Welche Öle im 106 S verwenden

  • Hallo,


    wollte in meinem 106S das Hydrauliköl wechseln, bzw. etwas nachfüllen, da wenn der Frontlader und die Hubarme oben sind kein Öl im Schauglas ist.

    Ich habe noch einen der Ersten, also eigentlich noch einen 5S mit dem Hydrauliköl im Verteilergetriebe.


    Leider steht im Handbuch vom 106 nichts vom alten Modell.


    Im Handbuch steht als Öl SAE 20, ein Freund hat mir gesagt er würde gutes 10W40 nehmen.


    Im Motor, sowie in der Turbomatik habe ich dieses Öl genommen:


    https://www.ebay.de/itm/15W-40…ahrzeugeoel-/392329187053


    Jetzt habe ich einige fragen:


    Ich würde den Frontlader, sowie die Hydraulik einfahren (mehr Öl im Tank), anschließend würde ich auffüllen bis aus der Einfüllschraube über dem Schauglas Öl rausläuft.

    Ist das richtig?


    Habe keine Ahnung welches Öl in der Hydraulik ist, kann ich wirklich 10W40 zum Nachfüllen, bzw. beim Wechseln nehmen? Habe dieses Öl auch als 15W40 für meinen Deutz, d.h. auch 15W40 wäre möglich.

    Im Netz habe ich die Info gefunden, dass es den Hydraulikfilter nicht mehr gibt, soll man diesen deshalb besser nicht ausbauen, oder gibt es diesen doch noch?

    Bzw. lässt sich dieser Filter z.B. im Ultraschallbad reinigen? Habe keine Ahnung wie dieser Filter aussieht.


    Wenn das möglich wäre, müsste ich aber warten bis das Bad in der Firma mal wieder kurz vor dem Wechsel ist.


    Dann müsste ich jetzt ersteinmal auffüllen, das Bad ist neu...


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Hallo,

    ein 15W40 würde ich definitiv nicht empfehlen. Es ist wesentlich zähflüssiger als das Einbereichsöl SAE20W.

    Auch ein 10W40 macht bei niedrigen Temperaturen noch Probleme im Kaltstart.

    Ich Empfehle: Ein Hydrauliköl HLPD46 oder 68 oder ein Motorenöl 20W20 oder ein UTTO/STOU 5W30 als Hydrauliköl.

    Der Sternsieb ist normalerweise noch ok und lässt sich mit Benzin/Diesel auswaschen. Es ist so grob dass das reinigen im US-Bad keinen Nutzen hat.

    Das was Du als Vorgehensweise fürs Wechseln beschrieben hast ist ok.


    Viele Grüße!

  • Hallo,

    ja, beim Öl gehen die Meinungen schnell auseinander :)

    Ich bin 50 J. und fahre seit viiiielen Jahren mehrere Youngtimer, in meinem Fall die Baujahre zw. 1970 bis 1983. Da gehört Deiner ja auch dazu.

    Meine Empfehlung für die Hydraulik: 15W40. Warum?

    Weil das Hydrauliköl HLP, das ich nach Forumsbeiträgen selbst einmal ausprobiert habe, ordentlich aus dem Hubzylinder der hydr. Lenkung leckte. Habe dann das HLP wieder abgelassen und reumütig wieder 15W40 eingefüllt. Nach 2-3 Monaten war der Zylinder wieder dicht. Ja, es hat tats. etwas gedauert. Und ja: geht das Wetter unter 5 Grad, tut sich die Hydraulikpumpe mit 15W40 anfangs etwas schwer, bis das Öl angewärmt ist. Das gibt sich nach ein paar Minuten. Ich kenne das gar nicht anders, denn auch Vadder hatte immer das 15W40 drin. Meine beiden Youngtimer mit hydr. Lenkung (Originalausstattung) sind damit dicht und laufen problemlos. 10W40 könnte genauso gehen, habe ich aber noch nicht ausprobiert.

    Das sind meine Erfahrungen, die ich hier berichte. Mehr nicht.


    Viele Grüße, Georg


  • Funktionieren tut es. Am Anfang halt mit Geräuschen und eventuell erhöhtem Verschleiß. Bei einem 15W40 wahrscheinlich nur bis vielleicht-10 Grad.

    Und da hier ja sehr gerne darauf verwiesen wird alles so zu machen wie es in den Anleitungen steht wollte ich nur darauf hinweisen das die genannten Öle weitaus dickflüssiger sind als das werksseitig vorgeschriebene SAE 20 Motorenöl

  • Na ja, was heißt schon "vorgeschrieben".

    Beim Schlepper setze ich eher auf Erfahrung und Praxis. In der Betriebs-Anl. der 100'er Farmer steht auch drin: "Beim Anlassen des Motors den Handgashebel auf Vollgas stellen". Wer macht denn sowas??

  • Richtig ist aber auch dass weder in mobil noch in Industriehydraulik früher und auch heute ein solch zähes Öl wie ein 15 W 40 keine Verwendung findet.

    Ich selbst bin in meinem 104er ein paar Jahre ein 10 W40 stou gefahren und man hat schon gemerkt daß das prioventil der Lenkung schnarrt und alles am Anfang zäh ist.

    Mit dem 5W30 ist das nicht der Fall

  • Hallo,

    Danke für die vielen Antworten. Ich habe auch mit meinem Ölhändler gesprochen. Er würde bei SAE 20 eher auf 15W40 gehen, als 10W40.

    Die Begründung ist gewesen, dass 15W40 mineralisch ist. Es hätten schon Kunden bei Landmaschinen ohne Probleme den Wechsel gemacht.


    Beim Deutz D5506 soll man im Motor und der Hydraulik laut der Meinung vieler User auch 15W40 verwenden.

    In unserem D5506 nehme ich nur 15W40, ohne Probleme.


    Hier wurde viel diskutiert:

    https://www.deutzforum.de/inde…n-der-hydraulik/&pageNo=1


    Hier wird geschrieben, dass 15W40 das 20W20 in seinen Temeperaturbereichen einschließt:


    https://www.deutzforum.de/inde…-betriebsstoffe/&pageNo=1


    Bin kein Ölspezialist, kann auch nicht sagen ob das wirklich so richtig ist, da es im Deutz aber gut funktioniert und mein Händler es auch machen würde, werde ich jetzt ersteinmal mit 15W40 auffüllen.

  • Guten Morgen

    Ja. Ihr scheint ja davon überzeugt zu sein ein 15 W40 als Hydrauliköl zu nehmen auch wenn dies sonst nirgendwo hierfür Verwendung findet und auch in den Betriebsanleitungen definitiv was anderes steht.


    Aber Ihr und auch eure anderen "Ölexperten" sollten einfach mal technische Datenblätter zur Hand nehmen um daran einfach zu erkennen dass zum Beispiel eine SAE Viskosität 15W40 eindeutig nicht die Viskosität 20W einschließt sondern eheblich dickflüssiger ist.


    Stichprobenartig die Viskositäten bei 40° von einigen Sorten

    SAE15W40: 105 mm^2/s

    SAE10W40: 92 mm^2/s

    SAE20: 62 mm^2/s

    SAE10W30: 68 mm^2/s

    HLP 68: 68 mm^2/s

    HLP 46: 46 mm^2/s

    Diese Unterschiede machen sich im Ansaugverhalten (vor allem bei Temperaturen unter 0°) stark bemerkbar.


    Folgen eines zu dicken Öls sind:

    - stärkere Verschäumung

    - Geräuschbildung in Ventilen und Pumpe

    - Kavitationsneigung in Pumpe stark gesteigert

    - deutlich höherer Rücklaufdruck und damit träge Gerätebedienung



    Auch haben synthetiische Grundöle keinerlei negative Einflüsse. Sie sind entgegen der allgemeinen Meinung vor allem eines nicht: Aggresiver und unverträglich mit Dichtungsmaterial. Sie haben einfach einen besseren Viskositäts/Temperaturverlauf und sind chemisch stabiler.

    Dies nur zu Vollständigkeit.

    Eure Überzeugung will ich nicht nehmen nur technische Sachverhalte richtig darstellen.


    Viele Grüße!

  • Kann doch jeder machen wie er will oder?

    Sorry dass ich geschrieben habe wie es bei mir seit 40 Jahren problemlos und ohne Austausch irgendwelcher Pumpen aufgrund von Verschleiss funktioniert...

    Wenn hier keine Erfahrungswerte, sondern nur "Expertenfakten" gefragt sind, dann bin ich raus

    Schönen Tag noch an alle

  • Guten Morgen zusammen,

    Ich persönlich mache es so ich Fülle das Öl rein was der Hersteller angibt er wird sich ja was dabei gedacht haben 8)

    Allerdings nur mineralöl mit dem synthetischen Zeug hab ich eher negative Erfahrungen gemacht ausser im automobilen Bereich, aber alles was meine oldtimer betrifft kommt nur mineralöl rein.


    Edit : Natürlich ist dann das Öl Lager recht umfangreich je mehr Maschinen da sind aber das finde ich nicht schlimm 8o


    Grüße aus dem Hochschwarzwald

  • Farmer104SA: Es ist doch erstmal nicht verkehrt wenn man fachbezogene Erklärungen bekommen kann. :thumbup:Unberührt von diesen Angaben kann und darf jeder mit seinem Traktor machen was er will er kann dieses oder jenes Öl einfüllen und die Tips von den Forumskollegen spiegeln nur denen ihre Erfahrungswerte.

    Man könnte sogar Salatöl einfüllen, aber wahrscheinlich nur einmal.;(

    Also ich halte mich so gut es geht an die Vorgaben des Herstellers oder an die Empfehlungen der Werkstatt. Ich denke auch so kann man gut fahren.

  • Hallo FEFA3BY,

    genau so hab ich es auch gemeint. Jeder darf machen was er für richtig hält. Wenn allerdings sachlich teilweise grundfalsche Sachen verbreitet werden (so was wie das die Viskosität 15W40 die Einbereichsviskosität SAE20 umfasst) versuche ich den Sachverhalt richtig zu stellen. Was dann aus der Information gemacht wird bleibt jedem selbst überlassen.

    Selbst habe ich übrigens auch meine Erfahrungen mit dem Thema gesammelt und bin nach einem Ausflug auf ein 10W40er STOU auf ein 10W30er Utto umgestiegen mit dem ich deutlich zufriedener bin. Deshalb auch meine Empfehlung zu einer Viskosität die der Werksangabe entspricht.

    Bei einem Bekannten habe ich sogar mal miterlebt wie das ganze aussieht wenn jemand meint ein 20W50 wäre das gleiche wie ein 20W Öl.

    Die Geräuschkulisse war schon bei 20° und kaltem Öl so laut dass erst auf eine defekte Pumpe getippt wurde. Nach Wechsel auf ein HLP46 alles muxmäuschenstill. Dieser Traktor hatte eine sehr lange und dünne Ansaugleitung zwischen Pumpe und Tank.

    Viele Grüße!

  • Servus.

    Für meinen 30 Jahre alten GTA 380 frage ich meinen Ölhändler, der hat ja alle Empfehlungen des Herstellers vorliegen. Mir hat er 20W-20 API CD empfohlen.

    Für meine anderen hydr. Sachen nutze ich das normales Hydrauliköl HLP 46 auf Empfehlung von meinem Hydraulikhändler.

    Diese Öle sind nur für einen separaten Hydraulikkreislauf. Wenn Hydraulik und Getriebeöl eins sind natürlich andere Sorten verwenden!

  • Hallo,

    Ich Empfehle: Ein Hydrauliköl HLPD46 oder 68 oder ein Motorenöl 20W20 oder ein UTTO/STOU 5W30 als Hydrauliköl.

    Hallo,


    habe bis jetzt noch nicht nachgefüllt, werde wahrscheinlich doch komplett wechseln, dann habe ich eine Zeit hoffentlich Ruhe.

    Sind diese Öle alle vergleichbar? Ich wollte nämlich nicht dünner wie die Vorgabe ist einfüllen. Eben ist der 106 nämlich dicht.


    Ich möchte noch dieses Jahr beim Spalter das Hydrauliköl wechseln, laut Handbuch soll Hydrauliköl SAE 46 genommen werden.

    Ist SAE 46 gleich HLPD46?


    Dann könnte ich für beide Maschinen das gleiche Öl bestellen.

  • Hallo,

    Ein SAE 46 gibt es nicht. Es gibt nur Hydrauliköle mit der ISO Viskositätsgruppe 32, 46, 68 und 100.

    Diese Zahl gibt die dynamische Viskosität bei der Vergleichstemperatur von 40°C an.

    Die SAE Viskositätsangabe gibt nur bei Mehrbereichsölen für den oberen Wert eine definierte Spanne der dynamischen Viskosität vor.

    Der untere Wert jedoch nicht.

    Deshalb ist anhand der SAE Angabe ein genaues ermitteln der Viskosität bei 40grad nicht möglich.

    Im Datenblatt solcher Öle ist diese jedoch vermerkt.

    Ein SAE20W20 und ein 10 W30 entsprechen einer ISO VG von etwa 68 mm^2/s und somit auch einem 68er Hydrauliköl.

    Also ist das Öl für deinen Spalter dünnflüssiger.

    Noch zu den Qualitätsangaben von Hydraulikölen:

    Es sind die Sorten HLP, HLPD und HVLPD gebräuchlich.

    Zu empfehlen sind die beiden letztgenannten, da sie deutlich mehr Wassertragevermögen haben als ein HLP.

    Viele Grüße

  • Hallo,


    Danke für die genaue Erklärung, auch wenn ich nicht alles verstanden habe.

    Also im Handbuch vom Spalter steht nur Hydrauliköl SAE 46?


    Wenn ich es richtig verstanden habe, muß ich SAE20W20 oder 10W30 verwenden, wenn ich beim Mororöl bleiben möchte?


    Vielen Dank für die Hilfe.

  • Hallo,

    also das in der Spalteranleitung wird ein Schreibfehler sein und es wird wahrscheinlich ein 46er Hydrauliköl gemeint sein.

    Wenn Du beim Schlepper und beim Spalter die Betriebsanleitung einhalten willst musst Du 2 verschiedene Öle kaufen.


    Für den Schlepper 20W20 oder 10W30 und für den Spalter ein HLP(D)46