Fendt F24L Restauration

  • Der Öldruck war schon da, als ich den Motor zum messen des Spaltmaßes von Hand durchgedreht habe. Dabei ist es munter aus dem Anschluss für die Schmierung des Zylinderkopfes gesprudelt :pinch: . Der war noch nicht angeschlossen. Ich habe auf der anderen Seite gestanden und mich gewundert, warum plötzlich eine Pfütze unter dem Motor war. Und das nach vielleicht 3 oder 4 Umdrehungen. Da war auch der Seitendeckel auch noch offen, so dass man das austretende Öl an den Pleullagern sehen konnte. Nach der Montage der Köpfe habe ich ihn dann noch einmal ohne Kompression orgeln lassen bis das Öl im Kopf blasenfrei ausgetreten ist.


    Gruß Jens

  • Hallo,


    heute kommt Hightech zum Einsatz. Da wir seit Weihnachten einen Plotter haben, dachte ich mir, dass man den auch für sinnvolle Sachen einsetzen kann und nicht nur für Deko-Gedöhns.



    Also habe ich den Deckel vom Lenkgetriebe eingescannt um dafür eine Dichtung zu plotten. Das Ergebnis: klappt zwar ganz gut, aber von Hand hätte ich in der Zeit 3 oder 4 Dichtungen geschafft :D .



    Die Gereinigte Schnecke und das Gehäuse.


    Das ganze dann zusammengesetzt.


    Dann das ganze wieder am Schlepper. Danach geht es an die Lackiervorbereitungen, damit der Rumpf Farbe bekommen kann.


    Gruß Jens

  • Hallo zusammen,


    nach den Ostertagen kommt das hier wieder in geordnete Bahnen ^^


    Zuerst gibts ein Problem. Beim drehen des Motors von hand war ein schaben zu hören und es hat stellenweise leicht gehakt. Ich habe hier schon mit dem Schlimmsten gerechnet wie gebrochene Kolbenringe Schäden am Ventiltrieb oder so etwas.

    Als Übeltäter hat sich der Anlasser herausgestellt. Das Ritzel berührt stellenweise ganz leicht den Zahnkranz des Schwungrades. Daraufhin habe ich alle Möglichkeiten geprüft die als Ursache in Frage kommen. Am vorderen Lagerschild ist die dünnste Dichtung aus dem Dichtsatz mit 0,3 mm eingebaut. Da könnte man die Kurbelwelle nur durch Ausbau und den Einsatz von Flüssigdichtung minimal weiter nach hinten bringen.

    Nun hatte ich die Befürchtung, dass evtl die Pleul unter Spannung in den Kolben sitzen. Das ist zum Glück nicht der Fall, da ist gleichmäßiges Spiel in Beide Richtungen sonst hätte der Probelauf schon Schäden verursachen können. Da ansonsten alles leichtgängig ist, scheint irgendwas beim Schleifen der Kurbelwelle und einpassen der Lager schief gegangen zu sein. Nach Rücksprache mit dem Motorenistandsetzer Sollte es kein Problem sein, die Kurbelwelle so laufen zu lassen und dafür den Anlasser anzupassen. Probeweise Habe ich den Anlasser mit einer 0,5mm Dichtung eingesetztund schon war alles freigängig.

    Hat schon jemand das gleiche Problem gehabt? Muss alles nocheinmal auseinander, oder kann das so bleiben?


    Jetzt habe ich ersteinmal am Hinteren Ende weiter gemacht. Der Sitz samt Schwinge:



    Das war alles ziemlich wackelig.

    Hier sieht man den Grund:


    Am Fett kanns nicht gelegen haben, es war keins dran. Allerdings hat auch schon mal jemand die Bohrung in der Schwinge aufgebohrt, doch auch das war schon wieder verschlissen, an die Konsole hatte daher schon jemand Unterlegscheiben gebraten. Zum Glück habe ich noch eine zweite Sitzschale samt Konsole, auch von einem Schlepper mit Hydraulik, denn die ursprünglich verbaute Passt nicht, da das Ross ja keine Hydraulik hatte.

    Das einsetzen einer neuen Buchse wäre sicherlich auch möglich, aber nicht ganz einfach, da das ganze mit Verstrebungsblechen verschweißt ist.



    Die Bohrungen der zweiten Konsole/Schwinge waren auch verschlissen, aber das ließ sich durch aufbohren auf 16 mm in Ordnung bringen. Dabei wurde nur minimal Material abgenommen, wie man an den winzigen Spänen sieht. Einen neuen Bolzen muss ich noch anfertigen. Der bekommt dann einen Schmiernippel, dann sollte das besser halten.


    Als letztes habe ich schon einmal die Handbremsmimik vom Teilespender demontiert, die fehlte bei meinem Ross nämlich komplett.



    Gruß Jens

  • Hallo zusammen,


    nun kommt Farbe ins Spiel. Erstmal musste ich die Werkstatt in eine improvisierte Lackierkabine verwandeln. Gar nicht so einfach bei den beengten Platzverhältnissen. Der Morris ist zu den Nachbarn in die Halle umgezogen dann konnten die Teile und Werkzeuge zu Seite geräumt werden.



    Nach der Grundierung sieht das ganze schon mal gar nicht so schlecht aus.



    Am nächsten Tag dann das gleiche in grün:



    und von der anderen Seite:



    Bei der Grundierung war die Beleuchtung mit 6 Leuchtstoffröhren an der Decke ok, aber beim Decklack wäre mehr Licht gut gewesen, der Kontrast ist doch ziemlich gering, aber das habe ich erst beim lackieren gemerkt.

    Das Ergebnis ist trotzdem annehmbar geworden.


    Zum Schluss noch eine Frage zur Hydraulik.

    An der Hubwelle sind zwar Markierungen, aber die helfen auch nicht weiter, denn demnach wären die Hubarme komplett verdreht. Gibt es irgendwo Angaben wie die Hubarme stehen müssen? Auf verschiedenen Bildern scheinen die Arme in der untersten Stellung leicht nach unten geneigt zu sein. Kann evtl Jemand die unterste Stellung gegen einen festen Punkt abmessen?



    Diese Stellung scheint mir etwas zu tief zu sein.


    Gruß Jens

  • Hallo,


    Ich verwende den Lack /Grundierung von Erbedol, damit habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Mein Kompressor ist nichts besonderes, der ist schon älter von Airpress, also Chinaware .Der geht bis 10 bar, ich weiß nicht einmal wie viel Luft der liefert, aber bei den kleinen Flächen reicht das so. Wenn man größere Flächen lackiert, würde ich auf jeden Fall zu besserem Gerät raten.


    Zur Hydraulik möchte ich hier noch ein Maß nachreichen, im Moment ist der Abstand zur Schraubkante am Block 195 mm an der vorderen Kante


    Kann das so jemand bestätigen?


    Gruß Jens

  • Hallo Jens,

    klasse Arbeit! Ich bin schon auf das Gesamtergebnis gespannt.

    Zu den Kraftheberarmen: ich hab meine abgebaut, weil ich die Markierung auf der Welle gesehen hatte und dachte, da haben die zugehörigen Sachen auch eine Markierung. Haben sie nicht. :D

    Meine Theorie dazu ist, daß die Hubarme in der oberen Endlage gerade gut in die Transportsicherung rasten müssen.

    Wie gesagt, ist Theorie, nicht Wissen. So ist meine Herleitung für die Zukunft, wenn ich mal so weit bin wie du.


    Gruß René

  • Weiter gehts:


    Als erstes habe ich die gereinigte Transportsicherung lose angesteckt um die richtige Stellung der Hubarme festzustellen.

    Die nach Augenmaß letzte Woche gewählte Stellung war tatsächlich richtig, die Transprtsicherung rastet bei der höchsten Stellung ein.



    Die Vorderreifen waren auch fertig. Einer der Schläuche hat tatsächlich nur 15-20 Minuten gehalten. Bereits beim Ausladen aus dem Auto hat es einmal kurz gezischt und die Luft war raus. Flicken kam nicht infrage, den Schlauch hat es komplett zerissen.




    Dann hat die Aufhängung der Motorhaube noch eine Kur bekommen. Die beiden eingeschweißten Rundstähle waren total verschlissen, nach dem Ausbohren wurden einfach 2 neue eingeschweißt.


    Als letztes wurde die Aufnahme der Unterlenker gereinigt. Da muss jemand das Ross von dem die Hydraulik stammt aber ganz schön gequält haben. Die Konsole war mehrfach gebrochen und mehr oder weniger schön wieder zusammengeschweißt.


    Wenigstens sind die Aufnahmen für die Unterlenker kaum verschlissen, offenbar sind die schon einmal erneuert worden.



    Schönen Sonntag noch.


    Gruß Jens

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich letzte Woche krankheitsbedingt nichts gemacht habe, ging es erst jetzt weiter. Kleinteile entrosten und grundieren.



    Und nach dem Decklack anbauen:


    Dem Tank habe ich etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Es war zwar noch überall Lack und kaum Rost vorhanden, aber die Oberseite wurde in der Vergangenheit schon übergepinselt. Darum habe ich die Oberseite komplett mit einer CSD-Scheibe im Winkelschleifer bis aufs Metall entlackt. Auf den nicht sichtbaren Seiten durfte der Originallack bleibe, den habe ich nur gründlich gereinigt und von Hand angeschliffen.

    Bilder gibts erst nach dem grundieren:



    und nach dem Decklack:



    Das Abfüllen von kleinen Lackmengen ist ja oft eine ziemliche Sauerei, und wenn man das öfter macht verklebt der Dodendeckel, der wird dann undicht und der restliche Lack trocknet ein.

    Da gibts aber eine simple Lösung. Falls die jemand noch nicht kennt:


    Jetzt muss alles ersteinmal trocknen.


    Gruß Jens

  • Hallo zusammen,


    in kleinen Schritten geht es weiter:


    Die bessere der beiden Sitzschalen einmal vor dem Schleifen:


    Nach dem entrosten mit Hindernissen. Der Winkelschleifer hat nach der Hälfte den Dienst verweigert und immer Aussetzer gehabt, da scheinen die Kohlen fertig zu sein. Also musse die Akkuflex für den Rest herhalten.



    Und nach dem grundieren. Das ging noch draußen.



    Da die Lackierpistole danach sowieso gereinigt werden musste, haben noch einige Teile den finalen Lackauftrag bekommen. Hier schon in die Werkstatt umgehängt zum trocknen.



    Da das Wetter dann nicht mehr mitgespielt hat, muss der Rest der Teile noch warten.


    Gruß Jens

  • Hallo,

    und wieder ist eine Woche rum und ein paar Teile aufgearbeitet.


    Die Sitzschale hat Lack bekommen:


    Und noch einmal Kleinteile


    Dann noch eine Problemstelle, der Luftfilter. Das Ansaugrohr ist aus zwei kurzen Einzelteilen zusammengesetzt und mit komplett rissigen Gummimanschetten abgedichtet.



    Und der Öltopf ist durchgerostet.



    Hat zufällig noch jemand einen passenden Öltopf oder gerne auch einen kompletten Luftfilter mit langem Ansaugrohr?


    Dann habe ich mal an der Motorhaube der Zierlinie gesucht und in den Bereichen mal von Hand geschliffen. Unter der alten Grundierung ist die noch teilweise sehr gut erhalten. Die Lage und die Abmessungen kann man also gut nachvollziehen.


    Nächste Woche bin ich unterwegs, daher gibt es dann keinen Fortschritt.


    Gruß Jens

  • In kleinen Schritten geht es weiter, am Freitag hatte der Postbote ein Paket für mich. Ein Luftfilter mit langem Ansaugrohr zu einem ziemlich fairen Kurs. Den Lackresten auf dem Rest des Ansaugrohrs nach hat der auch schon mal an einem Fendt seinen Dienst verrichtet:

    Und ein kleiner Umschlag:


    Dann konnten die Hubarme angebaut werden. Bei solchen Teilen die keine Schmiernippel haben, werwende ich gerne Fett für Kupplungsprofile. Das ist sehr zäh und sollte auch lange an Ort und Stelle bleiben, selbst wenn es nur hauchdünn aufgetragen wird. Die Tube habe ich mal Anfang der 90er mit der Kupplung für meinen Allgaier gekauft und die ist immer noch halb voll :thumbup: .



    damit sollte dann nichts mehr festgammeln.

    An den überstehenden Zapfen gehört der Hebel für die Mähwerksaushebung, aber da ich keinen Mähbalken habe, bleibt der einfach frei.

    Die Arretierung für die Hydraulik war total mit einem Fett und Bodengemisch verkrustet. das ganze wurde zerlegt, gereinigt und mit einer neuen Zugfeder und neuen Spannstiften wieder zusammengebaut. Die Zugfedern stammen übrigens aus dem Baumarkt aus dem Schraubenregal und passen perfekt. Hier der Vergleich einmal vor der Kur und einmal das überholte Teil:



    Solche Kleinteile halten immer viel länger auf als gedacht und schon war der Samstag vorbei, zumal auch im Garten letzte Woche wieder einiges liegen geblieben ist.


    Schönen Sonntag noch.


    Gruß Jens