Forstkran am 3-Punkt Heckträger Erfahrungen

  • Zitat

    Da muss ich auch mal was dazu sagen, also Wald als Hobby = Minusrechnung zu sehen ist nicht richtig.

    Die Arbeit musst du machen oder machen lassen wenn dir der Wald gehört sonst steigt dir die zuständige Forstbehörde auf Dach und droht dir.

    Deswegen ist auch der Holzpreis teilweise so im Keller.

    Deswegen sind die Holzpreise nicht im Keller ... durch bestimmte Bedingungen und Ereignisse besteht einfach ein Überangebot welches den Preis drückt. Angebot u. Nachfrage...


    Es gibt doch ganz nüchtern nur zwei Varianten ...


    a.) eine Maschine läuft wirtschaftlich

    b.) eine Maschine ist unwirtschaftlich


    Zitat

    ob es Rentabel ist, ist äußerst individuell zu sehen. Vor allem dann, wenn man versucht die eigene Gesundheit mit einzukalkulieren.

    Zwischen a. und b. gibt es nun unzählige Facetten sich etwas schön zu reden und zu rechnen, aber nüchtern hilft nur eine Vollkostenrechnung und ein Vergleich was Arbeit x z.B. erledigt durch ein anderes System oder durch einen Lohnunternehmer kostet.


    Der derzeit günstige Ölpreis in Verbdingung mit der hohen anfallenden Holzmenge und den zig angeboten drückt den Preis zusehends... man braucht schon einige HA um hier einen Rückewagen und alles rund herum wirtschaftlich zu betreiben.


    Vor über 10 Jahren haben wir das Holz noch im Bestand auf Meter abgelängt und zum Kipper getragen oder maximal mit einer Eigenbau-Pritsche zum Kipper gefahren. Damals waren die regelmäßig anfallenden Holzmengen halbwegs konstant und genügend Personal innerhalb der Familie verfügbar... nach dem Winter waren die Wälder sauber und man selbst fit. Heute habe ich leider deutlich mehr Menge zu bearbeiten und weniger Zeit/Personal.


    Alles was Brennholz betrifft dürfte nüchtern unter aktuellen Bedingungen ein Minusgeschäft sein, wenn nicht im großen Stil betrieben... für Nutzholz dürfte es etwas besser aussehen. Nicht vergessen, eine Vollkostenrechnung setzt auch einen realen Arbeitslohn an, also Geld was man erwirtschaften könnte, wenn man die Arbeit z.B. erledigen lassen würde (1x Harvester, großes Kino und folgend kaum mehr Aufwand) und in dieser Zeit selbst einer anderen gewinnbringenden Tätigkeit nachgehen würde =)


    Wir haben ja selbst so ein Teil in der Halle stehen, möchte die Technik auch keinesfalls mehr missen... aber schön Rechnen kann ich es mir nicht ... also ist die Tendenz in welche Kategorie der Spaß geht klar.

  • Hallo Fendtman,


    ich stimme Dir weitestgehend zu. Insbesondere wenn man z.B. einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb nach fränkischen Maßstäben ansetzt (Feldbau und/oder Viehwirtschaft in der Hauptsache, ein paar Hektar Wald als "Zubrot"). Allerdings muss eine langfristig durchdachte Vollkostenrechnung auch mit der Arbeitsfähigkeit bzw. Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter kalkulieren. Und ob man dann aufgrund ablaufs- und gesundheitsfreundlicher Arbeitsweisen und Mechanisierung mit 60 Tagen Urlaub und Krankheit jährlich kalkuliert oder aufgrund hoher körperlicher Belastung mit mehr Ausfalltagen oder sogar mit einem vorzeitigen Ausscheiden rechnet, das ist schwierig zu beziffern. Und genau da finden die individuellen Kalkulationen einen breite Spanne.


    Hinzu kommt in einer Vollkostenrechnung, was mit der gesparten Arbeitszeit passiert. Setze ich diese einfach weiter beim "Holzmachen" mit an, oder hat man in dieser gesparten Zeit einen anderen Stundensatz weil andere Konditionen für die anzusetzende Zeit gelten, dann kann ziemlich schnell eine nach außen als Hobby wirkende zur gewinnbringenden Ausstattung werden.


    Bei mir ist es schlicht und ergreifend, auch bedingt durch den Tod meines Vaters, zum "Muss" geworden mir einen Rückewagen zuzulegen, da ich schlicht die Mengen zeitlich sonst nicht mehr schaffen bzw. keinen Feierabend mehr kennen würde. Es ist halt doch etwas mehr Wald als der "durchschnittliche" fränkische Landwirt üblicherweise hat - was mich ja auch freut, mache ich die Arbeit doch gerne:)


    Ich glaube nach dieser Darlegung verstehst Du meine Sichtweise besser und wirst es nicht nur als "Schönreden" abtun ;)


    Gruß

    Bobberle

    Auch wenn's nicht so aussieht:

    Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Du Dich in zehn Jahren zurücksehnen wirst.

  • Hi Bobberle,


    Zitat

    Ich glaube nach dieser Darlegung verstehst Du meine Sichtweise besser und wirst es nicht nur als "Schönreden" abtun ;)

    Dafür ist man doch im Forum, dass man ein Thema diskutieren kann - wie am Stammtisch - belanglos einfach um die verschiedenen Meinungen zu haben. Zuletzt darf natürlich jeder mit seinem Geld machen was er will :) ab nun ein Rückewagen, zwei oder drei oder ein Porsche in der Garage steht - jedem seins.


    Dein Ansatz mit der Erhaltung der Gesundheit ist aber in der Vollkostenrechnung m.E. nicht zu Berücksichtigen - wenngleich ein verständlicher Aspekt ;)


    Nimm eine konkrete Aufgabe... Holztransport von Stämmen 4m über eine Strecke von 10km, xx Festmeter pro Jahr. Wie kann ich die Aufgabe wirtschaftlich günstig Lösen.


    1. Eigener Traktor + eigener Rückewagen

    2. Eigener Traktor + geliehener Rückewagen

    3. Eigener Traktor + Rückewagen in Gemeinschaft

    4. Eigener Traktor mit Frontlader und Anhänger

    5. Eigener Traktor mit Frontlader, Holzzange und Anhänger/Kipper etc.

    6. Lohnunternehmer


    Die Aufgabe wäre durch alle Möglichkeiten (sofern alles so gegeben) erledigt, eine körperliche Mehrbelastung nicht gegeben ... das Holz rückst du zum Verladen für deinen Wagen genau wie für den Lohner.


    Dann überlegst du weiter...

    - eigene Transportkosten durch Abnutzung, Kraftstoff usw.

    - Reparaturkosten pro Stunde

    - Unterstellkosten


    Insbesondere letztes....Rückewagen braucht Platz... evtl. passt ja dort ein Wohnwagen hinein welcher im Monat 30-50 EUR bringt.


    Zitat

    Hinzu kommt in einer Vollkostenrechnung, was mit der gesparten Arbeitszeit passiert.

    Keine Ahnung welchen Beruf du hast ... aber sagen wir du bist z.B. Elektriker.


    Die Zeit wo du 10km einfach mit Rückewagen wegen x Ster Holz durch die Prärie fährst, könntest du z.B. als Elektriker arbeiten und xx EUR/Std. erzielen. Vermutlich mehr, als ein Lohnunternehmer als Lohnkosten für seine Tätigkeit ansetzt.


    So ergibt sich eine nüchterne Vollkostenrechnung....eben für eine konkrete Aufgabe eine günstige Lösung.


    Und je mehr die mögliche wirtschaftlichste Lösung von dem tatsächlichen Mitteleinsatz abweicht, je mehr muss man sich einfach eingestehen das es in die Kategorie "Hobby" fällt... ein Hobby mit sinnvollen Nutzen.

  • Hallo Fendtman,


    Hi Bobberle,


    Dafür ist man doch im Forum, dass man ein Thema diskutieren kann - wie am Stammtisch - belanglos einfach um die verschiedenen Meinungen zu haben. Zuletzt darf natürlich jeder mit seinem Geld machen was er will :) ab nun ein Rückewagen, zwei oder drei oder ein Porsche in der Garage steht - jedem seins.

    schön, dass du es so siehst, macht gleich mehr Spaß über eine Sache zu reden :)


    in die Vollkostenrechnung fließt ein oder mehrere Stundensätze ein, so kalkuliere ich zumindest beruflich. Und in den Stundensätzen sind Nebenkosten enthalten - dazu gehören auch die bezahlten Ausfalltage. Und von daher sehe ich schon einen großen wirtschaftlichen Nutzen in der Erhaltung der Arbeitsfähigkeit. Es hat aber auch damit zu tun, dass ich für die Berechnung eines Stundensatzes auf einen ganzen "Stab" an Mitarbeitern zurück greife.


    Und bei meiner "Nebentätigkeit" in der Landwirtschaft mache ich keine Vollkostenrechnung, da muss es sich nur Pi mal Daumen heben - insofern ist der Begriff Hobby :thumbup: irgendwo auch wieder angebracht, auch wenn unterm Strich mittelfristig (steuerlich) ein Plus steht.


    Und Du weißt sicherlich wie das ist, wenn man mal eben was zu Vergeben hätte. Da macht es sich dann bezahlt, wenn ich keine Lauferei habe sondern dann, wenn es mir grad in den Kram passt bzw. es sich in meinen Tagesablauf einfügt, zuhause was machen kann. Alleine einen Lohner einzuweisen bedarf entweder einer langjährigen Zusammenarbeit oder einen gewissen Zeitaufwand. Und den Zeitaufwand müsste ich regelmäßig neben meinem Beruf, also nach Feierabend, betreiben.


    Gruß

    Bobberle

    Auch wenn's nicht so aussieht:

    Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Du Dich in zehn Jahren zurücksehnen wirst.

  • Ich bin voll bei dir ... wir machen es nämlich auch nicht anders, bin keinen Deut besser :D


    Zitat

    Da muss ich auch mal was dazu sagen, also Wald als Hobby = Minusrechnung zu sehen ist nicht richtig

    Ich hab meine Aussagen hauptsächlich hierauf bezogen.


    Aktuell finde ich in der Umgebung Brennholz (weich) ofenfertig für um die 40 EUR inkl. Lieferung.

    Selbst bei einfacherer Mechanisierung... was ist da verdient?


    Und wenn ich sehe was insgesamt an Maschinen aufgerüstet wird trotz fallender Holzpreise bleibt nur in der Masse die Gattung Hobby übrig... da kann man noch so gut argumentieren, wirtschaftlicher wird es nicht :). Ist auch voll okay wenn man es nicht als rentabel verkaufen will.


    Ich weiß natürlich nicht wie bei Feinstaub08 die Situation ist... wenn ich alte Buchen und Eichenbestände habe welche viel Wertholz abliefern ist die Situation sicherlich ganz anders.


    So genug damit :wacko::S

  • Moin!

    Harry und Fendtman haben es exakt auf den Punkt gebracht, was ich mit "Hobby" gemeint habe.


    Für meinen Betrieb lege ich euch gern meine Überlegung da. Ich selbst bin nämlich über 10 Jahre mit dem Thema Rückewagen schwanger gegangen.


    Der Grund ist ein ganz einfacher: Der Lohnunternehmer rückt mir mit dem Forwarder das Holz für knapp 6 EUR/Rm auf den Polterplatz. Um einen einigermaßen vernünftigen Rückewagen zu kaufen, müsste ich bummelig 5.000 Rm rücken, um nur die Investitionskosten für den Wagen zu tilgen. Dann habe ich aber noch keinen Schlepper davor, keine einzige Arbeitsstunde geleistet und noch nichts für Wartung, Pflege, Reparatur und Unterbringung ausgegeben. (Ja genau, auch ich habe in einer Halle Wohnmobile und Oldtimer untergestellt, die brav monatlich zahlen.)


    Warum habe ich mir trotzdem einen Rückewagen angeschafft?


    Die Borkenkäfersituation in den letzten zwei Jahren war katastrophal, das Holz musste aus dem Wald. Rückekapazitäten waren knapp. Mit eigenem Gerät bin ich flexibel.


    Und vor allem gehe ich pfleglich mit meinem Wald um. Die Harvester- und Forwarderfahrer knattern mit ihren 25to Gespannen gern mal quer von Rückegasse zu Rückegasse. Da platzt mir der Kragen, sogar mein alter Herr mit seinem kleinen 103s wird dafür massiv angezählt.


    Zusammengefasst haben bei meiner Entscheidung für einen Rückewagen nur weiche Faktoren eine Rolle gespielt. Wirtschaftlich spricht wenig dafür.


    Vor allem nicht, wenn man das Holz zum Verfeuern nutzen will. Teurer kann man gar nicht heizen. Aber ich will keinen davon abhalten. Jeder Knüppel, der im Ofen landet, entlastet den Holzmarkt. :thumbup:


    Gut Holz

    Heidjer

  • Also bei uns haben wir hauptsächlich Kiefernwälder da Boden zu sandig. Hier und da mal ne Buche oder Eiche und noch ca. 15% Kiefern, wobei das wird dank des Käfers immer weniger.


    Gestern Nachmittag mal bei Ebay Kleinanzeigen etwas gestöbert und siehe da keine 20 km von mir werden die ersten Rückwägen zum Kauf angeboten.


    Glaube die haben sich den neuen schon geordert und nun muss der alte soviel bringen wie der neue minus Subvention gekostet hat.


    Also wird es in naher Zukunft mehr gebrauchte Rückewägen auf den Markt geben. Und die Preise werden fallen da ja jeder einen neuen will da dieser auch nicht so viel teuerer kommt wie die gebrauchten.


    Aber ich glaube ich habe was von 15 Mio gelesen was im Topf ist.

  • Aber ich glaube ich habe was von 15 Mio gelesen was im Topf ist.

    Es sind 50 Mio Subventionsbetrag vorhanden...somit kann gut über 100 Mio an Ware gekauft werden. Die Rentenbank kommt nicht hinterher an Anträge zu bearbeiten, hab heute die telefonische Auskunft bekommen das die Bearbeitung über Wochen dauern kann. Weiter wird die Subventionssumme nicht lange ausreichen und somit das Programm entweder bald eingestellt sein oder die Regierung bessert nach.

    Ein Versuch ist es wert, wenn es klappt freu ich mich, wenn nicht werde ich mich halt ärgern - we will see ?

  • Hallo zusammen, seit gestern ist es nun nicht mehr möglich einen Förderantrag zu stellen. Die Anfrage war seit dem 01.11.2020 so immens, dass die Fördermenge nicht ausreicht und das Programm bis auf weiteres ausgesetzt wird.

    Wie es hier nun weitergeht ist leider noch nicht klar.

    Hat jemand aus diesem Forum auch einen Antrag gestellt und wenn ja „wann“ und wie ist der Status dazu?

  • Bei einer geplanten Förderprogramm Laufzeit von 01.11.2020-31.10.2021 ist natürlich eine Einstellung zum 24.11.2020 eine sehr traurige Information. Da hat sich das Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft nicht allzu toll ausgezeichnet.

    Das sind gerade mal ca 7% der geplanten Laufzeit gewesen, meiner Meinung nach muss hier nachgebessert werden. Einmal vom Fördervolumen und andrerseits von den Spielregeln (z.B. 50.000€ maximale Anschaffungssumme wird gefördert....und nicht wie aktuell 400.000€). Wenn da nur 20 Baumschulen sich einen 718 Vario fördern lassen sind ja schon ca 2 Mio Förderbudget weg.

  • Bei einer geplanten Förderprogramm Laufzeit von 01.11.2020-31.10.2021 ist natürlich eine Einstellung zum 24.11.2020 eine sehr traurige Information. Da hat sich das Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft nicht allzu toll ausgezeichnet.

    Das sind gerade mal ca 7% der geplanten Laufzeit gewesen, meiner Meinung nach muss hier nachgebessert werden. Einmal vom Fördervolumen und andrerseits von den Spielregeln (z.B. 50.000€ maximale Anschaffungssumme wird gefördert....und nicht wie aktuell 400.000€). Wenn da nur 20 Baumschulen sich einen 718 Vario fördern lassen sind ja schon ca 2 Mio Förderbudget weg.

    Moin,

    Schon alles richtig, das Problem ist nur das die Pandemie das Staatssäckel derbe schrumpfen lassen hat. Und das geht ja noch weiter. Also müssen die Kämmerer irgendwo mit Sparen anfangen.

    Ist leider so?‍♂️

    Grüße Klaus