Überholung Farmer 4s Allradschaltgetriebe, Allradabtrieb,Verteilergetriebe usw.

  • Hallo, nach der Restauration meines Farmer 4s im letzten Winter/Frühjahr stand nun was neues an. Der Platz in der Scheune mit einem Fix 2, Farmer 2 und 4s ist doch ein wenig begrenzt. Dann ist mir zufällig relativ günstig ein Allradgetriebe mit Verteilergetriebe, Hydraulikblock, Steuergeräten und Allradabtrieb in die Hände gelaufen. Zufällig passend für 3s/4s also eigentlich auch für meinen. Zum Stehenlassen war mir das zu schade, also gekauft.

    Das ganze kam dann auf Palette zu mir.


    Der Plan ist jetzt, das Ganze zu überholen. Entweder wird es dann in meinen 4s umgebaut, wovon ich aktuell eigentlich nicht ausgehen oder ich möchte mir einen heruntergekommenen Schlepper kaufen und dort Motor und den Rest entnehmen. Klar die Allradachse wird wohl das größte Hindernis. Daraus werden soll dann eigentlich ein Schlepper, der auch im Wald mitarbeiten kann und man nicht immer auf jeden Ast aufpassen muss/will. :D

    Das Ganze ist mehr als Spaß und Projekt zur Beschäftigung anzusehen. Außerdem noch eventuell durch Forum und Handbücher technisches Verständnis aneignen, was Getriebe angeht. Ich hoffe mal für den Fall der Fälle auf Hilfe wenn es mal nicht so läuft wie geplant.

    Das Thema Allradumbau war ja schon häufiger im Forum und da ich relativ Preiswert an das alles ran kam, denke ich war es kein Fehler das Zeug zu nehmen :thumbup:


    Habe bereits angefangen alles zu zerlegen. 1 Macke habe ich gefunden. Das Zahnrad der Zapfwelle hat es zerlegt, aber nur dieses und das dort reingreifende nicht. Das Differenzial hat auch schon Gebrauchsspuren, ist das noch zu verwenden oder lieber austauschen ( die Gegenseite am Schaltgetriebe hat 0,0 Abnutzung komischer Weise ). Die Klauenmutter am Verteilergetriebe hat es direkt an einer Klaue zerlegt. Wer vielleicht noch was auf Lager hat und verkauft, gerne melden.

  • Hi Eric,


    das wird ja schon wieder ein interessantes Projekt bei dir.


    Da ich bei mir auch schon das Getriebe überholt habe sehe ich schon den unterschied dass das Tellerrad am Differentialkorb schon deutliche einlaufspuren aufweist. Sieht ja fast aus als wurde das Getriebe mal kurzzeitig ohne Öl gefahren.

    Es wird warscheinlich auch noch ne ganze weile funktionieren aber es ist davon auszugehen dass dieses Getriebe etwas "heulen" wird. Wenn du dich für den austausch entscheidest musst aber die Kegelwelle mit tauschen. Kegel- und Tellerrad sind aufeinander passend geschliffen, deshalb immer Paarweise.


    Das Zahnrad der zapfwelle würde ich tauschen, das sieht ja übel aus.

  • Hallo, danke für die Rückmeldung. Das Differenzialgetriebe habe ich erst einmal auf Seite gestellt und überlege was ich damit mache. Der Austausch wird wohl am meisten Sinn machen. Dann tausche ich denk ich das ganze Hinterteil.


    Kann dort auch ein Differenzialgetriebe aus dem 3s/5s eingebaut werden? Unterscheiden sich diese?


    Werde hier im Bericht denke ich mal als erstes mit dem Verteilergetriebe anfangen. Allradabtrieb liegt zerlegt auf der Seite.

  • Begonnen habe ich mit der Demontage der Kupplung. Alle Kupplungsteile sahen noch sehr gut aus. Zuerst habe ich die Kupplung bis auf Trägerplatte demontiert und die Mutter, welche mit Schraubensicherung befestigt ist, heiß gemacht und gelöst. Dann kann man durch die beiden Bohrungen, die Platte mit Hilfe von Schrauben abdrücken.

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    Danach habe ich die Feder der Zapfwelle gespannt und den Sicherungsring entfernt. Dann die Feder langsam kommen gelassen ( Achtung Unfallgefahr ). Danach kann man diese nach vorne entnehmen.

    Im Anschluss habe ich die Gabel des Ausrücklagers für die Betätigung demontiert um die Lamellen der Kupplung zu entnehmen. Die Gabel besteht aus mehreren verschraubten Teilen, welche ebenfalls mit Schraubensicherung montiert sind. Dort auch heiß machen. Hier befindet sich 1x Linksgewinde und 1x Rechtsgewinde.

    Dann habe ich alle Deckel rund um das Verteilergetriebe demontiert und die Wellen und Lager herausgenommen. Der Lamellenkorb kann dann mit ein bisschen rumprobieren nach vorne abgenommen werden.

    Die beiden großen Einstellmuttern mit SW 40 sind ebenfalls mit Schraubensicherung versehen und können mit ausreichend Temperatur gelöst werden. Dort hinter befinden sich jeweils Wellen, welche mit Hilfe des Gewindes darin rausgezogen werden können. Leider ist mir 1 Schraube abgebrochen und ausbohren und neues Gewinde reinschneiden hat nicht zum Erfolgt geführt. Also habe ich nach dem Abdecken der Gewindefläche ein Gewindestab eingeschweißt und mit Wärme kam sie dann raus. Um die Welle, welche in die Turbokupplung greift zu lösen, habe ich mir doch einen sehr simplen Schlüssel gebaut. Ein 40er Rohr, welche genau über die Welle passt und zwischen Welle und Mutter sitzt, habe ich Zapfen aufgeschweißt und am Ende eine Nuss. Hat bestens funktioniert. Auch diese Mutter ist eingeklebt. Leider ist dort direkt ein Stück abgebrochen, macht aber nichts. :D


    Hinter den Lagerschalen der Wellen, welche man mit einer Schraube ziehen muss, befinden sich Nuten. Dort kann man einen speziellen Abzieher ansetzen und so die Schalen herausbekommen. Ich habe 2 Schrauben flach geflext, sodass diese dahinter passen und dann auf die gleiche Art gezogen wie die Wellen.

  • Teile vom 3S sollten passen, siehe Montagehandbuch. Beim 5S weiß ich es nicht, ich glaube das Verteilergetriebe ist anderst.


    Ich hätte aber was anzumerken, ich hoffe ich formuliere es sachlich und konstruktiv, auf keinen Fall persönlich nehmen:


    Ich würde am Getriebe nicht so leichtfertig immer wenn es schwer geht mit Hitze arbeiten, das Kann bei Getriebeteilen zu Verzug und auch zum wieder Anlassen von gehärteten Oberflächen führen.


    Als ich mein Getriebe zerlegt hatte, auch alle Kupplungen, habe ich alles ganz ohne Hitze geschafft, es sollte also mit etwas Geschick möglich sein. Allerdings zu grobe Gewalt kann auch zu Verformung oder Verzug führen. Mit passenden und hochwertigen Werkzeugen sollte das alles möglich sein, zur Not muss man sich halt mal ein spezielles Werkzeug kaufen oder ausleihen, für z.B. Nutmuttern oder 40er Stecknuss mit 1" Vierkant, da kann auch die Schraubensicherung nicht widerstehen.


    So als Denkanstoß: Durch die Getriebeüberholung in Eigenleistung ersparst du dir extrem viel Geld gegenüber einer Werkstatt, dafür sollte man aber bereit sein mal den einen UND anderen € für Werkzeug auszugeben. Gerade wenn du es aus Hobby machst hast du mit der zeit immer eine bessere/hochwertigere ausgerüstete Hobbywerkstatt, die nach Jahren so mancher Fachwerkstatt nahe kommt. UND du hast viel mehr Freude am Schrauben wenn alles so reibungslos funktioniert.


    Dem Anschein nach hast du bereits eine schon recht fortgeschrittene Austattung deiner Werkstatt, deshalb ist der Denkanstoß an alle gerichtet die sich überlegen ähnlich komplexe Reparaturen selbst durchzuführen.

  • Hi, du hast natürlich recht mit der Wärme. Ich benutze daher wenn dann nur die Lötflasche auf nicht so "aggressiver" Flamme.

    Eine 40er Stecknuss habe ich mir tatsächlich direkt besorgt und die Muttern auch damit geöffnet :P

    Die Klauenmutter ist tatsächlich ohne große Gewalteinwirkung an der einen Klaue abgebrochen. Das hat mich schon stark gewundert.

    Nur die eine Welle, die hat sich extrem geweigert rauszukommen. Sowas hatte ich bei der gesamten Restauration vom 4s nicht :D.


    Ich finde konstruktive Kritik ist doch hier auch perfekt angebracht. Wie beim 4s mache ich die Dinge meist ein wenig anders. Wenn sich dann jemand den Beitrag anschaut, sieht er wie es gehen kann und dann findet er gleich Tipps wie es noch besser funktioniert :thumbup:. Natürlich benötige ich auch öfters mal einen Rat :D 8o

  • Weiter geht es am Verteilergetriebe. In der Zwischenzeit habe ich noch den Hydraulikölfilter ausgebaut, welcher noch in absolut gutem Zustand ist. Der in meinem fertigen 4s sah wirklich mehr als schlecht aus.


    Nachdem ich alle Wellen entnommen habe, wurde das Gehäuse gereinigt und zur Seite gestellt. Habe insgesamt einen kompletten Putzeimer an Dreck vom Gehäuse abgekratzt. Dann ging es an die Lager- und Wellendichtringbestellung. Eine Messuhr habe ich mir auch zugelegt.


    Ein paar Tage später wurden die Lager aufgezogen und die Wellen eingebaut. Die Einstellungen hab ich dem Werkstatthandbuch entnommen.


    Während dem Warten auf die Teile hatte ich mir noch die Fahrkupplung angeschaut. Hier war schon mal jemand bei, was die Spuren an der eingeklebten Mutter gezeigt hatte. Die Kupplung ist noch sowohl im Bereich der Scheibe als auch der Träger in gutem Zustand und wird so wieder eingebaut.

  • Nun geht es bei mir auch mal weiter. Zusammen mit den Lager habe ich mir noch Lamellen für die Zapfwellenkupplung besorgt. Beim Vorbesitzer wurden anscheinend schon mal Lamellen ersetzt aber nicht alle. Die Älteren habe ich ausgebaut und neue besorgt.


    Alle Wellendichtringe habe ich ebenfalls gewechselt und die Zapfwellenkupplung wieder eingebaut. Leider habe ich mir am Seitenabgang ein Lager beschädigt, weshalb dieses erst neu besorgt werden muss. Dass soll dann aber erst im Zuge der Lagerbestellung für das Schaltgetriebe passieren.


    Leider hat sich dann noch ein Kurzprojekt eingeschlichen. Unser Fix 2 benötigte eine neue Kupplung. Verbaut war noch die 1. hatte aber noch von einer Werkstattauflösung eine neue liegen. Was dann in Form eines Ausrücklagers oder ich glaube eines Graphitringes zum Vorschein kam, war echt hart.


    Ausrücklager getauscht, neue Kupplung rein und siehe da, wie neu :thumbup:

  • Um den aktuellen Stand endlich mal aufzuholen, hab ich beim Schaltgetriebe etwas Gas gegeben. Da ich was Schaltgetriebe angeht, komplett unerfahren bin, habe ich mir das Montagehandbuch genommen und Schritt für Schritt jede Welle ausgebaut. Das war meiner Meinung nach wesentlich einfacher als beim Verteilergetriebe. Die Schritte sind alle sehr gut beschrieben und mit etwas Verständnis einfach umzusetzen.

    Ich hab dann die Bauteile einzeln demontiert und auf dem Tisch wieder in der jeweiligen Reihenfolge direkt zusammen gebaut und dann von allem Fotos gemacht, sowie Lager und Dichtungen rausgeschrieben.


    Bis auf das Zahnrad der Wendekupplung ist alles noch in sehr sehr gutem Zustand. Die Wendekupplung wird bei diesem Schlepper auf jeden Fall demontiert. Auf meinem anderen 4s habe ich sie und ich habe gemerkt ich benötige diese nie und das normale Pedal gefällt mir besser. Werde das Zahnrad trotzdem verbauen, weil dort ja noch die Welle des Verteilergetriebes eingreift bei Modellen mit Wendekupplung.


    Einziges Problem was sich nun zeigt ist, dass 1 Synchronring fertig ist. Das Zahnrad mit Konus werde ich nach Rücksprache zu Bracht senden und dort wird geschaut, ob ein passendes vorhanden ist oder der Konus mit Ring ausgetauscht werden muss. Alle anderen Ringe sind noch fast wie neu und der Abstand zum Boden des Konus fast neuwertig. Verschleißmessung ist im Montagehandbuch sehr gut ersichtlich.


    Bei der Demontage ist mir dann noch aufgefallen, dass die Einstellmutter der Differenzialwelle nicht mehr gesichert war und ich diese von Hand ganz leicht abdrehen konnte. Wie bereits zu Anfangs gezeigt, sieht man am Differenzial Verschleißspuren. Das Gegenstück im Schaltgetriebe ist aber optisch verschleißfrei und nach mehreren Begutachtungen hab ich mich dazu entschieden die Teile, korrekt eingestellt, wieder einzubauen. Ich denke wenn es ein wenig lauter ist, kann ich damit leben ( beurteilt an dem was er bei mir laufen wird ).

    Nach dem Lager auf der Differenzialwelle bin ich noch am suchen, den Rest hab ich mit neuen Lagern wieder eingebau. Auch das geht in umgekehrter Reihenfolge sehr gut.


    Im Endeffekt kann man das tatsächlich schon selber machen wenn man sich an die Unterlagen hält, soweit ich alles korrekt gemacht habe und die Entscheidung, Bauteile rund um das Differenzial drinnen zu lassen, die Richtige war. :/ :saint:

  • HI,

    mit Differentialwelle meinst du wohl die Schaltwelle die mit dem Kegelrad auf dem Tellerrad des Differential läuft oder ?

    Genau das eine Lager am Kegelrad war bei mir vor 11 Jahren auch der Grund dass das Getriebe laut häulte. Bei mir war ebenfalls die Mutter vorne auf der Welle lose.


    Das eine Lager bekommst nur über einen Fendt Teilehändler. Da hatte ich damals sogar die bei uns im geschäft die Außendienstler von SKF und FAG kontaktiert. Beide erklärten mir dass das ein Lager ist dass im Auftrag von Fendt bei FAG oder SKF produziert wurde und somit nicht deren Produkt ist.


    Die Einstell- bzw. Sicherungsmutter der Welle habe ich dann mit Schraubenkleber gesichert und zusätzlich nach der Einstellung einen Körnerschlag ins Gewinde

  • Hallo, genau die Welle meine ich. Die Mutter war überhaupt nicht mehr fest. Mit dem Lager werde ich mal schauen ob ich es nicht drinnen lasse was eigentlich wenn ich sowieso alles auseinader habe blöd wäre.


    Ich meine mich zu erinnern, dass die Mutter auch laut Montagehandbuch eingeklebt werden soll. ;)

  • In der Zwischenzeit sind die Lager gekommen und das Verteilergetriebe wurde endlich fertig gestellt. Die Gabel des Ausrückers wurde wieder mit Schraubensicherung versehen und das Lager vom Mähwerksantrieb nach Montagehandbuch eingestellt und alles wieder zusammengebaut.

    Das Einziehen der Feder war dieses Mal echt schwierig. Nur durch Kombination der beiden Schrauben außen und der inneren ( bei meinem Federspanner ) konnte ich es dann endlich schaffen, den Sicherungsring anzulegen.


    Danach ging es dann an die Kupplung. Für die Scheibe habe ich mir mal einen Dorn angefertigt, der hier wieder zum Einsatz kam. In den Seitendeckel habe ich wie auch an meinem anderen Farmer 4s ein Loch weiter oben in der Ecke gebohrt und dort ein Gewinde reingeschnitten um den Ölstand etwas anzuheben, damit die Ölversorgung auch definitiv gegeben ist ( Ansichtssache, wird aber so wie ich gelesen habe öfters getan ) :D



    Damit ist das Kapitel Verteilergetriebe abgeschlossen und es wird zur Seite gelegt. Bis die Teile vom Schaltgetriebe da sind, kommt im nächsten Schritt der Allradabtrieb

  • Der Allradabtrieb war definitiv eines der versifftesten Bauteile. Zuerst habe ich begonnen den Kupplungsträger zu zerlegen. Dort waren die meisten Schrauben extrem verklebt, so stark dass ich glaube das dort schon mal jemand dran war. Mit viel Hitze und Gewalt ging es dann Schritt für Schritt weiter.



    Auch die Stützmutter die auf dem Schaltkäfig sitzt, der die Kugeln beinhaltet, war eingeklebt und lies sich kaum lösen. In Mitten befindet sich noch ein Stift, welcher entfernt werden muss. Nach dem Warmmachen und öffnen der Verschraubung ließen sich die Kugeln entfernen und wurden nachgemessen. Noch neuwertig. Der Rest an Scheibe und Trägerplatte erklärt sich von selbst. ( Der Schaltring lies sich nach entspannen der Kupplung und lösen der Verschraubung bei mir erst dann abnehmen ).


    Leider fehlen mir die Fotos zur Entnahme der Wellen im Inneren des Antriebes. In jedem Fall habe ich danach meine Sandstrahlkabine genutzt um die Teile bis aufs Gehäuse zu strahlen und habe alle Teile einzeln lackiert. Wellendichtringe und Lager habe ich besorgt und dann das ganze in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen gebaut. Hierbei wichtig, die Kugeln anständig zu fetten und die Gewinde trotzdem sauber und fettfrei einzukleben. Die meisten der Schrauben musste ich leider ersetzen, da diese doch mehr als beschädigt wurden beim demontieren.

  • Nachfolgend dann die Bilder der Montage in umgekehrter Reihenfolge.


    Sehr schade, das hier manche Bilder weg sind, aber besser diese als nichts. Im Montagehandbuch ist tatsächlich diese Arbeit mehr als gut beschrieben und wenn man sich das einmal grob hier anschaut und dann Punkt für Punkt durchgeht, sollte das gut zu machen sein. :saint:

  • Hallo, ich hab mal ne Frage bezüglich der Einstellung Ritzelwelle-Hauptwelle-Abtriebswelle.


    Zur Einstellung der Welle im Schaltgetriebe muss ich ja jedes Mal das Lager aufziehen und mit den Distanzscheiben wieder zusammenbauen bis das Spiel passt ? Heißt doch, wenn das nicht passt Lager wieder runter und nachbessern, solange bis alles stimmt? Die Mutter muss ich dann ja auch jedes Mal wieder anziehen oder verstehe ich hier etwas falsch ?


    Dann zum Einstellen des Zahnflankenspiel müssen Differenzialgetriebe und Schaltgetriebe wieder mit einander verbunden werden. Welches Dichtmittel sollte man hier nehmen, da man ja dadurch auch das Spiel beeinflusst ?


    Hab das bis jetzt so verstanden: Die Welle im Schaltgetriebe einstellen. Diff. Getriebe und Schaltgetriebe wieder verbinden und dann das Zahnflankenspiel durch Distanzscheiben in den Lagerdeckeln des Differenzials nach Vorgabe und Tragbild einstellen?


    Vielleicht kann jemand mir die Fragen beantworten oder kurz zusammenfassen wie diese Arbeit gemacht wird. So ganz werd ich aus dem WHB nicht schlau.

  • Das wird nicht eingestellt durch "probieren" mit Distanzscheiben.


    Ich habe vor ca. 12 Jahren das mal gemacht. Wenn ich mich recht erinnere muss das neue Lager in den Lagersitz im Gehäuse gelegt werden, den Überstand messen und mit dem Wert der auf dem Tellerrad am Differential steht verrechnet werden, daraus ereben sich ggf. Maße für Passscheiben. Wie genau verrechnet weiß ich nicht mehr müsste im Handbuch nachlesen.


    Bei mir hat das auf Anhieb gepasst, Musst aber professionelles Messwerkzeug nehmen. Der Messchieber vom Aldi ist da etwas zu ungenau bzw. unsicher. Ich hatte damals im Geschäft zugriff alle alle möglichen und noch so genauen und geeichten Messmitteln aus dem Maschinenbau.


    Ausgemessen - verrechnet - montiert danach zur kontrolle das Tragbild prüfen.


    Bei einer Hypoidverzahnung haben die Einstellungen aller 3 Achsen einfluss auf das Tragbild, jetzt nicht verwechseln.


    Wenn du die Kegelradwelle bzw. Schaltwelle im Getriebe neu Lagerst hast du lediglich Einfluss auf das axiale Abstandsmaß vom Tragdurchmesser des Kegelrad zum Achsabstand des Tellerrads. das beeinflusst hauptsächlich das Tragbild in Achsrichtung des Kegelrads. Tragbild ändert sich am Tellerrad von innen nach außen ( radial )


    Das was du beschrieben hast wäre das Abstandsmaß vom Tragdurchmesser des Tellerrad axial zum Achsabstand des Kegelrad. Das beeinflusst hauptsächlich wie weit die Zähne ineinander greifen ( Radial zum Kegelrad). Diese Arbeit machst du aber nur wenn du das Differential demontiert hattest und da ist das mit den Passcheiben im Gehäuse mit dem du das Spiel in den Kegelrollenlagern vorgibst sowie die Positon des Tellerrad radial zum Kegelrad. Tragbild ändert sich von Zahnkopf zu Zahnfuß


    Die dritte Achse wäre der Achsversatz aber der ist durch die Position der Lagersitze im Gehäuse nicht mehr änderbar, Daher gibt es aufgrund der Fertigungstoleranzen für jedes Gehäuse und Kegel- Tellerrad verschieden Werte, daher der eingestanzte Wert auf dem Tellerrad.


    Das ist ohne Fachkenntniss eigentlich nicht korrekt durchzuführen, daher ganz einfach: Wenn du die Schaltwelle demontiert hattest wird die mit neuem Lager eingemessen und verrechnet. Wenn du die lager am Differential demontiert hattest z.B. Weil du eh gerade die Bremsen neu machst dann wird das frisch eingestellt, nie alles auf einmal ! dann sollte es klappen.