308er gekauft- los gehts

  • Hallo zusammen,

    nachdem nun mein Unimog verkauft ist wird es Zeit an den Nachfolger zu denken. Naja, was heißt nachdenken. Es ist klar daß es ein Fendt der 300er Serie wird. Nur- welcher? 306er, 308er, 309er oder doch ein 307er?

    Was soll er bei mir arbeiten? Nicht viel, über den Winter privaten Brennholzeinschlag, das restliche Jahr Baumschnitt abfahren, ab und zu mal was transportieren. Sicher, wenn der Schlepper erst mal da ist.... Und wenn er dann noch einen Frontlader hat.....

    Nun zur eigentlichen Frage- worauf vor dem Kauf schauen? Wo sind die Schwach- oder Problemstellen der Baureihe?

  • Moin,


    eigentlich die üblichen Sachen beim Gebrauchtkauf... Motor, Getriebe, Hydraulik etc.

    Es kommt etwas aufs Baujahr an, die 300er wurden sehr lange gebaut und in der Zeit auch zig mal überarbeitet. Jedes Baujahr hat seine Vor- und Nachteile, je neuer der 300er desto mehr Elektronik hat er wahrscheinlich.

    Aufgrund des Alters haben diese Schlepper meist Stunden jenseits der 10.000, was nicht unbedingt schlimm sein muss, allerdings sollte man darauf achten, welche Reparaturen dann schon in dieser Zeit erledigt worden sind.. Eine Schwachstelle beispielsweise sind die B-Motoren, also Motoren mit Wasserumspülten Laufbuchsen im Motor, diese werden irgendwann undicht und Kühlwasser und Motoröl vermischen sich, was zu einer teuern Motorüberholung führt.

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Getriebe.. Wenn der oder die Vorbesitzer unachtsam mit diesem umgegangen sind, kam es schon häufig zu Getriebeschäden, wie beispielsweise herausspringenden Gängen.. Gerade die ersten 300er sind davon betroffen. Bei einem möglichen Kauf also unbedingt darauf achten, ob sich alle Gänge gut schalten lassen und nicht herausspringen oder andere ungesunde Geräusche von sich geben. Eine Möglichkeit die Synchronisation zu überprüfen ist beispielsweise leicht versuchen den Gang ohne Kupplung einzulegen.. Es darf nicht krachen oder ähnliches und der Schlepper muss leicht zu kriechen anzufangen, aber bloß nicht zu lange oder zu doll ausprobieren.

    Generell sind die 300er sehr robust und wohl auch deshalb sehr beliebt. Wenn du einen guten 300er findest, ganz egal ob 306...7..8..9 wirst du lange Spaß an ihm haben.

    Eine äußerlicher Aspekt ist der Rost.. Wenn der Fendt viel draussen stand, ist er kaum zu übersehen.. Kann viel Arbeit sein, den Gammel zu entfernen.. genau so ist allerdings Vorsicht geboten, vor halbherzig lackierten, oder "möchtegern" restaurierten.. Sowas ist meist noch schlimmer als etwas Rost.

  • Hi,


    die Farmer 300 starteten 1980 und wurden mit entsprechender Modellpflege über lange Zeit gebaut.


    Du solltest daher evtl. etwas genauer abstecken welcher Typ mit welcher Ausstattung passend wäre und im Budget liegt.

    Ein Fahrzeug ab Mitte der 80ger Jahre hätte zumindest die neuen Steuergeräte verbaut (Kreuzsteuerhebel / Frontlader) und das 21-Gang Getriebe.


    Prüfen kannst und musst du eigentlich alles und dennoch hoffen, dass die bösen Überraschungen ausbleiben.


    Das Getriebe gut prüfen ob die Synchro noch okay ist, hierzu im Stand ohne Kupplung sanft versuchen einen Gang einzulegen... wenn der Schlepper (in der Ebene) einen kleinen Ruck in die entsprechende Richtung macht (ohne Geräusche) ist von einer guten Synchro auszugehen. Den Test bitte nicht übertreiben und mit Gefühl kurz durführen.


    Das Stichwort Festbremsdrehzahl zum Test der Turbokupplung in Google eingeben.

    Fahrkupplung ist eigentlich bei anständiger Nutzung extrem langlebig...


    Die Farmer verfügen über eine Kardanbremse um die VA zu bremsen, diese gut prüfen ... die Beläge sind klassische Verschleißteile welche schnell und günstig getauscht sind, die Bremsen in der Hinterachse machen beim Wechsel mehr Arbeit da die Achstrichter weg müssen, den Restbelag kann man "einfach" eigentlich nicht prüfen.


    Motor gut ansehen... Abgasfarbe, Ausgleichsbehälter sauber etc.

    Die MWM sind robuste Burschen aber beim überholen nicht ganz günstig.

    Je nach Baujahr und Typ waren Motoren mit trockenen oder nassen Büchsen verbaut.


    Thema Rost ... ist bei ordentlicher Pflege beim 300er eigentlich kein wirkliches Thema, sollte aber nicht gänzlich vernachlässigt werden da der Zahn der Zeit unerbittlich ist. Der Kabinenrahmen ist auf das Bodenblech aufgesetzt, eine Dichtung ist zwischen den Teilen ... hier gut gucken.


    Elektrik/Elektronik ist kein großes Thema.

    Heizung hat 3 Stufen (mit 2 Druckknöpfen) hier prüfen ob alle Stufen laufen oder die Motoren hinüber sind ... bei neueren Modellen mit Digitalanzeige läuft das Display im Alter oft schwarz an und wird unlesbar.


    Ansonsten wird man sagen können ... ein guter 300er kostet einfach gutes Geld ... es wird dennoch besser sein eine anständige gepflegte Maschine in gutem Zustand für etwas mehr Geld zu kaufen, als einen verbrauchten 300er.


    Bei der Modellwahl bedenken ...


    Der 307 war z.B. ein Dreizylinder welcher im Forst für mich durch seine kleineren Abmaße seine Vorteile hat, ein schöner handlicher Schlepper ... als Frontladerschlepper dafür ein klein wenig im Nachteil gegenüber den 4 Zylindern.


    Viel Erfolg

  • danke für die Tipps :thumbup:

    Preislich liegt das Limit bei 15000 Euro, denke da sollte sich was finden lassen. Eilt ja nicht, muß nicht der erst beste sein der vorbeikommt. Das übliche Problem ist halt daß die interessanten Schlepper immer am anderen Ende der Republik stehen ;)

    Hab das Fendt Farmer Prospekte-Buch mal durchgearbeitet. Baujahr ab 1984 sieht interessant aus.

    Wann gingen die B-Motoren in Serie?

    Rostbehandlung bin ich von 28 jahren Unimog gewöhnt, obwohl ich nie einen hatte der vorher im Winterdienst lief. Blechmäßig hab ich eigentlich keine Bedenken das hinzubekommen, Lackierung auch nicht- hab meine insgesamt 5 Unimog immer selber lackiert. Will ja auch keinen totrestaurierten Schlepper der nur noch auf Ausstellungen rumsteht, der soll und darf schon noch arbeiten

  • danke für die Tipps :thumbup:

    Preislich liegt das Limit bei 15000 Euro, denke da sollte sich was finden lassen. Eilt ja nicht, muß nicht der erst beste sein der vorbeikommt. Das übliche Problem ist halt daß die interessanten Schlepper immer am anderen Ende der Republik stehen ;)

    Hab das Fendt Farmer Prospekte-Buch mal durchgearbeitet. Baujahr ab 1984 sieht interessant aus.

    Wann gingen die B-Motoren in Serie?

    Rostbehandlung bin ich von 28 jahren Unimog gewöhnt, obwohl ich nie einen hatte der vorher im Winterdienst lief. Blechmäßig hab ich eigentlich keine Bedenken das hinzubekommen, Lackierung auch nicht- hab meine insgesamt 5 Unimog immer selber lackiert. Will ja auch keinen totrestaurierten Schlepper der nur noch auf Ausstellungen rumsteht, der soll und darf schon noch arbeiten

    Hallo,

    ich meine die B-Motoren gibt es seit 1989. Auch wenn diese zu teuren Reparaturen führen können, sind das sehr zuverlässige Motoren und ich man sagt, dass die spritziger sein sollen als die Vorgänger (ich bin nur die B-Motoren gefahren und kann das daher nicht prüfen).

  • Hallo,


    also mit den 300-ern hast sicher viel Freude, gut man muss halt auf die üblichen Sache achten wie hier schon beschrieben. GGf mal einen Blick auf den Kühlerdeckel ob der mit Glibber voll ist, Haube kippen und gucken wie er drunter aussieht. Hast Du Dir Gedanken gemacht, ob der Schlepper Allrad haben muss oder ob es auch ein Hinterradler sein darf? 15000 € können ggf beim Allradler etwas knapp bemessen sein, vor allem wenn der Kamerad ggf noch ein Frontlader haben soll. Ggf macht es Sinn einen Allradler ohne "Geweih" zu kaufen und das nachzurüsten. Oft sind Frontladermaschinen ziemlich durchgeritten was die Vorderachsen angeht. Steuergeräte sind ggf auch so eine Sache die ziemlich ins Geld greifen. Meiner hatte seinerzeit bloß ein einfach wirkendes Steuergerät der nachträgliche Einbau eines dw hat mich einige Sesterzen gekostet.

  • Vieles ist schon genannt.


    -Haube vorne am Drehpunkt gammelt gerne.

    -Kotflügel unter den Lampen/Kennzeichen, an der Kabine, hinter der Gummiverbreiterung und wo der Einstieg angeschraubt ist....GAMMEL!


    Sonstige Schwachpunkte: Lüftermotor, ist aber relativ einfach zu wechseln, 2x90€. Blinkrelais- ok auch Pillepalle. Bremse hinten ist etwas aufwendiger. Anlasser war auch kaputt. Diese Sachen waren bei meinen beiden schon kaputt.

    Oberlenkerregelfedern bruch...ist auch nicht so schlimm. Das ist eigentlich alles was ich in den letzten 20 Jahren hatte.


    Grundsätzlich rate ich dazu einen gut erhaltenen, gepflegten und evtl. dabei auch teureren Schlepper zu kaufen. Es bringt nix ein Wrack für 10000,- zu kaufen wenn man einen guten (mit leichten optischen Mängeln) für 15000 bekommen kann. 5000,- sind bei Reparatur schnell verbraten.


    Ob 306,308 oder 309 ist relativ wumpe. Wenn du mit zwei vollen 8t Kippern fahren willst eher ab 308 (oder den 306 mit 75PS). 307er würd für so leichte Zwecke auch voll reichen, aber ich find die 4Zylinder bisschen besser.

    Vom Baujahr her würd ich ´87/88 bevorzugen. ´89 fing das mit Wasserumspülten Buchsen an. Die Motoren haben mehr Power, aber nach über 30 Jahren ist eine Gummidichtung nunmal alt! Auf einmal hast Wasser im Öl, Kolben und Buchsen ca. 1000€/Zylinder wenn alles glatt läuft. Die alten mit 15/4 Getriebe reichen auch voll aus, aber der Komfort ist bei den neueren etwas besser (leiser).

    Ab Bj. 90 und für unter 15000,- wird wohl nicht mehr viel Gutes dran sein.


    Ich hab für den zweiten Schlepper ca. 3 Jahre gesucht (nur 100km Umkreis). Hatte Glück und habe einen 308LSA mit 5600h für weniger als 17000,- bekommen. Paar neue Reifen, neuer Lack, neue Bremse, neuer Sitz...schon sind 20000,- überschritten. Sieht aber auch aus wie neu :love::love:.


    Man merkt beim 300er an vielen Details dass die sich echt ´ne Birne gemacht haben. Das hast sonst bei keinem anderen Schlepper so ausgeprägt. Darum kosten die auch mehr.


    Achja: Für Frontlader sind die allerbest geeignet. Von vornherein dafür konstruiert. Der braucht auch keine Konsole bis zur Hinterachse. Bricht nicht so leicht in der Mitte durch.

  • zuerst mal danke für die zahlreichen Infos.

    Baujahrmäßig wirds wohl bis 88 gehen- wenn danach die "anfälligeren" Motoren in die Serie eingeflossen sind. Preismäßig findet sich im Netz fast alles. Vom 309er mit wenig Stunden und preiswert mit luxemburgischen Papieren bis zum teuren Schepper mit Stunden ohne Ende

    Hab mir alternativ mal die 100er angeschaut, gibts zwar auch mit Kabine aber die Mittelschaltung ist nicht mein Ding

    Falls jemand aus dem Forum was passendes findet nehm ich die Info gern auf

  • Manche lesen auch nur ab was drauf steht und es sind eigentlich 14500h.

    Den Unterschied erkennt man, bei 4500h sollte der noch sehr gut aussehen.

    Bei 14500h ist dann meißtens schon das Beste von ab.

    Die älteren mit 15/4 Getriebe sind oft etwas günstiger.