Fendt Farmer 3s Rundhauber Getriebewelle

  • Hi,

    Ich habe ein Problem mit meinem Fendt Farmer 3s BJ.1966.

    Bei meiner Getriebeeingangswelle vom Wechselgetriebe fehlt meiner Meinung nach der Zapfen, der in das Pilotlager am Kupplungsträger kommt.

    Sieht fast so aus als hätte den Jemand absichtlich abgeschnitten, obwohl ich das noch nicht so ganz glauben kann oder will.😬

    Weiß jemand ob da normaler Weise solch ein Zapfen dran ist?

    Bin für jede Hilfe dankbar.😅




  • Hallo,


    zuerst mal Hallo hier im Forum. :)


    Ja, da ist im Schnittbild, Montagehandbuch, ein Zapfen zu sehen welcher in die Kupplung (Pilotlager) geht.


    Ist der so gelaufen ?


    Gruß Uli


    ist immer wieder schön wenn so frühe Rundhauber auftauchen....

    Ich habe bei meinen entdeckt, als ich die Laufsätze gemacht habe, das irgendwann mal 1 Pleuellagerzapfen zügig nachgearbeitet wurde d.h. 3 haben Nennmaß und einer ist deutlich kleiner.....hab da auch a weng geschaut...

  • Danke für die schnellen Antworten.

    uli0601 ja der hat so gelaufen, wollte die Kupplung erneuern und das ist mir dabei aufgefallen.😬

    Würde den ungerne mit neuer Kupplung ohne den Zentrierzapfen laufen lassen.

    Ich schätze ich werde mir wohl eine Austauschwelle besorgen müssen oder?

  • wenn du eine Austauschwelle überhaupt bekommst, ist das die beste Lösung. Ich an deiner Stelle würde das anders lösen:

    Getriebewelle ausbauen, Stirnzapfen plandrehen. Vorne eine Bohrung setzen und einen passenden Zapfen drehen und mit Schraube sichern, dass er nicht rauskommt.

    Aufwand max. 2 Stunden.

    Dann hast du wieder eine saubere Lösung und die Kosten halten sich im Rahmen.


    Ahh, was ich noch vergessen habe:

    Ich würde dann auch ein Nadellager mit Innenring nehmen. Dann hast du eine gehärtete Laufbahn.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

    Einmal editiert, zuletzt von Fendt 270 VA ()

  • Vorne eine Bohrung setzen und einen passenden Zapfen drehen und mit Schraube sichern,

    Oder an den Zapfen gleich einen Gewindebolzen mitdrehen anstatt der Schraube, und in die Getriebewelle einschrauben. Ideal wäre natürlich Linksgewinde wenn der Motor rechts dreht, oder umgekehrt. Dann könnte sich da nichts mehr lockern. :/ :?: Nur ein Vorschlag :?:

    Schönen Gruß aus dem Schwarzachtal

    Sepp

    -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

    GT 220, GTA 365, GTA 380

  • Hallo,

    das Thema mit oder ohne Zapfen an dieser Welle ist mir bei der Ersatzteilsuche für meinen F24 vor kurzem erst begegnet.

    Ich habe eben die Welle benötigt und die gibts jetzt nicht grade wie Sand am Meer.

    Fündig geworden bin ich bei der Fa. Bracht, die hatten zur Auswahl Wellen mit Zapfen als auch solche ohne diesen Zapfen. Auf Nachfrage nach dem Zusammenhang wurde mir gesagt, die sind von Fendt, es gab hin und wieder Geräuschentwicklung an dieser Stelle, verwendbar seien beide.

    Vielleicht kann man dir dort diesbezüglich weiterhelfen, wäre ja möglich, daß es diese Varianten auch beim Farmer gab.


    Gruß René

  • Wenn ich das machen würde, dann würde ich an das vordere Ende einen harten Passstift einschrumpfen.


    Einfach weil das viel einfacher zu realisieren ist, als irgendwas mit Gewinde. Die Welle ist da vorne hart. Vermutlich eher großzügig tief gehärtet oder sogar durchgehärtet. Ein Gewinde kriegt man da also nur mit Hartfräsen oder erodieren rein. Beides keine Technik auf die jeder Zugriff hat.

    Eine Passung ist auch in gehärtetem Material für einen geübten Dreher einfach machbar mehr als einen VHM Bohrer und eine HM Bohrstange (CBN ist schöner, haben aber nicht viele in der Größe) braucht man nicht.


    Des weiteren hat man durch die Verwendung des Passstiftes eine runde UND harte Fläche.

  • Falls es ernsthaft darauf rausläuft, den Zapfen wieder ranzumachen, ich würde auch einen geklebten Stift bevorzugen.

    Dazu müsstest du aber den alten Zapfen kennen, bzw andersrum, läuft der dann als Innenring in einem Nadellager oder steckt der in einem Kugellager.

    Letztere Variante ist beim F24 verbaut, da ist der Zapfen 19,90 und nicht 20,00 im Durchmesser. Das müsste man in Erfahrung bringen.

    Gruß René

  • Also ich bin mir nicht sicher ob der 100er / 3 S ein Pilotlager hat. Im ET-Katalog ist kein Nadellager zu erkennen in der Explosionszeichnung und auch kein Lager aufgheführt. Im Schnittbild aus dem F3S Leitfaden ist ebenfalls kein zapfen / Lager zu erkennen. Ich kann mich auch nicht erinnern bei meinen Arbeiten ein Nadellager in der Welle vom Verteilergetriebe geatuscht zu haben

  • Also ich bin mir nicht sicher ob der 100er / 3 S ein Pilotlager hat. Im ET-Katalog ist kein Nadellager zu erkennen in der Explosionszeichnung und auch kein Lager aufgheführt. Im Schnittbild aus dem F3S Leitfaden ist ebenfalls kein zapfen / Lager zu erkennen. Ich kann mich auch nicht erinnern bei meinen Arbeiten ein Nadellager in der Welle vom Verteilergetriebe geatuscht zu haben

    Auf dem Bild ist der nicht zu sehen, also auch in meinem Buch nicht. Jedoch auch ein paar Seiten weiter Abb 56 erkennt man das bis Fahrgestellnummer 6138 kein Zapfen an der Welle ist! Erst die Nachfolgergetriebe, ab Nr. 9000, haben den. Abb. 58 im Montagehandbuch.

    D.h. der hat, also meiner auch, den Zapfen nicht dran! Ich hab meinen da aber noch nicht zerlegt.


    Gruß Uli


    ich hab nicht Obacht gegeben als wir den Eckhauber auseinander hatten...aber da war einer dran.Ist aber uach ein späteres Getriebe.

    Im ersten Beitrag hab ich da auf das falsche Bild geschaut...

  • Mein Bauchgefühl sagt auch weglassen.


    Das Nachfertigen heisst ja nicht nur Durchmesser mit Passung abbilden, sondern auch der Lauf muss stimmen.


    Sonst holt man sich beim Zusammenbau den Teufel ins Haus.


    Ich würde, falls an der Kupplung was gemacht wird, mit einem passgenauen Zentrierdorn ausrichten, dann dürfte das passen.


    Grosse radiale Kräfte sollten an der Stelle ja nicht auftreten.

  • Hallo,


    wie vorher schon mal geschrieben gab es in den alten Dieselrössern tatsächlich Wellen ohne den Zentrierzapfen. Das war allerdings ausschliesslich vom Getriebetyp und der Lagerung bzw. dem Lagerabstand der betreffenden Getriebeeinganswelle abhängig und hat mit dem TWS Getriebe und dessen Aufbau überhaupt nichts zu tun. Wenn das Getriebe bei Deinem Schlepper noch orginal ist, gehört bis zur Fahrgestellnummer 6318 Kein Zapfen auf die Welle drauf. Ab dieser Nummer schon. Als Quelle für diese Angabe musste mal eben das WHB von 1969 herhalten.


    Gruß f18h-doc

  • Hallo,


    wie vorher schon mal geschrieben gab es in den alten Dieselrössern tatsächlich Wellen ohne den Zentrierzapfen. Das war allerdings ausschliesslich vom Getriebetyp und der Lagerung bzw. dem Lagerabstand der betreffenden Getriebeeinganswelle abhängig und hat mit dem TWS Getriebe und dessen Aufbau überhaupt nichts zu tun. Wenn das Getriebe bei Deinem Schlepper noch orginal ist, gehört bis zur Fahrgestellnummer 6318 Kein Zapfen auf die Welle drauf. Ab dieser Nummer schon. Als Quelle für diese Angabe musste mal eben das WHB von 1969 herhalten.


    Gruß f18h-doc

    da hab ich das auch rausgelesen, allerdings hatte ich mit 6138 einen Zahlendreher drin...richtig natürlich 6318...


    Gruß Uli

  • Na, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Welle durchgehärtet ist, kann aber sein. Wenn die Welle durchgehärtet ist, funktioniert das natürlich mit Gewindeschneiden nicht.

    Gehärtete Passstifte wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Die haben aber an der Seite eine Anplattung, damit die Luft beim einschlagen entweichen kann.

    Außerdem hat ein Passstift eine k6 Passung, das ist für ein Nadellager zu streng, das brauch h7 oder h8.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Ich würde behaupten die Welle an sich ist nicht gehärtet, sondern nur Randschicht im Bereich der Verzahnung und der Zahnräder.


    Ich weiß nicht genau wie ich es hier erklähren soll damit es jeder Verstehen kann, ich versuchs mal einfach zu halten:


    In einem Antriebssystem wie z.B. hier Verbrennungsmotor mit mechanischem Getriebe gibt es durch jedes Bauteil Schwingungen verursacht durch seine eigenen Massenträgheitsmomente. Bei der Entwicklung eines Getriebes wird dieses sogenannte "Schwingungssystem" dann berechnet. Das Ergebniss zeigt die maximal auftretenden Drehmomente ( Je nach Lastfall ) bei jedem Bauteil. Zur besseren Vorstellung: Es treten durch die Schwingungen stark wechselnde Drehmomente auf, die ein vielfaches höher sind als der eigentliche spürbare Drehmoment der durch die Zugkraft des Fahrzeugs entsteht.

    Bei einer solchen Berechnung wird in der Regel auch ein Lastfall angenommen mit einem Unrundlauf des Motors z.B. bei einem ausetzendem Zylinder. Die wechselnden Drehmomente im Getriebe die auch die Schwingungen verursachen, sind bei einem ausetzendem Zylinder ca. 3 mal so hoch. Hier hat Fendt mit der Turbokupplung einen super Vorteil , diese schont dabei enorm Motor und Getriebe. Hier ist das sogennante "Massenträgheitssystem" getrennt.


    Was ich euch damit eklären möchte:


    im Montagehandbuch ist zu sehen dass ab einer Fahrgestellnummer das Getriebe, einfach gesagt, etwas anderst ist. Dabei unterscheidet sich die Welle nicht nur an dem Zapfen sondern auch im Durchmesser des Schaftes, guckt mal genau. Hintergrund ist eben das Schwingen. Damit bei hohen Drehzahlen die Welle mit der Mitnehmerscheibe nicht anfängt zu "flattern" benötigt diese Welle ohne Zapfen einen etwas größeren Durchmesser, somit ist Sie ungünstiger im Schwingungssystem weil Sie ein höheres Massenträgheitsmoment und Torsionsmoment hat. d.h. Sie verursacht mehr schwingungen und kann gleichzeitig wenigen dämpfen. Die Welle mit Zapfen kann deswegen im Schaft dünner sein weil sie im Zapfen gehalten wird und kann am dünnenren Schaft schwingungen, vereinfacht gesgt: "reduzieren".


    Fazit meiner langen Erklärung: Entweder hast du die Welle ohne Zapfen die etwas dicker ist oder du hast die mit Zapfen die etwas dünner ist, Aber ein Welle mit abgetrennten Zapfen könnte fatale folgen haben. Könnte sogar den Bruch von Getriebeteilen verursachen. Also nicht falsch verstehen, es KANN, es muss nicht, immerhin ist der Schlepper so ja schon gefahren.

    Ich war mal als Konstrukteur bei einem Hersteller für Lokomotiven und da habe ich unter anderem Motor und Getriebe ausgelegt bzw. aufeinander abgestimmt daher meine Fachkentniss in diesem Bereich. Damit wollte ich euch nur sensibilisieren dass Ändern von Getriebewellen Fatal sein kann, auch wenn es auf die einzelen Welle betrachten Fachgerecht ausgefürt ist mit Rundlauf, Passungen usw... kann es im Schwingungssystem fatale folgen haben.

  • Hallo,


    @Fendt4SA...gut erklärt! :thumbup:


    Einem Getriebe bis Fahrgestellnummer 6318 nachträglich einen Zapfen zu verpassen würde ich keinesfalls machen zumindest mache ich mir da bei meinem Farmer3s, mit originalem Getriebe, keinen Kopf.



    Sollte der Schlepper, wie von F18h-doc schon angemerkt hat , das originale Getriebe haben dann war da kein Zapfen dran. Hat aber jemand da ein neueres Getriebe drangebaut, also ab Fahrgestellnummer 9000, und den Zapfen einfach abgeschnitten weil der z.B. nicht in die Kupplungsaufnahme gepasst hat wäre das allerdings etwas fraglich.


    Was für ein Getriebe drin ist lässt sich relativ leicht feststellen denn bis Fahrgestellnummer 6318 waren nicht alle Gänge synchronisiert. Sollte sich bei dem Schlepper z.B. auch der 4.Gang ohne Kratzen schalten lassen dann wäre ein neueres Getriebe drin!


    Das würde mich dann allerdings schon ein wenig Beunruhigen...denn da hatte der Zapfen durchaus seine Berechtigung.


    Gruß Uli

  • Expertise vor dem Herrn.


    Positiv gemeint.


    Wie gesagt, denke das kann so laufen.


    Welche Abläufe damals bei der Umstellung im Gange waren werden wir nicht mehr nachvollziehen.


    Ggf wurden vorhandene Rohlinge aufgebraucht und nur die Abmessungen angepasst...