Ich habe ja in einem anderen Post geschrieben, dass ich derzeit einen Buschhacker restauriere.
Ich habe mir vor zwei Jahren einen Buschhacker AP 2000 von Pöttinger, Bj 1952 gekauft um im Wald das Gipfelholz und die Faulbäume zu häckseln. Außerdem haben wir einen sehr großen Garten, wo immer wieder Sträucher und Äste anfallen.
Der Hacker hatte eine gute Substanz, allerdings sind die kürzesten Hackschnitzel 6 bis 8 cm lang. Das war mir zu grob. Also habe ich die Hackertrommel umgebaut und um einen weiteren Messersatz erweitert. Die Messerträger habe ich aus 130x30er Flach gefräst. Die Messer (4- Stück an der Zahl) sind aus Hardox- Verschleißmaterial.
Das Fräsen und Bohren der Hardoxplatten war nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe mir bei ebay Hartmetallbohrer und VHM- Bohrer gekauft. Mit denen ging es ganz gut.
Leider habe ich keine CNC- Fräse, sondern nur eine konventionelle 3- achs Fräsmaschine. Nichts desto trotz, sie ist sehr stabil und ist mit einem 100er Planmesserkopf spielend fertig geworden. Die Messer sind alleine vom Fräsen schon so scharf, dass ich mir durch einen Ziegenlederhandschuh durchgeschnitten habe. Zum Glück wurde dabei die Haut nur leicht von meiner linken Hand angeritzt.
Das Einschweißen der Messerhalter war Präzisionsarbeit, da zwischen Messer und Gegenschneide ein Lichtspalt kleiner 1 mm sein muß. Bei allen Messern natürlich gleich. Das hat gut drei Wochenenden gedauert, bis alles richtig ausgerichtet und verschweißt war. Aber lieber etwas langsamer und sauer arbeiten, damit der Rotor nicht unwucht wird.
Ich habs ausprobiert. Der Rotor bleibt egal wohin man ihn dreht an der selben Stelle stehen. Also Unwucht sollte unbedeutend sein. Aus Spaß hab ich einmal eine Zaunlatte, die ich zum Abstützen benutzt habe auf das Gegenmesser gelegt und in einer 1/4 Umdrehung den Rotor mit der Hand in Schwung versetzt. Na ja, die Zaunlatte war durch. Wahnsinn!
Die Achse war nicht mehr in Ordnung, also habe ich mir eine gebrauchte Achse aus einem Ladewagen besorgt und die komplett überholt. Vom Rahmen habe ich die alte Achse herausgetrennt und neue Träger eingeschweißt. Die Achse ist gebremst, die Kurbel für die Feststellbremse muss ich noch anpassen. Damit ist sichergestellt, dass der Häcksler nicht gerollt, wenn ich ihn abstellen will.
Die schlimmste Arbeit war den Rost aus ca. 70 Jahren harten Einsatz zu beseitigen. Das war eine Konservierung aus Dreck, Fett und Harz, die ziemlich harnäckig war. Ich kann nicht mehr genau sagen, wieviele Zopfscheiben ich verbraucht habe, es waren viele! Auf jegen Fall habe ich nach dem Entrosten meine Latzhose fachgerecht in den Hausmüll entsorgt. Meine Frau hätte mir wahrscheinlich die Koffer vor die Tür gestellt, wenn ich die Hose in die Wäsche gegeben hätte.
Zum Teil war eine ungelogen 1 cm dicke Fettschicht bei den beiden Taschen, gespickt mit den Nadeln von den Zopfscheiben. Teilweise hat es mit dem Vollschutzvisier ganz schön gescheppert. Die Stacheln wären jetzt in meinem Gesicht oder noch schlimmer in meinen Augen.
Heute war Lackieren angesagt. Die Hälfte der Teile, vor allem Bleche, Rahmen, Achse und Kleinteile sind lackiert. Außerdem bekommt der Häcksler ein neues Stützrad.
Nachdem der Wetterbericht immer wieder Regen prognostiziert hat, habe ich gestern einfach einen Teil meiner Scheune mit Folien ausgelegt, damit der Boden und die Wände nicht voll werden. Morgen möchte ich beginnen, das Fahrgestell zusammenzubauen.
So noch ein paar Bilder von meinem total mit ausgebauten und gereinigten Teilen blockierten Holzschuppen gemacht. Die Scheune ist gleich nebenan, wo ich lackiere.
Viel Spaß. Nächste Woche gibts ein paar mehr Bilder