F12 HL verliert Motoröl nach Ölwechsel

  • Hallo zusammen,


    ich habe meinen F12 HL vor gut 4 Wochen gekauft.


    Der Vorbesitzer, ein langjähriger Dieselross-Liebhaber und Restaurator, hatte den Schlepper nur ca. 1 Jahr im Besitz, um ihn etwas aufzufrischen und ihn anschließend wieder zu veräußern.

    Er hat es gut gemeint und 1 Tag vor Übergabe nochmal einen Ölwechsel gemacht, was ich grundsätzlich super fand.


    Eingefüllt wurde folgendes Motoröl: AVISTA PACE CLASSIC SJ/CF-4 SAE 20W-20

    Nachdem ich nun einige Stunden gefahren bin, auch teilweise unter Last, wird das Ross unten an der Ölwanne undicht an mehreren Stellen (Übergang/ Flansch zur Kupplung und Übergang/ Flansch zur Vorderachse hin).

    Der Vorbesitzer versichert, dass das vorher definitiv nicht war und lediglich das Getriebe hin und wieder einen Tropfen Öl verliert. Der Motor war dicht seiner Aussage nach.

    Ich will nicht den 1000sten Ölthread eröffnen, jedoch frage ich mich, ob das o.g. eingesetzte hochlegierte Motoröl die Ablagerungen an den Dichtungen nun nach und nach gelöst hast und es dadurch nun zu den Undichtigkeiten kommt?


    Ich bin etwas ratlos und gefrustet und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen bzw. raten was zu tun ist. Wenn das Öl der Übeltäter sein wird, dann möchte ich das auch versuchen zu reklamieren.


    Sonst Ratschläge was ich versuchen kann, damit der wieder Dicht wird (ohne den kompletten Schlepper zu zerlegen, was sicherlich technisch die beste Sache ist).


    Gruß
    Lars

  • Hallo,


    wenn der Schlepper beim Kauf relativ sauber war wurde der zwangsläufig vorher gut gereinigt.

    Ich will niemanden was unterstellen aber das so ein Schlepper dann "auf einmal" nach ein paar weiteren Betriebsstunden Öl verliert ist nicht gerade selten der Fall.

    Mit der Ölsorte hat das erstmal relativ wenig zu tun denke ich. (evtl. theoretisch Denkbar aber schwer Nachzuweisen...)

    Dicht bringen wirst den wahrscheinlich eher nicht mehr außer natürlich durch eine fachgerechte Reparatur.


    Gruß Uli


    ein Bekannter hat sowas mit einem wirklich schön (optisch) gemachten Deutz erlebt....nach ein paar weiteren Stunden kam praktisch aus allen möglichen Stellen das Öl....

  • Das eingefüllte Öl ist m.E. sehr dünnflüssig. Ich überlege schon auf ein hier oft empfohlenes mineralisches 15W-40 umzusteigen. Vielleicht hilft das ja, zumindest um die gröbsten Undichtigkeiten zu mildern. Das er damit nicht wieder 100% dicht wird ist klar...


    Was meint ihr?

  • Wurde der Schlepper im Bereich der Ölwannendichtung neu lackiert?

    Der hat den ganzen Schlepper nur stellenweise ausgebessert (kleine Macken) und anschließend mit irgendeiner Lackversiegelung behandelt sagte er. Im Bereich der Ölwanne sieht mir das nicht nach neuer Lackierung aus. Die Lackversiegelung wird da allerdings wahrscheinlich schon drauf sein vermute ich.

  • Servus,


    für Motoren mit Spaltfilter sind diese modernen Öle ohnehin nicht geeignet, da sie Additive haben,

    die den Ruß binden und ihn der Schwebe halten.

    Am besten ein ganz einfaches mineralisches Öl, ohne Zusätze.

    Ich nehme für die "Alten" ein Einbereichsöl, 20W20

    Die Auswahl bei diesen alten Ölen ist nicht mehr sehr groß.


    Gruß - Sepp

  • Hallo zusammen,


    das Ölen ist nach wie vor vorhanden und wird nicht besser. Ich möchte nun den Wellendichtring vorne wechseln, um das Problem in den Griff zu bekommen.

    Material (neuer Simmerring, Dichtungsset) dafür habe ich mir schon besorgt und auch das Monteur- und Reparaturhandbuch für den AKD 12 von MWM liegt vor, um die Arbeitsschritte besser zu verstehen.

    Dennoch habe ich zwei Verständnisfragen:


    - Um den alten Huth-Wellendichtring vorne raus zu bekommen, muss der große Stirndeckel (Lagerdeckel) mit den 11 Schrauben zwingend abgebaut werden, richtig?

    - Das Kurbelwellenlager sitzt hinter dem Stirndeckel und nicht in dem Stirndeckel, korrekt? D.h. im Stirndeckel sitzt "nur" der Huth-Wellendichtring.


    Habt ihr ansonsten irgendwelche allgemeinen Hinweise oder Tipps für mich bei diesen Arbeiten?


    Danke vorab,

    Gruß Lars

  • Moin Lars!

    der Deckel muss doch nicht ab wegen dem Wedi.

    Natürlich stellt sich jetzt die Frage, was du „ gleich mitmachen könntest/ solltest“ bei dem Aufwand.

    Je nach Ausführung hast du ja den Mähantrieb da vorne dran zB.

    Ich würde den Schlepper vorne trennen , um besser arbeiten zu können.

    Hast du definitiv den Wedi als Übeltäter lokalisiert? Oder vermutest du es nur?

    Weil das Gehäuse dahinter und das Pumpengehäuse darüber und auch die außenliegende Schmierleitung ( je nach Typ) könnten ebenfalls sauen..

    Das Gehäuse mit den 11 Schrauben geht sehr schwer ab, da es eingeklebt war!

    Auch würde ich mir in diesem Zusammenhang die Kurbelwellendichtfläche sehr genau ansehen … nicht das der Grund war für die Undichtigkeiten.

    Ich habe dir mal Bilder angehängt, wo du es besser siehst…

    LG

    Thorsten

  • Hi Thorsten,


    danke für die Bilder, die helfen mir sehr!

    der Deckel muss doch nicht ab wegen dem Wedi.

    Das ist schonmal gut!

    Natürlich stellt sich jetzt die Frage, was du „ gleich mitmachen könntest/ solltest“ bei dem Aufwand.

    Je nach Ausführung hast du ja den Mähantrieb da vorne dran zB.

    In diesem Fall ist da kein Zubehör wie Mähantrieb etc. dran.

    Dennoch gebe ich dir Recht, wenn ich einmal dran bin, lieber ein paar Sachen mehr machen.

    Ich würde den Schlepper vorne trennen , um besser arbeiten zu können.

    Genau, das habe ich vor. D.h.


    - Motorhaube ab

    - Frontgewichte runter, damit er vorne leichter/ handlicher ist

    - Riemen runter

    - Kabel abklemmen

    - Auspuff ab

    - Motor Abstützen unter Kurbelgehäuse

    - Achsrohr mit den 6 Schrauben lösen


    "Schon" sollte er in zwei Hälften getrennt sein hoffe ich

    Hast du definitiv den Wedi als Übeltäter lokalisiert? Oder vermutest du es nur?

    Weil das Gehäuse dahinter und das Pumpengehäuse darüber und auch die außenliegende Schmierleitung ( je nach Typ) könnten ebenfalls sauen..

    Nein, da bin ich noch nicht 100% sicher. Was ich aber relativ gut beobachten kann ist, dass die Leckstelle unterhalb der Horizontallinie (siehe Bild anbei, schraffierter Bereich) sein muss. Man kann im verbauten Zustand leider eben nicht sehen, wo genau es raus kommt. Möglicherweise ist auch die Dichtfläche von dem Stirndeckel der Übeltäter. Man sieht es eben nicht solange ich den Schlepper vorne nicht trenne. Als Resultat tropft es unten an der Flanschverbindung Kubelgehäuse zum Achrohr relativ stark. Ein Rinnsal Öl oberhalb der Horizontallinie ist nicht zu erkennen, daher kann es im Umkehrschluss nur aus dem schraffierten Bereich kommen.

    Auch würde ich mir in diesem Zusammenhang die Kurbelwellendichtfläche sehr genau ansehen … nicht das der Grund war für die Undichtigkeiten.

    Du meinst, dass die Kurbelwelle möglicherweise im Bereich des Wellendichtrings eingelaufen ist und dann ein neuer Wellendichtring ggf. auch nicht richtig dichtet? Oder hab ich es falsch verstanden?

  • Ja, genau.

    Die Kurbelwellen sind da nicht gehärtet und laufen gerne ein.. obwohl die alten Filzringe schonender zum Material waren..

    Ich habe mir , vorsorglich, diese Kappen aufgeschlagen um sicher zu gehen, das da nichts kommt nachher..

    aber du wirst es sehen wenn alles ab ist!

    Ich hatte auch schon den Fall, dass das Steuergehäuse undicht war, und das Öl versteckt an dem Flansch runter lief..

    Also, schaue es dir genau an..

    LG

    Thorsten

    Ach so- Die Lenkstange muß noch ab!

    Am besten vorne an der Achse …

  • Ok, das schaue ich mir an mit der Kurbelwelle. Was sind das für Kappen bzw. hast du einen Link, wo ich diese beziehen kann?


    Ich hab mir eben das Steuergehäuse mal näher angesehen, das sieht soweit alles dicht aus. Aber ich gebe dir Recht, das ist so verwinkelt bzw. der Abstand zwischen Lagerdeckel und Steuergehäusedeckel so gering, das kann man nur sehr schwer erkennen.


    Ich werde jetzt im Herbst mal mein "Glück" versuchen und melde mich hier wieder wenn es etwas neues zu berichten gibt.