Riss im Motorblock

  • Hallo zusammen,


    Ich habe einen Fendt F20 H6. Kurz nach dem Kauf habe ich festgestellt das er einen Riss im Motorblock hat. Mir ist bekannt das der Block aus Guss ist was sehr schwer zu schweißen ist.

    Kennt ihr jemanden der das im Landkreis Dillingen und Umgebung machen könnte. Die andere Möglichkeit wäre Kaltschweißmasse drauf zu tun . Bin noch sehr erfahren was das Schrauben an alten Traktoren angeht

    Könnt ihr mir weiterhelfen bzw. Tipps geben

    Mfg Niklas

  • Hallo,

    Also ich habe bei meinem Farmer 2 auch lange rumgedoktert. Der Riss wurde beim Vorbesitzer geschweißt und ist dann wieder gerissen. Ich habe glaube ich alles ausprobiert was irgendwie erfolg versprechen könnte (Flüssigmetall, GFK Matten und Epoxydharz, Sika flex. und noch viel mehr) das war aber alles Mist. Das Sikaflex hat mit einem halben Jahr am längsten gehalten…..

    Die Besten 3 Möglichkeiten sind:

    1. Schweißen mit einer 50/50 Chance das es hält

    2. Eine Platte drauf Schrauben und mit Sikaflex abdichten

    3. Ein neuer Block.


    Ich persönlich würde Version 2 oder 3 bevorzugen.



    Mit freundlichen Grüßen Felix

    Der Motor brennt er hat genug der arme Claas vorm Einschaarpflug 8) :thumbup: 8o


    Wer gut schmiert der gut fährt. :thumbup:


    Sabbel nich dat geit :thumbup:

  • variante 4: Mit ( Messing)schrauben "Vernähen" soll ganz gut funktionieren, wird wohl auch an grossen Schiffdieseln benutz. Ich kenn jetzt nur nen Ami hersteller, keine Ahnung ob das auch in Metrisch und vor allem auch in Europa zu kaufen gibt.. Vom prinzip her ghets aber auch ohne das set, Bohrer, Gewindeschneider, Messingschrauben und Loctite gibts hier ja auch einzeln. Deren Bohrscbablone machts halt einfacher in der Anwendung

    Metal Stitching & Thread Repair Inserts. - Turlock , CA - LOCK-N-STITCH, Inc

  • Guten Morgen Niklas,


    normalerweise gehören Risse in Guss wegen den Temperaturschwankungen wie in allen spröden Materialien am Anfang und Ende angebohrt, damit Sie nicht weiterlaufen. Z. B. 4 mm Bohrerdurchmesser.


    Das Nachfolgende gilt für Grauguss und ein wenig Glück gehört auch dazu.


    Falls ohnehin viel Wasser aus dem Riss kommt, würde ich anbohren. Die Bohrungen machen dann ja nicht mehr viel aus. Und für eine Platte musst Du eh Löcher bohren.


    Ich persönlich würde nach dem Anbohren eher schweißen mit 2 mm Nickel-Elektroden oder 2,5 mm. max anstatt einer Platte, weil der Riss über einen Absatz geht.


    Aber: Vorher viel mit alten Ofentüren oder anderen Graugussteilen vom Schrottplatz VIEL üben. Wenn Du noch nicht schweißen kannst, dann erst mit Universal-Baustahl-Elektroden auf Baustahl 10-cm-Nähte üben. Eine neben die andere. Deren Nähte sind gut, wenn sich die Schlacke von selbst ablöst. Es ist gar nicht so schwer.


    Bei Guss max. 1 cm Naht und dann die Naht direkt hämmern mit mit einem guten Schlackenhammer oder ähnlichem, so ca. 200-250 Gramm. Die Punkte vom Hämmern soll man sehen. Das Verbreitert die Naht und nimmt die Spannung teilweise raus. Nach dem Hämmern soll man auf die kurze Naht die nackte Hand auflegen können ohne sich direkt zu verbrennen. Dann war der Wärmeeintrag nicht zu groß. Evtl. Strom runter. Der Lichtbogen soll auf dem Schmelzbad bleiben. Du befüllst ja nur den ausgeschliffenen Riss.


    Linke Hand auflegen und mit einem Finger an die Mitte der Elektrode. Dann bist Du ruhiger mit der Elektrodenspitze. Dafür brauchst Du ein Kopfschild. Elektrode an der Masse vorzünden und mit der warmen Spitze auf die Naht. Ein Inverter-Gerät zündet meist etwas besser als ein Trafo.


    Ich würde im Pilgerschritt-Verfahren vorgehen. 1. Naht am Anfang. 2. Naht in der Mitte. 3. Naht hinter der ersten. 4. hinter der 2. usw. Dann können die Bereiche weiter runter kühlen. Pausen machen.


    Vor der nächsten kurzen Naht das Ende der vorherigen kurz anschleifen, wenn Platz ist. Ansonsten mit der Drahtbürste und Reisnadel säubern oder im Notfall auch einen 3mm-Bohrer auf den Akkuschrauber und Dreck rausschaben. Dass der Riss leicht vertieft und links an und rechts des Risses halbwegs sauber geschliffen werden muss, versteht sich von selbst. Es sollte in Wannenlage (Bauteil mit Riss horizontal) geschweißt werden. Vorwärmen würde ich nicht. Das wäre mir zu riskant bei einem so großen Bauteil mit Hohlräumen und Stegen.


    Ich habe es bislang nur bei Ofenteilen gemacht. Das hat gehalten. Bei unserem alten Mähdrescher war vor meiner Zeit ein Frostloch vom Nachbarn zugeschweißt worden. Das hat bis zur Verschrottung in meiner Kindheit viele Jahre gehalten.


    Wenn viele Poren durch Verunreinigungen im Schmelzbad entstehen, den Riss fertig machen und die Poren-Naht ausschleifen und noch mal drüber wie oben.


    Viel Glück, falls Du es probierst.


    Grüße Zeidler

  • Hallo, habe erst jetzt von deinem Problem gehört.

    Falls du den Riss noch nicht reparieren konntest, kann ich dir die Firma Prinz, Spezialschweisserei in Münster empfehlen. Die erhitzen den gesamten Block auf ca. 800° und schweißen ihn dann. Habe selbst den Zylinderkopf von meinem F28 dort reparieren lassen. Ich schicke dir mal die Telefonnummer: 0251/775013. Du müsstest allerdings den Motorblock ausbauen und dorthin schaffen.

    Viele Grüße Gerhard