Restaurierung Didam Kipper

  • Moin,

    Unser 7.1t Didam Kipper benötigt etwas Hilfe.

    Der Kipper ist mit Holzaufbau und um das Holz wurden U-Profile gemacht.


    Vordere Bordwand ist das untere Brett ziemlich gammelig. Nun wollen wir dort eine Siebdruckplatte einsetzen, genau wie hinten.

    Hinten haben wir unten das U-Profil weg gelassen, damit das Wasser weg kann.


    Nun habe ich gesehen, dass die Seitenplanken auch schon ziemlich löchrig sind.


    Meine frage ist nun: Wie macht man es? Einfach wie ich es bereits gemacht habe, nach unten ohne U-Profil?

    Wir holen damit immer DÜnger und das ist natürlich mist wenn sich das darin lagert.

    Oder soll man wieder u-profil drum machen und mit Acryl verdichten? oder Karosseriedichtmasse?


    Gruß rocky

  • Hallo Rocky,


    ich habe die Bordwände von meinen zwei Kemper- Kipper komplett selbst gemacht. Eine generelle Empfehlung was denn nun besser ist, wird dir kaum jemand geben können, da dies sehr von der Anwendung abhängt.

    Ich habe es so gemacht:


    1. Unbehandelte, getrocknete 3er- Bretter vom Sägewerk geholt (Breite 18cm)

    2.Bretter 30mm genutet und gefedert mit wenig Luft zwischen Nut und Feder, anschließend alles mit wasserfesten Holzleim verleimt, danach beidseitig auf 28 mm gehobelt. Dadurch bekommt man auch keine Höhenunterschiede von den einzelnen Brettern, da dies mit der Dickenhobelmaschine komplett eben wird.

    3. Umlaufend U- Profil; an den Ecken ein V herausgeschnitten und das Profil zu einem Winkel gebogen, dann die Spalte zugeschweißt.

    4. Bevor die Nut- und Federbretter in das U gesteckt werden, vorher innen grundiert

    5. Bretter in das U stecken und anschließend die Ecken vom U komplett verschweißen. Kurze Schweißnähte und immer wieder kühlen. Sonst verbrennen die Bretter an den Ecken.

    6. An den Stellen, an denen die Scharniere später sitzen, habe ich an der Innenseite dünne Blechbandagen zwischen die oberen und unteren U- Profile geschweißt. Das ist besser als nur mit großen Karosseriescheiben zu arbeiten.

    7. Bohrungen von den Scharnieren angezeichnet und innen die Bandagen angesenkt.

    8. Alles komplett grundiert und anschließend lackiert

    9. Scharniere samt Schrauben montieren


    Meiner Meinung nach ist es nicht entscheidend ob du die Kanten mit Acryl versiegelst oder nicht. Ob kurz oder lang wird sich an den Innenseiten der U- Profile Wasser bilden egal ob versiegelt oder nicht. Ich bin der Meinung, wenn es versiegelt ist, kann das Wasser schlecht heraus und dann rostet es erst recht. Wichtiger ist, dass du nach dem Kunstdünger fahren die Bordwände von Düngerstaub befreist (Kehren, abblasen, abwischen oder abwaschen), da der Kunstdünger den Lack angreift und dann die Profile erst recht zu korrodieren beginnen. Kunstdünger ist sehr aggressiv.


    Scheuerleisten sind nie verkehrt, da die Bretter mit der Zeit ausfransen und irgendwann brechen. Mit den U- Profilen bekommt die Bordwand erst richtig Stabilität und durch die eingeschweißten Bandagen zwischen den oberen und unteren Längsprofilen können sich die Bretter nicht mehr der Höhe nach verschieben.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo,

    danke schonmal für deine Tricks & Tipps. Ja gereinigt wurde der immer sofort danach. Und ja, ganze Seite ohne u-profil wird wohl zu instabil. Hinten die Rückklappe ist nun ca 7 Jahre als Siebdruck. Da hat sich noch nix getan... Aber ist ja auch nur 2m nicht 4,5m.. Dann müssen wir mal schauen...

    Und Seiten trotzdem in Siebdruck und in U-Profil? also aus 2x elementen? Oder besser nicht? Ich meine Bretter haben wir auch genug, so ist es nicht.

  • Moin.



    Ich hab bei meinem Lohrengel das U-profil an der Unterseite weggelassen. So hat man da keine Staunässe.


    Wobei bei mir die Wagen nie draußen stehen und keinen Dünger sehen. Wenn dann hab ich den Dünger immer in Säcken auf den Wagen gestellt. Ist zwar viel Arbeit, aber um so länger hält der Wagen.

  • Moin,

    So wie Claus das gemacht hat ist es am besten und stabilsten. Aber gegen Dünger ist keine Konstruktion Dauer haft.

    Dann würde ich an Deiner Stelle weiter mit Siebdruckplatten bauen unten ohne Profil. Die Platten halten auch länger als Holzbretter. Die Kanten am besten abrunden, dann brechen die nicht so schnell aus. Geht gut mit 60er Schleifpapier oder Oberfräse mit 5er Rundungsfräser. Den Fräser am besten mit Anlaufring. Die sind einfach einzustellen und hauen am Ende nicht so in die Ecken.
    Grüsse Klaus

  • Man merkt, das ist nicht nur Theorie. Klasse beschrieben.......


    lg

  • Im Regen stehen unsere Anhänger auch nie. Der Kipper ist natürlich bald 50 Jahre alt. Und hat noch die ersten Bretter... Und fahren damit ganz normal Getreide/Mais.. Pflege ist halt alles.. Wurde vor 20 Jahren mal neu gestrichen, aber nun lösen sich halt hier und da der Kantenschutz auf.. ein Brett gammelt durch...


    Ich kann natürlich auch die Seiten komplett neue U-Profile machen. und vorne mache ich eine Siebdruckplatte hin, so wie hinten ohne u-profil


    Hatte auch die überlegung mir Bordprofile zu bestellen.. aber ich glaube die Arbeit lohnt nicht. Da ist es ja billiger den Kipper "gut" zu verkaufen und einen anderen zu kaufen und den neu zu lackieren. Alleine die Schweißarbeiten die da zu machen sind... rundherum die laschen.. Rungen... das muss auch alles passen.

  • ich hatte ganz ähnliche Probleme und hab mich für die Lösung mit dem neuen Kipper entschieden.

    Mein alter war aber auch nur ein 5,7t und für´s Rundballen fahren zu "weich".

    Der 8t liegt viel sicherer auf der Bahn und die Ladungssicherung ist viel besser.