Defekt am Kupplungspedal / Kupplung kuppelt nicht aus

  • Guten Abend allerseits,


    ich habe seit längerer Zeit ein Problem mit meinem Kupplungspedal: Es lässt sich vergleichsweise sehr schwer nach unten drücken, ab ungefähr der Hälfte gar nicht mehr (sprich, der "Anschlag" von der Kupplung ist viel weiter oben als normal.

    Gleichzeitig hängt das Pedal, wenn ich den Fuß wieder herunternehme, und ich muss es mit der Hand wieder komplett nach oben ziehen. Ich habe das Pedal bereits an äußeren, für mich sichtbaren Stellen, gefettet - das brachte leider nichts.


    Ich bin damit dummerweise (habe mich ehrlich gesagt nicht weiter um diesen Defekt gekümmert) nun schon eine ganze Weile herumgefahren - der Farmer 3s ließ sich nämlich dennoch immer gut ein- & auskuppeln sowie schalten.


    Seit heute aber bekommt man bei laufendem Motor die Gänge nicht mehr herein, trotz treten der Kupplung. Manchmal blockieren sie einfach direkt, manchmal hört man beim Einlegen den typischen "Gruß aus dem Getriebe". Auch der jeweils andere Bereich der H-Schaltung wird beim Bewegen des Schalthebels abgeblockt. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass sich das Pedal aber noch immer bis ungefähr zur Hälfte herunterdrücken lässt.


    Ich habe vom inneren der Kupplung leider keine Ahnung - weshalb ich, bevor ich undurchdachte Dinge tue, lieber erstmal an Euch fragen möchte, ob Ihr schonmal ähnliche Probleme hattet und Euch möglicherweise schon etwas in diesem Gebiet auskennt.


    Vielen Dank schonmal und freundliche Grüße

    Tomi

  • Guten Abend,


    es handelt sich bei mir um den FW238 ( tut mir Leid, ich habe die Bezeichnung wohl etwas im Text versteckt gehabt ).


    Im Schlepper ist eine Turbomatik verbaut. Sie arbeitet aber schon seit dem Kauf des Schleppers nicht mehr - ich kann den Farmer 3s also ganz gewöhnlich abwürgen. Mir würde damals gesagt, es wäre wohl etwas zu viel oder etwas zu wenig Öl in der Turbokupplung, was aber sonst keine großen Probleme darstellt.


    EricFendt Ja, der Farmer hat eine Wendekupplung - diese habe ich aber noch nie betätigt, denn ich habe das befürchten dass diese komplett fest gegammelt ist (wer weiß, wann sie zuletzt genutzt wurde...)


    Hoffe das hilft schonmal weiter :)


    Danke und einen schönen Abend

  • Okey, ich könnte mir vorstellen, dass es was mit dem Mechanismus der Wendekupplung zu tun hat. Als ich diese bei mir vor der Überholung ausprobieren wollte, hatte ich ein sehr ähnliches Fehlerbild wie du. Das Pedal kann da bei falscher Betätigung unten bleiben, das kenne ich so auch.


    Stell mal ein Foto von deinem Pedal in normaler Position und wenn es hängt sowie von unten ein. Ebenfalls den Bereich um den Hebel der Zapfwellenkupplung und die Hebel rund um das Lenkrad.


    Das mit der Turbomatik finde ich sehr seltsam. Mir war garnicht bewusst, dass es je nach Ölstand möglich ist, denn Schlepper abzuwürgen.

  • Ich würde behaupten bei der Turbokupplung ist was anderes im agen. Durch den Füllstand kann man die Festbremsdrehzahl einstellen, jedoch kann man es dadurch eigentlich nicht hinbekommen, dass der Farmer 3s abwürgt.

    Es kann höchstens sein, dass dort ein viel zu dickes Öl draufgekippt wurde. Was es glaube ich auch schonmal gab ist, dass es mit einem Harz ausgegossen wurde, um das Teil außer Kraft zu setzten.

    (Ich werde nie verstehen, warum Menschen das machen, aber nun gut.


    Apropos Kupplung. Durch das Wendegetriebe hast du auch ein spezielles Kupplungspedal mit angebauten Mechanismus. Der wird sehr wahrscheinlich komplett eingegammelt sein. Es laufen dort Nadellager drin, welche nach außen hin mit o Ringe abgedichtet sind. Ich denke, dass die O Ringe defekt sind und dann Wasser auf die Welle Gelangt ist, wodurch alles Stück für Stück festgammelt.


    Mfg,

    Winmaster

  • Guten Abend,

    Mechanismus der Wendekupplung zu tun hat.

    alles klar, dann habe ich ja schonmal einen Ansatz - Dankeschön.

    Stell mal ein Foto von deinem Pedal in normaler Position und wenn es hängt sowie von unten ein.

    Ich werde morgen mal die dementsprechenden Fotos machen, ein 'von unten' gibt es aber momentan gar nicht. Selbst, wenn ich mich mit vollem Körpergewicht draufstelle, bleibt das Pedal bei ungefähr der Hälfte des normalen Weges stecken.


    Ich hatte, blöd wie ich bin, bisher noch nicht vor, mich um die Turbomatik zu kümmern. Da nun der Schlepper aber eh wohl oder übel auseinandergebaut werden muss, könnte man da ja auch gleich Hand anlegen. Bevor wir darüber aber weiter schreiben, müsste ich erstmal alles überprüfen, um überhaupt Genaues nennen zu können.


    spezielles Kupplungspedal mit angebauten Mechanismus. Der wird sehr wahrscheinlich komplett eingegammelt sein.

    D.h. an meinem Kupplungspedal ist der Mechanismus von der Wendeschaltung fest mit verbaut, da ich die Wendeschaltung aber nie benutze, ist dieser Mechanismus festgegammelt und damit auch das Kupplungspedal? Also natürlich alles theoretisch.


    Viele Grüße Tomi

  • D.h. an meinem Kupplungspedal ist der Mechanismus von der Wendeschaltung fest mit verbaut, da ich die Wendeschaltung aber nie benutze, ist dieser Mechanismus festgegammelt und damit auch das Kupplungspedal? Also natürlich alles theoretisch.

    Kann man so sagen ja. Der Mechanismus sorgt dafür, dass die Fahrkupplung und die Zapfwellenkupplung immer hin und her geschaltet werden. Wenn die Wendeschaltung deaktiviert ist, ist diese hin und her Schaltung "deaktiviert".


    Hat aber auch nichts damit zu tun, dass du es nie genutzt hast. Es ist einfach Bauart bedingt. Da gelangt nach über 50 Jahren nunmal Wasser rein, da die O-Ringe einfach auf sind. Auch, wenn das Pedal immer wieder benutzt wird wird es fester und fester. Ich würde zu erst einmal den Mechanismus , welcher an dem Kupplungspedal sitzt prüfen. Ich denke, da liegt schon das übel.

    Den Aufbau von dem Teil zu erklären ist leider nicht so einfach.

    Bei mir war das alles so rott, dass ich dort keine Nadellager mehr einbauen konnte. Ich musste alles mit meiner Drehbank plan drehen und habe dann Kunststoffbuchsen von igus verbaut. Funktioniert tadellos. Allerding ohne Drehbank nicht reperabel. Meiner Meinung nach.


    Sind aber auch alles nur Vermutungen. Ferndiagnosen sind immer eine Sache für sich.


    Wegen deiner Turbokupplung....Ich würde da einfach mal das Öl ablassen und schauen, was da so raus kommt. ;)

  • Man kann das auf jedenfall provozieren, dass das Pedal unten bleibt oder man es nur zur Hälfte betätigen kann. Ich probiere das mal am Wochenende aus. Ich glaube es war so:


    Wenn man im Wendebetrieb ist und man dort dann im eingelegten Vorwärtsgang rückwärts fährt und dann den Wendebetrieb deaktiviert ohne wieder ins Vorwährtsfahren zu gehen, passiert genau das beim Betätigen der Kupplung. Das Wendegetriebe springt dann unten in dem Kasten unter dem Pedal eine Stellung weiter und das Pedal bleibt unten.


    Hab das Wendegetriebe bei mir komplett überholt und wenn man dann soweit alles korrekt einstellt, funktioniert das auch. Stellt sich nur die Frage ob man das wirklich braucht 8o


    Würde dir aber vielleicht raten, erst einmal alles technisch in Ordnung zu bringen und ausgiebig zu testen, bevor du den Schlepper auseinander reißt. Nachher funktionieren die gleichen Sachen nicht, weil die Ursache eventuell doch wo anders war.

  • Hallo,


    ich habe eben einmal die paar Fotos gemacht, ich denke, großartige Bildunterschriften werden hier nicht benötigt - Ihr seid ja alle Profis ;)


    Kupplungspedal in Normalstellung:

    Kupplungspedal momentan komplett durchgedrückt:

    Mechanismus von unten:


    Ich würde zu erst einmal den Mechanismus , welcher an dem Kupplungspedal sitzt prüfen. Ich denke, da liegt schon das übel.

    Den Aufbau von dem Teil zu erklären ist leider nicht so einfach.

    Ich habe noch das Montage-Handbuch liegen, vielleicht hilft mir das ja bei dem Mechanismus auch weiter - ansonsten muss ich mir Fendt-Kenner zur Hilfe holen. Mir geht es in erster Linie ja um den Ansatz, bevor ich irgendwelche großen Projekte starte.

    Wegen deiner Turbokupplung....Ich würde da einfach mal das Öl ablassen und schauen, was da so raus kommt. ;)

    Das kann ich dann tatsächlich schonmal in einem Zuge machen, ja - wenn der Schlepper eh einmal in der Werkstatt ist, dann auch richtig.


    Wenn man im Wendebetrieb ist und man dort dann im eingelegten Vorwärtsgang rückwärts fährt und dann den Wendebetrieb deaktiviert ohne wieder ins Vorwährtsfahren zu gehen, passiert genau das beim Betätigen der Kupplung. Das Wendegetriebe springt dann unten in dem Kasten unter dem Pedal eine Stellung weiter und das Pedal bleibt unten.

    Das wäre natürlich optimal, wenn es bloß ein "Überspringen" ist. Daran glaube ich aber nicht, denn ich habe die Wendeschaltung wie gesagt noch nie verwendet.


    Vielen Dank für eure Hilfe,

    am Montag habe ich Zeit, da versuche ich mich mal mithilfe des Handbuches und dem Internet in das Thema Wendeschaltung-Kupplungs-Mechanismus hereinzufuchsen.


    Viele Grüße

    Tomi

  • Guten Abend,


    mithilfe des Montagebuches ( und natürlich euch ) bin ich nun im Gebiet 'Wendegetriebe und deren Verbindung mit dem Kupplungspedal' auf jeden Fall schonmal schlauer, als vorher. Es wäre natürlich super, wenn das Problem echt in dem Bereich liegen würde und bloß eine Welle festgegammelt ist.

    Klinkwerk gangbar machen

    wie genau ein Klinkwerk funktioniert - lacht mich bitte aus - aber davon habe ich bisher absolut keine Ahnung, lässt sich aber bestimmt herausfinden.


    Unzwar ist die Position 48 das Problem denke ich. Wenn die Welle in der 49 festgammelt dreht sich nichts mehr, bzw stur.

    Ich werde mich in der nächstbesten Gelegenheit mal unter den Fendt legen und schauen, die nötigen Teile (48 / 49) auseinander zu bekommen. Sind das dann anschließend defekte Teile, oder kann ich dort Fett hereinpressen und sie wieder zusammenführen?


    Ihr habt mir bis hierher schon echt super weitergeholfen - ein echt super Portal, großes Lob :)


    Viele Grüße

  • Ich werde mich in der nächstbesten Gelegenheit mal unter den Fendt legen und schauen, die nötigen Teile (48 / 49) auseinander zu bekommen. Sind das dann anschließend defekte Teile, oder kann ich dort Fett hereinpressen und sie wieder zusammenführen?


    Da sitzen im Normalfall auch Nadellager. Bei mir war es so eingegammelt, dass die Lauffläche unbrauchbar war. Ich musste die Teile dann abdrehen und habe dann von igus Halbzeug besorgt und mir aus speziellem Kunststoff die benötigten Buchsen neu gedreht. Wie schlimm es bei dir ist kann man so nicht sagen.

  • Könntest dir natürlich auch das einfache Kupplungspedal für einen meist schmalen Taler kaufen und das mal anbauen. Dann stellst du schnell das Pedal ein und befasst dich dann wenn du es überhaupt brauchen solltest mit der Wendekupplung.


    Funktioniert die Kupplung mit dem normalen Pedal, weißt du dass es auf jedenfall daran liegt. Tauschen ist absolut simpel.

  • Guten Tag,


    nachdem ich mir, ohne etwas auseinander zu bauen, erstmal alle Verbindungen der Ersatzteilliste von allen Seiten genau angeschaut hatte, habe ich beschlossen, bevor ich etwas auseinander baue, Öl und Kriechrostlöser an jegliche beweglichen Teile und Verbindungen zu sprühen.


    Und siehe da: Es gibt auf jeden Fall einen mächtigen Fortschritt, der vielleicht ein ganz neues Muster eröffnet: Ich kann wieder ganz normal kuppeln; anfahren; stehenbleiben. Ich kann das Kupplungspedal auch wieder bis nach ganz unten durchdrücken, allerdings nur mit äußerst viel Kraft.


    Es gibt einen bestimmten Punkt beim Treten, relativ mittig der "Tretstrecke", diesen muss ich mit hoher Kraft beim heruntertreten überwinden, und anschließend beim Hochziehen mit der Hand und ebenso viel Kraft wieder nach oben ziehen - aber an sich funktioniert das kuppeln wieder. Oberhalb und unterhalb von diesem Punkt lässt sich das Kupplungspedal ganz normal treten und hochkommen lassen.


    Ich denke, mit dieser Info kann man einige obige Vermutungen ausschließen :)

  • Hallo,


    habe mir gerade den Bericht durchgelesen, da ich das selbe oder ähnliche Problem habe. Hatte den Farmer gerade zwischen Verteiler und Wechselgetriebe getrennt um ihn dort abzudichten, nun ist er wieder zusammen und dicht, allerdings lässt sich das Kupplungspedal nicht richtig treten bzw. es hängt fest. Die Kupplung ist somit dauerhaft getreten und der Traktor bewegt sich auch nicht. Habe in einem Video über die Wendeschaltung gesehen, dass Fendt eine Art Sperre eingebaut hat falls man bei der Wendeschaltung den Rückwärtsgang zuletzt drin hatte und wieder zurück schalten möchte, das Pedal dann unten stehen bleibt.

    Könnte es sein dass mir beim Trennen die Sperre irgendwie rein gerutscht ist ?

    Habe die ganze Mechanik geschmiert und auch nicht das Gefühl dass etwas festgerostet ist.

    Wenn ich das ganze schaltgehäuse nach oben ziehe hat die Kupplung Druck, ich höre aber dass Ausrücklager pfeifen und der Traktor bewegt sich nur langsam.

    Könnte das auch einfach eine Einstellungssache sein ?


    Das Bild vom Pedal ist der oberste Punkt.


    Gruß

    Leon