Restaurationsbericht Fendt Farmer 4s

  • Nach dem säubern wurde die Achse dann grundiert und lackiert, sowie wieder montiert zusammen mit ein paar Hydraulikleitungen und Kleinteilen. Da mein 4s ja eine Wendekupplung hat, habe ich dort mal alle Lager erneuert und ums Einstellen kümmere ich mich im Nachgang. Hoffe ich bekomme sie einfach wieder in funktionierenden Zustand.



    Kühler, Luftfilter, Tank und Steuergerät für den Frontlader wurden gereinigt, abgedichtet und Lackiert, sowie angebaut.



    Da die Vorderräder eher unpassendes Profil für mich hatten, kamen diese neu und die Felgen wurden lackiert. Nun steht der Schlepper auch wieder auf seinen eigenen Vorderbeinen :thumbup:


  • Immer mehr Teile folgen und werden montiert. Leider kommen ab und zu auch ein paar Rückschläge. Nachdem ich den Tank montiert hatte und Diesel einfüllte bemerkte ich einige Löcher im unteren Bereich des Tanks. Diese waren anscheinend schon mal repariert. Von innen ist der Tank rostfrei und schön sauber. Ich habe mich dafür entschieden die Löcher mit Flüssigmetall zu schließen um dem Schweißen zu entgehen. Hält bis heute bombenfest und ist dicht.



    Geschliffen und lackiert, ist davon nichts mehr zu sehen. Als nächstes musste die Lichtmaschine angepasst werden. Da ich eine Druckluftanlage habe ist die Lichtmaschine bei mir auf der anderen Seite als üblich, da an dem normalen Platz der Kompressor sitzt. Ich wollte gerne auf Drehstrom umrüsten und musste schauen, dass diese auch über der Öleinfüllöffnung platz findet und das Seitenteil noch passt. Habe mir den Halter der Gleichstromlichtmaschine umgebaut und den Spanner an einer Schraube des Deckels vom Kurbelgehäuse befestigt. Wie sich später zeigt, passt sie dort ganz genau hin ;) Der Riemen wurde noch erneuert und dieser war nur zur Probe.



    Für den 1. Start fehlte also nur noch ein neues Thermostat ( Bei meinen Schleppern sind diese irgentwie grundsätzlich kaputt 8o ) sowie neue Kühlwasserschläuche.


    Einen gebrauchten Auspuff habe ich auch noch bekommen. Ich hätte zwar gernen einen nach oben gehabt, jedoch ist die Lichtmaschine soweit ich dass im Kopf habe hier im weg. Ich denke der Auspuff war früher nach oben. Das Loch in der Haube ist vorhanden und als 1976 die Druckluftanlage kam, wurde er nach unten geändert.

  • Hallo Eric,


    Respekt was du das bisher gemachthast. Sieht super aus! Ich stehe auch demnächst an dem Punkt etwas Farbe ins Spiel zu bringen. Objekt der Begierde ist der Fendt Farmer 3s meines Schwiegervaters. Kannst du mir sagen welche Farben du genau genommen hast und welche Menge man ca. benötigt?


    Weiterhin viel Erfolg!


    Gruß Sebastian

  • Hallo, ich habe Farben von Büchner Erbedol genommen. Kunstharzlack


    Grundierung: KIS Schnellgrund Graugrün

    Oder Mipa EP Grundierfüller für die Blechteile

    Grauton: Fendt Diamantgrau

    Grün: Fendt Grün SL 6350

    Härter: Erbedol Härter-Verdünnung



    Entfetten: Nitro Universalverdünnung


    Lackierpistole hab ich unzählige durch und auch mit günstigen und der 1,5er Düse sehr gute Ergebnisse erzielt. Habe immer zwischen 2,5&4 bar lackiert. Ist natürlich abhängig wie sehr man verdünnt und wie die Temperaturen so sind. Hingegen vieler Aussagen kann man wie im Datenblatt der Farbe beschrieben auch gut bis Richtung 5 Grad lackieren. Hab bis jetzt die meisten Sachen im Winter lackiert.


    Zur Menge immer schwierig zu sagen. Der Ep Grundierfüller geht durch die Pistole das ist der Wahnsinn. Hab für Blechkleid gute 4L benötigt. Normale Grundierung würde ich so 7-8 Liter auf jeden Fall sagen, da beim sprühen der Kleinteile nicht immer alles auf dem Objekt landet. Beim Grau läuft man auch so in diese Richtung und beim Grün ohne Frontlader habe ich meist nicht mehr als 4 Liter benötigt. Verlass dich jedenfalls nicht nur auf meine Angabe. Ich habe immer zuerst große Gebinde gekauft und dann wenn ich gemerkt die Vorräte gehen zu Ende nachgeordert.

  • Lackierpistole hab ich unzählige durch und auch mit günstigen und der 1,5er Düse sehr gute Ergebnisse erzielt. Habe immer zwischen 2,5&4 bar lackiert. Ist natürlich abhängig wie sehr man verdünnt und wie die Temperaturen so sind. Hingegen vieler Aussagen kann man wie im Datenblatt der Farbe beschrieben auch gut bis Richtung 5 Grad lackieren. Hab bis jetzt die meisten Sachen im Winter lackiert.

    Ich lackiere auch sehr gute Ergebnisse mit ner Günstigen Pistole auch immer im Winter, unsere Werkstatt ist nicht isoliert hat nur einen kleinen Werkstattofen. Wichtig ist das man trockene Luft hat und Frostfrei muss es sein dann geht das auch

    Gruß Paddy


    Güldner A2D
    Porsche Standart 218
    Porsche Standart Star 219
    Fendt Farmer 105 LS
    Fendt Favorit 610 SA
    Fendt Favorit 614 LSA

  • Weiter gehts auch mal bei mir. Nach der Montage des Auspuffs und der Hinterräder konnte der 4s das erste mal für dieses Jahr auf eigenen Beinen die Scheune verlassen. Motor lies sich direkt entlüften und lief sofort.



    Als nächstes ging ich an die Halter für die Kotflügel. Die Kotflügel, die Halter und die Seitenbleche habe ich zum Sandstrahlen gebracht, da ich dieses mal wirklich keine Lust hatte diese zu schleifen. Kostenfaktor ungefähr 160€ für alles. Die Seitenbleche wurden angepasst und es kam der spannende Moment ob die Lichtmaschine genug Abstand zum Seitenblech hat, auf der umgekehrten Seite. Passte zum Glück sehr knapp :P



    Die Seitenbleche wurden grundiert und anschließend wurde eines lackiert. Parallel habe ich mit der Elektrik begonnen. Habe Zündschloss, Blinkerrelais, Glühüberwacher, Stoppzug erneuert. Blinkerschalter habe ich zu meiner Schande einen Runden Knopf zum drücken verbaut, sowie ein elektrisches Blinkrelais. Die Temperaturanzeige habe ich ebenfalls getauscht. Dazu hab ich die Anzeige von hinten geöffnet und gleich alle Birnen ersetzt und alles gereinigt. Den Schaltplan habe ich mir ausgedruckt und einlaminiert. Kabel habe ich alle in schwarz verlegt und die Masse mit rot. Ja ich weis nicht üblich aber auf die korrekten Kabelfarben hatte ich keine Lust bzw Nerv und Rot als Masse passiert es auf keinen Fall diese zu vertauschen :thumbup:


  • Zwischenzeitlich habe ich die Haube geschliffen und von innen grundiert. Ähnliches habe ich mit der Maske gemacht, da steckt aber noch einiges an Ausbeularbeit drin. Nach Montage des Blinkerschalters wurde die Lenkseulenverkleidung lackiert und angebracht. Das Frontgitter habe ich mir besorgt. Hier wunderte es mich dass es ja scheinbar Kunststoffgitter gibt und das Metallgitter was ich aus der Bucht habe.

  • Nach kleiner Corona Zwangspause ging es dann auch endlich weiter. Als nächstes wurde die Haube lackiert und ich hab mich an das originale Sitzgestell gemacht. Die Sitzschale habe ich versucht zu besorgen wird aber mit Gold aufgewogen.


    Die Unterlenker wurden ebenfalls überholt. Habe die Federung der Fanghaken erneuert und nun schließen diese wieder wie am 1. Tag. Farbe hat das Ganze dann auch bekommen.



    Nun sollte aber die meiste Blecharbeit folgen. Die Kotflügel waren völlig verzogen und mussten gerichtet, ausgebeult und geschweißt werden. Die " Versteifung am unteren Rad war komplett durchgerostet und wurde herausgetrennt. Wir haben dann einfach ein T-Profil eingeschweißt. Danach mussten die Kotflügel nochmals geschliffen werden um den Flugrost und die Rauhigkeit vom Sandstrahlen entfernt zu bekommen. Neue Grundierung gabs dann auch noch.


    Einiges an Spachtelarbeit war hier noch nötig. Leider habe ich kein Bild mehr von den eingeschweißten T-Profilen. Ich versuche mal noch eines zu finden, wo der Lack schon aufgetragen ist, falls das jemand auf ähnliche Art machen möchte und sich das gerne vorher ansehen will.

  • Nach ewigem Spachteln, haben die Kotflügel dann endlich ihren grünen Lack erhalten. Dort ist tatsächlich einiges an Spachtel drauf gegangen, da nach dem schweißen natürlich das dünne Blech nicht 100% in der Flucht geblieben ist. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. An den Stellen, an denen der Halter nachher sitzt, habe ich mir die Spachtelmasse gespart. Auf dem Bild mit der Lackierung innen, sieht man das T-Profil.



    Nach dem Trocknen ging es auch relativ schnell ans montieren. Nach den Kotflügeln ist das Ende und der Frühling meist schnell in sicht. Da will man gerne noch mal Gas geben. Auf dem Bild zu sehen ist noch ein Sitz, welchen ich vorrübergehend mir zugelegt habe. Das ist ein Sitz für Stapler. Dieser hat einen geringen Aufbau und eine breite Sitzfläche. Habe ihn auf die originale Schwinge montiert. Man sitzt dort so gut, dass ich überlege das so zu lassen.


  • Natürlich wird auch noch Beleuchtung an den Kotflügeln benötigt. Dafür habe ich die originalen Positionsleuchten als 1. überarbeitet. Die kleine Steckdose gabs in einem dazu. Bei den Rückleuchten sah es dagegen eher schlimm aus. Meine Beiden waren so verbeult, dass ein Instandsetzen leider unmöglich war. Also musste ich neue besorgen. Dazu später mehr.



    Als nächstes mussten die Reifen noch lackiert werde. Eine Arbeit, welche für mich nicht zu den spaßigen Sachen zählt, wenn man diese nicht sandstrahlen lässt. Aus Neugierde habe ich mal einen Abbeizer ausprobiert. Dieser war von Grüneck. Ich war sehr überrascht. Dick aufgetragen hat er ohne Probleme alle Schichten an Lack nach einwirkzeit von 1 Tag abgelöst, sodass man diese Abkratzen konnte. Kurz 2 Minuten mit der Flex drüber und fertig. Zum Test habe ich mal am Frontlader probiert, auch den alten originalen Lack löst er, wenn man ihn aus der Sonne lässt, dass er nicht so schnell trocknet.

  • sehr saubere Arbeit! Gefällt mir sehr. Wenn du damit fertig bist, kannst du ihn in ein Schaufenster stellen und als neu verkaufen.

    Das ist dann wie immer das ultimative Problem. Zu Beginn hab ich mir bei diesem gesagt, ich muss nicht unbedingt auf jedes Detail achten, es ist ja schließlich ein Traktor. Der soll im Vergleich zum Farmer 2 noch etwas arbeiten. Jetzt bin ich mal wieder an dem Punkt angelangt wo man ja den Lack nicht beschädigen will 8o

  • Weiter geht's im Bericht.

    Als nächstes wollte ich mich um die Frontmaske kümmern. Diese war unglaublich eingebeult, ich wollte aber gern die Originale von diesem behalten. Stundenlanges ausbeulen und dünnes Spachteln kamen dann zu einem doch recht guten Ergebnis.


    Wie schon vermutet, kommt es dann doch im Laufe der Restauration noch zu Überraschungen. Es war immer feucht um die Wasserpumpe obwohl ich eine neue verbaut habe. Also Kühler wieder runter und Problem finden. Der Wasserpumpenflansch war von gerissen und musste ersetzt werden.


    In der Zwischenzeit wurden auch noch die Rückleuchten besorgt, ausgebeult gespachtelt und lackiert.

  • Die Rückleuchten haben auch endlich Farbe erhalten und wurden lackiert.


    Nach dem Trocknen der Blechteile ging es nun endlich an das lang ersehnte Montieren. Leider fluchten noch nicht alle Spaltmaße obwohl ich vorher alles angepasst hatte.


    Natürlich fehlen auch bei mir noch einige Sachen die über die Jahre abfallen oder kaputt gehen. Dazu gehört die Fendt-Aufschrift vorne, die Scheinwerfer, Abdeckung für Tankstutzen und Kühler, sowie Regenkappe. Die Scheinwerfer habe ich im Internet für knapp 18€ das Stück mit Prüfzeichen gefunden und haben sofort perfekt gepasst. Der Rest ist aus den bekannten Quellen.


    So stand er schon mal ganz gut in der Scheune. Wie zu erkennen habe ich die meisten Kanten von Haube mit einem Kantenschutz versehen, was auch den Vorteil hat, dass die Spaltmaße so jetzt passen :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • 1 Woche später gings mit den letzen Vorbereitungen vorm Tüv weiter. Die Ventildeckel wurden noch lackiert, da diese auch noch eine neue Dichtung erhalten haben. Dabei ist mir aufgefallen, dass eine Einspritzdüse extrem undicht war. Diese habe ich ausgebaut und den Sitz gereinigt. Dort war anscheinend schon mal jemand bei und hat eine falsche Dichtung verbaut gehabt.


    In dem Zuge habe ich bei kaltem Motor mit recht schwacher Batterie mal die Kompression durch die Glühkerzenöffnung gemessen und komme auf um die 23-24 bar. Am Anfang im Bericht habe ich mich verschrieben. Er hat aktuell 6700 Stunden auf der Uhr. Mit den Werten und Anspringverhalten sollte dies denke ich passen.

    Zu meinem Glück gabs noch die originalen Vorderradabdeckungen mit dazu, welche in absolut gutem Zustand waren. Ein wenig ausbeulen und einmal schweißen und lackieren schon wie neu :thumbup:

    Zum Tüv gings erst einmal ohne, da diese bei mir im Fahrzeugbrief als nicht notwendig eingetragen waren.


    Am 13. April gings dann am Nachmittag los. Bestanden ohne Mängel :saint: