einer Aussparung im Gehäuse fluchten damit die Welle raus komm, muss nicht 100% genau sein aber man muss diesen Bereich treffen.

    Wenn der seitliche Deckel wo die Einstellschraube sich befindet entfernt ist sieht man das. Hast du den Deckel mit der Einstellschraube schon ab ? Wenn nein, schraube den erstmal ab, die Einstellschraube musst du dann (erstmal Kontermutter ab) in den Deckel hinein und hindurch schrauben wenn die 4 Schrauben vom Deckel selbst schon raus sind. Dann siehst du das wie die Stellung der Welle sein muss damit diese raus kommt. Die Welle geht dann natürlich Richtung seitlicher Deckel raus.

    Auf keinen Gewalt.


    Grüße,

    Manuel

  • Hallo Manuell,


    Danke für Deine Hilfestellung.

    Ich habe auf Deine Anregung hin heute noch etwas am Lenkgetriebe gearbeitet und bin mit meinem Latein zur weiteren Vorgehensweise so ziemlich am Ende.

    Ich habe zuerst mal den den ganzen Schmoder - war mit Fett gefüllt - entfernt und Dir Bilder mit entsprechenden Kommendaren angefügt.

    In der Hoffnung, daß Du vielleicht noch eine Idee hast.

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.


    Liebe Grüße
    Gento


  • Hallo Wolfgang,


    danke für Deinen Hinweis.

    Den Lenkstockhebel hatte ich bereits runter.

    Ich habe ihn nur wieder drangebaut um mein Problem, daß ich die Ausgangswelle nicht raus bekomme, besser beschreiben zu können.


    Noch mal Danke und Gruß

    Gento

  • Hallo Gento,


    Auf dem ersten Bild, rechts die nach innen gerichteten Ecken in der Gehäuseöffnung sind die, welche am ehesten dem Rollenkörper im Weg stehen. Wenn die Welle sich schwer dreht würde ich erstmal versuchen diese auf Anschlag ins Gehäuse hinein zu bewegen, dann sollte sich diese wieder drehen lassen. Dann vorsichtig mit ständig hin und her drehen die Stellung suchen wo die Welle sich rausziehen lässt.


    Die Welle ist mit 2 Gleitlager gelagert. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen das diese fest gehen. Eher im Gegenteil, dass das Spiel zu groß ist. Es sei denn die Welle hat zwischen den beiden Gleitlagerbuchsen sehr arg gerostet und ist wegen Rost dicker geworden. Wenn das wirklich der Fall ist hilft wahrscheinlich nur Gewalt, aber man muss dann sehr aufpassen das der Rollenkörper nicht am Gehäuse ansteht und dieses dann zerbricht, weil man kann es dann von der Kraft her ja nicht abschätzen ob man gegen den vermeintlichen Rost drückt, oder Rollenkörper gegen die Gehäuseecke. Dann käme wahrscheinlich die Welle samt Lagerbuchsen raus. Aber dann wären ja auch andere Stellen verrostet?


    Grüße,

    Manuel

  • Guten Morgen Manuel,


    danke für Deinen Ratschlag.

    Ich werde mal versuchen, wie von Dir vorgeschlagen, den Rollenkörper so vorsichtig wie möglich nach und nach in der horizontalen beweglich und dann heraus zu bekommen und darauf zu achten, daß ich nicht irgendwo im Gehäuse mit dem Rollenkörper hängenbleibe.


    Ich melde mich dann wieder, wenn ich - hoffentlich - erfolgreich war.


    Gruß

    Gento

  • Hallo Manuell,


    ich wollte mich noch mal zum Stand der Dinge melden, wenn es einen Fortschritt gibt.

    Also, mittlerweile habe ich die Ausgangswelle raus.


    Nun stellt sich mir die nächste Herausforderung, zu der ich für einen Radschlag von Dir oder auch aus der Community dankbar wäre.

    Auf der Spindel der Ausgangswelle ist ein Stück - siehe Bild – rausgebrochen.

    Kann man das durch aufschweißen – wenn ja, wie – und schleifen reparieren oder gibt es noch andere Möglichkeiten?


    Schon mal danke und liebe Grüße

    Gento



  • Hallo,


    Mit Laserschweißen müsste das denke ich am besten gehen, weil sonst verformt sich die Rolle. Schleifen würde ich bei einer Rundschleiferei anfragen, aber am besten beim Rundschleifer erst klären wie er das geschweißt haben möchte, oder ein Betrieb finden der beides kann. Ich kann mir vorstellen das man die Bruchstelle ausfüllt, und dann die Rolle schleift und die guten Stellen als Orientierung nutzt. Vielleicht lässt es sich auch eingebaut bearbeiten ? Zum schleifen muss die Rolle sowiso auf ihrer Achse gedreht werden, eventuell ist die komplette Welle günstig um die Radien von der Rolle abzufahren.

    Wie man die Rolle ausgebaut bekommt weiß ich allerdings nicht. Das würde ich sehr vorsichtig angehen das blos nicht das "Maul" in dem die Rolle steckt bricht. Besser die Welle ausbohren wenns gar nicht anders geht. Oder wie gesagt, versuchen die Rolle ohne Ausbau zu bearbeiten, ich kann mir vorstellen das es tatsächlich geht.


    Hat die Welle wegen dem abgebrochenem Teil geklemmt ?


    Grüße,

    Manuel

  • Hallo Zusammen,

    ich hätte zum Thema Lenkgetriebe auch eine Frage:

    Habe mein GT231 das Lenkgetriebe ausgebaut, da ich an der Lenkung viel "Spiel" hatte. Die beiden Gleitlagerbuchsen im Lenkgetriebe haben "Spiel". Habe diese ausgebaut und zwei neu (aus Stahl) mit den Masen 28 x 32 mm bestellt und versucht einzubauen. Diese passen nicht. Die Welle hat einen Durchmesser von ca. 28,5 mm und Aufnahme hat einen Durchmesser von etwas weniger wie 32 mm. Kann mit jemand sagen, welche Buchsen Ihr verbaut habt? Lieferant? Mase?

    Kann mir jemand sagen, welchen Durchmesser die Welle hat? Meine hat 28,5 mm...

    Super

    Vielen Dank

    Gruß Jens