275s Lenkung wird in warmem Zustand schwergängig

  • Hallo,


    also diese hydraulische Lenkanlage muß, nach meiner Ansicht, Öltemperaturen von deutlich mehr als lauwarm verkraften. Die Lenkanlage muß z.B. auch im Hochsommer und bei Frontladerbetrieb funktionieren.

    Aber schaden kann es natürlich nicht den Kreislauf auf Temperatur zu prüfen.

    Aber gerade ein nicht so toll funktionierender Ölkühler und damit höhere Öltemperaturen können, bei zu geringen Spiel zwischen Kolben und Zylinder, zum Klemmen des Kolben führen.


    Gruß Uli


    ..ich hatte sowas ähnliches bei der Bremsanlage (Hydrovac) meines Peugeot 404. Das gekaufte Austauschgerät hat im Sommer die Bremsanlage insofern lamgelegt das die Bremse nicht mehr lösen wollte. Ursache war ein, bei höheren Temperaturen, leicht klemmender Kolben im Hydrovac....der Hydrovac ist dabei eine Art Bremskraftverstärker.

  • Hallo,

    Ja, vielleicht gibt es auch mehrere Ursachen. Das warme Öl allein kann es auch nicht sein, da sich das Problem bei ca. 15 Grad Außentemperatur so langsam bemerkbar gemacht hat. Im Hochsommer, bei teilweise über 30 Grad Außentemperatur tritt das Phänomen ja viel schneller und dann immer schwergängiger auf.

    Trotzdem sollte ein Hydrauliksystem auch mit hohen Temperaturen zurecht kommen, dafür wurden diese Komponenten gebaut.

    Wenn nun ein Fehler im Lenkzylinder vorliegen sollte, ist das natürlich mit Aufwand verbunden, den auszubauen und ich als Laie kann da schlecht erkennen, wenn da irgendwas klemmen sollte im warmen Zustand. Dann müsste das Teil in die Hydraulikfachwerkstatt.

    Ich denke, ich mache jetzt mal den Ölkühler gut sauber und nehme ihn genau unter die Lupe und fülle mal das Hydrauliköl gut auf. Nächstes Wochenende hab ich nochmal eine Fuhre Holz von weiter weg zu fahren, da kann ich dann noch mal beobachten und werde dann berichten.

  • Mahlzeit.


    Ich würde eher mal auf eine verschlissene Hydraulikpumpe tippen.


    Hatte das auch schon bei nem anderen Fabrikat.

    Im kalten Zustand keine Probleme, nach einer Weile dann kaum mehr Lenkunterstützung.


    Abhilfe hat eine neue Pumpe geschafft.


    War ansich nicht viel dran zu sehen, war aber einfach verschlissen vom Material her.

  • Hallo,

    Die Lenkung ist im kompletten Bereich schwergängig. Wobei es so ist, dass der Widerstand hauptsächlich zu spüren ist zuBeginn des Lenkvorganges. Man fängt an zu lenken, der Widerstand wird überwunden, danach lenkt es sich beim restlichen Lenkvorgang wieder leichter. Das Lenken geschieht daher ruckartig. Der Lenkvorgang ist also nicht gleichmäßig schwer, nur zu Beginn, wenn man anfängt einzuschlagen.

    Den Druck mit einem Manometer zu messen, das werde ich bei Gelegenheit tun.


    n0gan: die Pumpe ist neu.


    Ich hab mir den Ölkühler nochmal angeschaut, der ist doch ziemlich mit Öl versaut, auch auf dem Hydrauliköltank findet sich ein Ölfilm. An der Schneidringverbindung unten am Ölkühler scheint es eine Undichtigkeit zu geben. Jetzt dachte ich zuerst da kann vielleicht Luft ins System gelangen? Wobei von dort aus das Öl ja dann direkt im Tank landet… oder müsste da mehr Öl zu sehen sein, damit wirklich Luft ins Hydrauliksystem gelangt?

  • Hallo,


    man könnte noch einen Test machen:


    Warmfahren bis schwergängigkweit deutlich spürbar ist.

    Schlepper an Vorderachse hochheben so das Räder frei sind. Räder müssen sich dann von Hand hin und herdrehen lassen so wie es halt der TÜV z.B. bei LKW macht um z.B. Gelenke zu prüfen. Motor sollte dabei nicht laufen. Geht das dann schwer liegt es mit Sicherheit an Reibung woher auch immer die kommt...


    Gruß Uli

  • Hallo Uli,

    Ja, das werde ich beim nächsten Mal machen!


    Ich hab das gerade eben auch im kalten Zustand gemacht, also vorne aufgebockt und am Lenkrad gedreht. Die Lenkung ließ sich relativ schwer - und leicht ruckartig - bewegen. Also nicht gleichmäßig schwer. Ob das Rucken der Widerstand ist, der bei warmen Öl immer mehr zunimmt?

  • Hallo Uli,

    Ja, das werde ich beim nächsten Mal machen!


    Ich hab das gerade eben auch im kalten Zustand gemacht, also vorne aufgebockt und am Lenkrad gedreht. Die Lenkung ließ sich relativ schwer - und leicht ruckartig - bewegen. Also nicht gleichmäßig schwer. Ob das Rucken der Widerstand ist, der bei warmen Öl immer mehr zunimmt?

    Hallo,


    probiere es bitte auch andersrum..also an den Rädern selbst hin und herschwenken...das muß ruckfrei gehen! Klingt nicht gut wa du beschreibst!

    Klingt für mich relativ stark nach Lenkzylinder! Lass das bitte prüfen.


    Gruß Uli

  • Hallo Uli,


    Wenn ich ihn aufbocke und versuche an den Rädern zu schwenken geben die Räder keinen deut nach. Also entweder es ist da wirklich was im Argen oder man kann bei diesem Hydrauliksystem die Räder nicht von Hand schwenken gegen das Öl.

    ..das kann ich dir jetzt mit 100% Sicherheit nicht sagen ob sich die Räder bei deinem System schwenken lassen müßten...bei LKW beim TÜV geht das jedenfalls. :/

    Evtl. weiß das jemand aus dem Forum mit einem ähnlichen Schlepper.

    Hast du eine Bedienungsanleitung?

    Auf jeden Fall aber deutet das ruckelige von der Lenkradseite her darauf hin das was nicht stimmt.

    Da das Oritol ja offensichtlich fehlerfrei ist, siehe deine früheren Beiträge, bleibt eigentlich nur der Lenkzylinder.... :/


    Gruß Uli

  • ..das kann ich dir jetzt mit 100% Sicherheit nicht sagen ob sich die Räder bei deinem System schwenken lassen müßten...bei LKW beim TÜV geht das jedenfalls. :/

    Evtl. weiß das jemand aus dem Forum mit einem ähnlichen Schlepper.

    LKW ziehen auch im Betrieb beim Loslassen des Lenkrads wieder in die Mitte (Geradeausfahrt). Das machen Schlepper (zumindest die alten) nicht. Die halten die eingeschlagene Lenkrichtung bei. Somit kann man die Lenkung am Rad nicht zurück drehen. Gegen das Öl ist das nicht möglich.

  • Hallo Björn,


    da fällt mir doch tatsächlich was dazu ein. So wie Uli es beschreibt, dass der Lenkzylinder sich verklemmt, hatte ich anfangs ausgeschlossen. Das ist eher ungewöhnlich und hatte ich bei Traktoren noch nie gehört.

    Bei tieferem Nachdenken ist mir dazu noch der Gedanke gekommen, dass es doch mit dem Stou zusammenhängt, das du fährst.

    Im Lenkzylinder sind ja Führungsbänder und Dichtmanschetten. Die Führungsbänder sorgen dafür, dass der Kolben (aus Stahl) mit dem Zylinderrohr nicht in Kontakt kommt. Wir hatten in meiner Arbeit das Problem mit Bioöl (Panolin = Synthetikester) bei Hydraulikzylindern, dass aufgrund von Quellen der Führungsbänder ein Stickslipeffekt eingetreten ist, den es bei mineralischen Öl so nicht gibt. Dies tritt immer dann insbesondere auf, wenn der Kolben immer nur geringe bzw. kleine Bewegungen macht (z. B. Korrektur bei Geradeausfahrt). Nur wenn man große Bewegungen z. B. beim Lenken und der Widerstand überwunden ist, geht das ganze leichter.

    Vielleicht ist das mit dem Stou auch so. Es kann nämlich sein, dass Dichtungen und die Führungsbänder manchmal quellen, wenn man die Ölsorte wechselt oder das falsche Öl verwendet. Dadurch kann der Schmierfilm abreißen und ein Stick- Slipeffekt tritt ein. Der wird mit der Zeit immer schlimmer. Die Führungsbänder "kleben" regelrecht im Zylinder fest. In meinem Fall in der Arbeit war kein Unterschied mehr zwischen warmen und kalten Zustand. Das muss aber nichts heißen. Die Zylinder hatten auch einen Durchmesser von 400 mm. Deshalb kann es schon sein, dass bei dem kleinen Zylinder mit ca. 50 mm Durchmesser der Unterschied von warm und kalt deutlichere Auswirkungen hat.



    So wie Uli das beschreibt, macht das im Nachinhein alles Sinn.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo Claus,

    Also könnte es doch am Öl liegen… ich habe ja eher dem Stouöl vertraut, als einem reinen hlp46. Viele sagen, mach lieber ein Stouöl rein, wenn du Maschinen mit anderen Traktoren teilst ist das Stou unbedenklich, ein reines Hydrauliköl dagegen nicht. Zumal das Hydrauliksystem in alten Schleppern unproblematisch sein soll, was Öle angeht und alles vertragen sollen. Das Stou hat eine ganze Reihe von Freigaben und ich dachte deswegen ich bin auf der sicheren Seite:

    Siehe die Ölspezifikationen hier.


    Vielleicht hat aber gerade mein Lenkzylinder diesbezüglich einen „Schlag“ weg und reagiert empfindlich auf dieses Öl. Bevor ich jetzt aber den Lenkzylinder auf Verdacht auseinandernehme werde ich doch einen Ölwechsel versuchen.

    Wie wechselt ihr bei den 200ern das Hydrauliköl? Nur die Ablaßschrauben auf und alles rauslassen, was kommt? Da bleibt ja immer ein bisschen zurück. Oder den Motor laufen lassen bis alles abgelassen ist und dann schnell abstellen, damitdie Pumpe nichts abkriegt? Das hab ich jetzt beim Fendt noch nicht gemacht, bei meinem alten Deutz machen das viele so, weil es da keine Ablassschraube gibt…

    Als Hydrauliköl nehme ich dieses hier:

    Hydrauliköl


    Öl und neuen Filter hab ich beides noch hier, werde ich also diese Woche wechseln.


    Wenn da jetzt noch Reste vom alten Öl verbleiben wird das aufgrund der Menge des neuen Öls ja nichts machen, oder?

  • Hallo Wolfgang,


    Schön von dir zu hören!


    Ich nehme an, du hast genug 200er bei euch in der Werkstatt gesehen… denkst du, es kann trotzdem am Lenkzylinder irgendwas im Argen sein? Oder hast du sonst noch eine Idee?


    Uli, noch ein Nachtrag, das Ruckeln wenn ich am Lenkrad drehe, wenn der Motor aus und das System kalt ist, ist nicht vorhanden, da hab ich mich getäuscht, es geht einfach gleichmäßig schwer, was wohl normal sein sollte in diesem Zustand.

  • Hallo Wolfgang,

    Das glaube ich nicht, ich habe die Achsschenkellager jetzt im Winter getauscht. Die Räder konnte man da gut von Hand schwenken, solange wie die Kugelgelenke vom Zylinder noch nicht montiert waren. Das Problem mit der schwergängigen Lenkung hatte ich außerdem schon vor dieser Reparatur.