McCormick Farmall D324 Erster Motorstart

  • Moin,

    Wir haben einen McCormick Farmall D324 Bj. 1956 in der Scheune stehen. Dieser steht dort seit ca. 30 Jahren unberührt. Mir wurde gesagt, dass dieser einen Getriebeschaden hat (worum es sich genau handelt weiß keiner, vielleicht ist auch nur die Schaltklaue gerissen).

    Der Trecker steht in einer Strohscheune, sprich ist immer trocken gewesen und hat kaum Rost.

    Meine Frage bezieht sich aber auf den Motor.

    Wenn man diesen das erste mal starten will, worauf ist zu achten, bzw. wie ist vorzugehen?

    Also soweit ich weiß hatte er keinen Motorschaden.

    Motoröl ist noch drauf, beim Getriebe weiß ich es nicht. Vor dem ersten Start werde ich alle Öle und alle Filter wechseln, ist doch richtig oder?

    Worauf ist noch zu achten? Oder sollte man ihn vorher auseinander nehmen?

    Wäre für jeden Tipp dankbar!

    Gruß

    Hinnerk

    Wenn er nicht Großes leisten sollte, dann wäres es kein Fendt geworden!


    Fendt Favorit 611S

    Fendt Farmer 103S

    Fendt GT 231

    McCormick Farmall D324

    • Offizieller Beitrag

    Moin

    Mit der Hand probieren, ob er frei zu drehen ist, dann ohne Glühkerzen drehen lassen mit Anlasser das er sich eben überall mit Öl versorgt und dann den Versuch zu starten...

    Vorher natürlich eben gucken, ob die Einspritzpumpe nicht festsitzt an der Regelstange..... Normal Kontrollen halt und danach starten...

    Viele Grüsse aus fast Ostfriesland! Heiko & Sascha
    Es geht nichts über einen 12er GT!!!!!!!!!!!
    Doch, ein 12er GT als `Lenkhilfe` am F12HL!!!!!!!:thumbup::thumbup:

    Oder man nimmt gleich den Großen ;):thumbup:

  • Hallo Hinnerk,

    noch zur Ergänzung, Ölfilter ist bei diesem Motor ein Drahtgeflecht und kann mit Diesel gewaschen werden.

    Sollte das Kühlwasser abgelassen worden sein, muss der Motor, ohne Kühler gespült werden, da sonst die Rostpartickel im Kühler bleiben.(kleiner Schlauch Zylinderkopf - Kühler auf Durchlässigkeit prüfen)

    ESP seitlich öffnen und beim starten beobachten das die drei Elemente arbeiten.(Federn hoch und runter gehen)

    Diesel erneuern wäre auch nicht schlecht, bei geringen Inhalt reicht ein zutanken.

    Die ESP hat einen eigenen Ölstand und sollte auch kontrolliert werden.

    Ich habe noch ein Bild gefunden, wo die ESP offen ist und man die Federn erkennen kann.

    Gruß Fan


    [Blockierte Grafik: https://334647.forumromanum.com/member/forum/images/47/user_334647/fupl/eup-1137101766-7fe8dff177d2dcb3570660bfe44ec93e-1613650014_big.jpg]

  • Servus,


    Glühkerzen raus,

    Öle Wechseln

    Kühlsystem Spülen und auffüllen!

    Esp Regler auf Gängigkeit prüfen und ESP Öl auffüllen!

    Frischen Diesel drauftanken ( voll machen)

    Starke Batterie rein und mit dem Anlasser durchdrehen, Handgas nach unten damit er keinen Diesel bekommt

    etwas orgeln lassen bis Öldruck da ist

    Glühkerzen rein

    Handgas NICHT!!!! auf vollgas, halbgas reicht

    Helfer holen der einen Lappen und einen passenden Schlüssel ( Dieselleitung) parat hat für den Fall der Fälle!!!

    Starten

    langsam Drehzahl erhöhen und schauen ob er Gas annimmt und auch wieder abgibt

    etwas laufen lassen

    Im Stand vollgas geben damit du siehst ob der Regler hängt! (Wenn das der Fall ist Lappen in den Luftfilter und Dieselleitung abschrauben!)


    mal eine Runde fahren ( Wenns Getriebe geht;))

    LG Korbinian


    Fendt Farmer 2D Baujahr 1967 mit Baas Frontlader

    Fendt Farmer 2s Baujahr 1969 mit Baas Frontlader


    "Das Licht geht aus. das Lenkrad zittert... mein Gott der Güldner hat einen Fendt gewittert"!

    Ein Ölfleck ist dasselbe wie Brunze, er dient dazu Artgenossen anzulocken ...

  • Moin,

    Es ist zwar schon was länger her, dass ich mich bei euch informiert habe über den ersten Motorstart vom Cormick aber das Projekt ist mittlerweile doch ins Rollen gekommen.

    Ich möchte euch hiermit einfach mal Schrittweise mitteilen, wie ich so vorgegangen bin und wie jetzt der Stand der Dinge ist.


    Vorab noch ein paar Anmerkungen über den Schlepper:

    - McCormick Farmall D324

    - Baujahr 1956

    - Opas erster Schlepper

    - wurde ca. 1970 durch Fendt GT 231 und Fendt Favorit 3 abgelöst

    - Danach lief er nur noch als Hobbyschlepper (Soweit ich weiß)

    - Standzeit ca. 30 Jahre

    - Mein Onkel und mein Vater meinten, dass das Getriebe Probleme macht (was genau wusste keiner)


    ...So hier ersteinmal ein Bild aus der Scheune, in der er mindestens die letzen 15-20 Jahre stand.



    Ich habe mich dann erstmal dran gemacht ihn ein wenig sauber zu machen und das wichtigste zu checken, bevor es in die Werkstatt geht.

    Bei einer ersten "Bestandsaufnahme" habe ich erstmal folgendes festgestellt:

    - Blechkleid okay (leichte Beulen an den Kotflügel)

    - Anlasser fehlt

    - Tank noch halb mit Diesel gefüllt (nicht verrostet)

    - Kühler verrostet

    - Reifen vorne drehen

    - Lenkung funktioniert

    - Reifen hinten rechts dreht

    - Reifen hinten links dreht nicht --> Getriebeproblem?

    - hinterer Getriebedeckel (unterm Sitz) ohne Schrauben --> Indiz auf Getriebeproblem

    - Motoröl noch drauf


    Um ihn da aber weg zu bekommen mussten natürlich alle Reifen drehen.

    Also erstmal ein bisschen Platz gemacht und den linken hinteren Reifen demontiert.

    Ersteinmal das Bremsgestänge gelöst, aber an dem lag es nicht.

    Nach langen hin und her ist mir aufgefallen, dass die Differentialsperre eingerastet war.

    Mit ein wenig Rostlöser ließ diese sich dann auch leicht lösen und das Rad dreht sich wieder:)


    Nun war erstmal alles soweit, dass ich den Cormick in die Werkstatt rüber holen konnte.


    Dazu aber im nächsten Beitrag mehr.


    Kurz noch was zu mir:

    Ich bin 19 Jahre alt und gehe noch zur Schule. Sprich ich habe kein Fachwissen über Landmaschinenmechanik o.Ä..

    Ich habe im letzen Jahr unseren GT wieder auf Vordermann gebracht, also ein gewisses Grundwissen habe ich schon.

    Also nicht wundern, wenn ich nicht alles so mache, wie es ein Profi tun würde.;)


    Ich bin jedoch über jeden Tipp von euch sehr dankbar und hoffe, dass es euch gefällt, wenn euch hier über den Hergang des Cormicks ein wenig berichte.


    Gruß Hinnerk

    Wenn er nicht Großes leisten sollte, dann wäres es kein Fendt geworden!


    Fendt Favorit 611S

    Fendt Farmer 103S

    Fendt GT 231

    McCormick Farmall D324

  • Moin,

    So weiter gings dann ein paar Tage später...

    Als der Reifen dann wieder montiert war kam der 103S zum Einsatz und der Cormick erblickte das erste Mal seit 20 Jahren wieder das Tageslicht.


    Ich habe ihn dann erstmal draußen mit Druckluft vom dem ganzen Staub und Stroh befreit...



    Und dann gings ab in die Halle...

    Hier zwischen den anderen fühlt er sich doch direkt wohler:


    Ab jetzt beginnen die Vorbereitungen für den ersten Start.

    Dazu später mehr...

    Wenn er nicht Großes leisten sollte, dann wäres es kein Fendt geworden!


    Fendt Favorit 611S

    Fendt Farmer 103S

    Fendt GT 231

    McCormick Farmall D324

  • Weiter geht´s...

    Als erstes habe ich die Batterie demontiert, welche erstaunlicherweise sogar beim Multimeter noch einen winzig kleinen Ausschlag verursachte (keine Ahnung, ob das normal ist (waren nur 0,05 V)).

    Fürs Starten muss eine kraftvolle Batterie her, da muss wohl die vom 103S mal hinhalten.

    Anschließen habe ich den Tank abgebaut, welcher wie gesagt noch zur Hälfte mit altem Diesel gefüllt war.

    Aber fürs Starten brauche ich natürlich frischen Diesel.


    Den Luftfilter habe ich kurzdarauf auch demontiert, da dieser sehr stark verschmutzt ist und gereinigt werden muss. Dazu später mehr...


    Ich konnte es nicht abwarten, endlich mal ein wenig vom "inneren" des Schleppers zu sehen, deshalb habe ich als nächstes den Ventildeckel abgenommen:


    Und was soll ich sagen, ich war eigentlich sehr positiv überrascht:). Alles hatte noch einen leichten Ölnebel an sich und es sah so aus, als wenn dieser noch nicht so oft geöffnet wurde.

    Ich habe dann alle Kipphebel einmal mit frischem Öl übergossen und den Deckel wieder dicht gemacht.


    Da dieser Einblick sehr positiv war, habe ich mich dazu entschlossen auch direkt mal einen Blick ins Getriebe bzw. in den hintern Teil des Getriebes (keine Ahnung wie man den genau nennt, Endantrieb?) zu werfen.

    Dazu musste ich aber erst den Deckel hochbekommen und das war ein echter Kraftakt. Der Deckel sitzt nämlich auf zwei Bolzen, welche sich mit den Jahren echt mit dem Deckel zusammengerostet haben.


    Aber als es dann offen war, war ich erneut positiv überrascht, noch ordentlich Öl drauf und keine äußerlichen Mängel zu erkennen:



    Nochmal zum vermuteten Getriebeproblem: In der Neutralstellung lässt sich der Schlepper problemlos bewegen. Alle Gänge lassen sich einlegen und wenn diese drin sind lässt er sich nicht bewegen.

    Deshalb gibt es bis jetzt nichts, was auf ein Getriebeproblem hinweist.

    Vielleicht wurde es doch einfach nur falsch übermittelt, worauf ich stark hoffe;).


    Soviel erstmal dazu...

    Die Tage gehts weiter


    Gruß

    Hinnerk

    Wenn er nicht Großes leisten sollte, dann wäres es kein Fendt geworden!


    Fendt Favorit 611S

    Fendt Farmer 103S

    Fendt GT 231

    McCormick Farmall D324