Kolbenringe erneuern? 306 LSA

  • Hallo zusammen, ich habe heute mal die Kompression bei unserem 306er Bj 81 MWM-Motor D226.4 gemessen, weil er im Winter so seine Startschwierigkeiten hatte und Zylinder 1 definitiv seitlich zwischen 1 und 2 ausbläst.

    Da im Vorfeld Luftgeräusche und Abgas zwischen 1 und 2 raus kamen, ist meine Vermutung dort, dass die Kopfdichtung hin ist. Dahingehend, habe ich mal alle Zylinder gemessen, um zu schauen, ob es Sinn macht, gleich alle aufzufrischen.

    Zylinder 1: 20 bar, also vermutlich der Schadhafte.

    Zylinder 2: 22-23 bar

    Zylinder 3: 22-23 bar

    Zylinder 4: konnte nicht gemessen werden, da der Düsenstock nicht raus geht. Wüsste leider auch nicht wie man hier einen Schlaghammer ansetzen kann, hätte in die M8x1,0 Schraube kein vertrauen...


    Die Soll-Werte laut Fendt sind 26-27 bar.

    sind meine gemessenen Werte nun schon so ausser Toleranz, dass man über neue Kolbenringe nachdenken sollte?

    Die Zylinder haben mit Endoskop geschaut ihre typischen Rautenriefen, also keine Längstriefen oder Macken, Laufbuchsen würde ich daher nicht erneuern wollen.

  • der Zähler sagt ca 11800, soweit der korrekt ist. Wir haben ihn seit ca 17 Jahren, die Kopfschrauben sehen aber aus, dass sie schon mal gelöst waren. Nicht von uns.. Also die letzten 17 Jahre war an den Köpfen/Kolben keiner dran, aber bei uns ist es nur Pferdewirtschaft, also Weidebetrieb, Mähen, Wenden, Pressen. Schleppen, Mulchen Walzen... Stundenmäßig also nicht wirklich hart gefordert.

    Mein Gedanke ist auch, ob bei 22-23 bar überhaupt die Kolben gemacht werden müssten... Kopfdichtung auf Zylinder 1 ist klar.

  • Hallo,


    ich dachte das mit den oberen Ringen hätten nur die D 208er öfter.

    Aber wenn der Kopf herunten ist kann man das mit einer 0.05 er Fühlerlehre prüfen. Wenn die sich zwischen Kolben und Buchse weite als ca. 1 cm, bzw. das Maß von Oberkante Kolben zum obersten Ring, einsschieben lässt ist der Ring gebrochen. Dann kann es sein das das bei den anderen Zylindern auch so ist.


    Gruß Uli

  • Hallo,


    im WHB vom D 208 steht was von kaltem Motor und voll geladener Batterie!.

    Und bei der Batterie und dem Anlasser geht es schon mal los. Ein etwas "müder" Anlasser, eine etwas schwache Batterie und dann noch Temperaturen von weniger als 10° Celsius und schon bekommt man deutlich niedrigere Werte als wenn man die Prüfung z.B. im Sommer macht.

    Batterie und Anlasser sind demzufolge auch entscheidend dafür wie so ein Motor anspringt! (Das merke ich momentan durch meinen neuen Anlasser..)

    Diese Kompressionsdruckprüfungen sind aber trotzdem durchaus aussagekräftig denn die liefern ein Bild vom Zustand des Motores. Entscheidend ist dabei das die Werte auf allen Zylindern in etwa gleich sein sollen!

    Sollte dieser Motor auf allen 4 Zylindern Werte von 22-23 Bar liefern wäre das erstmal nicht schlecht.

    Das mit dem oder den gebrochenen oberen Ringen kann man ja prüfen wenn der eine Kopf demontiert ist.



    Gruß Uli

  • Danke für eure Antworten...

    Ja, so wird nun auch mein Ansatz sein, erst einmal die Köpfe Runter und Dichtungen neu. Dabei dann ggf. auch Ventilsitz prüfen, da kann ja auch mal was weg gehen.

    Alle Köpfe? Ja, bei dem wo die Glühkerze nicht raus will, scheint auch Abgas seitlich auszuströmen, jedenfalls optisch rauch, messen konnte ich ihn ja nicht. Wenn dann schon zwei runter sind, und Abgasrohr und Ansaugung eh ab sind, werd ich die 2 anderen gleich auch abnehmen, Ventilsitz prüfen, und neue Dichtungen gönnen. Dann bin ich mir auch sicher, dass alle die gleiche Dichtungsstärke haben.

    Da 2 und 3 ähnlich sind, und 1 mit 20 bar und vermutlich defekter Kopfdichtung doch alle nahe beieinander liegen, werde ich die Ringe / kolben / laufbuchsen vorerst nicht anfassen.


    Frage: Der MWM 226 hat ja bekanntlich einzelne Köpfe. Plant man diese auch? Ich meine bei nem kopf über 4 Zylinder macht das ja vielleicht Sinn, weil der sich ja über mehrere Kopfanteile strecken/thermisch verformen kann etc., bei Überhitzung bspw. aber bei Einzelköpfen?