Dieselross F24L Bremse - Fragen und Probleme

  • Hallo Leute,

    bei der letzten Ausfahrt ist mir ein "Knacken" beim Bremsen aufgefallen. Es tritt nicht jedesmal auf, scheint aber gerade beim harten Bremsen häufiger zu sein.
    Es fühlt und hört sich an, als wenn etwas im gestänge hackeln würde und sich dann mit einem Ruck löst. Die Bremsen funktionieren an sich gut.

    Erster verdacht war, das nach dem Montieren der der Füße vom Sturzbügel etwas im Weg sein könnte, aber dort konnte ich nichts entdecken. Mit etwas Probieren konnte ich gleichen Effekt auch beim Ziehen der Handbremse nachstellen.

    Bei der Suche im Forum habe ich zwar ähnliche Beiträge gefunden, aber nur in Verbindung mit Farmer-Serien, die ja ein anderes Bremssystem haben.
    Erste Berichte und Bilder zu Wechsel und Wartung der Bremsen am Dieselross habe ich schon in Forum und Internet gefunden. Sieht für mich alles machbar aus.

    Aber bevor ich mit dem Schraubenschlüssel los ziehe die Frage : hat jemand einen Hinweis oder Tip woran es liegen könnte und ob man da auch auf einfache Weise etwas dran machen kann? Mir ist aufgefallen daß die linke Seite etwas schwächer eingestellt ist. Da werde ich so oder so das Bremsgestänge mal nachstellen müssen. Evtl. hängts ja damit schon zusammen.

    Ich würde mich über Tips freuen.

    Vielen Dank vorab und Grüße, Gerd

  • Moin,

    Das das was mit dem nicht gleichmäßig eingestelltem Gestänge zutun hat denke ich nicht. Ich würde vermuten das in der Bremse eine von den Halteklammern gebrochen oder weg ist, weshalb sich der oder die Beläge weiter bewegen können als sonst.

    Icv würde einfach mal die Bremstrommeln abnehmen gund nachschauen.

    Gruß Jakob

  • Hallo Leute,


    wie zu erwarten war hat es mir keine Ruhe gelassen, also wurde nach der Arbeit (Dank Homeoffice entfällt ja die Wegezeit) das linke Rad abgebaut und die Bremstrommel abgenommen.
    Beim Abnehmen des Rades fiel sofort auf, daß die Schrauben zusammen mit der Felge lackiert waren. Das deutet darauf hin daß seit Montage das Rad nicht mehr runter war. Ein Blick auf die DOT-Nummer verrät das Herstellungsjahr 2008. Das läßt vemuten, daß die Bremsbeläge vermutlich gut 13 Jahre und min 2 Vorbesitzer auf dem Buckel haben.


    Zurück zur Bremse. Die Trommel sieht soweit gut aus. Ich habe per Stahllineal 301mm drm gemessen. Die Tragfläche ist gleichmäßig, man kann keinen Grat erkennen oder daß sie eingelaufen wäre.
    Weiter zu den Bremsbelegen. Die scheinen mir auf den ersten Blick etwas glasig zu sein. Zugegeben, ich schaue das erste mal in so eine Trommelbremse hinein. Von daher fehlt mir die Urteilskraft was noch gut ist und was nicht mehr.


    Bremsen #3 Bremsen #1 Bremsen #2


    Ich habe dann mal die Mechanik getestet und dabei fiel mir auf, daß beim Spreizen der beiden Backen etwas überspringt. So genau konnte ich nun nicht ausmachen wo das war. Es klang aber genau nach dem Geräusch das ich beim Bremsen auch hatte. Meine Vermutung - Die untere Backe stößt an dem festen Gegenlager an und schnellt dann daran vorbei. Vielleicht das Resultat von zu dünnen Bremsbelägen?


    Wie dem auch sei, ich habe einen Satz neue Belege bestellt. Wenn man die Bremse eh schon mal zerlegt hat bietet es sich ja direkt an.


    Vielleicht habt ihr ja an Hand der Bilder noch eine Idee oder Hinweise. Wie gesagt, für mich absolutes Neuland. Aber es macht Spaß und reizt ungemein.


    Grüße, Gerd

  • Pfalzross

    Hat den Titel des Themas von „Dieselross F24L Bremse knackt“ zu „Dieselross F24L Bremse - Fragen und Probleme“ geändert.
  • Hallo Leute,


    ich bin nun mittelmäßig total verwirrt.

    Im Forum lese ich immer wieder, daß der kurze Belag oben hin gehört und der lange nach unten.
    An anderer Stelle habe ich gelesen daß es umgekehrt sei.

    Alle Bilder zeigen bisher daß der kurze oben aufgenietet ist.

    Jetzt habe ich mir zur (verun?)Sicherheit die Teileübersicht von Fendt zu Rate gezogen und dort steht auch der lange Belag (#39) OBEN und der kurze unten...

    HILFE! Was stimmt denn jetzt nun?


    Beunruhigte Grüße, Gerd

  • Eigentlich einfach, aus meiner Sicht!

    Da die Bremse nur über einen Nocken ( vorne) betätigt wird, ist immer nur eine Backe selbstverstärkend in der Wirkung ( Servoeffekt!)

    Wenn du vorwärts fährst, wird die untere an die Trommel gedrückt mit verstärkter Wirkung ! Also die große Belagfläche!

    Wenn du Rückwärts fährst, wird die obere als auflaufend genutzt- Rückwärts reicht der kleinere Belag🤷🏻‍♂️

    Ich schaue mal bei meinen Bildern, kommen gleich!!


    LG

    Thorsten

  • Hallo!

    Wenn die Bremse eine Simplex wäre mit, also eine Seite Nocken, gegenüber feste(r) Drehpunkte für die Backen, müsste der lange Belag oben hin, also in Drehrichtung nach dem Nocken als auflaufende Backe.

    Die Bremse ist aber eher eine Servobremse, wo der Backen nach dem Nocken Anpreßkraft für den zweiten Backen aufbringt. Darum hat der untere auch mehr Bremsbelag.

    Gruß René

  • Die Liste stimmt schon so, der Nocken sitzt ja hinten, nicht da, wo die Bremswelle reingeht. Das Knacken wird wahrscheinlich von trockenen und/oder eingelaufenen Stellen zwischen Welle, Nocken und den Backen herrühren. Wenn irgendwo da trockener Rost zu finden ist, bist du, denke ich, auf der richtigen Fährte...

  • ^^ Mein Fehler, ich hab bloß bei meiner Bremse geschaut, ob es eine Simplex oder Servo ist. Die ist aber falsch zusammengebaut, soweit war ich noch gar nicht.X/

    Rechts

    Auf jeden Fall ist der Backen nach dem Nocken bei beiden Systemen auflaufend, erbringt also die meiste Bremskraft.

    Bei der Simplex ist der andere ablaufend und wird oft kürzer gehalten, weil er im Vergleich weniger Bremskraft bei gleicher Betätigungskraft bringt. Bei der Servo ist der zweite auch auflaufend. Warum der da kürzer ist, weiß ich auch nicht, könnte mit der Rückstellung zu tun haben, auflaufende Backen "zieht es" ja zur Trommel.

    Die Angabe kurz oben lang unten kann ich mir höchstens so erklären, daß es ja auf den ersten Blick so aussieht, als wäre der Nocken vorn, wo die Bremswelle rein geht.

  • Guten Morgen,


    so langsam blicke ich nun gar nicht mehr durch.

    Also, nehmen wir mal das Bild welches du zu letzt eingestellt hast. Das ist die rechte Seite. Die Nocke liegt links (also in Richtung Heck). Dann ist doch in Hauptfahrrichtung (Uhrzeigersinn in diesem Fall) die obere Backe jene, die nach der Nocke folgt.


    Nach deiner Beschreibung zur Servobremse oben wäre daß dann ja richtig belegt, daß der kürze oben den Druck für den langen Belag unten herstellt. Genau in dieser Anordnung ist es auch auf meinem 24er und auf vielen anderen Bildern zu sehen.


    Hier habe ich mal einen Auszug aus der ET-Liste zur "24 PS"-Version:


    Dort steht unter Teil #39 der lange Belag und der wird in der Zeichnung als obenliegend gezeigt. Teil #41 ist als kurz angegeben und soll sich laut Zeichnung unten befinden. Das wäre dann ja genau entgegengesetzt. Wobei die Zeichnung so aussieht, als wäre oben ein kurzer Belag aufgenietet wie bei deinem Bild und meinem Ross.


    Tut mir leid wenn ich da pingelich rüber komme. Wer täglich als Problemlöser im Support tätig ist und ständig Sachverhalte analysiert, dem fällt es oftmals schwer abzuschalten :huh:.


    Noch eine andere Frage für das Funktionsverständnis : steht die untere Backe eigentlich an dem Anker vor dem Nockenhebel an oder kann sie sich auch hier frei bewegen. Ich hätte jetzt vemutet daß sie dort lose ansteht als festen Ankerpunkt, gegen den sich der Druck dann aufbauen kann. Quasi wie eine invertierte Bandbremse.


    Beste Grüße und vielen Dank für die Unterstützung :)

    Gerd

  • Bei mir ist auch die kurze oben..hab Bilder nachgeschaut von Restauration 🙈

    Daher war ich so sicher...

    Morgen,

    ähm, der Belag der da bei deinen Bremsen oben drauf ist, ist aber 1-2 Lochreihen länger als bei meinem.


    Hach ja, das gute alte Internet... hier findet man alle Antworten, nur weiß man nie so genau, welches dann die richtige ist :D


    Vielleicht bekommen wir ja noch Licht ins Dunkle der Bremstrommel.


    Grüße, Gerd

  • Hallo,


    mach es so, wie Wolfgang sein F15 gemacht hat. Andernfall kann es sein,dass unter ungünstigsten Bedingungen der obere Belag beim Bremsen in die Trommel "gesaugt" wird. Die Folge ist dann - Du musst kurz rückwärts fahren, damit sie sich wieder löst. Geschmiert wird ebenfalls, wie Wolfgang es sagt! Anschliessend geht die Bremse dann auch.


    Gruß f18h-doc