Ackerrolle/Ackerwagen zugelaufen... wer weiß etwas?

  • Hallo Fendtisten,


    Unser Grüner hat sich nen Blauen angelacht. Leider ist der aktuell nicht sehr gesprächig. Typenschild fehlt und die Herstellerschildervan Achsen und Deichsel sind überpinselt und nicht zu entziffern.


    Kennt jemand die Bauart und kann Hinweise zum möglichen Hersteller oder gar Bautypen teilen?


    Technisch ist der Wagen okay. Die Bremse ist sehr gut und er läuft super nach. Reifen fast neuwertig. Ich bin sehr zufrieden.


    Was ich sonst noch sagen kann:

    Blechboden

    Ca 1,6×3,6m Ladefläche

    Ungefedert

    Feststellbremse als Spindelbremse am Drehschemel

    Aufnahme für Deichselbaum zur Nutzung als Pferdefuhrwerk


    Danke vorab und Grüße, Gerd

  • Ich würde fast vermuten der wurde passend zu nem Eicher gepinselt.


    Die Auflaufeinrichtung erinnert mich an unseren Steib Holzanhänger...



    Aber das is wörtlich n Schuss ins Blaue :D


    Wie reagieren die Typschilder auf gutes Zureden?


    Nagellackentferner Acetonfrei, Rasierklinge, feines Schleifpapier?


    Ich mein, schlechter lesbar wirds nimma :rolleyes:

  • Gute Morgen,


    Rein nach der Farbe würde ich auch nicht gehen. Der Wagen wurde irgendwann mit viel Elan überpinselt. Der Versuch ein Schild der Deichsel zu entblättern brachte die Farben Grün und Orange hervor, evtl noch Rot dazwischen, jedoch keinerlei Schrift...


    Etwas mehr Glück hatte ich an den Achsen. Achslast 1600 kg, Vmax 20kmh und die Nr lassen sich ablesen. Die "50" unten links könnte eine Typ Bezeichnung sein, darüber verbirgt sich ein rundes Logo unter dem Lack. Evtl SAF? (Otto Sauer Achsenfabrik). An der hinteren Achse läßt sich noch die Bedruckung unterm Lack erahnen. Leider hatte ich gestern kein geeignetes Werkzeug dabei, um den Lack anzuheben. Die Radnarben tragen übrigens die Aufschricht "LUBA WEINGARTEN", was mich via google leider auch nicht weiter gebracht hat.


    Ansonsten noch ein positives merkmal: die Achsen sind an den äußersten Enden des Rahmens montiert. Trotz des kurzen Wagens ergibt sich so ein langer Achsstand, was beim rangieren zu Gute kommt.


    Ansonsten habe ich schon viel im Netz gesucht. Die Hersteller Blumhardt oder Eckert könnten evtl passen, allerdings weisen diese bei ungefederter Ausführung eine andere Konstruktion der Achsböcke auf.


    Letztlich bleibt die Frage, ob es sich überhaupt um ein "Markenmodell" handelt, oder nicht doch eher eine Dorfschmiede der Ursprung war.


    Grüße Gerd

  • Das kann gut sein. In den 50er Jahren wurden von vielen Dorfschmieden diese Ackerwägen gebaut. Es gibt auch einen Stichtag, bis zudem diese Ackerwägen keine ABE benötigen. Ich glaube mich erinnern zu können, dass dies vor Juni 1960 liegen muss. Wahrscheinlich fange ich hier wiede ein Grundsatzthema an.

    Ein Typenschild oder eine Rahmennummer sollte trotzdem vorhanden sein, mit dem der Hersteller identifizierbar ist.


    Die Komponenten: Zugdeichsel, Achsen Bremsen wurden normalerweise nicht von den Dorfschmieden selbst angefertigt, sondern bei den jeweiligen Herstellern gekauft und der Rahmen selbst gebaut.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Servus,


    Ja, so wie Fendt 270 VA geschrieben hat gab es früher viele Dorfschmieden. Wir selber haben auch noch ein Ackerwagen oder bei uns auch Gummiwagen genannt, Hersteller: Biselli im Jahr 1961. Aber die Bauen laut meinem Opa schon bestimmt seit ca. 45 Jahren keine Anhänger mehr.

    Achsen, Drehkranz und Auflaufeinrichtung (Ja, das hatte er damals schon) wurden zugekauft und der Rest wurde selber Hergestellt.

    Den Wagen nutzen wir immer noch zum Holz holen da er eben sehr leicht und wendig ist und auch zum Beladen ist er schön mit einer Höhe von rund einem Meter.


    Grüße, Fabian

  • Hallo zusammen,


    es gibt Neuigkeiten. BEi der heutigen OKF hatte ich ein paar Klingen dabei und ich konnte tatsächlich die Hersteller/Typen-Schilder von Deichsel und Achse freilegen.

    Die Deichsel ist eine klassische "Graubremse/Heidelberg" für 2,8to, Baujahr 1956
    Alle wichtigen Daten sind bei passender Beleuchtung lesbar.


    Bei den Achsen findet die Aufschrift der Radnarben wieder. "LUBA Fabrik für Rollenlagerachsen - Weingarten/Baden". Hierzu finden sich im Netz keine Informationen.
    Aber auch hier sind alle Daten lesbar die notwendig sind: Achslast 1600kg, Vmax 20, Typ 50 und die Seriennnummer.


    Leider konnte ich am Fahrgestelle selbst keine Erfolge verzeichnen. Weder eine eingeschlagene Nummer noch Hinweise auf Befestigungs-Löcher für etwaige Schilder.


    Egal, mit den gefundenen Details kann man in Bezug auf eine Vollabnahme einiges erreichen. Mal schauen wie das Märchen weiter geht....

    Grüße, Gerd

  • Hallo,


    der Anhänger wurde bestimmt von einem Wagner oder Schmied gebaut, ich denke da kannst du lange nach einer Fgst.Nr. suchen, es wird keine geben.


    Aber wenn deine Deichsel von 1956 ist, wurde das Ding schätzungsweise eh vor 1961 gebaut, da würde ich mir das Geld für eine Vollabnahme sparen, du zahlst für die Vollabnahme und für die Vergabe einer Nummer.


    Ich würde mir da selber ein Typenschild machen, Hersteller Maier-Müller-Schmidt, Fgst.Nr. 134, Gesamtgewicht 2800 kg, Achslast vorne 1400kg, Achslast hinten 1400kg, Baujahr 1957 oder so. Fertig. Und wenn einer fragt ist das alte Typenschild als du ihn angestrichen hast zerbrochen beim Lack abschleifen. Ja kriminelle Energie hin und her ...


    Gruß Gerd