Fendt Dieselross F 18 H

  • Guten Abend alle miteinander.

    Nach ein paar Jahren der Abstinenz hat mich das Fendt Fieber wieder gepackt, und ich habe direkt ein paar alte Dieselrösser wieder ans laufen gebracht. Zu meinem bedauern habe ich mit vier Rössern jedoch meine Schwierigkeiten. Den Anfang macht der Fendt F18 H Baujahr 1949. Ich habe das Dieselross nach etlichen Jahren aus dem Winterschlaf geholt. Nach der langen Standzeit war die Kupplung fest, das Ausrücklager war kaputt und die Einspritzpumpe saß fest. All die Fehler inklusive Betriebs- und Schmierstoffe habe ich behoben und gewechselt. Der Fendt läuft eigentlich tadellos. Nach längerer Standzeit springt er auf Schlag an, zieht gut durch und raucht kein bisschen. Das einzige dass stört ist, dass er bei erhöhter Drehzahl extrem vibriert. Lenkrad kann fast nicht festgehalten werden, auf den Kotflügeln kann man beinahe nicht sitzen etc... Hat jemand aus dem Forum eine Idee woran es liegen könnte? Wurden bei Fendt vielleicht Schwingungsdämpfer zwischen Motor und Fahrgestell verbaut? Das Dieselross wurde leider vom Vorbesitzer lackiert und befindet sich nicht mehr im original Zustand. Ich hoffe, dass jemand einen guten Ratschlag hat, da ich bislang auch noch keine Unterlagen bezüglich Aufbau organisiert habe.

    Bei Bedarf könnte ich auch ein Video hochladen.


    Gruß Hauke

  • Hallo Hauke!


    Willkommen zurück im Forum.


    Jaja, das Fendt Fieber... Hoch ansteckend! Bin glücklicherweise daran auch erkrankt ;)


    Die Vibrationen sind gerade bei Einylindern meistens kräftiger. Mein F15 ist wie eine Rüttelplatte auf vier Rädern. Bei leicht erhöhter Drehzahl im Fahrbetrieb rüttelt sich die ganze Karre durch. Der Überrollbügel schwingt ca. 7 cm hin und her, als wenn er gleich abfallen würde. Kein Vergleich zu meinem F17 mit 2 Zylindern!

    Jetzt kommt bei deinem F18 aber dazu, dass der Motor liegend auf dem Schlepper sitzt. Jedes mal wenn der Kolben einen drauf bekommt, bekommt der restliche Schlepper diese Schwingung auch mit.


    Dass diese Vibrationen aber so stark sein sollen, dass man das Lenkrad beinahe nicht mehr anfassen kann, kann ich mir ehrlichgesagt nicht vorstellen.

    Ich denke du stellst mal ein Video ein. (Und Bilder vom Schlepper :D)


    Unterlagen gibt es eventuell noch bei Theopold. Der hat die Rechte dran und lässt die des


    Vielleicht meldet sich ja noch ein anderer Forumskollege 8)

  • Hallo,


    das mit der Schüttlerei ist gerade beim F 18 ein Problem! Zum einen liegt es daran, dass man beim Wuchten der Kurbelwelle Toleranzen hingenommen hat und zum Anderen hat die Kurbelwelle keine Gegengewichte. Diese Aufgabe fällt en Schwungrädern zu, die dann paarweise mit der Kurbelwelle gewuchtet wurden. Um diese aber wuchten zu können muss auf den Pleuelzapfen ein sogenanntes "Meistergewicht" geschraubt werden, dass die Masse von Kolben, Pleuelstange und Lagerschalen mit einem gewissen Faktor abbildet. Dann werden die Schwungräder entsprechend gebohrt und gut ist. Wenn man nun irgendwann in der Vergangenheit (der Motor ist ja auch schon 72 Jahre alt) den Motor überholt hat, dann hat der Kolben oftmals ein anderes Gewicht als der Allererste - und schon haben wir die Sch......e! Man merkt es ja schon am Autorreifen, wenn der um 10 g nicht passt. Ich hab mal ein paar solcher Kolben gewogen und hab vom schwersten zum leichtesten 130 g gehabt. Ich selbst hate auch mal so einen Kandidaten wo man kein Gas geben durfte weil er sonst abgehoben wäre. Dem hab ich dann im Zug der Motorüberholung einen Satz andere Schwungräder von einem Schlachtmotor drangebaut. Jetzt ist es um Welten besser und man könnte mit ihm abeiten aber Vollgasfahrten auf der Strasse kan man auch jetzt, wie bei den meisten anderen vergessen.


    Gruß f18h-doc

  • Guten Morgen,

    Also wenn ich alles soweit richtig verstanden habe, muss ich die Rüttelei wohl so hinnehmen. Ist zwar sehr schade, aber wohl nicht zu ändern.

    Dann werde ich jetzt einen neuen Beitrag zu einem anderen Kandidaten öffnen.


    Gruß Hauke

  • Hallo,


    wie verhält sich der Traktor denn über das gesamte Drehzahlband des Motors? Leerlauf 700 bis Vollgas 1400? Natürlich wird der auch eine niedrigere Leerlaufdrehzahl haben, die aber nichts für den Dauerbetrieb ist, weil der Nockenwelle und dem Regler dann das Spritzöl zur Schmierung fehlt. Bei einem meiner Schlepper ist es z.B. so, dass der bis 950 Umdrehungen ruhig ist. Dann geht es richtig los uns bei ca. 1300 bis 1350 Umdrehungen heben sich die Schwingungen zu einem Großteil auf, so dass der Traktor normalerweise zwischen 1300 und 1350 Umdrehungen betrieben wird.


    Gruß f18h-doc